Die 26. Ausgabe des Jüdischen Filmfestivals Berlin & Brandenburg findet vom 6. bis 13. September deutschlandweit online und im Kino in Berlin und Brandenburg statt.
Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ist das Festivalprogramm erstmalig größtenteils auch digital zugänglich. Das JFBB nutzt hierfür die renommierte Streaming-Plattform ‚Festival Scope‘, auf der alle digital angebotenen Festivalfilme gegen eine kleine Gebühr zu sehen sein werden. Alle Filme, unabhängig davon, ob sie gestreamt oder im Kino aufgeführt werden, werden durch Filmeinführungen und -gespräche kontextualisiert.
Nicola Galliner, Leiterin des JFBB: „Für uns ist dieser Gang ins Digitale nicht nur ein notwendiger Schritt wegen Corona, sondern gleichzeitig auch die große Chance, ein Publikum überregional in ganz Deutschland zu erreichen und eine einzigartige Gelegenheit, unser anspruchsvolles und vielseitiges Programm erstmalig über den sonst geographisch begrenzten Rahmen eines analogen Festivals hinaus zu zeigen. Nicht zuletzt angesichts des immer weiter ansteigenden Antisemitismus in Deutschland können wir so jüdisches Leben in alle Teile Deutschlands bringen und damit gleichzeitig engagiert und entschlossen gegen jegliche Formen von Antisemitismus und stereotype Zuschreibungen eintreten und vorgehen.“
Zu den diesjährigen Highlights des Festivals zählt der Eröffnungsfilm INCITEMENT (ISR 2019), in dem der israelische Regisseur Yaron Zilberman die reale Geschichte des Attentats auf den israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin am 4. November 1995 und dessen Genese aus der Perspektive des Täters erzählt. Mit Originalbildern beleuchtet Zilberman die sich immer weiter zuspitzende sozio-politische Situation vor dem Attentat, die Zerrissenheit der israelischen Bevölkerung in Hinblick auf den damaligen Friedensprozess und zeichnet die verschiedenen Einflüsse auf den Täter vor dem Attentat nach. Dieses jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal und hat bis heute nichts an seiner traumatischen Wirkung auf die israelische Bevölkerung und den Friedensprozess im Nahen Osten verloren.
INCITEMENT hat den Ophir Award (Israel) in der Kategorie best picture gewonnen und wurde von Israel als Beitrag für die Oscars vorgeschlagen. Der Film feiert beim JFBB seine Deutschlandpremiere.
Ihre Weltpremiere im Rahmen des JFBB feiert die romantische Komödie KISS ME KOSHER (DEU 2020). Der temporeiche Culture-Clash der israelischen Regisseurin und Autorin Shirel Peleg über Liebe, Vorurteile und verrückte Familien vereint ein israelisch-deutsches Starensemble und liefert, frei von gesellschaftlichen oder religiösen Konventionen, einen Feel Good-Film im besten Sinne.
Neben den beiden kurz vorgestellten Filmen bietet das Festival auch in diesem Jahr eine große Bandbreite facettenreicher Einblicke in die Vielfalt jüdischen Lebens und Israels. Das internationale Programm des diesjährigen JFBB umfasst insgesamt elf Spielfilme, fünfzehn Dokumentarfilme, zwei Serien und drei Kurzfilmprogramme aus acht Ländern. Ausgewählte Filme werden analog in zahlreichen Kinos in Berlin und Brandenburg aufgeführt, darunter das Cinema Paris, Delphi Lux, Filmkunst 66, Hackesche Höfe Kino, City Kino Wedding und das Filmmuseum Potsdam.
Das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg ist seit über einem Vierteljahrhundert das größte Forum für den jüdischen und israelischen Film in Deutschland. Es gewährt mit aktuellen Filmen tiefe Einblicke in Diversität und Facettenreichtum jüdischen Lebens in Deutschland, Israel und in der ganzen Welt. Das Festival greift dazu immer wieder hochaktuelle und gesellschaftlich relevante Themen auf. Es hält die Erinnerung an die Shoa wach und engagiert sich dabei aktiv gegen offenen und versteckten Antisemitismus.
Weitere Programminfos folgen im Laufe des Sommers auf www.jfbb.de.
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SteinbrennerMüller Kommunikation
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