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Die Goldene Lola 2023 für das beste Drehbuch geht an „Noah“ von Ali Tamim

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat heute die Goldene Lola 2023 für das beste unverfilmte Drehbuch an Ali Tamin für sein Drehbuch „Noah“ verliehen.


 
Im Rahmen des Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD) ging die hochrangige Auszeichnung an ein leidenschaftliches Drehbuch, das der Frustration von deutschen People of Color über die Mehrheitsgesellschaft eine unüberhörbare Stimme gibt und auf schmerzhafte Weise verständlich macht, warum so viele Menschen nicht mehr dazugehören wollen.


 
Zum Inhalt: Der Tod eines jungen arabischen Mannes bei einer Polizeikontrolle wird zum Ausgangspunkt für drei ineinander verschränkte, tragische Episoden: Zwei junge Afrodeutsche suchen ratlos nach einem Ziel für ihren rasenden Zorn. Die Mutter des Toten muss nicht nur mit ihrem tiefen Trauerschmerz, sondern auch noch um die Ehre ihres Sohnes kämpfen. Und eine Gruppe von Polizisten trifft in der aufgeladenen Atmosphäre der Stadt immer wieder falsche Entscheidungen, weil Routine und Vorurteile ihren Blick für die wahre Lage verstellen.


 
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Alles beginnt beim Drehbuch… Drehbuchautorinnen und
-autoren legen mit ihrer Fantasie und ihrem Ideenreichtum die kreative Basis für den filmischen Erfolg – wirtschaftlich wie künstlerisch. Mit dem Deutschen Drehbuchpreis würdigen wir auch in diesem Jahr wieder die kreativen Köpfe hinter kraftvollen Leinwanderzählungen. Dazu gehört aber auch, dass die Autorinnen und Autoren ihre Ideen freier von wirtschaftlichen Zwängen entwickeln können. Deshalb werden wir im Zuge unserer Filmförderreform insbesondere auch die vorgelagerten Stufen der Filmherstellung stärken, um für das Entwickeln von Drehbüchern noch attraktivere Rahmenbedingungen zu schaffen.“


 
„Der deutsche Drehbuchpreis würdigt besondere Drehbücher, die noch nicht realisiert worden sind und die eindringliche Geschichten erzählen, die das Potential haben, auch auf dem internationalen Markt gehört zu werden. Der Preis ermutigt die Filmwirtschaft der großen Erzählkraft von Autor*innen zu vertrauen und auch solche Projekte zu realisieren.“, so Nicole Mosleh und Christian Lex, Moderator*innen des Abends und Autor*innen des VDD. „Im Vorfeld der Verleihung haben VDD und Kontrakt 18 heute in einem einzigartigen, kollaborativen Prozess den Schulterschluss beschlossen und einen neuen Verband begründet, den Deutschen Drehbuchverband. Gemeinsam werden wir dafür eintreten, die Rechte von Autor*innen auch in Deutschland endlich auf international üblichem Niveau zu etablieren und den Drehbuchautor*innen zu neuer Stärke verhelfen.“  


 
Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Drehbuchautoren in Deutschland und wird seit 1988 verliehen. Mit dem Preis für das beste unverfilmte Drehbuch geht eine Prämie von 10.000 Euro einher. Darüber hinaus kann die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden.
Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Hille Norden, die mit ihrem Drehbuch „Ficken für Freiheit“ nominiert war, sowie an Milan Skrobanek und Eibe Maleen Krebs für ihr Drehbuch „Zwischen den Zeilen“
Der Jury gehörten in diesem Jahr die Drehbuchautorinnen Esther BernstorffElisabeth Burghardt und Brigitte Drodtloff, der Regisseur, Autor und Filmproduzent Florian Eichinger, sowie die Drehbuchautoren Roman Klink und Sven Poser an.



Zur Preisverleihung, eine gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des VDD kamen mehr als 800 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren.


 
Die heutige Verleihung wurde musikalisch begleitet von der Sängerin und Songwriterin Sofia Portanet, die 2020 nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums als Popsensation des Jahres galt. In ihren Songs mischen sich New Wave, Gothic und klassische Lyrik.



Der Verband Deutscher Drehbuchautoren heißt in Zukunft Deutscher Drehbuchverband.