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In zwei Wochen geht’s los: 65. Nordische Filmtage Lübeck vom 1. – 5. November

Nur noch zwei Wochen, dann beginnt die 65. Ausgabe der Nordischen Filmtage Lübeck. Das Festival, das auf die Präsentation von Filmen aus dem Norden und dem Nordosten des Kontinents spezialisiert ist, eröffnet dieses Jahr mit der Deutschlandpremiere der schwedischen Filmkomödie „Together 99“ („Tillsammans 99“) von Lukas Moodysson. 
 
Der Vorverkauf startet in zehn Tagen, am 28. Oktober 2023. Dann sind online und beim CineStar Filmpalast Tickets für die über 180 Filme erhältlich, die bei den diesjährigen Nordischen Filmtagen Lübeck in fast 250 öffentlichen Vorführungen gezeigt werden. Über 50 % des Programms stehen auch via Stream für das Publikum deutschlandweit zur Verfügung. Das Streaming ist ab 1. November, 19 Uhr, bis zum Ende des Festivals möglich. Nähere Infos dazu auf der Webseite des Festivals.
 
Insgesamt werden im Rahmen des Festivals zwölf Jury- und Publikumspreise mit einer Gesamtdotierung in Höhe von 65.000 EUR vergeben, darunter der undotierte Ehrenpreis, der in diesem Jahr an den schwedischen Regisseur Roy Andersson geht. Bis auf den Ehrenpreis, der bei der Eröffnung des Festivals am 1. November überreicht wird, werden die Preise zum feierlichen Abschluss des Festivals am 4. November im Rahmen der Filmpreisnacht im Theater Lübeck verliehen.
 
Viele internationale Filmschaffende werden die Hansestadt besuchen, um ihre Filme zu präsentieren. Als Festival, das zuverlässig die Zukunft des nordeuropäischen Kinos abbildet, freuen sich die Nordischen Filmtage über die Zusagen der jungen Regisseur:innen, die mit ihren Debüts nach Lübeck kommen: Mika Gustafson, die für „Paradise is Burning“ im Orizzonti-Sektion in Venedig für die beste Regie ausgezeichnet wurde, Laurens Pérol („Å Øve“), ein in Norwegen ausgebildeter und arbeitender deutscher Regisseur oder auch Tia Kouvo („Mummola“) und Ninna Pálmadóttir („Solitude“). Auch alte Bekannte des Festivals bringen neue Filme und Serien mit, so Carl Olsson („Vintersaga“) und Hafsteinn Gunnar Sigurdsson („Afturelding“). In der Festival-Sektion „Filmforum“ ist außerdem die deutsche Film- und Fernsehwelt zu Gast in Lübeck: Zur Premiere der „Morden im Norden“ Folge „Am Abgrund“ haben die Hauptdarsteller Sven Martinek und Ingo Naujoks zugesagt. Den Eröffnungsfilm „Together 99“ stellen am 1. November die beiden Hauptdarsteller:innen Gustaf Hammarsten (Göran) und Anja Lundqvist (Lena) sowie die Produzentin des Films Anna Carlsten vor. 
 
Die 65. Nordischen Filmtage Lübeck hatten außerdem das Lübecker Drehbuchstipendium ins Leben gerufen, jeweils dotiert mit 35.000 Euro. Die ersten beiden Stipendiat:innen werden bei der Eröffnung am 1. November vorgestellt. 
 
Dieses Jahr werden bei den Nordischen Filmtagen Lübeck verstärkt Filme auch für blinde und sehbehinderte und für gehörlose und schwerhörige Menschen zugänglich gemacht. Um mehr Menschen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, werden Vorstellungen mit Audiodeskription und SDH-Untertitelung angeboten, die auf die Bedürfnisse gehörloser und gehörgeschädigter Personen zugeschnitten sind. Weiterhin gibt es ausgewählte Veranstaltungen oder Filmgespräche mit Live-Übersetzung in deutscher Gebärdensprache.
 
Beachten Sie die Frist für Presse-Akkreditierungen am 27. Oktober. Für spätere Akkreditierung erheben wir einen Zuschlag von 10 Euro. Die Akkreditierung berechtigt zum freien Eintritt zu allen Filmvorführungen der Nordischen Filmtage Lübeck. 
Hier geht es zur Online-Akkreditierung
  
Pressematerialien:
Filmstills zu den Festivalbeiträgen erhalten Sie über presse@nordische-filmtage.de und im Downloadbereich auf der Webseite. Programminformationen mit Details zu den Filmen und allen Vorführzeiten können ab sofort auf der Festivalwebseite www.nordische-filmtage.de eingesehen werden. Weitere News gibt es auf den Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram.
 
Wir danken unseren Partnerunternehmen Finnlines, CineStar, STAWAG, Stadtwerke Lübeck, Teschke & Collegen, Moinsener, skanbo, Grundstücks-Gesellschaft TRAVE, Convotis, avt plus Mediaservice, SG Medientechnik sowie den Medienpartnern NDR und Lübecker Nachrichten für die Unterstützung.
 

Nordische Filmtage: Hommage an Roy Andersson

Die 65. Nordischen Filmtage Lübeck (1. – 5. November 2023) würdigen den schwedischen Regisseur und Drehbuchautor Roy Andersson mit einer Hommage. Im Rahmen der Eröffnung am 1. November im Cinestar Filmpalast Lübeck wird dem international renommierten Filmemacher der Ehrenpreis des Festivals verliehen. 

Roy Andersson hat ein einzigartiges Lebenswerk erschaffen, das unser Menschsein in seiner Verletzlichkeit, Unzulänglichkeit und auch in seiner Brutalität erkundet,“ begründet der Künstlerische Leiter Thomas Hailer die Wahl des diesjährigen Preisträgers. “Anderssons Blick ist scharf und dennoch emphatisch.“

1943 in Göteborg geboren, studiert Andersson zunächst Literatur und Philosophie, später dann Film am Svenska Filminstitut. Sein Regiedebüt „Eine schwedische Liebesgeschichte“ (1970) wird zum Hit. Als der nächste Film, die Gesellschaftssatire „Giliap“ (1975), floppt, zieht sich Andersson vom Kino zurück und dreht über zwei Jahrzehnte hinweg Hunderte von Werbespots. In diesen kurzen, Kult gewordenen Filmen entwickelt er seinen Sinn für absurde Momentaufnahmen – den er auch in seinen Kinofilmen in eine ganz eigene Ästhetik überführen wird. 

Als Ehrenpreisträger des Festivals hat Roy Andersson die Filme seiner Werkschau selbst zusammengestellt. Sie umfasst die Trilogie „Über das menschliche Wesen“ und sein jüngstes Werk „Über die Unendlichkeit“. Das fünfte Programm versammelt unter dem Titel DIE FRÜHEN JAHRE seinen letzten Studentenfilm „Saturday October 5th“ aus dem Jahr 1969, sieben seiner legendär gewordenen Werbeclips und den Kurzfilm „World of Glory“, mit der Andersson 1991 sein Kinoschaffen wieder aufnahm. 

Fast alle Filme sind in seinem Studio 24 in Stockholm entstanden, dort lebte und arbeitete Andersson bis vor Kurzem. Abgerundet wird die Hommage mit zwei Dokumentarfilmen, die Einblick in seine besondere Arbeitsweise gewähren. Aus nächster Nähe konnten die Filmemacher Johan Carlson und Fred Scott dem Regisseur bei seiner Arbeit über die Schulter schauen.

Alle Informationen rund um die 65. Nordischen Filmtage Lübeck finden sich auf der Webseite www.nordische-filmtage.de und auf den Social Media Plattformen Facebook und Instagram
Die Nordischen Filmtage Lübeck 2023 finden vom 1.-5. November 2023 statt. Das gesamte Programm wird am 10. Oktober im Rahmen der Pressekonferenz der Nordischen Filmtage verkündet. Der Kartenvorverkauf startet am 28. Oktober.

Wir danken unseren Partnerunternehmen Finnlines, CineStar, STAWAG, Stadtwerke Lübeck, Teschke & Collegen, Moinsener, skanbo, Grundstücksgesellschaft TRAVE, Convotis, avt plus Mediaservice, SG Medientechnik sowie den Medienpartnern NDR und Lübecker Nachrichten für die Unterstützung.

Die Filme der Hommage im Einzelnen:

„Songs From The Second Floor”, („Sånger från andra våningen”), Schweden 2000, Regie: Roy Andersson.
Das Dasein als Überlebenskampf: Der erste Teil der Trilogie „Über die menschliche Existenz“ fängt in schwarzhumorigen Szenen unsere alltäglichen Sorgen und Ängste ein. Am Ende hilft nur noch Gesang oder das letzte einsame Glas in der Kneipe.

„Das jüngste Gewitter“, („Du levande“), Schweden 2004, Regie: Roy Andersson.
Lose miteinander verknüpfte Episoden zeigen Männer und Frauen, die auf der Suche nach ein bisschen Glück und einem Gegenüber sind. Wo alles andere nicht mehr hilft, drücken sie ihre Sehnsucht in Gesangs- und Musikeinlagen aus.

„Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach“, („En duva satt på en gren och funderade över tilvaron“), Schweden 2014, Regie: Roy Andersson.
Der letzte Teil der Trilogie „Über die menschliche Existenz“ befasst sich mit Kolonialgeschichte und kapitalistischen Überlebenskämpfen. Wieder stellt sich in losen Szenen die Frage, weshalb wir dem Weltuntergang so viel näher sind als der Utopie.

„Über die Unendlichkeit“ („Om det oändliga“), Schweden 2019, Regie: Roy Andersson.
Roy Anderssons letzter Film. Wieder tritt die Kamera einen Schritt zurück und beobachtet scheinbar banale Situationen. Wieder tun die Menschen das, was sie bei diesem Regisseur stets getan haben: Sie warten, grübeln, lieben, führen Kriege und trinken.

Die Frühen Jahre – Kurzfilme und Werbung zwischen 1969 und 1991

„Saturday October 5th“, („Lördagen den 5.10“), Schweden 1969, Regie: Roy Andersson.
Ein Tag im Leben eines jungen Mannes. Kontrastreiche Schwarzweißbilder gewähren Einblick in den Alltag eines Jedermanns.

Reklammfilm – Sieben Werbespots aus den 60er – 80er Jahren, Regie: Roy Andersson.

„World of Glory“, („Härlig är jorden“), Schweden 1991, Regie: Roy Andersson.
Überhöhte Momentaufnahmen aus dem Alltag eines Immobilienmaklers. Plötzlich hört er Schreie und eine tiefe Schuld steht im Raum.

Rahmenprogramm

„Tomorrow’s Another Day“, („Det är en dag imorgen också“), Schweden 2011, Regie: Johan Carlsson
Ein Regisseur und seine Mitarbeiter:innen in Aktion. Ein Besuch in Roy Anderssons legendärem Studio 24 während der mehrjährigen Dreharbeiten zu seinem Film „Das jüngste Gewitter”. Man bewundert das Handwerk, mit dem eine Kinovision realisiert wird.

„Being A Human Person”, Schweden 2020, Regie Fred Scott
Konzentriert und hingebungsvoll geht jeder im Filmstudio seiner Arbeit nach. Nur Roy Andersson lässt sich nicht blicken. Der Regisseur, der in seinen Filmen die menschliche Existenz in ihren Unzulänglichkeiten erkundet, spricht offen über eigene Ängste.