21.09.2018. Die inzwischen 18. Filmkunstmesse Leipzig ist heute zu Ende gegangen. Den insgesamt über 1.100 Fachbesuchern wurde seit Montag eines der vielfältigsten Filmprogramme in der Geschichte der Filmkunstmesse geboten. Insgesamt waren 75 Filme in über 120 Vorstellungen zu sehen, darunter als Eröffnungsfilm der Cannes-Gewinner SHOPLIFTERS von Hirokazu Kore-Eda, der Toronto-Gewinner GREEN BOOK mit Viggo Mortensen, ASTRID der bereits auf der Berlinale für Furore sorgte oder das ambitionierte Coming of Age Drama BOY ERASED.
Über 30 Filme, die in Deutschland noch nicht in den Kinos gestartet sind, waren auch für filminteressierte Öffentlichkeit zugänglich. Über 2.500 LeipzigerInnen und ihre Gäste nutzten die Gelegenheit, jeden Abend exklusive Filmpremieren, zum Teil in Anwesenheit der FilmemacherInnen, wie Eva Trobisch (ALLES IST GUT), Philip Gröning (MEIN BRUDER HEISST ROBERT UND IST EIN IDIOT) oder Marcus H. Rosenmüller (TRAUTMANN) zu erleben.
Für die Branche ist die Filmkunstmesse Leipzig allerdings auch immer Forum der Begegnung und des Austauschs. So warb die Filmbranche beim politischen Panel der 18. Filmkunstmesse Leipzig mit der Regisseurin Emily Atef, (3 TAGE IN QUIBERON), der Filmberichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Yvonne Magwas, Björn Hoffmann, AG Verleih und Dr. Christian Bräuer, AG Kino, für ein gut ausgestattetes – 30 Millionen Euro schlug Christian Bräuer vor – „Zukunftsprogramm Kino“, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Filmtheater zu stärken.
Bei der traditionell im Rahmen der Filmkunstmesse stattfindenden Mitgliederversammlung der AG Kino – Gilde wurde nicht nur der Vorstand bestätigt, die Verbandsmitglieder verabschiedeten zudem einmütig einen Appell an Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Berlinale Chef Dieter Kosslick und seine Nachfolger Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek, im Wettbewerb der Berlinale nur Filme zu zeigen, die eine exklusive Erstauswertung auf den großen Leinwänden der Kinos weltweit vorsehen. Denn die Berlinale stehe für die große Leinwand, Netflix dagegen für den kleinen Schirm.
Die AG Kino – Gilde als Veranstalter hatte neben den Filmvorführungen und Panelveranstaltungen auch wieder ein umfangreiches Seminar- und Workshopprogramm erarbeitet. Dabei ging es um modernes Marketing, die neueste Kinotechnik oder auch neue Entwicklungen im Kinobetrieb.
So gab Benjamin Dauhrer vom Cinecittá in Nürnberg einen Überblick über neuste Gadgets in der Kinotechnik und sprach mit Experten von ECLAIR, Eikona und ARRI. Die Media Desks Deutschland stellten zusammen mit dem Medienboard Berlin Brandenburg unter dem Label HANDS ON CINEMA vor, wie man mit Lichtkonzepten das Raumerlebnis in Kinosälen verbessert.
Begeisterung für mehr ‚grünes Kino‘ geweckt haben die Referenten des Panels „KINO – 100 Prozent nachhaltig!“. Im Fokus die Umfrageergebnisse des AG Kino – Gilde Projektes KINO NATÜRLICH, was es bedeutet klimaneutral ein Kino zu betreiben, welche Nachhaltigkeitsaktivitäten die Cineplexgruppe umsetzt und ‚Das Grüne Kinohandbuch‘ der FFA mit konkreten Handlungsempfehlungen und Best Practice – Beispielen, natürlich gedruckt auf 100% Recyclingpapier.
Bei allen Gesprächen und Filmvorführungen sorgen die Rahmenveranstaltungen bei der Filmkunstmesse immer auch für zahlreiche Networking-Gelegenheiten. So bei der Verleihung der MDM-Kinoprogrammpreise am Dienstag, dem Empfang der Verleiher am Mittwoch oder bei der 41. Verleihung der Gilde-Filmpreise am Donnerstag, bei dem der Preis in der Kategorie „Bester Film national“ an Andreas Dresens GUNDERMANN ging, der den Preis nicht nur persönlich entgegen nahm, sondern mit seinem Hauptdarsteller Alexander Scheer auch für den musikalischen Höhepunkt der Preisverleihung im Täubchenthal Leipzig sorgte.
Die nächste Filmkunstmesse Leipzig findet vom 16. bis 20. September 2019 statt.