Im Namen der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, wurde vor rund 800 Gästen die Goldene Lola 2025 für das beste unverfilmte Drehbuch an Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc für ihr Drehbuch „Ha-Neu / Berlin“ verliehen.
Im Rahmen des Empfangs des Deutschen Drehbuchverbands (DDV) anlässlich der Berlinale ging die hochrangige Auszeichnung an ein mitreißendes und lebendig-humorvolles Drehbuch, das ausgehend von wahren Ereignissen und angereichert mit biographischen Elementen die Geschichte zweier Vietnamesen erzählt, zwischen denen sich eine Freundschaft entwickelt.
Zum Inhalt: Es beginnt als Mitfahrgelegenheit: Der illegal eingereiste Viet steigt beim Jurastudenten Nam ins Auto, und bis auf die vietnamesischen Wurzeln scheinen sie nichts zu teilen. Doch rasch entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Nam, der nur unfreiwillig zum 60. Geburtstag seines Vaters fährt und dem selbstbewussten, schillernden Viet. Sie führt über Zahnarzt-Abenteuer und ergreifende Geburtstagsreden zu einem selbstlosen Akt, der unbeabsichtigt in einem moralischen Dilemma mündet, das sich direkt auf das Publikum überträgt.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Mit dem Deutschen Drehbuchpreis honoriert die Bundesregierung das Drehbuchschreiben als eine der wichtigsten handwerklichen Grundlagen des Filmschaffens. Die kreativen Köpfe dahinter prägen mit ihren Geschichten unsere Filmkultur und spiegeln die Vielfalt unserer Gesellschaft wider. Dabei kombinieren sie ihr Schreibtalent mit einer komplexen Vorstellungskraft und einem tiefen Verständnis für die Kunst der Leinwanderzählung. So ist es insbesondere den diesjährigen Gewinnern des Deutschen Drehbuchpreises gelungen, mit den sorgfältig ausgestalteten Charakteren ihrer Figuren eine besondere emotionale Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen. Zu diesem wunderbaren Erfolg gratuliere ich Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc herzlich.“
In Vertretung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth übergab Dr. Andreas Görgen, Amtschef bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Deutschen Drehbuchpreis 2025.
Die Drehbuchautor*innen, Vorstände des DDV und Moderator*innen des Abends Melina Natale und Christian Lex ergänzen: „Krisenzeiten sind Erzählerzeiten. Wir schaffen mit unseren Geschichten die emotionalen Flächen, auf denen sich eine immer partikularere Welt wieder trifft, sich berühren lässt – Verständnis findet. Geschichten sind nichts anderes als geformte Konflikte. Drehbuchautor*innen können aus der Krise Schönes entstehen lassen.“
Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Drehbuchautor*innen in Deutschland und wird seit 1988 verliehen. Mit dem Preis für das beste unverfilmte Drehbuch geht eine Prämie von 10.000 Euro einher. Darüber hinaus kann die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden. Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Jakob Moritz Erwa, die mit ihrem Drehbuch „Die Akte Doms“ (nach dem Roman „FRANZ – Schwul unterm Hakenkreuz“ von Jürgen Pettinger) nominiert war, sowie an Niklas Pollmann und Emre Çakir für ihr Drehbuch „Rückkehr nach Riesa“ oder „Die Fremden“.
Die Entscheidungen über die Nominierungen und den Gewinner trifft eine unabhängige Fachjury, zu der in diesem Jahr die Drehbuchautor*innen Jan Braren und Elisabeth Burghardt, die Drehbuchagentin Elke Brand, die Film- und Buchautorin Karin Kaçi, der Schauspieler und Autor Toks Körner und Redakteur Roman Klink angehörten.
Zur Preisverleihung, eine gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des DDV, kamen mehr als 800 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren und Vertreterinnen und Vertreter der Branche.
Die Band KAYAM, bestehend aus dem Geschwisterpaar Mike und Kim Rauss, sorgte mit seinem Falafel-Pop genannten Genre-Mix für die musikalischen Höhepunkte der Preisverleihung.
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