Mit einer neuen Rekordzahl von über 12.000 Fachbesucher*innen aus 143 Ländern zog der European Film Market der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin, der gestern zu Ende ging, nach einer Woche Marktaktivitäten eine herausragende Bilanz. Mehr als 614 ausstellende Firmen und Institutionen aus 69 Ländern präsentierten sich in den Messelocations Gropius Bau und Marriott Hotel. Damit ist auch die Zahl der Aussteller*innen erneut gestiegen. Die Anzahl der Buyers bleibt mit 1.263 auf hohem Niveau. 664 Filme wurden in 1029 Screenings, darunter 536 Marktpremieren, gezeigt. Daneben präsentierten Produzent*innen 660 neue Filmprojekte auf den Producers & Project Pages und vereinbarten eine hohe Anzahl an Meetings auf der Suche nach internationalen Partner*innen.
„Von Tag eins an war in unseren Marktlocations zu spüren, dass der European Film Market 2024 als erstes Messeevent des Jahres und erste Filmmesse nach den Branchenstreiks in den USA des letzten Jahres stark frequentiert und extrem betriebsam war. Die Meeting Schedules der Marktteilnehmenden waren randvoll. Täglich wurden viele umsatzstarke Deals gemeldet,“ so EFM-Direktor Dennis Ruh. „Der große Andrang beim Konferenzprogramm, vor allem bei den Programmpunkten zum Konferenzschwerpunkt KI, zeigt uns, dass wir mit der Themensetzung am Puls der Zeit sind und der Bedarf an Wissenstransfer und Lernen in der Film- und Medienbranche enorm ist, um sich für technologische und wirtschaftliche Veränderungsprozesse zu wappnen. Berlin war für die internationale Branche in den letzten sieben Tagen der Place to be!“
Der EFM sicherte dabei in diesem Jahr erneut seine Position als Impulsgeber für die weltweite Filmwirtschaft. Die Relevanz der bei den EFM Industry Sessions diskutierten aktuellen Themen wie Künstliche Intelligenz, Resilienz, Archivproduktion, Entwicklungen von Vertrieb und Verwertungsketten, spiegelte sich im stark frequentierten Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin wider, das bereits im zweiten Jahr in Folge als neue Konferenz- und Networkinglocation genutzt wurde. Neue Partnerveranstaltungen wie Afro Berlin oder das Entertainment Finance Forum waren ebenfalls komplett ausgelastet und erhielten eine starke Sichtbarkeit. Der neue Veranstaltungsort Gropius Dome wurde für Networking-Events, Partys und Lunch-Möglichkeiten intensiv genutzt.
Die EFM Industry Sessions, die zu kontinuierlichem Wachstum und Lernen ermutigen, waren auch 2024 ein beliebtes und bereicherndes Angebot. Die Keynotes, Talks und Präsentationen sowie die ergänzenden Podcast-Folgen zur Vertiefung der Konferenzthemen konzentrierten sich auf Entwicklungen und Anliegen rund um brandaktuelle, dringende Themen wie KI, Vertriebstrends und –strategien sowie Barrierefreiheit und Inklusion in der Branche – im Fokus dabei: eine Horizont-Erweiterung der Film- und Medienlandschaft. Über 100 internationale Gäste diskutierten Ideen und tauschten Wissen aus über die drängendsten Fragen und wichtigsten Branchenthemen wie Nachhaltigkeit, Leadership und die Ergründung neuer Geschäftsstrategien. Zusätzlich zum Konferenzprogramm fanden verschiedene Roundtables und Workshops statt, darunter zwei Think Tanks zur vertikalen Integration in der europäischen Filmindustrie und eine tiefgreifende Diskussion mit ausgewählten Expert*innen zu KI in der Film- und Serienlandschaft, zum Training von KI sowie kreativen und rechtlichen Gesichtspunkten. In allen EFM Industry Sessions wurde über Innovation, Anpassung und Mitwachsen von Lösungen und Wissen und das erfolgreiche Navigieren durch die Wellen des Wandels und teils unvorhersehbaren Veränderungen im globalen Markt diskutiert. Zum Ausgleich konnten die Teilnehmer*innen eine Pause von der Vielzahl an Talk-Formaten und den zahlreichen Denkanstößen einlegen, um im arbeitsfreien „Raum der Stille“ im Dokumentationszentrum für Flucht, Vertreibung, Versöhnung zu pausieren und meditieren.
Der Berlinale Series Markt, der dieses Jahr zentriert im CinemaxX am Potsdamer Platz und im Gropius Bau stattfand, widmete sich in Talks, Showcases und Screenings hochwertigem audiovisuellen Seriencontent. Themen waren Budgetverschiebungen, soziale Verantwortung und die Komplexität global funktionierender Punchlines in Komödien zu entwickeln. Insbesondere die internationalen Showcases, die Serienproduktionen aus unterschiedlichen Länder vorstellten, wie auch die Screenings der kuratierten Reihe Berlinale Series Market Selects waren stark nachgefragt.
Italien war in diesem Jahr „Country in Focus“. Italienische Filmschaffende präsentierten sich nicht nur am Italian Pavilion im Erdgeschoss des Gropius Bau, sondern nutzen die Gelegenheit über das vielfältige Filmschaffen und Fördermöglichkeiten in Italien zu informieren, bei Diskussionen, Pitches, Talks, Screenings oder im Berlinale Co-Production Market Partner*innen zu finden und sich zu vernetzen.
Marktteilnehmer*innen mit einem (Online-)Market Badge können das Konferenzprogramm der EFM Industry Sessions bis Ende März als VOD ansehen. Eine Auswahl der auf dem Markt präsentierten Filme ist ebenfalls bis zum 31. März auch als Stream verfügbar.