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Deniz Yücel erhält M100 Media Award

21.08.2018. Die internationale Medienkonferenz M100 zeichnet den deutsch-türkischen Journalisten für seine mutige und unbestechliche Arbeit aus und will gleichzeitig an alle in der Türkei inhaftierten Journalisten erinnern. Laudatorin ist Ines Pohl, Chefredakteurin der Deutschen Welle. Der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel erhält den diesjährigen M100 Media Award. Die Preisverleihung erfolgt am 18.09. im Potsdam Museum am Alten Markt und bildet den Abschluss für das M100 Sanssouci Colloquium, das in diesem Jahr erstmals im Museum Barberini stattfindet.

Als Türkei-Korrespondent der WELTN24-Gruppe hat Deniz Yücel mit seiner unbequemen Berichterstattung, u.a. über den Kurdenkonflikt und Korruption in Regierungskreisen, den Unmut des Erdogan-Regimes auf sich gezogen. Ins Visier der Justizbehörden geriet er Ende 2016, nachdem er in der WELT über eine Hacker-Attacke auf den Energieminister und Erdogan-Schwiegersohn Berat Albayrakberichtet hatte. Die E-Mails, in denen es u.a. um Verbindungen zwischen der türkischen Regierung und der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ging, waren oppositionellen Medien zugespielt worden. Wegen angeblicher „Terrorpropaganda“ wurde Yücel anschließend verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Aber auch unter dem Druck seines einjährigen Gefängnisaufenthalts hat sich Yücel weder Denk- noch Sprechverbote erteilen lassen.

„Als Journalist berichtete Deniz Yücel unerschrocken und fundiert über die politischen Verhältnisse in der Türkei und selbst aus der Haft heraus setzte er sich für einen kritischen und unabhängigen Journalismus ein,“ begründet der M100 Beiratsvorsitzende und Oberbürgermeister der Stadt Potsdam Jann Jakobs die Entscheidung, „Dies erfordert in einer Zeit, in der Autokraten und Populisten die Werte einer freien und offenen Gesellschaft bedrohen besonders viel Mut. Für diesen Mut möchten wir Deniz Yücel sehr gern auszeichnen.“

M100-Beirätin Andrea Seibel, Ressortleiterin Meinung/Forum WELTN24, ergänzt: „Der Fall meines Kollegen Deniz Yücel ist nicht nur ein Paradebeispiel für die Willkür und Bösartigkeit eines Landes, das einst auf so gutem Wege war. Zugleich erlebten wir das Wunder und die Wirkmacht stiller Diplomatie. Und zudem ein Feuerwerk zivilgesellschaftlicher Anteilnahme, die man den vielen anderen Eingesperrten und Entrechteten dieser Welt sehnlichst wünscht.“

Der M100 Media Award wird seit 2005 jährlich im Rahmen des M100 Sanssouci Colloquiums an Persönlichkeiten vergeben, die „Fußspuren“ in der Welt hinterlassen haben und sich für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Bisherige Preisträger sind unter anderem Bob GeldofHans-Dietrich Genscher, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard, Vitali Klitschko, Erdem Gündüz, „The Standing Man“, das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, der italienische Schriftsteller Roberto Saviano und im vergangenen Jahr die russische Journalistin Natalja Sindejewa.

Der Titel des tagsüber im Museum Barberini stattfindenden M100 Sanssouci Colloquiums lautet in diesem Jahr „Home Alone? – Europe and the Post-American Age“. Ca. 60 Chefredakteure, Historiker und Politiker aus vielen Ländern Europas und der USAdiskutieren über den Zustand des transatlantischen Verhältnisses, die europäische Agenda im post-amerikanischen Zeitalter und die Rolle der Medien. Eröffnet wird das Colloquium vom Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dr. Dietmar Woidke.

Das Akkreditierungsformular (nur für berichtende Journalisten) finden Sie hier: http://www.m100potsdam.org/wp-content/uploads/2018/08/Akkreditierung_M100_2018.pdf

Weitere Informationenüber Konferenz und Teilnehmer finden Sie hier: http://www.m100potsdam.org/m100/m100-sanssouci-colloquium/thema/

M100 ist eine Initiative der Landeshauptstadt Potsdam und des Vereins Potsdam Media International e.V. Gefördert wird die diesjährige Veranstaltung von der Stadt Potsdam, dem Medienboard Berlin-Brandenburg, dem dem Land Brandenburg und dem Auswärtigen Amt.

Home Alone? Europe in the Post-American Age

”28.06.2018. Am 18. September diskutieren internationale Chefredakteure, Historiker und Politiker beim M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam über das neue transatlantische Verhältnis, Europas Agenda für das postamerikanische Zeitalter und die Rolle der Medien.

Es ist gut möglich, dass Donald Trumps Präsidentschaft als Zeitenwende in die Geschichte eingehen wird: Als Moment, an dem die Pax Americana, die die Welt nach 1945 prägte, zu Ende ging. Auch wenn die Vereinigten Staaten ökonomischen und sicherheitspolitischen Interessen im Zweifelsfall stets den Vorrang gaben, speiste sich ihre „Soft Power“ doch immer aus ihrem Eintreten für demokratische Werte und eine liberale Weltordnung.  Als Hüter von Demokratie und Menschenrechten aber auch als Schutzmacht und verlässlicher Partner Europas fallen die USA nun absehbar aus. Was bleibt vom „alten Westen“? Ist der Multilateralismus am Ende? Folgt den weltpolitischen Umbrüchen ein europäischer Aufbruch? Und spielen die Medien noch eine Rolle in Zeiten zunehmend ambivalenter Öffentlichkeiten? Über diese Fragen diskutieren internationale Chefredakteure, Wissenschaftler und Politiker am 18. September beim M100 Sanssouci Colloquium, das in diesem Jahr erstmals im Museum Barberini in Potsdam stattfinden wird.

Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Ich freue mich, beim M100 Sanssouci Colloquium wieder zahlreiche internationale Medienvertreterinnen und Medienvertreter begrüßen zu können – in diesem Jahr erstmals im Museum Barberini in Potsdams neuer Mitte. Das Thema ,Europa im post-amerikanischen Zeitalter‘ ist hochaktuell und wird die außenpolitische Debatte der kommenden Jahre prägen. M100 wird sicher einen produktiven Beitrag dazu leisten.“

Zu den diesjährigen Teilnehmern zählen außerdem Ruth Ben-Ghiat (US-Historikerin, Journalistin, Autorin),  Klaus Brinkbäumer (Chefredakteur, Der Spiegel), Berthold Kohler (Herausgeber, FAZ), Georg Mascolo (Leiter Recherchekooperation NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung), Patricia Schlesinger (Intendantin, RBB), Ursula Weidenfeld (Wirtschaftsjournalistin) uvm.

Im Anschluss an die Debatte findet die feierliche Vergabe des M100 Media Award statt. Bisherige Preisträger sind u.a. Lord Norman FosterDr. Bernard KouchnerBob GeldofIngrid BetancourtHans-Dietrich GenscherKurt WestergaardDr. Vitali Klitschko, die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo oder der italienische Schriftsteller Roberto Saviano. Im letzten Jahr erhielt die russische Journalistin und Medienmanagerin Natalja Sindejewa die Auszeichnung. Der diesjährige Preisträger wird zeitnah bekannt gegeben.

Weitere Informationen: www.m100potsdam.org

Demokratie oder Despotie?

29.06.2017. Am 14. September diskutieren über 70 internationale Chefredakteure, Historiker und Politiker beim M100 Sanssouci Colloquium in Potsdam über die Gegenwart und Zukunft Europas und die Rolle der Medien. Weiterlesen

von Schirach hält Laudatio auf Charlie Hebdo

31.08.2015. Ferdinand von Schirach hält anlässlich der Verleihung des M100 Media Award an das französische Satiremagazin Charlie Hebdo die Laudatio.

Der M100 Media Award wird am 17. September im Anschluss an die internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium in der Orangerie von Sanssouci in Potsdam verliehen. Gérard Biard, Chefredakteur des Magazins, wird die Auszeichnung entgegen nehmen. Sie steht für Verdienste um den Schutz der freien Meinungsäußerung und die Vertiefung der Demokratie sowie für besondere Leistungen um die europäische Verständigung und Kommunikation. Weiterlesen