Der Deutsche Fairnesspreis wird jährlich im Rahmen der feierlichen Verleihung des Deutschen Schauspielpreises als Gemeinschaftspreis des BFFS und der ver.di FilmUnion vergeben. Als Ergebnis jahrelanger enger Zusammenarbeit zwischen den beiden Gewerkschaften prämiert der Preis eine Person oder Produktion, die auf auszeichnungswürdige Weise zu gesellschaftlicher Fairness beiträgt.
Dazu definieren BFFS und die ver.di Filmunion ein Thema, das in dem jeweiligen Jahr als besonders drängend im Zusammenhang mit dem Themenkomplex Fairness erscheint. In diesem Jahr haben BFFS und ver.di sich für das Thema „Demokratie verteidigen“ entschieden. Fairness ist nur in einer funktionierenden Demokratie möglich, in der ein ausbalanciertes System der Gewaltenteilung dafür sorgt, dass niemand über dem Gesetz steht und Meinungsfreiheit und kritische Berichterstattung möglich ist. Diese Demokratie sehen BFFS und ver.di Filmunion derzeit als gefährdet an. Es gilt, die Demokratie zu verteidigen. Ohne Demokratie keine Fairness, ohne Fairness keine Demokratie. Ist diese gefährdet, gilt es daher, sie zu verteidigen. Auf diesen Zusammenhang möchten BFFS und ver.di mit der diesjährigen Themensetzung hinweisen.
Eine Jury aus Branchenvertreter*innen – in diesem Jahr sind das: Dorothee Schön (Deutscher Drehbuchverband DDV), Morgane Remter (Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm AG DOK), Beda Mulzer (Bundesverband Beleuchtung und Kamerabühne BVB), Daniela Grubert (BFFS) und Marina Caba Rall (ver.di) – wählt die Person oder Produktion aus, die dieses Thema in exemplarischer Weise behandelt.
Die Jury hat sich für Mai Thi Nguyen-Kims Sendung „Wie populistische Politiker uns verarschen“ entschieden. Mai Thi Nguyen-Kim, die deutsche Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und Fernsehmoderatorin, die seit 2015 das Publikum über wissenschaftliche und politische Themen aufklärt, zunächst auf YouTube, dann auch bei ARD und ZDF, zeigt in dieser Folge ihrer Sendung „MAITHINK X – Die Show“, wie die rhetorischen Tricks der Populisten funktionieren: Zuspitzung, Ausgrenzung, Vereinfachung und Verfälschung statt sachlicher Argumente und konstruktiver Lösungen.
Aus der Jurybegründung:
„Populismus gefährdet unsere Demokratie, – und nicht nur unsere. Aber man kann Populismus nur bekämpfen, wenn man ihn durchschaut. Und das ist gar nicht so einfach wie es klingt. Doch Mai Thi Nguyen-Kim befähigt ihr Publikum dazu mit ihrem crossmedialen „populistischen Selbstversuch“, der nicht nur lehrreich und verständlich, sondern auch spielerisch und unterhaltsam ist. Im Zeitalter von Fakenews, medialen Erregungswellen und simplifizierenden politischen Botschaften ist Medienkompetenz, wie sie von Mai Thi Nguyen-Kim vermittelt wird, wichtiger denn je. Zur Verteidigung unserer Demokratie, dem diesjährigen Thema des Fairnesspreises, leistet unsere Preisträgerin somit einen wichtigen Beitrag.“
Die Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2024 findet am 13. September im Theater am Potsdamer Platz in Berlin statt.
Wir danken den Sponsor*innen und Partner*innen:
Audi, medipharma cosmetics, GVL, ver.di, Walk15, HalmBrüder, HEYMERADER, foodforplanet, GeKA e.V., Pensionskasse Rundfunk, The Ritz-Carlton, Berlin, ghd, YOUSTHETICS, Rollerblade
Über ver.di FilmUnion:
In der ver.di FilmUnion organisieren sich Filmschaffende aus allen Gewerken der Branche, um sich zu vernetzen, ihre Interessen gemeinsam zu vertreten und um die Arbeits- und Entgeltbedingungen am Set stetig zu verbessern. Gemeinsam mit dem BFFS verhandelt die FilmUnion in ver.di den für Film- und Fernsehproduktionen greifenden Tarifvertrag TV FFS. Mit der knapp zwei Millionen Mitgliedern starken Organisation ver.di im Rücken gilt für die FilmUnion: „Alle Filmschaffenden. Eine Gewerkschaft. Gemeinsam erreichen wir mehr.“
Über den Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS):
BFFS steht für Bühne, Film, Fernsehen, Sprache. Gegründet 2006 ist der BFFS als Verband und Gewerkschaft mit seinen über 4.300 Schauspieler*innen inzwischen die größte nationale Schauspielorganisation und mitgliederstärkste Berufsvertretung der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben. Der Vorstand des BFFS arbeitet ehrenamtlich.