Am 13. August jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum sechzigsten Mal. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde am 13. August 1961 mit der Errichtung der Absperrungen begonnen, die Berlin 28 Jahre teilen und den Westteil von der DDR abriegeln sollten.
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Pandemie-Zeit genutzt: Kulturprojekte Berlin startet in den Sommer
15 Jahre Kulturprojekte für Berlin.
15 Monate Hilfestellungen für die Kulturszene.
15 Projekte für 2021.
„30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“
Anlässlich des 30. Jubiläums der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls lädt Berlin vom 4. bis zum 10. November mit einer stadtweiten Festivalwoche ein, sich zu erinnern, zu feiern, mitzumachen und zu diskutieren. An sieben Originalschauplätzen der Friedlichen Revolution verwandelt sich Berlin sieben Tage lang in ein großes Open-Air-Ausstellungs- und Veranstaltungsgelände.
Mit über 200 Veranstaltungen, sieben Open-Air-Ausstellungen, 3D-Videoprojektionen an Häuserfassaden, 30.000 im Himmel schwebenden Botschaften als Teil einer Kunstinstallation,Augmented Reality-Projekten sowie der Bühnenshow am Abend des 9. November am Brandenburger Tor erinnern die Feierlichkeiten auf vielfältigste Weise an die Menschen, die 1989 in der DDR der SED-Diktatur mutig die Stirn boten, auf die Straße gingen und mit einer friedlichen Revolution die Mauer zu Fall brachten. Zugleich gedenken sie der Opfer des tödlichen Grenzregimes und aller anderen Opfer der kommunistischen Diktatur.
Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa: „Es ist sehr beeindruckend, dass so viele und vor allem so unterschiedliche Akteur*innen der Berliner Kulturszene sich an dem umfangreichen Programm der Berliner Festivalwoche beteiligen. Von der subversiven DDR-Punkband bis zur ehrwürdigen Staatskapelle ist nicht nur ein überaus spannendes Programm entstanden, sondern auch eines, was sich durch eine Vielfalt an Stimmen und eine Vielfalt an Themen auszeichnet. Ich freue mich auf eine spannende Festivalwoche für ein breites Publikum in der ganzen Stadt!“
Die Festivalwoche steht ganz im Zeichen der vielfältigen Auseinandersetzung mit den Ereignissen von 1989/90, die Bühnenshow am 9. November vor dem Brandenburger Tor feiert das bedeutendste Ereignis der jüngeren Berliner, deutschen und europäischen Geschichte: den Fall der Mauer. Engagierte Menschen von damals und heute gestalten die circa zweistündige crossmediale Inszenierung, welche musikalische Acts, Schauspiel- und Lichtperformances und einGespräch mit Bürgerrechtler*innen zu einer Erzählung über einen Teil der deutschen Freiheitsgeschichte verbindet. Eröffnet wird die Bühnenshow mit einer Begrüßung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Michael Müller, gefolgt von Ansprachen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie Marianne Birthler, Bürgerrechtlerin und ehemaligen Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.
Die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim, Anna Loos, Trettmann, Dirk Michaelis, Zugezogen Maskulin und Die Zöllner sind die Musik-Künstler*innen, die vor einem imposanten Videodome als zentraler Projektionsfläche auftreten. Die Bühnenshow unter der Regie von Sven Sören Beyer vom Berliner Künstlernetzwerk phase7 performing.arts wird von WestBam mit einer After-Show-Party in die Europäische Clubnacht hinübergeleitet, die in 27 Berliner und in 27 europäischen Clubs stattfindet.
„2014 haben wir bei unserer LICHTGRENZE den Schwerpunkt auf die Teilung Berlins und die Überwindung der Mauer gelegt. Dieses Jahr wollen wir den Blick erweitern und auf die Orte der Protestbewegungen und Demonstrationen, auf die Schauplätze der Friedlichen Revolution lenken. Genau dort feiern wir gemeinsam den Mut der Menschen und ihren Einsatz für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Das machen wir mit 200 Veranstaltungen und Ausstellungen an 7 Tagen an 7 Orten in ganz Berlin – mit einem großen gemeinsamen Höhepunkt am 9. November am Brandenburger Tor“,so Moritz van Dülmen, der als Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin GmbH nach 2009 und 2014 wieder die Feierlichkeiten für den Berliner Senat verantwortet.
Bewegt vom Wind, werden ab dem 4. November am Brandenburger Tor 30.000 Wünsche, Hoffnungen und Ideen auf Bändern von 30.000 Menschen als Teil der Kunstinstallation „Visions in Motion“ von Patrick Shearn, Poetic Kinetics,über der Straße des 17. Juni schweben. In Anlehnung an die Transparente, die bei den Demonstrationen der Friedlichen Revolution getragen wurden, setzten sich Zehntausende in den vergangenen Monaten bei Workshops, Veranstaltungen und Aktionen in Schulen, Kirchen, auf der Straße wie auf Festivals mit dem Thema auseinander und hinterließen unter der Überschrift „Deine Vision im Himmel über Berlin“ ihre Botschaften. Aus den teils reflektierenden, verschiedenfarbigen Bändern entsteht die handgefertigte Kunstinstallation, ein sogenanntes Skynet im typischen Stil des Künstlers, welches sich scheinbar schwerelos vom Lindenrondell aus rund 150 Meter weit auf der Straße des 17. Juni in den Himmel spannt. In seiner rechteckigen Form ist die Installation an die ehemalige Mauer angelehnt, dabei aber durchlässig und ständig in Bewegung.
Sieben Open-Air-Ausstellungen beleuchten an der Gethsemanekirche, dem Alexanderplatz, dem Brandenburger Tor, dem Kurfürstendamm, der Stasi-Zentrale, dem Schlossplatz und der East Side Gallery die Ereignisse von 1989/90 an originalen Schauplätzen der Friedlichen Revolution und liefern zugleich das thematische Fundament für die künstlerische Auseinandersetzung in Form von großflächigen
3D-Videoprojektionen.
Täglich nach Einbruch der Dunkelheit versetzen historische Filmaufnahmen kombiniert mit eindrucksvollen Licht- und Soundeffekten die Besucher*innen in die Atmosphäre der Jahre 1989 und 1990. So macht etwa die 15-minütige Story auf dem Alexanderplatz am Alexanderhaus die Forderungen Hunderttausender Demonstrant*innen erlebbar, die hier am 4. November 1989 selbstbewusst der SED-Führung entgegen traten. Am Humboldt Forum wird die historische Fassade des ehemaligen Palasts der Republik wieder sichtbar und die wichtigen Stationen und Ereignisse auf dem Weg zu einer demokratischen DDR beleuchtet. Über 200 Veranstaltungen greifen unterschiedlichste Themenschwerpunkte auf und schlagen die Brücke in die Gegenwart – vom Punkrock-Konzert in der Stasi-Zentrale, Poetry Slams an der East Side Gallery über Zeitzeug*innengespräche am Breitscheidplatz bis zu Theaterperformances auf dem Alexanderplatz.
Besucher*innen können mit der Augmented-Reality-App MauAR und den Augmented-Reality-Stories via Facebook Messenger virtuell in die Geschichte eintauchen. So beantwortet die App MauAR zum Beispiel die Frage „Wo stand die Mauer?“, indem sie die Berliner Mauer auf ihrer einstigen Länge von etwa 160 Kilometern visualisiert, und in interaktiven Geschichten vom Leben mit der Mauer in Ost und West erzählt. In fünf Sonder-Episoden werden darüber hinaus anlässlich der Festivalwoche die Geschehnisse der Friedlichen Revolution an Originalschauplätzen nacherzählt. An allen Festivalorten gibt es zudem die Möglichkeit über 30 Augmented-Reality-Storys zu erleben, die in Kooperation mit Facebook und ZDF digital entwickelt wurden. Nach dem Scannen des QR-Codes per Facebook Messenger begleitet man dort unter anderem „Mauerspechte“ am Brandenburger Tor.
Ein Gesamtprojekt der Kulturprojekte Berlin GmbH im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In Kooperation mit dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Stiftung Berliner Mauer, der Robert-Havemann-Gesellschaft und vielen weiteren Partner*innen, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie unterstützt von H&M und der Berliner Sparkasse. Außerdem: Wall GmbH und STRÖER, Stromnetz Berlin GmbH und Berliner Wasserbetriebe.
Über 40.000 Besucher bei der Langen Nacht 2019
Die Lange Nacht der Museen war in diesem Jahr überaus erfolgreich. Über 40.000 Besucher*innen folgten der Einladung der 75 an der 39. Ausgabe beteiligten Berliner Museen. „Zusammen macht eine solche Veranstaltung nicht nur mehr Spaß, sie ist auch erfolgreicher“, so Moritz van Dülmen, Geschäftsführer von Kulturprojekte Berlin, über die Gemeinschaftsleistung der Berliner Museen in Zusammenarbeit mit seinem Haus.
Kultursenator Klaus Lederer gab auf der imposanten Freitreppe der James-Simon-Galerie um 18 Uhr bei strahlendem Sonnenschein den Startschuss. Anschließend diente die Treppe als Bühne für die Tänzer*innen des Landesjugendballetts der Staatlichen Ballettschule Berlin. Sie tanzten zu den Klängen von Karl Jenkins‘ berühmter Streichersuite „Palladio“, gespielt vom Kammerensemble des Musikgymnasiums Carl Philipp Emanuel Bach.
Dann strömten die Besucher*innen in die Häuser auf der Museumsinsel. 9.700 Besucher*innen wollten die Nofretete im Neuen Museum sehen, 6.600 das Ischtartor im Pergamonmuseum, 6.000 das Pergamon-Panorama von Yadegar Asisi.
Meist besuchtes Haus war erneut das Museum für Naturkunde Berlin. 10.500 Besucher*innen erkundeten die gigantischen Dinosaurierskelette, seltenen Steine und uralten Meteoriten. Großen Andrang gab es auch wieder im Deutschen Spionagemuseum (8.500), Deutschen Historischen Museum (8.300) und Deutschen Technikmuseum (6.900). Auch die erstmalig teilnehmenden Häuser weckten großes Interesse: das PalaisPopulaire (2.200) im ehemaligen Prinzessinnenpalais feierte in einer großen Ausstellung den „Summer of Love“ 1967, und in der Neuen Synagoge Berlin – Centrum Judaicum (2.300) drehte sich in dieser Nacht alles um Buchstaben. Aber auch kleinere Häuser hatten großen Zulauf, wie das Anne Frank Zentrum, dessen neue Dauerausstellung über 1.000 Besucher*innen anzog.
Zu einem der inhaltlichen Schwerpunkte der 39. Langen Nacht wurde das weltweit gefeierte 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses, sei es mit VR-Erlebnissen, die durch die Säle des Dessauer Bauhauses führten, oder etwas realer „Bauhaus zum Anfassen“, bei dem im Kulturforum Bauhaus-Möbelklassiker auf Bequemlichkeit und Ästhetik geprüft werden konnten. Auch im Bauhaus-Fieber: die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, die eine Sonderausstellung zum Thema präsentierte.
Die Aktivitäten rund um das Bauhaus-Jubiläum läuteten die bauhauswoche berlin ein, mit der die Stadt noch bis zum 8. September das Jubiläum begeht. Geboten werden zahlreiche Lesungen, Filmvorführungen, Radiolounges, Vorträge, Workshops und eine Party im Festivalzentrum im bauhaus reuse auf dem Ernst-Reuter-Platz, eine Schaufensterausstellung, Yoga auf ausgesuchten Dachterrassen der Stadt und eine Velonotte durch Berlin.
Die nächste Lange Nacht der Museen findet am 29. August 2020 statt.
Die Lange Nacht der Museen ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Berliner Museen mit der Kulturprojekte Berlin GmbH. Die Lange Nacht der Museen wird unterstützt von der Berliner Sparkasse, UBER Deutschland und JUMP by Uber, AMERON Berlin ABION Spreebogen, von BVG, S-Bahn Berlin und Mihai. Medienpartner: Berliner Zeitung, taz, rbb 88.8, rbb Kultur, tip Berlin, ZITTY, ExBerliner, Yorck Kinogruppe und HIMBEER.
Wir danken der Wall GmbH, Mit Vergnügen Berlin, Ask Helmut, Byte FM, Landesjugendballett Berlin, Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach, Tiny Foundation, Digital in Berlin, Claire Chen, Neue Heimat, Berliner Brandstifter.
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