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European Film Academy lanciert den Month of European Film

Die European Film Academy präsentiert erstmals den Month of European Film, um dem Reichtum, der Fülle und der Vielfalt des europäischen Filmschaffens eine eigene europaweite Plattform zu geben und die europäische Filmkultur vier Wochen lang gemeinsam zu zelebrieren. Los geht es am 13. November, seinen festlichen Höhepunkt und Abschluss findet der Month of European Film in der Verleihung der European Film Awards am 10. Dezember auf Island. In ganz Europa werden mit Unterstützung des Academy-Partners Europa Cinemas in 35 Ländern von Reykjavik bis Athen, von Lissabon bis Bukarest, aber auch in Kleinstädten und filmischen Netzwerken, europäische Filme in den unterschiedlichsten Veranstaltungen, Sonderprogrammen und Retrospektiven gezeigt. Im gleichen Zeitraum setzt die Arthouse-Streaming-Plattform MUBI einen besonderen Schwerpunkt auf europäische Filme und lässt Filmliebhaber:innen in aller Welt daran teilhaben. 

„Mit dem Month of European Film lanciert die European Film Academy eine neue Initiative. Ein großer Teil dieses Netzwerks besteht aus lokalen Kinos, die Programme mit handverlesenen Filmen kuratieren, um die Neugier ihres Publikums zu wecken. Programme, die dazu beitragen, die europäische Filmkultur neu zu entdecken. Zum ersten Mal werden all diese Bemühungen und Initiativen durch den von der Akademie sorgfältig organisierten Month of European Film über eine längere Zeit miteinander verbunden“, so Matthijs Wouter Knol, Geschäftsführer der European Film Academy. „Was Europa fehlt, ist ein stärkeres Bewusstsein für den gemeinsamen Reichtum, aber auch die Verletzlichkeit seines eigenen Kinos. Es braucht bei mehr Menschen den Willen und die Hingabe, unsere europäische Filmkultur zu respektieren und zu schützen. Wir sind überzeugt, dass die Stärkung der Sichtbarkeit europäischer Filme, die unsere eigenen europäischen Geschichten und unsere eigene Geschichte in all ihren Facetten widerspiegelt, nicht nur auf nationaler Ebene erfolgen sollte. Eine solch europäische Frage kann nur gemeinsam beantwortet werden. Diese Initiative ist für uns ein erster Schritt. Die Academy wird sich dafür in den kommenden Jahren zunehmend engagieren.“

Der Month of European Film beginnt am 13. November mit dem European Arthouse Cinema Day, ein Projekt organisiert von CICAE, und der Verleihung des jährlichen Young Audience Awards der European Film Academy. Jedes teilnehmende Kino stellt sein eigenes individuelles Programm, zugeschnitten auf sein jeweiliges Publikum zusammen. Knol: „Unser Ziel ist es, künftig Filme aus der jährlichen Academy Selection wie auch die nominierten Filme, während des Month of European Film mehr Sichtbarkeit zu geben – sowohl bei einem größeren Publikum als auch bei unseren Mitgliedern.“ 

Die teilnehmenden Kinos haben zahlreiche Initiativen auf die Beine gestellt: Viele Kinos zeigen Retrospektiven bekannter europäischer Filmemacher wie Lars von Trier (in Prag, Tschechien), Jacques Tati (in Kolding, Dänemark), Jonas Mekas (in Prishtina, Kosovo und in Tel Aviv, Israel), Pier Paolo Pasolini (in Bukarest, Rumänien) sowie Agnes Varda (in Ferrol, Spanien). Das teilnehmende Kino in Kolding (Dänemark) organisiert spezielle Vorführungen europäischer Kurzfilme für Demenzkranke, das Kino in Kecskemét (Ungarn) zeigt Filme parallel zu einer Ausstellung von Filmplakatinterpretationen junger Student:innen, das Kino in Prag präsentiert den ganzen Monat ausschließlich europäische Filme, viele Vorführungen werden von Essen, Getränken oder sogar Filmpartys begleitet. Zahlreiche Kinos konzentrieren sich während des Month of European Film auf ausgewählte Länder: Es gibt eine italienische Retrospektive in Kiew (Ukraine), ein französisches Filmfestival in Glasgow (Schottland) und Berlin, eine ungarische Filmwoche in Bukarest (Rumänien), ein ukrainisches Filmfestival sowie spanische Filme in Breslau (Polen), ungarische Filme und ein frankophones Filmfestival in Prishtina (Kosovo) und eine Retrospektive nordischer Filme in Tel Aviv (Israel). Das Kino in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) kooperiert mit den örtlichen Botschaften und zeigt Filme aus Deutschland, Spanien und Slowenien und vieles mehr. Weitere Initiativen und Veranstaltungen finden Sie hier: www.monthofeuropeanfilm.eu

Ab 14. November zeigt die globale Streaming Plattform MUBI 100 europäische Filme von Filmklassikern bis hin zu herausragenden neuen Filmen, in der Originalsprache. Die European Film Academy freut sich, die Partnerschaft mit MUBI zu erweitern, um den Month of European Film zu feiern.

Der Month of European Film findet seinen glanzvollen Abschluss am 10. Dezember mit der 35. Verleihung der European Film Awards in Reykjavík. Im Rahmen der Zeremonie werden auch die Nominierungen für den LUX-Publikumspreis bekannt gegeben, der europäische Filme einmal mehr ins Licht der Öffentlichkeit rückt.

Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in Berlin im letzten Jahr ist nach dem diesjährigen offiziellen Launch des Month of European Film geplant, die Initiative und Reichweite zukünftig weiter auszuweiten und immer mehr Kinos und Initiativen zu integrieren.

Der Month of European Film ist eine Initiative der European Film Academy, unterstützt durch das Programm Creative Europe MEDIA der Europäischen Union, in Zusammenarbeit mit Partner:innen wie Europa Cinemas, CICAE, MUBI und zahlreichen lokalen Partnern.

PARTNER KINOS IN 35 LÄNDERN

ÖsterreichWienTop Kino
BelgienBrüsselCinema Galerie
Bosnien und HerzegovinaSarajevoKino Meeting Point
BulgarienSofiaCinema House
KroatienRijekaArt-kino Croatia
TschechienPragKino Aero
DänemarkKoldingNicolai Biograf
EstlandTalliinKino Soprus
FinlandHelsinkiOrion
FrankreichParis Le Balzac
DeutschlandBerlinYorck Kinogruppe*
GriechenlandAthenTrianon
UngarnKecskemétOtthon Mozi
IslandReykjavikBíó Paradís 
IrlandEire*Access Cinema Network*
IsraelTel AvivTel Aviv Cinematheque
ItalienMailandCinema Beltrade
KosovoPrishtinaKino Armata
LettlandRigaSplendid Palace
LitauenVilniusPasaka
LuxemburgLuxemburgUtopia
MaltaSan ĠiljanEden Cinemas
MontenegroBarCultural Center
NiederlandeAmsterdamEYE
NorwegenOsloVEGA
PolenBreslauKino Nowe Horyzonty
PortugalLissabonCinema Ideal
RumänienBukarestCinema Muzeul Taranului
SlowakeiBratislavaCinemax
SlovenienPtujMestni kino Ptuj
SpanienFerrolDuplex Cinema
SchwedenUmeåFolkets Bio 
SchweizLuzernBourbaki-Kino
UKGlasgowGlasgow Film Theatre 
UkraineKiewZhovten Cinema

* Yorck ist eine Kinogruppe in Berlin; Access Cinema Network in Irland (Eire) umfasst 80 Partnerkinos, 29 davon – in 15 Regionen Irlandweit – nehmen am Month of European Film teil.

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Über die European Film Academy

Die European Film Academy hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre 4.400 Mitglieder miteinander zu vernetzen, sie und ihre Arbeit zu unterstützen, zu würdigen und zu fördern. Ihr Ziel ist es, Wissen zu vermitteln und Zuschauende aller Altersgruppen über das europäische Kino aufzuklären. Die Academy positioniert sich als zentrale Organisation und fördert wichtige Debatten innerhalb der Branche. Sie ist bestrebt, alle Freundinnen und Freunde des europäischen Kinos zusammenzubringen. Jährlicher Höhepunkt ist der „Month of European Film“ und die Verleihung der European Film Awards. Wichtiges Anliegen der Academy ist die Pflege des europäischen Filmerbes und die Einbeziehung eines jungen Publikums durch den European Film Club.

M100 setzt ein Zeichen gegen den Brexit

Nicola Sturgeon erhält M100 Media Award. Mit der festlichen Verleihung des M100 Media Award an Nicola Sturgeon, Erste Ministerin Schottlands, ist heute Abend die internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium in der Orangerie von Potsdam glanzvoll zu Ende gegangen. Potsdams Oberbürgermeister und M100-Beiratsvorsitzender Mike Schubert überreichte Nicola Sturgeon die renommierte Auszeichnung. Die Erste Ministerin erhielt den M100 Media Award für ihr leidenschaftliches Eintreten gegen den Brexit und ihr Engagement für den Zusammenhalt der Europäischen Union.

 

Die politische Hauptrede des Abends hielt Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble. Er unterstrich die Wichtigkeit, Europa als identitätsstiftendes Gemeinschaftsprojekt sichtbar und begreifbar zu machen, in der gleichzeitig Raum bliebe für das jeweils mitgebrachte Selbstgefühl der Einzelstaaten. „Es braucht am Ende eine europäische Öffentlichkeit, die im Spannungsverhältnis von Einheit und Vielfalt beides ermöglicht: der Vielfalt Raum zu geben und dennoch einen Fokus auf das Gemeinsame zu ermöglichen.“ Schäuble betonte weiter, dass er davon überzeugt sei, dass die Zukunft von einer Generation gestaltet werden würde, die europäischer und kosmopolitischer sei als alle vorherigen.

 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hob in seiner Laudatio hervor: „Nicola Sturgeon steht für ein Europa, das seinen Bürgerinnen und Bürgern nützt und Sicherheit in einer unruhigen Welt verschafft, weil unsere Länder zusammenarbeiten. Nicola Sturgeon steht dafür mit ihrer klaren Haltung und ihrem unermüdlichen pro-europäischen Engagement.“ Der M100 Media Award sei daher, so Laschet, nicht nur ein Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung für ihren Einsatz für Europa, sondern auch ein Versprechen für die Zukunft: „Wir werden auch nach dem Brexit eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten.“

 

In ihrer Dankesrede unterstrich Nicola Sturgeon die Stärken der europäischen Gemeinschaft in den zurückliegenden Jahren: „Sei es in der Stärkung des Handels, des Umwelt- und Verbraucherschutzes und der Arbeitnehmerrechte – was die EU erreicht hat, ist beeindruckend. Natürlich müssen wir uns den Defiziten der EU stellen, aber viel mehr noch können wir ihre Erfolge feiern. Und wir sollten immer daran erinnern, dass die EU vor allem ein Friedensprojekt ist.“ Die Erste Ministerin betonte insbesondere die Vorbildfunktion der EU in Sachen Kooperation und Solidarität in einer Zeit, in der die internationale Ordnung bedroht sei: „In einer Zeit, in der Stimmen der Intoleranz und des Protektionismus auf dem Vormarsch sind, scheinen so fundamentale Werte wie friedliches und demokratisches Zusammenwirken kostbarer und gleichzeitig zerbrechlicher denn je. Die Europäische Union ist nicht perfekt. Aber keine andere Organisation auf diesem Kontinent hat mehr für Wohlstand, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte getan.“

 

M100-Erklärung

15 Jahre nach Gründung der Veranstaltung veröffentlicht der M100-Beirat angesichts anti-demokratischer Entwicklungen und der zunehmenden Einschränkung der Pressefreiheit in Europa erstmals eine „M100-Erklärung“. In sechs Punkten bezieht sie Stellung gegen die zunehmende Bedrohung der Pressefreit, gegen die gezielte Delegitimierung kritischer Medien und für den öffentlichen Diskurs, für Demokratie und für einen starken, unabhängigen Qualitätsjournalismus in Europa (M100-Erklärung im Wortlaut im Anhang).

 

Internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium

Am Vormittag diskutierten rund 70 Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Politiker*innen unter der Überschrift „From Pipedream to Reality – Democracy and the European Public Sphere“ über aktuelle Entwicklungen in Europa und ihre Auswirkungen auf Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Brexits.

 

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, eröffnete Prof. Saskia Sassen (Columbia University, USA) die Konferenz mit einem soziologischen Blick auf aktuelle Herausforderungen der EU. Bei den anschließenden Round-Table Diskussionen ging es in der ersten Session um Europa als Kommunikationsraum und die Rolle der Medien bei der Überwindung der aktuellen Verständigungskrise. In der zweiten Session wurde die Lage der Pressefreiheit in Europa und Wege, um den Schutz dieser auszubauen diskutiert. Zuletzt stand die Zukunftsfähigkeit der Medien sowie aktuelle Rahmenbedingungen für Medieninnovation im Mittelpunkt.

 

M100 Young European Journalists

Im Vorfeld der Konferenz fand vom 9. – 18. September der diesjährige M100 Young European Journalists Workshop statt, der sich dem Thema “Lesen in der digitalen Welt – Innovativer Journalismus” widmete. Ein inhaltlich vielseitiges Programm erwartete die 24 jungen Journalist*innen, die aus dreizehn Ländern Europas, der Östlichen Partnerschaft sowie Russland angereist waren. Der achttägige Workshop begann mit einer Einführung in das an Bedeutung zunehmende Mobile Reporting und behandelte anschließend digitale Innovationen und Werkzeuge im Journalismus, digitale Rechte, die Rolle künstlicher Intelligenz in den Medien sowie den aktuellen Stand der Journalismusforschung. Um den fachlichen Input direkt anzuwenden, entwickelten die jungen Teilnehmer*innen während des Workshops auch eigene digitale Projekte, welche zum Abschluss des mehrtägigen Trainings erfolgreich vor einer Jury gepitcht wurden.

 

M100 ist eine Initiative von Potsdam Media International e.V. und wird von der Stadt Potsdam hauptfinanziert. Weitere Förderer sind das Auswärtige Amt, Medienboard Berlin-Brandenburg, das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, die Friedrich Naumann Stiftung und National Endowment for Democracy. Sponsoren sind Facebook und United Europe e.V. Kooperationspartner sind die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Reporter ohne Grenzen (RoG) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

Weitere Informationen: www.m100potsdam.org

Foto: Hannes Jung