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Zur Verabschiedung des Filmförderungsgesetzes: „Kinos dürfen nicht vergessen werden“

Die AG Kino, der Verband der deutschen Filmkunsttheater, begrüßt, dass nun endlich Klarheit für das Filmförderungsgesetz (FFG) und der erste Schritt der überfälligen Strukturreform der nationalen Filmreform geschaffen wurde. Doch während die Novelle in einigen Bereichen für wichtige Fortschritte sorgt, bleiben für die Kinos wesentliche Probleme ungelöst. Der Verband sieht daher weiterhin dringenden Handlungsbedarf und fordert substanzielle Nachbesserungen im weiteren Reformprozess.

Ausdrücklich positiv bewertet der Verband, dass nun eine belastbare Grundlage für die Filmförderungsanstalt geschaffen wurde. Doch Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino mahnt: „Für die Kinos, besonders die Arthouse- und Landkinos, bleibt die Situation katastrophal. Während Filmproduktionen trotz nicht verabschiedetem Haushalt gefördert werden können, stehen diese Kinos nun gänzlich ohne Mittel da. Die weiteren Reformschritte dürfen nicht lange auf sich warten lassen. Wir brauchen endlich Planbarkeit und Verlässlichkeit – sonst gerät die Zukunft vieler Kinos in Gefahr!“

Durch die Nichtverabschiedung des Bundeshaushalts bleiben wesentliche Bausteine der Kinoförderung ungeklärt. Das betrifft sowohl die innovative, anreizorientierte Kulturelle Kinoförderung als Nachfolgeprogramm der im Filmförderungsgesetz gestrichenen Kinoreferenzförderung, als auch das erfolgsbewährte Zukunftsprogramm Kino als Investitionsförderung. Die gezielte Förderung von Arthouse- und Landkinos auf Bundesebene fällt dadurch nahezu komplett aus.

„Notwendige und oft bereits geplante Investitionen müssen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Das verschärft die ohnehin schwierige Lage nach einem herausfordernden Jahr. Die Kinos dürfen in der Vollendung des Reformprozesses nicht vergessen werden, zumal der Investitionsdruck zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit weiterhin immens ist. Zugleich sind lokale Programm-, Marketing- und Publikumsarbeit für die Sichtbarkeit von Filmkunst in Zeiten der Flut audiovisueller Inhalte bedeutender denn je,“ so Bräuer.

Die Arthousekinos leisten einen entscheidenden Beitrag zur Filmkultur. Sie zeigen mehr Filme, gestalten mehr Filmreihen, Sonderveranstaltungen und Publikumsgespräche denn je und arbeiten aktiv an einer Publikumsentwicklung, die auf die gesamte Filmbranche einzahlt. Gerade für unabhängige Filmproduktionen ist und bleibt der Kinostart der Schlüssel nicht nur für den gesellschaftlichen Mehrwert, sondern auch den wirtschaftlichen Erfolg über alle Verwertungsstufen hinweg. Damit sind die Arthousekinos auch filmwirtschaftlich ein Eckpfeiler – die meisten anspruchsvollen Filme erreichen in diesen Kinos den größten Teil ihrer Besuchenden. Christian Bräuer: „Es reicht nicht aus, allein die Filme in Masse herzustellen. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Filmwirtschaft lässt sich nur mit einem Ansatz steigern, der auch die Herausbringungsstrategien und die lokale Marketingarbeit von Verleih und Kino umfasst. Frankreich macht bestens vor, wie das geht!“

Gilde Filmpreise in Leipzig

Die Gilde-Filmpreisverleihung brachte in diesem Jahr zahlreiche Filmschaffende in Leipzig zusammen, die ihre Preise persönlich entgegennahmen. Allen voran Mohammad Rasoulof, der mit DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS den Preis in der Kategorie „internationaler Film“ erhielt. Bei seiner Dankesrede zeigte er sich bewegt, wie viel Zuspruch sein Werk in der ganzen Welt erfährt, etwa mit dem Sonderpreis der Jury in Cannes, den er nach seiner plötzlichen Flucht aus dem Iran persönlich entgegennehmen konnte oder ganz aktuell mit der Kandidatur seines Films als Deutscher Oscar-Beitrag. Mohammad Rasoulof wurde begleitet von den Schauspielerinnen Mahsa Rostami und Setareh Maleki, die die Töchter des Protagonisten spielen, und wie Rasoulof selbst den Iran verlassen haben.

Andreas Dresen erhielt für IN LIEBE, EURE HILDE bereits seinen dritten Gilde-Filmpreis und Andres Veiel war gemeinsam mit Sandra Maischberger, die Co-Produzentin des Films ist, für die Auszeichnung des besten Dokumentarfilms RIEFENSTAHL gekommen.

Seit 1977 ehren Kinobetreiber:innen mit der traditionsreichen Verleihung der Gilde Filmpreise Filmschaffende und Verleiher:innen, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten ihre Zuschauer:innen begeistern. Auch in diesem Jahr findet sie Verleihung mit rund 400 Gäste im Felsenkeller Leipzig zum Abschluss der Filmkunstmesse Leipzig statt. 

Die Preisträger im Einzelnen:

Bester Film (international)
DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS von Mohammad Rasoulof
im Verleih von Alamode

aex aequo
EMILIA PEREZ von Jacques Audiard
im Verleih von WildBunch/Neue Visionen

Bester Film (national)
IN LIEBE, EURE HILDE von Andreas Dresen
im Verleih von Pandora Filmverleih

Bester Dokumentarfilm
RIEFENSTAHL von Andres Veiel
im Verleih von Majestic Filmverleih

Bester Film (Junges Kino)
ELLBOGEN von Asli Özarslan
im Verleih von jip-Film und Verleih

Bester Kinderfilm
FUCHS UND HASE RETTEN DEN WALD von Mascha Halberstad
im Verleih von Neue Visionen

Publikumspreis, gestiftet von PHAROS The Post Group
ELEMENT OF CRIME IN WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN von Charly Hübner
im Verleih von DCM

Publikumspreis Bester Kurzfilm 
YELLOW von Elham Ehsas
im Verleih von interfilm Berlin

Die Jugendjury unterstützt vom MUBI kürte folgende Filme zu ihren Favoriten:
TANDEM – IN WELCHER SPRACHE TRÄUMST DU im Verleih von Port au Prince Pictures
RIEFENSTAHL im Verleih von Majestic Filmverleih
DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS im Verleih von Alamode

AG Kino – Gilde bestätigt Vorstand im Amt

Sie hatten sich bewusst als Team noch einmal zur Wahl gestellt und wurden denn auch als Team mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Die Mitgliederversammlung der AG Kino – Gilde wählte Christian Bräuer erneut zum ersten Vorsitzenden und Christopher Bausch, Anne Kellner, Christian Pfeil und Petra Rockenfeller zu Mitgliedern des Vorstands und gleichzeitig zu Stellvertretern des Vorsitzenden.

Alle Vorstandsmitglieder betonten die konstruktive Zusammenarbeit und sehen den Verband für die Zukunft gut aufgestellt. Die zahlreichen Projekte, wie der Kinodoktor, die Entwicklung des digitalen Gildepasses und die neue Seite www.programmkino.de zeugen ebenso davon, wie das erfolgreiche Arthouse Cinema Training in Zusammenarbeit mit dem internationalen Arthouse Verband CICAE, die Neuauflage der internationalen Konferenz CINEMA VISION 2030 zur Berlinale und die Projekte rund um die Zuschauernachwuchs.Auch politisch hat der Verband in den vergangenen Jahren enorm an Einfluss gewonnen, was nicht zuletzt Claudia Roth am Rande des Filmfest München zur Aussage verleitete, der Vorsitzende habe im positiven Sinne ein gehöriges „Nervpotential“. Augen und Ohren für die unabhängigen Kinos offen zu halten und ihre Anliegen zu unterstützen ist denn auch das erklärte Ziel des neuen, alten Vorstands für die nächsten 3 Jahre.

Filmkunstmesse Leipzig erfolgreich gestartet

Gestern Abend eröffnete die Filmkunstmesse Leipzig mit EMILIA PEREZ von Jacques Audiard für das Fachpublikum. Einer der Publikumsfavoriten beim Festival in Cannes wurde auch in Leipzig begeistert in vier vollen Vorstellungen in den Passage Kinos aufgenommen.

Für das öffentliche Publikum startete die Filmkunstmesse mit TANDEM – IN WELCHER SPRACHE TRÄUMST DU von Claire Burger, die ihren Film persönlich vorstellte und Schauspielerin Josefa Heinsius mitbrachte. Ein weiterer Eröffnungsfilm für das öffentliche Publikum wurde in der Schauburg gezeigt: Der spanische Film DER LEHRER, DER UNS DAS MEER VERSPRACH von Patricia Font.

Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender der AG Kino-Gilde: „Arthouse-Kinos werden von der Leidenschaft der Menschen hinter den Kulissen angetrieben – sie sind das Herz und die Seele des Kinos. Wir sind dankbar und stolz, mit der Filmkunstmesse Leipzig seit Beginn eine Plattform für Wachstum, Innovation und Dialog zu bieten, die engagierte Personen aus Kino und Verleih zusammenbringt. Nun freuen wir uns auf eine erfolgreiche Woche und einen inspirierenden Austausch.“

Für die über 1.000 Kinobetreiber*innen, Filmverleiher*innen und Filmschaffenden aus Deutschland und Europa stehen in den nächsten fünf Tagen wieder über 80 Filme auf dem Spielplan. Zahlreiche Panels und Seminare ergänzen das Programm. 

So bpsw. heute um 14.00 Uhr in der Handelsbörse Leipzig das zentrale politische Panel mit dem Titel ‚Reform der Filmförderung – Welchen Wert geben wir Film, Kino und Zuschauer*innen?‘. Das ausgesprochen hochkarätige Panel bilden Andreas Audretsch, MdB, Mitglied des Haushaltsausschusses, Björn Böhning, Geschäftsführer Produktionsallianz, Christian Bräuer, Vorsitzender AG Kino – Gilde, Peter Dinges, Vorstand FFA, Cornelia Grünberg, Bundesverband Regie, Gesine Mannheimer, Geschäftsführerin AG Verleih, André Naumann, Geschäftsführer Mitteldeutsche Medienförderung MDM und Jan-Ole Püschel, Abteilungsleiter, Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien.

Alle Panels in der Handelsbörse werden live auf www.filmkunstmesse.de übertragen und können auch ohne Akkreditierung verfolgt werden.

Das gesamte Programm der Filmkunstmesse finden Sie hier

Kinoverbände entwickeln Ökologische Mindeststandards

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert die Entwicklung von Ökologischen Mindeststandards im Kino (ÖMiK). Unter Federführung der AG Kino – Gilde werden die drei Kinoverbände AG Kino – Gilde, Bundesverband kommunale Filmarbeit (BkF) und HDF KINO gemeinsam mit den Kinobetreibenden an der Gestaltung solcher Standards arbeiten. Ziel ist ein verbindlicher Mindeststandard, der die Kinos bei der Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit im Betriebsalltag unterstützt.

Es ist etwas in Bewegung geraten. Die Energie ist teurer geworden, Kunden und Kundinnen beäugen die Verpackungen von Concessions kritisch, neue Gesetze verlangen Mehrwegangebote, und Kinoförderungen haben begonnen, Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu fördern. Die Kinobranche ist mitten in einem Prozess der Transformation. Ökologische Mindeststandards bieten Kinos Anleitung und angepasste Werkzeuge, um aktiver Teil dieses notwendigen Prozesses werden zu können.

Ein Jahr lang gibt sich die Branche Zeit, die Standards gemeinsam zu entwickeln und sich über sie zu verständigen. Denn Kinobetreibende wissen am besten, was in ihrem Betrieb geht und was nicht. Deshalb müssen ökologische Mindeststandards von möglichst vielen Betreiber*innen mit erarbeitet werden. Bereits bei den AG Kino – Screenings zur Berlinale sowie beim HDF-Kinokongress in Baden-Baden haben sich insgesamt einhundert Vertreter*innen von Kinos zu Einführungsveranstaltungen zusammengefunden. Dort wurden erste Arbeitsfelder ausgewählt. Zu den an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung angelehnten Themen „Sauberes Wasser“, „Saubere Energie“, „Nachhaltiger Konsum“ und „Abfallverringerung“ wurden Vorschläge gesammelt und Umsetzungsstrategien diskutiert. In einem nächsten Schritt sollen Arbeitsgruppen aus Kinobetreibenden für die einzelnen Arbeitsfelder gebildet werden, die in den nächsten Monaten, zusammen mit professioneller Experten-Unterstützung, Standards für ihren Themenbereich entwickeln. Bei der Filmkunstmesse Leipzig 2024 sowie dem Bundeskongress der Kommunalen Kinos 2024 sollen weitere Projektworkshops stattfinden. Die Präsentation der ökologischen Mindeststandards ist auf dem Kinokongress 2025 in Baden-Baden geplant.

Das Team des ÖMiKs besteht aus dem Projektkoordinator Daniel Wuschansky (AG Kino – Gilde), der von Sophie Sorber (HDF KINO) und Johannes Litschel (BkF) unterstützt wird.

Kinobetreibende, die Interesse an einer Mitarbeit am Projekt haben, können sich bei Daniel Wuschansky melden: wuschansky@agkino.de


Kontakt:
Daniel Wuschansky
030 43 97 101 42

Kino steht für #Demokratie – Anmeldungen für den 9. Europäischen Arthouse-Kinotag

Ab sofort können sich Kinos für die Teilnahme am 9. Europäischen Arthouse-Kinotag 2024 am 17. November 2024 online anmelden. Unter www.kinotag.eu ist die Registrierung möglich.

Der Europäische Arthouse-Kinotag wird vom internationalen Arthouse-Kinoverband CICAE organisiert und ist der Aktionstag für Arthouse-Kinos in Europa und rund um den Globus. Bis zu 1.000 Filmtheater aus über 35 Ländern beteiligen sich daran. Ziel des Europäischen Arthouse-Kinotags ist es, die Kinos und die Vielfalt des europäischen Filmschaffens zu feiern. Angesichts der zunehmenden antidemokratischen und extremen Tendenzen in vielen Ländern will der Europäische Arthouse-Kinotag aber auch für kulturelle Vielfalt ein Zeichen setzen sowie die zentrale Rolle der Kulturorte für eine offene Gesellschaft und Demokratie herausstellen. Die gesellschaftliche Botschaft der Veranstaltung ist klar: Die Arthouse-Bewegung setzt sich ein für Toleranz, Demokratie und einen offenen Austausch über Grenzen und Kulturen hinweg.

Jedes Kino, dass sich offiziell für die Teilnahme registriert, setzt damit auch dieses wichtige gesellschaftliche Zeichen. Mit der Teilnahme am Europäischen Arthouse-Kinotag treten die Kinos einem Netzwerk aus Hunderten von Kinos auf der ganzen Welt bei und tragen dazu bei, die Sichtbarkeit des europäischen Films zu stärken. Registrierte Kinos erhalten Kommunikationsmaterialien, Ideen für die Programmgestaltung sowie die Unterstützung durch prominente Filmeschaffende, die als Botschafter des Kinotags auftreten. Eine begleitende Pressearbeit auf nationaler und internationaler Ebene macht zusätzlich die gemeinsame Botschaft sichtbar.

Im vergangenen Jahr besuchten und sahen rund 85 000 Zuschauer:innen über 250 Filme bei den Veranstaltungen am Europäischen Arthouse-Kinotag. Für Christian Bräuer, Präsident der CICAE, ist der Europäische Arthouse-Kinotag deshalb das perfekte Beispiel für den Beitrag des Kultursektors zum demokratischen Leben: „Kinos sind nicht nur Orte, an denen großartige Filme gezeigt werden, sie spielen auch eine wichtige Rolle in ihren Communities als Orte des Dialogs und des Austauschs, indem sie Programme für alle Publikumsschichten kuratieren und eine Atmosphäre schaffen, in der Menschen zusammenkommen und sich austauschen. Als solche spielen sie eine nicht wegzudenkende Rolle für Vielfalt und Tolerant in unserer Gesellschaft, insbesondere in Zeiten, in denen der demokratische Dialog zunehmend durch Populismus gefährdet wird.“

Filmeinreichung und Akkreditierung für die 24. Filmkunstmesse

Vom 16. bis 20. September 2024 findet die 24. Filmkunstmesse Leipzig statt. Ab sofort ist es möglich, sich für das größte Arthouse-Event im deutschsprachigen Raum zu akkreditieren und Filme einzureichen.

Die AG Kino, Veranstalterin der Filmkunstmesse Leipzig, erwartet erneut eine große Anzahl Filme, die in voller Länge in unseren Messekinos Passage Kinos und CineStar Leipzig gezeigt werden. 2023 wurden 80 Filme bei der Messe präsentiert.

Daneben werden bei der Filmkunstmesse in einem vielfältigen Panel- und Seminarprogramm aktuelle Themen der Branche aufgegriffen, darunter Aktuelles zum Qualitätsmanagement im Kino, zur Kinotechnik und zu Nachfolgeregelungen für Kinos. Das politische Panel wird erneut die Zukunft der Film- und Kinoförderung in den Mittelpunkt stellen. Neben der Präsentation aktueller Zahlen rund um die Branche wird auch der Dialog im Rahmen des ‚Innovation-Lab Kino/Verleih‘ fortgesetzt und den Themen ‚Junges Kino‘ und ‚ökologische Mindeststandards‘ Raum gegeben.

Die Verleihung der MDM-Kinoprogrammpreise am Dienstagabend mit dem Eröffnungsempfang und die Gilde Filmpreisverleihung am Donnerstagabend werden wieder glanzvolle gesellschaftliche Höhepunkte setzen, bei der der Branche nicht nur Gelegenheit gegeben wird, miteinander zu feiern, sondern auch zu netzwerken und sich auszutauschen.

Die Akkreditierung erfolgt hier

https://filmkunstmesse.de/registrieren.html


Die Filmanmeldung ist ausschließlich für Filme möglich, die in Deutschland einen Verleih haben und erfolgt über die Homepage www.filmkunstmesse.de/registrieren. Dort finden sich auch die aktuellen Konditionen. Alle Verleiher können dafür, soweit vorhanden, ihre bereits genutzten Online-Zugänge verwenden. Neue Interessenten wenden sich bitte an:

Hendrike Bake

filme@filmkunstmesse.de


Über den Online-Zugang können nicht nur die Anmeldungen erfolgen, sondern auch jederzeit weitere Filminfos eingestellt und verwaltet werden. In einem geschlossenen Bereich, der nur den Fachbesuchern zugänglich ist, können zusätzlich Marketing-Infos eingestellt werden.

Für Fragen steht auch die Geschäftsstelle der AG Kino – Gilde unter 030-4397101-30 zur Verfügung.

Kinobetreibende zeichnen STERBEN von Matthias Glasner aus

Zum 34. Mal zeichnete der Arthouse-Kinoverband AG Kino – Gilde e.V. den aus Sicht der Jury besten Film im internationalen Wettbewerb der Berlinale mit dem Gilde Filmpreis aus. Bereits zum 4. Mal zeichneten zudem junge Kinomacher*innen aus der AG Kino – Gilde in der Jury ‚Cinema Vision 14plus‘ ihren Favoritenfilm in der Sektion Generation 14plus aus.

Für die Jurys aus Kinobetreibenden steht zum einen die Qualität der Werke im Fokus. Berücksichtigt wird aber auch die Einschätzung, wie die Filme beim Publikum ankommen werden. 

Bester Film im Wettbewerb:

STERBEN
von Matthias Glasner
Deutschland 2024
Verleih: Wild Bunch Germany

Begründung der Jury:
Vor ein paar Tagen warteten wir vor einem Kino, als sich zwei über einen Film unterhielten: „Du, ich hab im Wettbewerb ’nen super Film gesehen: Ernstes Thema, doch auch lustig, temporeich und trotzdem nachdenklich, viele gute Darsteller und ganz, ganz tolle Musik. Mir fällt aber der Titel nicht mehr ein. Doch jetzt weiß ich’s wieder – der Film hieß ‚Leben‘“.

Der Film erzählt eine unterhaltsame und schleifenartig verwobene Geschichte familiär und freundschaftlich miteinander verbundener Menschen, die, wie wir alle, dem einen, großen Ziel im Leben entgegengehen.

Er zeigt, mal derb, mal drastisch, mal trocken, immer sinnlich und ebenso ernst wie mit beißendem Humor den Umgang mit den Fragen des Lebens und die Herausforderung, diese Fragen zu beantworten. Wie wir alle, kommen die Protagonisten, dargestellt von einem überlegt aufeinander abgestimmten, hochkarätigen Cast, immer wieder an ihre Grenzen. Manche von ihnen überschreiten diese mutwillig oder weil ihre Zeit gekommen ist. Gerahmt von einem sich ständig weiterentwickelnden, symphonischen Musikwerk desselben Titels wie der Film und komponiert von Lorenz Dangel, mündet der Film in ein furioses Finale und endet in lebendiger Stille.

Wir freuen uns sehr, den diesjährigen Gilde Filmpreis an den Film STERBEN von Matthias Glasner zu vergeben.


Bester Film Generation 14plus:

LAST SWIM
von Sasha Nathwani
Großbritannien 2024

Begründung der Jury:
Ein Roadtrip durch eine sommerheiße Millionenstadt und gleichzeitig ein vertrautes, intimes eigenes Universum zwischen Menschen, die sich gefühlt schon ihr ganzes Leben kennen – die lauten und leisen Momente dieser Freundschaft, die Protagonistin Ziba mit einem großartigen letzten Tag feiern will.

LAST SWIM lässt uns ganz nah ran an die Freundesgruppe, durch authentische Dialoge, ein vertrautes Zusammenspiel und die Erfahrbarkeit jedes einzelnen Moments durch eine intensive Zugewandtheit der Charaktere. In diesem bunten Bonbonpapier verpackt ist eine zweite Geschichte – ein selbstbestimmtes Abschiednehmen mit einem letzten Abtauchen. Unausgesprochen, aber omnipräsent begleitet es die Gruppe. Dieses jugendliche Taumeln, das in Bildern für die große Leinwand eingefangen wird und zusammen mit der Musik verpackt, eine intensive Geschichte erzählt, ist wirklich Cinema Vision und erhält von uns den Jurypreis.

Die Jury spricht zudem eine lobende Erwähnung für DISCO AFRICA von Luck Razanajaona aus. Der erste madagassischer Spielfilm auf der Berlinale wagt es, im Thriller-Plot Landesgeschichte und gesellschaftliche Umbrüche im jugendlichen Perspektivwechsel durch bemerkenswert erzählerische Musik zu reflektierten.

Danke an das Berlinale Programm Generation 14plus für diese Auswahl – als Erweiterung der Cineastische Landkarte der Festspiele.

Die Jury Mitglieder:
Die Gilde Filmpreis Jury für den Wettbewerb der Berlinale 2024 bestand aus:
Kristin Klemann (Passage Kinos Leipzig)
Nicole Düser (Lichtspieltheater, Willich)
Jörg Jacob (Provinz80 Programmkino, Kaiserslautern)

Die Jury CinemaVision 14plus 2024 bestand aus:
Josefine Kraft (Broadway Filmtheater, Trier)
Nicole Zeiler (Central Kino Rottweil)
Max Roth (Lichtspieltheater Wundervoll, Rostock)

Christian Bräuer mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Christian Bräuer, Vorsitzender des Filmkunsttheaterverbandes AG Kino – Gilde, Präsident des internationalen Programmkinoverbands CICAE und Geschäftsführer der Yorck-Kino GmbH, für seine herausragenden persönlichen Leistungen um das Gemeinwohl der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Die Aushändigung des Verdienstordens erfolgt am 27. Februar im Kino International durch Florian Graf, Chef der Berliner Senatskanzlei.

Als ehrenamtlicher Vorsitzender des nationalen und internationalen Filmkunsttheaterverbandes engagiert sich Christian Bräuer für die Sichtbarkeit und Anerkennung des Kulturortes Kino und den Erhalt der vielfältigen Film- und Kinolandschaft in Deutschland und Europa. Sein Einsatz trug dazu bei, dass das Kinosterben zu Beginn des Jahrhunderts gestoppt werden konnte, indem Arthouse- und Landkinos bei der Erstdigitalisierung der Filmprojektion unterstützt wurden und mit dem Zukunftsprogramm Kino bei ihren wichtigen Investitionen gefördert werden. Von essenzieller Bedeutung war sein Engagement während der Covid-Pandemie, in der er zur Stimme der Kinos wurde und dabei half, die Kulturorte durch diese schwere Zeit zu bringen.

„Christian Bräuer stellt seine Arbeit stets in einen größeren Kontext, der die gesellschaftliche Verantwortung von Film und Kino hervorhebt. Er behält dabei die kulturelle Vielfalt sowohl auf dem Land als auch in den Städten und Metropolen im Blick. Die Stärkung des Austauschs zwischen den Kinos war nicht nur in Krisenzeiten eines seiner Kernanliegen. Mit seiner visionären Arbeit, die immer auch die Weiterentwicklung des Kinos sowie die Förderung von Nachwuchs und Diversität in den Blick nimmt, hat Christian Bräuer entscheidend zur Vernetzung von Kinos auf nationaler und internationaler Ebene beigetragen – mit einem besonderen Fokus auf die Stärkung der deutsch-französischen Verbindung“, so Christopher Bausch, Vorstandsmitglied der AG Kino – Gilde.

Über Dr. Christian Bräuer:

Christian Bräuer ist seit 15 Jahren Vorsitzender des deutschen Filmkunsttheaterverbandes AG Kino – Gilde und seit 2019 Präsident des internationalen Filmkunsttheaterverbandes CICAE (Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai).

Seit 2004 führt Christian Bräuer gemeinsam mit Firmengründer Georg Kloster die Yorck-Kino GmbH. In dieser Zeit hat er dazu beigetragen, die Yorck Kinogruppe als eine der innovativsten Kräfte im europäischen Arthousebereich zu etablieren.

Christian Bräuer ist Mitglied des Verwaltungsrats und des Präsidiums der Filmförderungsanstalt (FFA), Vorstandsmitglied des europäischen Kinonetzwerks Europa Cinemas und Mitglied der Vollversammlungen der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK).

Arthouse Charts 2023: BARBIE und OPPENHEIMER dominieren

Auch in den Programmkinos war das Filmphänomen des Jahres der Publikumsmagnet. Greta Gerwig, die in diesem Jahr die Jury des Festivals in Cannes präsidieren wird, hat mit ihrer klugen Verfilmung eines vermeintlichen Mainstreamthemas neue erzählerische Maßstäbe gesetzt und damit auch die Spitze der Arthousecharts erobert.

Dass BARBIE und OPPENHEIMER auch die Arthouse-Charts anführen würden, war bereits im Sommer abzusehen, so eindrucksvoll haben die beiden Filme das Kinogeschehen des vergangenen Jahres dominiert. Gleich hinter den Top-Platzierungen zeigt sich die große Vielfalt des Kinos mit einer Vielzahl starker Independent-Produktionen, die sich insgesamt über ein florierendes Interesse vom Publikum freuen konnten. Das deutsche Kino ist dabei in großer Bandbreite vertreten: Mit den Literaturverfilmungen WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SO WIE ES NIE WAR und WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN, dem inzwischen auf der Oscar-Shortlist stehenden DAS LEHERZIMMER, sowie dem Berlinale-Erfolgstitel SONNE UND BETON, der im Herbst 2023 mit dem Gilde Filmpreis für den besten Film in der Kategorie Junges Kino ausgezeichnet wurde. Die unter deutscher Beteiligung gedrehten und geförderten internationalen Ko-Produktionen TÁR und ASTEROID CITY erfuhren ebenfalls großen Zuspruch. Mit dem großen des Europäischen Filmpreises ANATOMIE EINES FALLS, der nach wie vor in den Kinos reüssiert, landet ein weiterer europäischer Film in der Spitzengruppe.

Die Liste der Dokumentarfilme führt DIE EICHE – MEIN ZU HAUSE an, vor Wim Wenders ANSELM – DAS RAUSCHEN DER ZEIT und dem mit dem Gilde Filmpreis 2023 ausgezeichneten LARS EIDINGER – SEIN ODER NICHT SEIN. Bei den Kinderfilmen liegt der ebenfalls mit dem Gilde Filmpreis ausgezeichnete CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN ganz vorne. 

Die TOP 100 zeigen die enorme Bandbreite der Filme in den deutschen Programmkinos. 23 Filmen aus den USA stehen 71 europäische Filme, davon 21 aus Deutschland, und 6 asiatische Werke gegenüber. Der Ticketverkaufsanteil bei den deutschen und europäischen Filmen innerhalb der TOP 100 liegt bei den Mitgliedern der AG Kino – Gilde bei 50 %. Bei den TOP 100 des Gesamtmarktes liegt dieser Anteil dagegen nur bei knapp 24 %. Bei 73 der TOP 100 Arthousefilme liegt der Marktanteil der Verbandskinos über 50 %, bei 48 Filmen sogar über 70 % aller Besuche. Hieraus leitet der Verband auch eine besondere Verantwortung für Politik und Förderung ab:

„Die Bedeutung des Kinos im sozialen Gefüge unserer Städte und Gemeinden spiegelt sich in steigenden Besuchszahlen und einem vielversprechenden Erholungsprozess wider. Die Branche weiß um die Bedeutung der Arthousekinos, die nach wie vor für eine filmische Vielfalt stehen, die im rein digitalen Vertrieb keine so breite Zuschauerschaft finden würde,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Gleichzeitig sehen wir gerade auch beim jungen Publikum ein unbedingtes Bedürfnis nach Vielfalt und Diversität auf der Leinwand, ein Interesse, auch Filme jenseits der Mainstream-Blockbuster zu entdecken. Wir beobachten hier einen globalen Trend, der diese erfreuliche Entwicklung möglich macht und perspektivisch ein großes Potenzial für das unabhängige Kino darstellt.“

Insgesamt nähern sich die Umsätze vor allem aufgrund der Ticketpreiserhöhungen wieder dem Niveau vor Corona an. Bei den Besucherzahlen verzeichneten die Kinos der AG Kino – Gilde 2023 Steigerungen von rund 30 % gegenüber 2022. Gegenüber dem sehr erfolgreichen Vorpandemiejahr 2019 liegen die Besuche um 17 % zurück. Die Verbandsmitglieder erreichten 2023 einen Besuchermarktanteil von 18 % aller Eintritte. Ohne die Streiks in Hollywood und die damit verbundenen Verschiebungen von Filmstarts wäre nach Einschätzung des Verbandes ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen.

„Bei aller Freude über die positive Gesamtentwicklung beobachten wir auch im Filmkunstmarkt eine immer stärkere Konzentration auf die besuchsstärksten Filme. Um die Vielfalt des Filmschaffens sichtbar zu machen, wird das Engagement der Kinos immer entscheidender. Denn mit ihren sorgfältig kuratierten Programmen, individuellen Events und ihrer persönlichen – und vermehrt digitalen – Kundenkommunikation werden sie selbst zunehmend zu vertrauensbildenden Marken. Dieser Richtungswechsel in der Kinobranche ist von der staatlichen Filmförderung aktuell noch nicht ausreichend nachvollzogen worden. Die Entwicklung einer verlässlichen Programmförderung ist dafür die Basis, um dem unabhängigen Kino wie in Frankreich zu dem Erfolg zu verhelfen, den es verdient“ so Christian Bräuer. „Die Kinos sind ein enormes Bindeglied in der Gesellschaft. Die anstehende Strukturreform müssen wir jetzt nutzen, um Produktion, Verleih und Kino auf ihrem Erholungspfad zu stärken, damit die mittelständisch geprägte deutsche Filmwirtschaft auch in Zukunft im globalen Wettbewerb bestehen kann.“

Top 20 Arthouse Jahrescharts:

1.BarbieGreta GerwigUSA20.07.2023
2.OppenheimerChristopher NolanUSA20.07.2023
3.Banshees of Inisherin, TheMartin McDonaghUK05.01.2023
4.TÁRTodd FieldUSA02.03.2023
5.Wann wird es endlich wieder so, wie es nie warSonja HeissDEU23.02.2023
6.Anatomie eines FallsJustine TrietFRA02.11.2023
7.Asteroid CityWes AndersonUSA15.06.2023
8.Lehrerzimmer, Dasİlker ÇatakDEU04.05.2023
9.Was man von hier aus sehen kannAron LehmannDEU29.12.2022
10.Sonne und BetonDavid WnendtDEU02.03.2023
11.Past Lives – In einem anderen LebenCeline SongUSA17.08.2023
12.Killers of the Flower MoonMartin ScorseseUSA19.10.2023
13.Fallende BlätterAki KaurismäkiFIN14.09.2023
14.Roter HimmelChristian PetzoldDEU20.04.2023
15.NapoleonRidley ScottUSA23.11.2023
16.Einfachen Dinge, DieEric BesnardFRA21.09.2023
17.Ganzes Leben, EinHans SteinbichlerAUT09.11.2023
18.Perfect DaysWim WendersJAP21.12.2023
19.Everything Everywhere All at OnceDaniel Kwan, Daniel ScheinertUSA28.04.2022
20.Triangle of SadnessRuben ÖstlundSWE13.10.2022

Top 10 Dokumentarfilm:

1.Eiche, Die – Mein zu HauseLaurent Charbonnier, Michel SeydouxFRA09.03.2023
2.Anselm – Das Rauschen der ZeitWim WendersDEU12.10.2023
3.Lars Eidinger – Sein oder nicht SeinReiner HolzemerDEU23.03.2023
4.Vermeer – Reise ins LichtSuzanne RaesNL09.11.2023
5.Heaven can wait – Wir leben jetztSven HalfarDEU12.10.2023
6.Krähen – Die Natur beobachtet unsMartin SchiltCH16.11.2023
7.VogelperspektivenJörg AdolphDEU16.02.2023
8.Hallelujah: Leonard Cohen, a Journey, a SongDan Geller, Dayna GoldfineUSA17.11.2022
9.Daniel RichterPepe DanquartDEU02.02.2023
10.Ennio Morricone – Der MaestroGiuseppe TornatoreITA22.12.2022

Top 10 Kinderfilm:

1.Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden FlüssenJohannes HonsellDEU05.10.2023
2.WonkaPaul KingUSA07.12.2023
3.Drei ???, Die – Erbe des DrachenTim DünschedeDEU26.01.2023
4.Gestiefelte Kater, Der: Der letzte WunschJoel CrawfordUSA22.12.2022
5.Räuber Hotzenplotz, DerMichael KrummenacherDEU08.12.2022
6.Neue Geschichten vom PumucklFlorian BrücknerDEU26.10.2023
7.Lassie – ein neues AbenteuerHanno OlderdissenDEU27.07.2023
8.Fliegende Klassenzimmer, DasCarolina HellsgårdDEU12.10.2023
9.Schule der magischen Tiere 2, DieSven UnterwaldtDEU29.09.2022
10.Maurice, der KaterToby GenkelUK09.02.2023

Über die AG Kino:
Die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. vertritt die gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Interessen der deutschen Filmkunsttheater nach außen und unterstützt die Kinos bei ihrer täglichen Arbeit. Derzeit sind über 380 Kinobetreibende mit ca. 800 Leinwänden Mitglied in der AG Kino – Gilde e.V..

Europa im Zeichen der Filmkunst: 8. Europäischer Kinotag am 12. November

Der 12. November steht in Europa – und weltweit im Zeichen der Europäischen Filmkunst – denn an diesem Tag lädt der internationale Arthouse-Kinoverband CICAE zum 8. Europäischen Kinotag. Über 600 Kinos in fast 40 Ländern, davon allein 130 Filmkunsttheater aus Deutschland, aber auch Kinos in Südkorea, Nigeria, Mexiko oder Argentinien, setzen ein gemeinsames Zeichen für die Kraft des Europäischen Kinos.

Im vergangenen Jahr feierten rund 60.000 Besucher:innen die europaweiten Events, in deren Rahmen rund 250 Filme – und davon alleine 46 deutsche (Ko-)Produktionen – gezeigt wurden.

Auch in diesem Jahr laden die teilnehmenden Kinos ihr Besucher:innen ein, mit individuellen Rahmenveranstaltungen den Kulturort Kino zu erleben. Dazu gehören bpsw. Filmgespräche mit Filmemacher:innen, Schauspieler:innen oder Protagonist:innen von Dokumentarfilmen oder auch abgestimmte Programme für Kinder und Jugendliche. 

So feiert Ilker Çataks „Das Lehrerzimmer“ am Europäischen Kinotag gleichzeitig beim Stockholm Film Festival und in über 20 schwedischen Kinos seine nordische Premiere. Der italienische Filmregisseur Matteo Garrone stellt beim Arras Film Festival seinen neuen Film „Io, Capitano“ vor. Das live Q&A wird in zahlreiche weitere französische und italienische Kinos übertragen. In Frankreich findet in mehreren Kinos die Vorpremiere des Films LITTLE GIRL BLUE mit live Q&A mit Regisseurin Mona Achache und der Schauspielerin Marion Cotillard statt und die wunderbare spanische Filmregisseurin Isabel Coixet besucht die Vorführung ihres aktuellen Films „Un Amor“ im Golem Kino in Madrid für ein Filmgespräch, das ebenfalls in andere spanische Kinos übertragen wird. Ilker Çatak, Isabel Coixet und Matteo Garrone sind die Pateninnen des Europäischen Kinotags dieses Jahr. 

„Verführung und Verführbarkeit liegen im Kino nahe beieinander. Umso wichtiger ist ein Kino, das neue Perspektiven eröffnet, fremde Kulturen entdecken lässt und eigene Maßstäbe hinterfragt“, so Christian Bräuer, Präsident der CICAE, dem internationalen Verband der Filmkunsttheater. „Genau dafür stehen die Arthousekinos weltweit, die mit ihren kuratierten Programmen eine filmische Vielfalt jenseits des Mainstreams auf die große Leinwand bringen. Sie alle eint die Gewissheit, dass Kino mehr ist als nur ein guter Film, und der Glaube an die transformative Kraft der siebten Kunst. Genau das wollen wir am Sonntag feiern und freuen uns, dass wieder 600 Kinos aus fast 40 Ländern und vier Kontinenten dabei sind.“

Der Europäische Film hat im Gesamtmarkt in Deutschland seit Jahren bereits einen Marktanteil von über 40 bis zu fast 50 Prozent; 2023 im Arthousebereich bislang konkret 46 Prozent. Insgesamt liefen in den Filmkunsttheatern in Deutschland in diesem Jahr fast 1.400 europäische Filme.

Gilde Filmpreise 2023 – Ehrenpreis für Sandra Hüller

Es war eine besondere Verleihung in besonderem Rahmen. 70 Jahre alt wird die Gilde deutscher Filmkunsttheater in diesem Jahr, die sich 2003 mit der AG Kino zusammenschloss und zum 46. Mal wurden die Gilde Filmpreise verliehen. Mit der traditionsreichen Auszeichnung der Gilde Filmpreise zum Abschluss der Filmkunstmesse Leipzig ehren die Kinobetreiber:innen Filmschaffende und Verleiher:innen, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer:innen begeistern.

Die rund 400 Gäste im Felsenkeller Leipzig begrüßten und feierten zahlreiche prominente Filmschaffende als Preisträger, darunter Sandra Hüller, Wim Wenders, Felix Lobrecht, Tobias Krell, Timm Kröger oder Reiner Holzemer.

Sandra Hüller erhielt dabei den Ehrenpreis der AG Kino – Gilde Deutscher Filmkunsttheater. Für die Arthouse Kinos ist Sandra Hüller seit Jahren eine der wichtigsten Schauspielerinnen. Für TONI ERDMANN nahm sie bereits 2016 den Gilde Filmpreis in Leipzig entgegen. 

Die ungekrönte Königin des diesjährigen Festivals in Cannes, wo sie in gleich zwei prämierten Filmen die Hauptrolle spielte, in dem Drama und Cannes-Gewinner „Anatomy of a Fall“ von Regisseurin Justine Triet und in „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer, der mit dem Großen Preis der Jury den zweitwichtigsten Preis des Festivals erhielt, wurde zuletzt auch in der internationalen Presse gefeiert. Das Branchenmagazin The Hollywood Reporter widmete ihr eine Titelgeschichte und fragte „Actress of the Year?”. Heute wurde zudem bekannt, dass „The Zone of Interest“ die britische Einreichung für die Oscars sein wird.


Die Gewinner der Gilde Filmpreise 2023:

Ehrenpreis 
Sandra Hüller

Bester Film (national)
DIE THEORIE VON ALLEM (Regie: Timm Kröger, Verleih: Neue Visionen)

Bester Film (international)
THE ZONE OF INTEREST (Regie: Jonathan Glazer, Verleih: Leonine)
ex aequo
PERFECT DAYS (Regie: Wim Wenders, Verleih: DCM)

Bester Dokumentarfilm
LARS EIDINGER – SEIN ODER NICHT SEIN (Regie: Reiner Holzemer, Verleih: Filmwelt)

Bester Film (Junges Kino)
SONNE UND BETON (Regie: David Wnendt, Verleih: Constantin Film)

Bester Kinderfilm
CHECKER TOBI (Regie: Johannes Honsell, Verleih: MFA+)

Der Publikumspreis, gestiftet von PHAROS The Post Group, geht an

HEAVEN CAN WAIT – WIR LEBEN JETZT (Regie: Sven Halfar, Verleih: mindjazz pictures)

Die Jugendjury, unterstützt von MUBI, kürte folgende Filme zu ihren Favoriten:

THE QUIET GIRL von Colm Bairéad (Neue Visionen)

MONSTER von Hirokazu Kore-eda (Wild Bunch)

OLFAS TÖCHTER von Kaouther Ben Hania (Rapid Eye Movies)

Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm in Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm geht an

LILITH & EVE von Sam de Ceccatty, Kurzfilmverleih Hamburg

Kino ist wieder da! Film- und Seminarprogramm der FKM Leipzig

Die 23. Filmkunstmesse Leipzig präsentiert vom 18. – 22. September 2023 über 80 aktuelle Produktionen und verspricht auch in diesem Jahr ein umfangreiches und informatives Panel- und Seminarprogramm für die über 1.000 erwarteten Vertreterinnen und Vertreter der Filmbranche. 

„Während sich die Arthousekinolandschaft nach der Pandemie weiter auf einem vielversprechenden Erholungspfad im herausfordernden Spannungsfeld aus rasanten Veränderungen im Markt, in der Gesellschaft und im Publikumsverhalten befinden, ist ihre Bedeutung als kultureller Anker im sozialen Gefüge unserer Städte und Gemeinden und für die Sichtbarkeit unabhängiger Filmkunst auch im digitalen Zeitalter unverzichtbar,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Mit der 23. Filmkunstmesse in Leipzig wollen wir der Branche wieder einen gemeinsamen Ort des Austauschs geben und die Vielfalt mit über 80 Filmen feiern. Die hochkarätig besetzten Panels legen den Finger auf aktuelle Wunden und befassen sich mit vielen entscheidenden Themen, um die Zukunft für der Arthousekinos aktiv zu gestalten. So will die Filmkunstmesse einmal mehr der Seismograf unserer Branche sein.“  

Panels und Seminare

Die Panels am Dienstag, 19. September, und Mittwoch, 20. September, die alle aus den Salles de Pologne in Leipzig live im Internet unter www.filmkunstmesse.de für alle zugänglich übertragen werden, zeichnen die großen Linien für die Zukunft des Kinos.

Beim zentralen politischen Panel steht die aktuelle Reform der Filmförderung im Fokus. „Wie weit fliegt der große Wurf?“ ist die Frage, die von den Michael Sacher (MdB, B90/Die Grünen), Marco Wanderwitz (MdB, CDU), Jan-Ole Püschel (Gruppenleiter BKM), Saskia Vömel (AG Verleih), Simone Baumann (German Films) und Christian Bräuer (AG Kino – Gilde) diskutiert wird, wobei hier speziell die Stärkung der Auswertung im Kino ins Visier genommen werden soll.

Weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit im und durch Kinos. Vertreter*innen der Branche sprechen mit Partnern der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und dem Umweltbundesamt über integrierte Lösungen. Um strukturierte Qualitätsverbesserungen geht es auch beim Kinodoktor. Das Projekt, das im Rahmen von Neustart Kino entwickelt wurde, ermöglicht es Kinos durch strukturierte gegenseitige Besuche und passgenaue Konzepte besser zu werden. Ein weiteres Panel befasst sich mit dem Kulturpass des Bundes für 18-Jährige. Gemeinsam mit dem Messe-Partner Comscore wird die FFA die Programmkinostudie und aktuelle Zahlen präsentieren.

Höhepunkt des ersten Tages ist die Kinoprogrammpreisverleihung Mitteldeutschland ab 18:00 Uhr in den Salles de Pologne. Aus Anlass des 25. Jubiläums der Mitteldeutschen Medienförderung mdm wird es in diesem Rahmen ein Panel mit Impulsen von Kinobetreibenden aus der Region geben, gefolgt von einer Gesprächsrunde mit Vertretern der Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Am Donnerstag steht das junge Kino im Fokus mit der Vorstellung aktueller Trends aus der Kinderfilmszene und einem Seminar zu Netzwerken für die Zukunft für die junge Zielgruppe. Auch dieses Projekt ging aus Neustart Kino hervor und soll weitergeführt werden.

Seminare zu Programmgestaltung und Events, der FFA Kinoförderung, das Treffen der Kinofrauen und der Nachwuchsstammtisch bereichern das Programm zusätzlich.

Das Seminarprogramm im Überblick.

Das Filmprogramm

Von Beiträgen aus Cannes und Venedig hin zu großen deutschen Titeln und neuen Entdeckungen ist im Filmprogramm der diesjährigen Filmkunstmesse alles dabei. Das Programm zeigt die Vielfalt, die Kinofans in diesem Herbst im Kino erleben werden. Als Eröffnungsfilm des Branchenteils der Messe wird Martin Scorseses lang erwartetes Epos KILLERS OF THE FLOWER MOON gezeigt. Die Reihe der Publikumsfilme wird eröffnet von DIE MITTAGSFRAU von Barbara Albert mit Mala Emde und Max von der Groeben sowie REIF FÜR DIE INSEL von Marc Fitoussi.

Das hochkarätige Arthouse-Programm beinhaltet auch in diesem Jahr zahlreiche Highlight des diesjährigen Filmfestivals von Cannes. Darunter ANATOMIE EINES FALLS (Plaion Pictures) von Justine Triet, den Gewinner der Goldenen Palme, THE ZONE OF INTEREST (Leonine) von Jonathan Glazer, der den Grand Prix der Jury erhielt oder THE POT-AU-FEU (Weltkino), für den Tran Anh Hung mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Ebenfalls in Cannes lief MONSTER (Wild Bunch) von Hirokazu Kore-eda, der Film erhielt den Drehbuchpreis, sowie die Cannes-Wettbewerbsbeiträge DIE BOLOGNA-ENTFÜHRUNG (Pandora) von Marco Bellocchio, OLFAS TÖCHTER (Rapid Eye Movies) von Kaouther Ben Hania, LAST SUMMER (Alamode) von Catherine Breillat, RÜCKKEHR NACH KORSIKA (Grandfilm) von Catherine Corsini und THE OLD OAK (Wild Bunch) von Ken Loach. 
Wim Wenders ist mit seinen beiden Filmen PERFECT DAYS, dessen Hauptdarsteller Kōji Yakusho in Cannes den Preis für den besten Darsteller erhalten hat, und ANSELM – DAS RAUSCHEN DER ZEIT (3D) vertreten (beide DCM). Er wird seine Filme auf der Filmkunstmesse persönlich vorstellen.

Die Messe präsentiert zudem die neusten Arbeiten von Yorgos Lanthimos, POOR THINGS (The Walt Disney Company) und Luc Besson, DOGMAN (capelight pictures), die im Wettbewerb der Biennale in Venedig Premiere feiern werden, sowie Kilian Riedhofs STELLA. EIN LEBEN (Majestic), Adrian Goigingers RICKERL – MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY (Pandora), Hans Steinbichlers EIN GANZES LEBEN (Tobis), Alexander Paynes THE HOLDOVERS (Universal), Chris Kraus 15 JAHRE (Wild Bunch), Pablo Bergers ROBOT DREAMS (Plaion Pictures) und die neue Komödie vom Regie-Duo Olivier Nakache und Èric Toledano A DIFFICULT YEAR (Weltkino).

Aktuelles Genrekino verspricht SCHOCK – KEIN WEG ZURÜCK (Filmwelt) von Daniel Rakete Siegel und Denis Moschitto. Mit DRIVING MUM (Prokino) von Hilmar Oddsson kommt eine schräge isländische Komödie ins Kino, WICKED LITTLE LETTERS (STUDIOCANAL) von Thea Sharrock versammelt die Crème de la Crème des britischen Kinos. Der Dorfthriller AS BESTAS (Prokino) von Rodrigo Sorogoyen hat in diesem Jahr fast alle Goyas, der Spanische Filmpreis, eingesammelt und in HOW TO HAVE SEX(Capelight), Gewinnerfilm der Cannes-Sektion „Un certain regard“ von Molly Manning Walker, stürzen sich Teenagerinnen ins Nachtleben, THE QUIET GIRL (Neue Visionen) von Colm Bairéad war für den Internationalen Oscar 2023 nominiert, und mit der Animation SULTANA’S DREAM (Luftkind) von Regisseurin Isabel Herguera wird in Leipzig auch die Verfilmung einer bengalischen feministischen Utopie von 1905 zu sehen sein.

Die Filme im Überblick

Kurzfilme

In Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm wird es wieder den Vorfilmtest am Dienstagabend geben. 
NEU: Beim Programm Kurz.Film.Tour – Der Deutsche Filmpreis werden drei kurze Spielfilme und ein Dokumentarfilm, die im letzten Jahr mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet oder für ihn nominiert wurden, erstmals komplett barrierefrei mit Audiodeskription, Untertiteln für Hörgeschädigte und Einblendungen in Deutscher Gebärdensprache zu sehen sein. Für die Nutzung der Audiodeskription wird die App adOHRi benötigt. Infos und Download unter: adohri.ag-kurzfilm.de Dieses Projekt wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Die Jugendjury (mit freundlicher Unterstützung von MUBI)

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Jugendjury auf der Filmkunstmesse Leipzig in Zusammenarbeit mit der Filmbewertungsstelle FBW und mit Unterstützung von MUBI geben. Die Jugendjury, bestehend aus drei jungen Menschen im Alter von 17 – 20 Jahren, sichtet vorab relevante Filme der Filmkunstmesse und wählt ihre drei Favoriten aus. Jedes Jurymitglied stellt auf der Messe seinen persönlichen Filmkunstmesse-Favoriten in den jeweiligen Messe-Screenings des Films vor. Die drei Juror*innen treffen darüber hinaus die Filmschaffenden und Verleihmitarbeiter*innen, führen Interviews und Gespräche, die aufgenommen werden und als Social Media Clips oder Podcast Beiträge das Programm in Leipzig oder auch den späteren Kinostart begleiten.

Als Messekinos stehen wieder die Passage Kinos, die Schauburg und das CineStar Leipzig für die Branche zur Verfügung. Die öffentlichen Vorstellungen finden in den Passage Kinos und der Schauburg statt.

Filmverleiher*innen können ihre Filme vom 18. – 30. September 2023 auch über die Plattform Cinando für die Fachbesucher zur Sichtung anbieten.

Die Akkreditierung für die 23. Filmkunstmesse Leipzig ist unter diesem Link möglich.

Die AG Kino – Gilde freut sich über die Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung MDM, der Filmförderungsanstalt FFA, der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie der Stadt Leipzig, deren Oberbürgermeister Burkhard Jung auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat.
Dank auch an unsere Hauptpartner Comscore, Compeso, Gofilex und rmc.

Für Fragen steht auch die Geschäftsstelle der AG Kino – Gilde unter 030-4397101-30 zu Verfügung.

Innovative Förderansätze für ganzheitliche Filmförderung

In einem gemeinsamen Papier fassen die Arthouse-Verbände AG Kino – GildeAG Verleih sowie der Verband der Filmexporteure ihre Vorstellungen von einer nachhaltigen Reform der deutschen Film- und Kinoförderung zusammen. Sie schlagen vor, bei der Reform verstärkt von der Auswertung her zu denken, da der Erfolg künstlerisch anspruchsvoller Filme in allen Verwertungsstufen im Wesentlichen von funktionierenden Kino- und Verleih-/Vertriebsstrukturen abhängig ist. Das Positionspapier finden Sie hier unter diesem Link.
 
Die Verbände sind überzeugt, dass eine ganzheitliche Filmförderung sowohl die Publikumsentwicklung, die Herausbringung als auch die Bewerbung von Filmen national und international umfassen sollte. Zu diesem Zweck schlagen sie neue, miteinander verzahnte Förderansätze vor, die sich auch mit Blick aufs Ausland nachhaltig auf die Stärkung der Programm- und Kinovielfalt sowie den Erfolg der Filme auswirken und die Wettbewerbskraft der deutschen Filmindustrie entschieden stärken würden. Eine Gewichtsverlagerung in der Verteilung der Fördermittel darf daher kein Tabu sein.
 
Christian Bräuer (Vorstand, AG Kino – Gilde): „Der Fortbestand der unabhängigen Film- und Kinobranche in Deutschland hängt maßgeblich davon ab, ob eine Strategie entwickelt wird, um ihre Vielfalt im Zeitalter der Monopolisierung zu schützen. Mit ihrem Einsatz für sichtbare Programmvielfalt, neue Talente und den Publikumsmarkt sind sie von zentraler Bedeutung für die unabhängige Filmindustrie. Sie zu erhalten, ihr über die reguläre Programmarbeit hinausgehendes Engagement zu fördern und ihr aus dem Einsatz kulturell anspruchsvoller Filme entstehendes wirtschaftliches Risiko besser abzufedern, ist daher entscheidend. Ein bloßes Fortführen der aktuellen Förderlogik genügt nicht, um den Herausforderungen der Branche erfolgreich zu begegnen und die Zukunft des Kinos langfristig zu sichern. Die Weichen für die Zukunft werden jetzt gestellt.“
 
Björn Hoffmann (Vorstand, AG Verleih): „Wir wünschen uns neue ganzheitliche Filmförderstrategien und damit verknüpft eine neue Wertschätzung für die Herausbringung deutscher Filme. Die Filme, die durch unsere Mitgliedsunternehmen veröffentlicht werden, sorgen maßgeblich für die Programmvielfalt in den Kinos und repräsentieren die künstlerische Bandbreite unserer Gesellschaft. Ziel eines neuen Fördersystems sollte daher auch sein, die Arbeit der unabhängigen Verleiher und Verleiherinnen verlässlicher und planbarer zu gestalten, Verleihförderungen besser auszustatten und die Struktur der Verleihunternehmen zu stärken, um Innovationen zu fördern und damit auch in Zukunft Publikumserfolge zu ermöglichen.“
 
Jenny Walendy (Vorstand, VDFE): „Der Fokus des neuen FFG auf die qualitative Auswertung anspruchsvoller Filme im In- und Ausland ist jetzt entscheidend. Wir sprechen gemeinsam mit Verleihen und Kinos über die Mechanismen des Filmmarktes. Die Effekte wiederholen sich in allen Auswertungsarten. Wir glauben fest an das Potential unserer Filme in der Auswertung. Es müssen jetzt strukturelle Weichen gestellt werden. Dafür gehen wir in den Dialog mit FFA und BKM.“
 
Die Förderkonzepte im Überblick
 
Für die Kinos:
Als innovatives Förderinstrument soll eine Programmkinoklassifizierung eine automatisierte Basisförderung für alle Kinos gewährleisten, die sich in hohem Maße für die Sichtbarkeit des künstlerisch anspruchsvollen Films einsetzen. Arthouse-Kinos zeigen mit über 5.000 Filmen jährlich und einem überdurchschnittlichen Anteil an deutschen Filmen die ganze Vielfalt des Filmschaffens. Nach dem Vorbild des französischen Erfolgsmodells „Classement Art et Essai“ soll dieses Engagement und die damit verbundene wirtschaftliche Risikobereitschaft finanziell abgefedert werden. Zudem schlägt die AG Kino – Gilde vor, das Zukunftsprogramm Kino mit hinreichender finanzieller Ausstattung zu verstetigen, um die dringend notwendigen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Kinoinfrastruktur zu gewährleisten.
 
Für die Verleihe:
Statt kleinteiliger, juryabhängiger Entscheidungen schlägt die AG Verleih zwei ineinandergreifende innovative Fördermodelle vor: Durch den Verleih-Investmentfond können Vorkosten (ab einem bestimmten Budget bis zu einer Deckelung) automatisch bezuschusst werden. Dies ermöglicht Planungssicherheit und Konstanz in der Arbeit der Verleihunternehmen, um bestmögliche Sichtbarkeit für deutsche Kinofilme zu schaffen. Darüber hinaus benötigt insbesondere die Struktur der unabhängigen Verleihunternehmen in Deutschland dringend eine Stärkung, die durch einen Innovationsfond ermöglicht würde: Ein auf einem Punktesystem basierendes Förderinstrument definiert die jährliche Unterstützung, die ein auf kulturellen Film spezialisiertes Verleihunternehmen erhält. Eine freie Allokation der Mittel dieses Fonds durch den Verleih auf Basis eigener Risikoabwägung und Erfolgserwartung soll für innovative Maßnahmen und Stärkung der Strukturen genutzt werden. Zudem plädiert man für eine Harmonisierung auf europäischer Ebene: dies betrifft sowohl die Vertragsfreiheit zwischen Verleihen und Produzenten als auch die Anerkennung von Handlungskosten bei Verleihern. Der Verband fordert außerdem einen Sitz im FFA-Verwaltungsrat, um der kulturellen Filmherausbringung endlich eine Stimme zu geben.

Für die Exporteure:
Filmexporteure brauchen ein funktionales Fördermodell im Rahmen einer Referenzmittelförderung, die auch Investitionen in Minimumgarantien umfasst, angelehnt an das erfolgreiche Modell der europäischen Förderung. In diesem Rahmen kann sowohl die kommerziell erfolgreiche Auswertung als auch die Auswertung kulturell relevanter Filme gleichermaßen unterstützt werden. Ein Mittel zur Einbindung der Weltvertriebe in das Fördersystem soll zudem eine Exportabgabe aller deutschen Filme sein. Die Weltvertriebe plädieren für die Stärkung von German Films als Institution für die weltweite Sichtbarkeit deutscher Filme.
 
Gemeinsam stehen die drei Verbände für eine verlässliche Regulierung des Marktes. Dazu gehören eine klare Regelung der Medienchronologie in allen Auswertungsstufen und eine faire Filmbelieferung für kleinere Land- und Arthouse-Kinos zur Stärkung der Sichtbarkeit von Filmvielfalt (Programmkinostatus).

AG Kino – Gilde begrüßt neuen Berliner Koalitionsvertrag

Die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater begrüßt die Anerkennung der herausragenden Bedeutung von Kultur und Medien im heute vorgestellten Koalitionsvertrag als tragende Säulen in der Hauptstadt. CDU und SPD betonen darin auch die Relevanz der vielfältigen Kinolandschaft für die Berliner Kultur.

„Gerade im Zuge der globalen und gesellschaftlichen Umbrüche und in Folge der Pandemie ist das klare Bekenntnis zu Kunst, Kultur und Kreativität als Teil des Selbstverständnisses der Hauptstadt ein bedeutendes Signal,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Die angekündigte Fortführung des Kinoprogrammpreises auf hohem Niveau und die Stärkung der Kinoförderung sind eine wichtige Positionsbestimmung zum Kinostandort Berlin. Mit der Zusage, eine ergänzende Kulturförderung zur Stärkung der Kinos zu prüfen und einen Kinosommer zu etablieren, zeigen die angehenden Koalitionspartner Handlungsbereitschaft und die Offenheit für neue Wege. Dies wird den Kinos ermöglichen, ihre Rolle im sozialen Gefüge der Kieze sowie für die Sichtbarkeit einer Programmvielfalt auch jenseits des Mainstreams zu erhalten und auszubauen“.

Die Programmkinovielfalt der Hauptstadt ist weltweit einzigartig und trägt als Teil der Filmbranche wesentlich zur Besonderheit des Kulturstandorts Berlin bei. Gerade die tief in ihren Kiezen verwurzelten Filmkunsttheater bereichern mit Festivals, Filmreihen und aufwendig kuratierten Programmen die kulturelle Vielfalt Berlins.

„Nach Jahren hoher Auflagen und Schließungen befinden sich die Kinos wie die Kultur insgesamt weiter auf einem Erholungspfad. Daher ist es richtig, dass der voraussichtliche neue Senat auch die pandemiebedingten Kulturprogramme evaluieren und neu ausrichten und die Förderung von weiteren privaten Kulturorten prüfen möchte. Gerade für die Programmkinos, deren Arbeit mit einem gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert verbunden ist, brauchen wir ein ausgefeiltes Förderprogramm, das die Rahmenbedingungen für die Fortführung dieser Arbeit schafft. Denn die Lichtspielhäuser müssen sich an die rasanten Veränderungen des Filmmarkts anpassen, während sie, wie auch die Berlinale, unverändert eine herausragende Relevanz für die Sichtbarkeit von Filmen jenseits des Mainstreams haben. Gerne stehen wir der neuen Regierungskoalition bei der Konzeption und Ausgestaltung eines solchen Programms als Partner zur Seite“, so Christian Bräuer.

Berlin ist Kinohauptstadt, keine andere Stadt verfügt über mehr Arthousekinos. Wie eine Studie des Berliner Senats zur kulturellen Teilhabe zeigt, ist Kino das einzige kulturelle Angebot, das in allen gesellschaftlichen Gruppierungen eine Mehrzahl der Menschen erreicht. 2019 waren knapp 80 % aller Bewohner:innen der Hauptstadt mindestens einmal im Kino. 

Arthouse-Charts 2022: Cannes-Gewinner TRIANGLE OF SADNESS an der Spitze

Mit TRIANGLE OF SADNESS beeindruckte Ruben Östlund im vergangenen Jahr gleichermaßen Festival-Jurys, die Europäische Filmakademie und das Publikum in den deutschen Filmkunsttheatern. Erstmals seit 2016 führt damit wieder ein europäischer Film die Arthouse-Charts an. Auf den Spitzenplätzen folgen Karoline Herfurths WUNDERSCHÖN und Olivia Newmans DER GESANG DER FLUSSKREBSE.

Die Liste der Dokumentarfilme führt IGOR LEVIT – NO FEAR von Regina Schilling an. Mit insgesamt acht Filmen dominieren in diesem Segment in Deutschland produzierte Werke und zeigen die Bedeutung der dokumentarischen Auseinandersetzung mit Biographien, Geschichte und Gegenwartsthemen im Kino. Bei den Kinderfilmen liegt mit Sven Unterwaldts DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 2 der erfolgreichste deutsche Kinofilm des Jahres an der Spitze.

2022 bestätigte sich einmal mehr die große Bedeutung der Arthouse-Kinos für den europäischen Film und die Sichtbarkeit kultureller Vielfalt in den Kinosälen. In den Top 20 der Arthouse-Jahrescharts sind insgesamt dreizehn europäische Filme vertreten, darunter fünf deutsche Produktionen. Noch größer ist der Anteil deutscher und europäischer Produktionen in den Top 100. Sechs außereuropäische Filme und 26 US-Produktionen stehen dort 23 deutschen und 45 europäischen Werken gegenüber. 

2022 lagen allerdings die Besucherzahlen im Schnitt immer noch mehr als ein Drittel unter denen von 2019, des letzten vorpandemischen Jahres. Im ersten Quartal 2022 belasteten die Kinos noch weitreichende pandemiebedingte Betriebseinschränkungen. Danach wirkten sich Markt- und Verhaltensänderungen auf die Kinos aus. Vor allem ältere Menschen kommen erst zögerlich oder noch gar nicht zurück in die Kinosäle. 

Gleichzeitig beobachtet der Verband auch positive Entwicklungen. „Wir sehen viele junge Menschen in den Kinos. Sie waren es, die rasch und in größerer Zahl als zuvor wieder in die Kinos zurückkehrten und so den Kinomarkt im vergangenen Jahr antrieben,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender des Verbands der deutschen Filmkunsttheater AG Kino – Gilde. „Zugleich lässt sich in unseren Kinos auch ablesen, wie sich die Menschen nach Abwechslung sehnen. Das Publikum liebt es, herausgefordert zu werden und Komplexität zu erleben. Dabei darf es gern unterhaltsam sein. Erfolge wie aktuell THE BANSHEES OF INISHERIN, SHE SAID oder DRIVE MY CAR zeigen aber auch, dass ebenso emotional traurigere Töne wirken.“

Insgesamt haben die Mitglieder der AG Kino – Gilde einen Besuchermarktanteil von rund 50 Prozent bei den europäischen Filmen der Top-100-Arthouse-Filme. Wie wichtig die Arthouse-Kinos für den europäischen Film sind, wird mit einem Blick auf das gesamte Filmangebot im vergangenen Jahr deutlich. Von insgesamt ca. 1.000 von ComScore erfassten Kinofilmen, die 2022 liefen, liegt der Besucheranteil europäischer Filme bei den Arthouse-Kinos bei 20 Prozent gegenüber 7 Prozent im Gesamtmarkt. Auch bei den deutschen Produktionen ist der Besucheranteil der Arthouse-Kinos mit 29 Prozent stärker als der Durchschnitt von 23 Prozent im Gesamtmarkt. Zugleich haben die Mitglieder des deutschen Filmkunstverbandes, die für etwa ein Sechstel des deutschen Kino-Marktes stehen, bei rund der Hälfte der erfassten Filme einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent, bei rund 80 Prozent der Filme über 25 Prozent.

„Unverändert stehen die Programmkinos für eine filmische Vielfalt, die bei einem ausschließlich digitalen Vertrieb so niemals ein breites Publikum finden würde. Die jüngsten Fortschritte und gerade auch das zurückliegende Wochenende zeigen die unverändert große Lust am Kino,“ resümiert der Verbandsvorsitzende Christian Bräuer. „Bei aller Freude über positive Entwicklungen gerade im zweiten Halbjahr sehen wir, dass die Folgen der Pandemie längst nicht überwunden sind. Der Markt befindet sich noch immer unter Vorpandemieniveau. Insbesondere die Arthouse-Kinos und Lichtspielhäuser im ländlichen Raum sind nach wie vor stark betroffen. Gleichzeitig treffen sie die rasant steigenden Preise besonders hart. Um den Erholungspfad nicht zu gefährden, sind sie weiter auf Unterstützung angewiesen. Ansonsten droht einem Großteil dieser Kinos – und mit ihnen vielen unabhängigen Verleih- und Produktionsfirmen – der finanzielle Kollaps.“ 

TOP 20 Arthouse Jahres-Charts

1.Triangle of SadnessRuben ÖstlundSWE13.10.2022
2.WunderschönKaroline HerfurthDEU03.02.2022
3.Der Gesang der FlusskrebseOlivia NewmanUSA18.08.2022
4.MittagsstundeLars JessenDEU22.09.2022
5.Everything Everywhere All at OnceDan Kwan, Daniel ScheinertUSA28.04.2022
6.Monsieur Claude und sein großes FestPhilippe de ChauveronFRA21.07.2022
7.BelfastKenneth BranaghUK24.02.2022
8.ElvisBaz LuhrmannUSA23.06.2022
9.Licorice PizzaPaul Thomas AndersonUSA27.01.2022
10.Parallele MütterPedro AlmodóvarSPA10.03.2022
11.Rabiye Kurnaz gegen George W. BushAndreas DresenDEU28.04.2022
12.Meine Stunden mit LeoSophie HydeUK14.07.2022
13.House of GucciRidley ScottUSA02.12.2021
14.Tod auf dem NilKenneth BranaghUSA10.02.2022
15.SpencerPablo LarraínUK13.01.2022
16.Eingeschlossene GesellschaftSönke WortmannDEU14.04.2022
17.Downton Abbey 2: Eine neue ÄraSimon CurtisUK28.04.2022
18.In einem Land, das es nicht mehr gibtAelrun GoetteDEU06.10.2022
19.Der schlimmste Mensch der WeltJoachim TrierNOR02.06.2022
20.She SaidMaria SchraderUSA08.12.2022

TOP 10 Dokumentarfilme 

1.Igor Levit. No FearRegina SchillingDEU06.10.2022
2.Der WaldmacherVolker SchlöndorffDEU07.04.2022
3.Dancing PinaFlorian Heinzen-ZiobDEU15.09.2022
4.BettinaLutz PehnertDEU19.05.2022
5.Heinrich Vogeler – Aus dem Leben eines TräumersMarie NoëlleDEU12.05.2022
6.Moleküle der Erinnerung – Venedig, wie es niemand kenntAndrea SegreITA30.12.2021
7.MutterCarolin SchmitzDEU29.09.2022
8.Die UnbeugsamenTorsten KörnerDEU28.08.2021
9.Lunana – Das Glück liegt im HimalayaPawo Choyning DorjiBTN13.01.2022
10.Ask, Mark ve Ölüm – Liebe, D-Mark und TodCem KayaDEU09.09.2022

TOP 5 Kinderfilme

1.Die Schule der magischen Tiere 2Sven UnterwaldtDEU29.09.2022
2.Der Räuber HotzenplotzMichael KrummenacherDEU08.12.2022
3.Bibi & Tina – Einfach andersDetlev BuckDEU21.07.2022
4.Die Häschenschule 2 – Der große EierklauUte von Münchow-PohlDEU17.03.2022
5.Die Schule der magischen TiereGregor SchnitzlerDEU14.10.2021


AG Kino – Gilde zur Einführung des Kulturpasses

Der Haushaltsausschuss hat am Donnerstag Änderungen im Etat der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien veranschlagt. Zu diesen zählt auch die Einführung eines Kulturpasses, wofür die Ampel-Koalition insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Der Kulturgutschein im Wert von 200 Euro soll an 18-jährige vergeben werden, denen damit unter anderem der Besuch von Kulturveranstaltungen ermöglicht werden soll. Die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater unterstützt die Idee eines Kulturpasses seit Langem, um jungen Menschen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

 
„Wir freuen uns sehr über diese wichtige Initiative. Wie beliebt und erfolgreich ein solcher Kulturpass sein kann, sehen wir bereits seit einigen Jahren in Frankreich. Mit einem ausgefeilten Konzept haben wir so die große Chance, die Kulturaffinität in den jüngeren Generationen strukturell und nachhaltig zu verbessern“, so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Der Kulturpass ist auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Jungen, denen kulturelles und soziales Leben und Erleben vor allem während der Pandemie zu lange verwehrt blieb.“

 
Aus Sicht des Verbandes der deutschen Filmkunsttheater ist der Kulturpass auch für Kulturorte wie Kinos ein bedeutendes Signal. „Für uns gilt es, begleitende Angebote zu entwickeln, um den Erfolg des Kulturpasses nachhaltig zu gestalten und die Sichtbarkeit von kultureller Vielfalt zu verbessern. Ein Blick nach Frankreich zeigt, dass die Schaffung von Fördermöglichkeiten wie einem Fonds ‚Junge Cinephilie‘ durch Anreizschaffung die Attraktivität von Filmkultur für junges Publikum stärken kann,“ so Bräuer. „In Anlehnung an das erfolgreiche Modell in Frankreich sollte der Fokus des Kulturpasses vor allem darauf liegen, Kulturorte zu stärken – auch um den Erfahrungshorizont der jungen Generationen zu erweitern und die Gelder nicht umgehend in die Taschen globaler Digitalkonzerne fließen zu lassen.“

Das sind die Gilde Filmpreise 2022

Seit 1977 vergeben die deutschen Filmkunsttheater den Gilde Filmpreis. Mit dieser traditionsreichen Auszeichnung wollen die Kinobetreiber:innen Filmschaffende und Verleiher:innen ehren, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer:innen begeistern konnten.

Der Gilde-Filmpreis 2022 wurde am Donnerstag, den 22. September im Rahmen der 22. Filmkunstmesse Leipzig in der Eventlocation Täubchenthal verliehen.


Die Gewinner:innen in diesem Jahr:

Bester Film (national)
MITTAGSSTUNDE (Regie: Lars Jessen, Verleih: Majestic).

Regisseur Lars Jessen nahm den Preis persönlich entgegen.

Bester Film (international)
TRIANGLE OF SADNESS (Regie: Ruben Östlund, Verleih: Alamode Film), 

Der Preis wurde an den Produzenten des Films, Philippe Bober, übergeben, der mit Sunnyi Melles, die im Film mitspielt, nach Leipzig gekommen war.

Bester Dokumentarfilm
BETTINA (Regie: Lutz Pehnert, Verleih: Salzgeber)

Regisseur und Drehbuchautor Lutz Pehnert und seine Protagonistin, die Liedermacherin Bettina Wegner, nahmen an der Preisverleihung teil.

ex aequo

DER WALDMACHER (Regie: Volker Schlöndorff, Verleih: Weltkino), 

entgegengenommen von Volker Schlöndorff.

Bester Film (Junges Kino)
WIR KÖNNTEN GENAUSOGUT TOT SEIN (Regie: Natalia Sinelnikova, Verleih: Eksystent)

Teile des Filmteams waren nach Leipzig gekommen, um den Preis anzunehmen.

Bester Kinderfilm
GESCHICHTEN VOM FRANZ (Regie: Johannes Schmid, Verleih: Wild Bunch Germany)

Der Publikumspreis, gestiftet von PHAROS The Post Group ging an THE ORDINARIES (Regie: Sophie Linnenbaum, Verleih: notsold, Port au Prince)

Die Jugendjury unterstützt vom Arthouse-Streamingdienst und Filmverleih MUBI kürte folgende Filme zu ihren Favoriten:

PASSAGIERE DER NACHT(Regie: MICKAEL Hers)

THE ORDINARIES (Regie: Sophie Linnenbaum)

CLOSE (Regie: Lukas Dhont)

Der Publikumspreis für den besten Kurzfilm in Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm geht an WALL #4, (NL 2021, Regie: Lucas Camps).

22. Filmkunstmesse Leipzig 2022 ist gestartet!

22. Filmkunstmesse Leipzig 2022 ist gestartet!

Die Kinobranche ist zurück. Heute Abend startete in Leipzig die 22. Filmkunstmesse mit TRIANGLE OF SADNESS, Ruben Östlunds Gewinnerfilm der internationalen Filmfestspiele in Cannes. Für das Leipziger Publikum eröffnete der Film MEHR DENN JE das Premierenfestival.

MEHR DENN JE wurde von Regisseurin Emily Atef persönlich in der Passage vorgestellt. Das Programm des Premierenfestivals in der Schauburg startete mit VERLORENE ILLUSIONEN des französischen Regisseurs Xavier Giannoli.

An den nächsten 5 Abenden warten auf das Leipziger Publikum in den Festivalkinos Passage und Schauburg 15 Filme, die ihren offiziellen Kinostart erst in den kommenden Monaten feiern werden. Die über 900 registrierten Fachbesucher*innen können an allen Tagen 80 Filme von insgesamt 45 Verleihfirmen sichten und das Kinoprogramm für Herbst und Winter vorbereiten. Die zahlreichen Panels und Workshops beschäftigen sich mit den aktuellen Herausforderungen des Kulturortes Kino und führen Branchenexperten und Politikvertreter zusammen.

Alle Panels können im Internet live verfolgt werden. Unter www.filmkunstmesse.de werden entsprechende Streams und Aufzeichnungen angeboten, die auch ohne Akkreditierung zugänglich sind.

Wir danken unseren Förderern uns Sponsoren:

Mitteldeutsche Medienförderung MDM, Bundesbeauftragte für Kultur und Medien BKM, Filmförderungsanstalt FFA, unserem Schirmherrn, Oberbürgermeister Burkhard Jung und der Stadt Leipzig, Comscore, Compeso, Gofilex, Art Hotel ANA Symphonie Leipzig

Erfolgreicher Start für Kino-Innovationskonferenz CINEMA VISION 2030

Heute startete mit der CINEMA VISION 2030 in Berlin mit über 300 Teilnehmer:innen im Saal und Online die erste Innovations- und Zukunftskonferenz für Kinos in Deutschland. Geladen hatten die drei Kinoverbände AG Kino – Gilde, HDF Kino und der Bundesverband kommunale Filmarbeit (BkF).

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Gilde Filmpreise für den Wettbewerb der Berlinale und die Generation 14plus

Zum 32. Mal vergab der Arthouse-Kinoverband AG Kino – Gilde e.V. den Gilde Filmpreis für den besten Film im internationalen Wettbewerb der Berlinale. Bereits zum zweiten Mal zeichneten zudem junge Kinomacher:innen aus der AG Kino – Gilde in der Jury ‚Cinema Vision 14plus‘ ihren Favoritenfilm in der Sektion Generation 14plus aus.

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AG Kino kritisiert Pläne, den Ländern Lockdowns für Kultur zu ermöglichen

„Kinos haben das geleistet, was große Flughäfen und Bahnanbieter angeblich nicht können: jeden einzelnen Gast zu kontrollieren. Nun soll die Kultur als Sündenbock dafür herhalten, dass andere Bereiche ihrer Kontrollpflicht nicht nachkommen“, so Christian Bräuer, Vorsitzender des Verbands.

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6. Europäischer Kinotag am 14. November 2021

Am 14. November feiern rund 600 Filmtheater in 37 Ländern über die Grenzen Europas hinweg beim 6. Europäischen Kinotag die Vielfalt des europäischen Kinos. Allein in Deutschland rechnet die AG Kino – Gilde mit über 120 teilnehmenden Kinos – in den Städten ebenso wie im ländlichen Raum.

 

Mit vielfältigen Programmen und Aktionen zeigen die Kinos den Reichtum und die Vielfalt der europäischen Filmkunst. Dazu zählen Klassiker des europäischen Films und aktuelle Produktionen ebenso wie Previews und Programme für Kinder und Jugendliche.

 

Seit der Wiedereröffnung der Kinos im Juli standen in den deutschen Arthouse-Kinos schon wieder 1.468 Filme auf dem Spielplan, 60% davon stammten aus Deutschland und Europa.

 

„Das europäische Kino beschenkt uns mit einem unglaublichen Reichtum an Geschichten und Talenten. Diese kulturelle Vielfalt wollen wir sichtbar machen und damit auch bewahren“, sagt der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer. „Der Europäische Kinotag lenkt den Blick nochmals besonders auf diesen kulturellen Schatz. Wir laden die Menschen herzlich ein, das Kino gerade nach der langen Zeit ohne Kulturveranstaltungen wieder oder auch neu für sich zu entdecken.“

 

Besonderes Highlight in Deutschland ist die exklusive Vorführung des Kurzfilms THE HUMAN VOICE von Pedro Almodovar mit Arthouse-Ikone Tilda Swinton. Das 30 minütige Werk wird erstmalig beim Europäischen Kinotag in 37 Kinos bundesweit gezeigt. Ergänzt wird der Kurzfilm im Anschluss von einem 45-minütigen Interview mit Pedro Almodóvar und Tilda Swinton und dem britischen BBC-Filmkritiker und Journalisten Mark Kermode.

 

Alle teilnehmenden Kinos finden sich unter www.kinotag.eu

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Gilde Filmpreise 2021

Seit 1977 vergeben die deutschen Filmkunsttheater den Gilde Filmpreis. Mit dieser traditionsreichen Auszeichnung wollen sich die Kinobetreiber bei den Filmschaffenden und Verleihern bedanken, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer begeistern.

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AG Kino – Gilde wählt neuen Vorstand

Turnusgemäß hat die Mitgliederversammlung der AG Kino – Gilde e.V. heute einen neuen Vorstand gewählt. Auf eigenen Wunsch schieden Hermann Thieken nach 23 Jahren und Sigrid Limprecht nach 12 Jahren aus dem Vorstand aus. Neu gewählt wurden die Betreiberin des Rostocker Lichtspieltheater Wundervoll „li.wu“ Anne Kellner und Christopher Bausch, der in Frankfurt die Harmonie Kinos und in Aschaffenburg das Casino betreibt. 
 
Im Amt bestätigt wurden der 1. Vorsitzende Christian Bräuer (Geschäftsführer der Yorck Kino GmbH Berlin und des Programmkino Ost in Dresden), Petra Rockenfeller (Lichtburg Filmpalast in Oberhausen) und Christian Pfeil (Betreiber von Kinos in München, Gera und Jena).
 
Christian Bräuer freut sich über den neuen Vorstand, der die Vielfalt der Kinotypen im Verband ebenso spiegelt, wie den weiblichen Anteil im Team und den geografischen Bezug: „Der Vorstand des Verbands hat in den letzten Jahren sehr gut und kollegial zusammengearbeitet. Mein Dank geht deshalb an Hermann Thieken und Sigrid Limprecht, die uns mit ihrer Erfahrung und ihrer Kreativität enorm bereichert haben. Das neue Team ist vielfältig und innovativ und ich bin sicher, dass wir damit die AG Kino – Gilde weiter nach vorne bringen und die vielen Herausforderungen unserer Branche gemeinsam meistern werden.“

Zurück ins Kino – 21. Filmkunstmesse Leipzig

Heute Abend startet in Leipzig die 21. Filmkunstmesse mit Wes Anderssons lange erwartetem Film THE FRENCH DISPATCH, dem französischen Film À LA CARTE – FREIHEIT GEHT DURCH DEN MAGEN von Éric Besnard und für das Leipziger Publikum im Rahmen des Premierenfestivals mit LIEBER THOMAS von Andreas Kleinert, angelehnt an das Leben von Thomas Brasch. Zu Gast für ein Filmgespräch sind Andreas Kleinert (Regie), Thomas Wendrich (Drehbuch) und Jörg Schüttauf, der im Film den Vater von Thomas Brasch verkörpert.

An den nächsten 5 Abenden warten auf das Leipziger Publikum 26 Filme in den Festivalkinos Passage und Schauburg. Die knapp 900 registrierten Fachbesucher können an allen Tagen 74 Filme von 35 Verleihfirmen sichten und damit das Kinoprogramm für Herbst und Winter vorbereiten. Die zahlreichen Panels und Workshops stehen unter dem Motto „Innovation, Professionalisierung und Vernetzung“ und führen Branchenexperten und Politikvertreter zusammen.

Alle Panels können im Internet live verfolgt werden. Unter www.filmkunstmesse.de werden entsprechende Streams und Aufzeichnungen angeboten, die auch ohne Akkreditierung zugänglich sind.

Filmkunstmesse Leipzig 2021 – Innovation, Professionalisierung, Vernetzung

Nach 8 Monaten Kinoschließung zu Beginn des Jahres führt die 21. Filmkunstmesse Leipzig vom 20. bis 24.09.21 die Arthousebranche wieder zu ihrem jährlichen zentralen Treffen zusammen. Innovation, Professionalisierung und Vernetzung sind die Stichworte, mit der die AG Kino – Gilde Panels und Workshops überschreibt.

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AG Kino: „Kino:Natürlich“ fördert Klimabilanzierungen

Im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojekts Kino:Natürlich setzt sich die AG Kino – Gilde e.V. für Klimabilanzierungen in Kinos ein. In mehreren deutschen Kinos werden die durch den Betriebsablauf ausgestoßenen CO2-Emissionen berechnet, um Maßnahmen zu ihrer Reduzierung einzuleiten. Weiterlesen

AG Kino – Gilde e.V. zum Quotentief der Oscar-Nacht

Wir freuen uns über den Oscar-Gewinn von „Nomadland“ und gratulieren Frances Mc Dormand, Chloé Zhao und dem Team von Searchlight zu dieser Ehrung. 

 

Ein Blick auf den Quotenabsturz der Oscar-Verleihung beim US-Sender ABC um 58 % gegenüber dem Vorjahr zeigt: es mögen mehr Filme denn je in den Algorithmen unterschiedlicher Abo-Dienste versteckt sein, sie werden jedoch von immer weniger Leuten aktiv wahrgenommen. Es ist unbestritten, dass Streaming-Dienste uns die Berieselung mit Film nebenbei sehr einfach gemacht haben, Begeisterung für die Kunstform Film und einzelne Werke schaffen sie dadurch aber nicht.

 

Auch schafft eine Verfügbarkeit im Internet nicht automatisch Sichtbarkeit für Filmkultur. Das hat die Studie von Guts + Data Anfang April eindrucksvoll bewiesen, bei der etwa nur 18% der Befragten angaben, jemals von ‚Mank‘ gehört zu haben – obwohl der Film das Feld der Nominierten anführte und ausschließlich film- und entertainmentbegeisterte Konsument*innen befragt wurden. Insgesamt waren die Filme der Streamingabogiganten deutlich unbekannter als reguläre Kinostarts.

 

Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino: „Einmal mehr zeigt sich, dass kein Kanal so viel Sichtbarkeit für Filme und die Kunstform schafft wie das Kino. Gerade engagierte Arthouse-Kinos in den USA, in Europa und auf der ganzen Welt bringen die Nominierten in die Nachbarschaft und werben mit Herzblut und Engagement beim lokalen Publikum für ihre Filme. Unsere Mitglieder können es gar nicht erwarten, „Nomadland“, dieses einzigartige Werk auf der großen Leinwand ihrem Publikum zu präsentieren.“

 

Frances McDormand wunderbarer Appell in ihrer Dankesrede lädt dazu ein: „Nehmen Sie eines Tages, ganz ganz bald, alle die Sie kennen mit ins Kino, Schulter an Schulter in diesen dunklen Raum, und schauen sie sich alle Filme an, die hier heute präsentiert wurden.“

Neues Team für das Landkinonetzwerk

Seit 1. April 2020 baut die AG Kino – Gilde mit finanzieller Unterstützung der FFA ein Netzwerk für Landkinos auf. Ab sofort werden Valeska Hanel (Kinoleiterin der Neuen Kammerspiele, Kleinmachnow) und Martin Turowski (Betreiber des Burgtheater Ratzeburg und Eulenspiegelkino Mölln) für die Koordination und Entwicklung des Netzwerks  zuständig sein. Weiterlesen

AG Kino begrüßt die Pläne des MBB für Kinoprogrammpreis

Das Medienboard stellt in diesem Jahr erneut die Summe von 1,5 Millionen Euro aus 2020 für den Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg bereit. Alle Berliner und Brandenburger Kinos, die die Bewerbungskriterien erfüllen, bekommen dadurch eine Sofortprämie von 5.000 Euro. Die Kinos, die im vergangenen Jahr für ihre exzellente Programmarbeit ausgezeichnet wurden, erhalten unter Anrechnung der Sofortprämie noch einmal die Prämie aus 2020.

Christian Bräuer, Vorstandsvorsitzender AG Kino: „Das Medienboard Berlin-Brandenburg setzt mit der Fortführung des deutlich erhöhten Kinoprogrammpreises ein bedeutendes Signal für Filmvielfalt und Kinokultur. Gerade in dieser herausfordernden Zeit müssen die Kinos Flagge und zeigen und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ihr Bestes geben: für ihre Nachbarschaft ebenso wie für die Siebte Kunst. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dies nicht ohne zusätzliche Hilfe möglich. Auch die klassischen Wirtschaftsförderprogramme decken das besondere Engagement nicht ab, dass die Filmkunsttheater gerade auch zwischen den beiden Lockdowns mit exzellenten Programmen bewiesen haben. Dieser Einsatz ist auch nach dem zweiten Lockdown erforderlich. Medienboard legt mit dem starken Kinoprogrammpreis den Grundstein dafür. Dafür danken wir Kirsten Niehuus, Christian Berg und dem Aufsichtsrat des Medienboard. Wir appellieren an alle Bundesländer, dem Beispiel des Medienboard zu folgen und mit einer einfachen Antragstellung sowie einem erhöhten Budget einen Beitrag zur Sicherung der Film- und Kinovielfalt zu leisten.“

 

Die Kinoprogrammpreisverleihung findet am 15. April 2021 online statt.

Kinowirtschaft zur Wiedereröffnung der Kinos

In einem Brief hat sich die Allianz aller Kino- und Verleihverbände am gestrigen Montag an die Kanzlerin, den Chef des Kanzleramtes sowie sämtliche Ministerpräsident*innen gewandt, um auf die für die Kinos notwendigen Rahmenbedingungen bei einer kommenden Wiedereröffnung hinzuweisen. Die Verbände AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater, AG Verleih – Verband unabhängiger Filmverleiher, BkF – Bundesverband kommunale Filmarbeit, HDF KINO – Hauptverband deutscher Filmtheater sowie der VdF – Verband der Filmverleiher betonen die Notwendigkeit einer baldigen, konkreten Öffnungsperspektive, um die enormen Schäden nicht noch weiter anwachsen zu lassen.
 
Es ist Zeit, dass das kulturelle Leben nach Deutschland zurückkehrt, auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden ist. Jüngst hatte die Kultusministerkonferenz die frühzeitige Öffnung der Kulturbetriebe als relevante Lebensbereiche angeregt. 
 
Die wirtschaftlich besonders stark betroffene Kino- und Filmwirtschaft benötigt dringend eine Perspektive, um wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen. Die Kino- und Verleihverbände haben auf Grundlage der Bedürfnisse der Branchen Parameter für die Entwicklung von Wiedereröffnungsplänen formuliert: 
 
1. Kulturorte wie Kinos dürfen in der Wiedereröffnungsplanung zeitlich nicht benachteiligt werden
 
Angesichts der Tatsache, dass Kulturstätten wie auch die Kinos mit fest installierten Sitzplätzen und Lüftungsanlagen sowie bewährten Hygienekonzepten und einer funktionierenden Kontaktverfolgung als vergleichsweise besonders sicher gelten, wäre es kaum begreiflich und auch rechtlich äußerst fragwürdig, wenn Handel und Gastronomie vor den Kulturorten öffnen dürften. Eine Benachteiligung der Kulturorte sollte unbedingt vermieden werden. 
 
2. Öffnung bis spätestens Ostern

Sofern sich die positive Entwicklung des Infektionsgeschehens fortsetzt und die Pandemie auch mit Mutationen beherrschbar bleibt, plädieren die Kinos für einen Wiedereröffnungstermin zu Ostern. Solange die Filmtheater ihren Besucher*innen kein Angebot machen können, wird sich die Situation im Filmmarkt klar weiter zu ihren Lasten entwickeln. 
 
3. National einheitliches Vorgehen erforderlich 

Als national funktionierender Markt ist es für die Kino- und Filmwirtschaft zwingend erforderlich, die Wiedereröffnung nicht unumstößlich an einen regionalen Sieben-Tage-Inzidenzwert oder R-Wert zu koppeln (unbenommen natürlich von lokalen Ausbrüchen). Nur eine bundesweit einheitlich terminierte Eröffnungsstrategie wird die Möglichkeit bieten, den Gästen auch tatsächlich neue Filme präsentieren zu können. 
 
Unterzeichner*innen:
 
Dr. Christian Bräuer                                       Björn Hoffmann
Vorsitzender AG Kino – Gilde                         Vorsitzender AG Verleih –
deutscher Filmkunsttheater e.V.                     Verband unabhängiger Filmverleiher e.V.
 
Andreas Heidenreich                                      Christine Berg                          
Vorsitzender BkF –                                          Vorsitzende HDF KINO – 
Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.    Hauptverband deutscher Filmtheater e.V
 
Johannes Klingsporn
Geschäftsführer VdF – Verband der Filmverleiher e.V

Hier geht es zum Brief.
 
 www.agkino.de

AG Kino: Die Zeit ist reif für eine Wiedereröffnungsstrategie

Angesichts der Beratungen der Bundesländer zu Strategien für Wege aus dem Lockdown und des Vier Stufen Plans zur Lockerung von Corona-Maßnahmen der Landesregierung Schleswig-Holstein spricht sich die AG Kino-Gilde, der Verband der deutschen Arthouse-Kinos, für eine verlässliche Wiedereröffnungsstrategie aus.  Weiterlesen

Arthouse-Jahrescharts – Mit Filmvielfalt durch das Katastrophenjahr

PARASITE, der Sensationsgewinner der Oscars des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho, führt auch 2020 die Arthousecharts an. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL von Oscar-Gewinnerin Caroline Link und LITTLE WOMEN von Greta Gerwig Werke von Filmemacherinnen. Weiterlesen

Sichere Kulturorte stärken – Kinos unterstützen

Die deutschen Filmkunsttheater fordern die Politik in Bund und Ländern auf, differenzierte Infektionsschutzmaßnahmen zu treffen statt sichere Orte der Zusammenkunft abzustrafen.

 

„Auch wir Kinobetreibende betrachten die gegenwärtige Entwicklung mit großer Sorge. Sicherheit und Gesundheit gehen vor und als sozialer Kulturort sind wir uns unserer Verantwortung voll und ganz bewusst,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde, „doch Verschärfungen wie Sperrstunden, Maskenpflicht auch bei gesicherter Einhaltung des Mindestabstands am Sitzplatz und teilweise auch Verzehrverbote, wie wir sie in einigen Bundesländern und Kommunen beobachten, sind weder sachlich nachvollziehbar noch verhältnismäßig.“ Menschen sind soziale Wesen, die gemeinsam etwas erleben wollen. Aus Sicht des Verbands der Filmkunsttheater ist es zielführender, die Orte zu stärken, an denen dies kontrolliert und unter strengen Auflagen und mit Nachverfolgbarkeit möglich ist.

 

„Seit der Wiedereröffnung haben die Kinobetreibenden sich als zuverlässige und verantwortungsbewusste Kulturanbieter bewährt,“ so Bräuer. „Mit ausgeklügelten und den zuständigen staatlichen Stellen abgestimmten Hygienekonzepten haben sie zahlreiche effektive Maßnahmen zum Schutz von Personal und Gästen ergriffen.“

 

Weltweite Analyse: Kinos als sichere Orte

Tatsächlich hat eine Analyse des Branchenexperten Patrick von Sychowski für das Portal CelluloidJunkie weltweit keinen einzigen Fall nachweisen können, in dem ein Kino zu einem Infektionsherd geworden ist (https://celluloidjunkie.com/2020/10/19/cj-analysis-the-number-of-covid-19-outbreaks-traced-to-cinemas-is-zero/).

 

„Die Entscheidung darüber, ob Kinos geschlossen bleiben müssen oder wieder öffnen dürfen, ist oftmals eher eine politische als eine wissenschaftliche. Trotz der Tatsache, dass bislang in keiner Spielstätte ein Ausbruch nachgewiesen werden konnte. Ganz im Gegensatz zu eindeutig nachgewiesenen COVID-19-Übertragungen in Kirchen, Restaurants, Nachtclubs, Bars, Coffee-Shops und sogar im Weißen Haus“, so von Sychowski (Übersetzungen: AG Kino).

 

In Südkorea wurden die Kinos etwa seit Beginn der Pandemie nie geschlossen. Ein umfangreiches Kontaktverfolgungssystem hat eine Analyse ermöglicht, welche Orte zu Infektionsherden wurden. Kinos sind hier nicht dabei, anders als Kirchen, Restaurants und Coffee Shops. „Es gab 49 Personen, die eine Kinovorstellung besucht hatten und bei denen später eine Infektion nachgewiesen wurde. Insgesamt wurden während dieses Zeitraums 31,5 Millionen Kinotickets verkauft. Dennoch scheint niemand von diesen 49 infizierten Gästen das Virus auf andere Besucher oder das Kinopersonal übertragen zu haben.

 

Von Sychowski zieht als Fazit: „Alle Indizien sprechen dafür, dass Kinos zu den sichersten Innenbereichen im Hinblick auf COVID-19-Infektionen zählen, sofern alle notwendigen Vorkehrungen getroffen wurden und Auflagen eingehalten werden.“

 

Zu den Hygienekonzepten von Kinos auf der ganzen Welt gehören u.a. neben der Reduzierung von Kapazitäten, dem Einhalten von Abständen zwischen Gästegruppen, der Entzerrung von Vorstellungszeiten auch die Optimierung an Lüftungsanlagen, damit ein mehrfacher Austausch der gesamten Saalluft während einer Vorstellung gewährleistet ist.

 

Da Kinos die Ticketeinnahmen mit Filmemachern und Verleihern teilen, ist der Verkauf von Snacks und Getränken für sie überlebenswichtig. Regelungen wie das Verzehrverbot am Platz schaden den Kinos wirtschaftlich enorm. Gerade weil Kinos noch bessere räumliche Grundbedingungen bieten als die meisten Restaurants, macht ein Verzehrverbot im Kino keinen Sinn. „Es ist nicht zu vermitteln, warum der Verzehr von Popcorn am Sitzplatz im durchlüfteten Kinosaal verboten aber das Speisen im Restaurant erlaubt ist“, so Christian Bräuer.

 

Kinos stärken statt abstrafen

Aktuell ist die gesamte Filmbranche paralysiert. Studios und Filmverleiher verschieben angesichts der geringen Auslastung Filmstarts und investieren nicht oder kaum in das Marketing rund um die Herausbringung ihrer Filme. Allein durch die Verunsicherung der vergangenen Tage wurden erneut Filme verschoben.

 

Ungeachtet dessen bieten die Arthousekinos seit dem bundesweiten Start am 2. Juli ein exzellentes Programm und gestalten mit hohem Sicherheitsaufwand vielfältige Events, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die Filme zu gewinnen. Dabei werden sie insbesondere von vielen unabhängigen Verleihern unterstützt, die mit ihren Filmen trotz der im Augenblick alles andere als optimalen Bedingungen zum kulturellen Leben beitragen.

 

Dies geht in der aktuellen Situation aber nicht ohne Unterstützung. Mit einer maximalen Auslastung von etwa einem Fünftel können die Filmtheater nicht viel länger bestehen. Von daher ist es essenziell notwendig, dass zielgerichtete Förderprogramme von Bund und Ländern den Erhalt sowie die filmkulturelle Arbeit der Kinos während der Corona- Pandemie weiter unterstützten.

 

www.agkino.de

20. Filmkunstmesse Leipzig erfolgreich beendet

Die Jubiläumsausgabe der Filmkunstmesse Leipzig ist heute erfolgreich und sicher zu Ende gegangen, was angesichts der aktuellen Situation mehr als nur eine gute Nachricht ist.

 

Mit einem detaillierten Hygienekonzept und der Disziplin der am Ende über 800! Fachbesucher*innen konnte die Veranstaltung zeigen, dass Filmfestivals auch in Corona Zeiten real vor Ort stattfinden können. Unter den Besucher*innen fanden sich über 400 Kinobetreiber*innen, über 100 Verleihvertreter*innen und rund 300 Gäste aus der Filmbranche und Politik.

 

Die AG Kino – Gilde als Veranstalter setzte auf die Begegnung in Leipzig, entwickelte aber auch digitale Angebote, um möglichst viele Menschen, die nicht kommen konnten, einzubeziehen. So wurden die wesentlichen Panels und Keynotes, darunter auch der Besuch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, ins Internet übertragen. Sie sind weiterhin unter www.filmkunstmesse.de als Aufzeichnung abrufbar.

 

Fast 60 Filme wurden von ihren Verleihern der Kinobranche in über 100 Screenings präsentiert. Zahlreiche Gäste, darunter Regisseur*innen wie Sönke Wortmann, Julia von Heinz, Burhan Qurbani oder Jim Rakete, Schauspieler*innen wie Marla Emde (UND MORGEN DIE GANZE WELT) oder August Diehl (PLAN A) ließen es sich nicht nehmen, ihre Filme persönlich vorzustellen. Auf der Marktplattform CINANDO stehen über 20 Filme noch bis zum 24. September für die Fachbesucher*innen zur Verfügung.

 

„Die Filmkunstmesse hat in einer schwierigen Zeit eine unglaublich positive Energie freigesetzt,“ so Felix Bruder, Geschäftsführer der AG Kino – Gilde. „Die Menschen haben gespürt, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind und nehmen neue Impulse mit nach Hause. Auch wir haben mit den digitalen Angeboten, den dezentral organisierten Veranstaltungen und einem neuen Online-Ticketing System für die Fachbesucher Impulse bekommen, die wir sicher auch in Zukunft weiterentwickeln.“

 

Die 21. Filmkunstmesse Leipzig findet vom 20. bis 24. September 2021 statt.

Die Gilde Filmpreise 2020

Seit 1977 vergeben die deutschen Filmkunsttheater den Gilde Filmpreis. Mit dieser traditionsreichen Auszeichnung wollen sich die Kinobetreiber bei den Filmschaffenden und Verleihern bedanken, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer begeistern. Die Jury besteht aus Mitgliedern und dem Vorstand der AG Kino – Gilde.
 

Der Gilde-Filmpreis 2020 wurde am Donnerstag, den 17. September im Rahmen der 20. Filmkunstmesse Leipzig in der Eventlocation Täubchenthal verliehen. Es ist eine der ersten Preisverleihungen, die wieder live vor Ort  und mit Publikum stattfand.
 
 

Die Gewinner in diesem Jahr:

 
Bester Film (national)
UNDINE
Regie: Christian Petzold, Verleih: Piffl Medien
 

Bester Film (international)
NEVER, RARELY, SOMETIMES, ALWAYS (NIEMALS SELTEN MANCHMAL IMMER)
Regie: Eliza Hittmann, Verleih: Universal Pictures Germany
 

Bester Dokumentarfilm
SCHLINGENSIEF – IN DAS SCHWEIGEN HINEINSCHREIEN
Regie: Bettina Böhler, Verleih: Weltkino Filmverleih
 

Bester Film (Junges Kino)
FUTUR DREI
Regie: Faraz Shariat, Verleih: Edition Salzgeber
 

Bester Kinderfilm
MEINE FREUNDIN CONNI –  GEHEIMNIS UM KATER MAU
Regie: Ansgar Niebuhr, Verleih: Wild Bunch Germany


Der Publikumspreis der Filmkunstmesse gestiftet von ARRI Media.
 
ex aequo
 

WOMAN
Regie: Anastasia Mikova und Yann Arthus-Bertrand, Verleih: Mindjazz Pictures
 

und

 
CONTRA
Regie: Sönke Wortmann, Verleih: Constantin Film Verleih

Kinobranche braucht Abstandsregeln mit Augenmaß

Anlässlich der 20. Filmkunstmesse Leipzig, bei der zum ersten Mal seit langem über 700 Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmschaffende aus ganz Deutschland zusammenkommen, tritt die Kinobranche für Abstandsregelungen mit Augenmaß für die Kinos in Deutschland ein.

 

In einer Erklärung heißt es:

 

Wir appellieren an die Politik, die Abstandsregeln bundesweit auf einen Sitzplatz zwischen Besuchergruppen zu reduzieren, ohne Maskenpflicht am Platz während des Films.

 

Wir bitten die Verantwortlichen in der Politik, mit den Abstandsregeln die Grundlage für die Wiederbelebung des Kinomarkts in Deutschland mit seinen über 1.400 mittelständischen Betrieben zu schaffen. Andernfalls wird die Filmwirtschaft insgesamt großen Schaden nehmen. Die mittelständischen deutschen und europäischen Produzent*innen und Verleiher*innen werden von Algorythmus-getriebenen Großproduktionen verdrängt und die kulturelle Vielfalt bleibt auf der Strecke.

 

Die Bundesländer Sachsen und Nordrhein-Westfalen haben eine solche Regelung umgesetzt. Auch in vielen unserer Nachbarländer gelten diese Abstandsregelungen. Ebenso verliefen die Festspiele in Salzburg nach unserer Kenntnis ohne Zwischenfälle. Es ist kein einziger Fall weltweit bekannt, in dem sich jemand im Kino infiziert hätte.“

 

„Es muss allen Beteiligten klar sein, dass auch mit einer Auslastung um 50% noch kein wirtschaftlicher Kinobetrieb möglich ist,“ so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde Christian Bräuer. „Deshalb brauchen wir flankierend Förderprogramme, die den Kulturort Kino nachhaltig sichern.“

 

Hier geht es zur Leipziger_Erklaerung

Filmkunstmesse Leipzig real und vor Ort eröffnet

Gestern Abend wurde in Leipzig die 20. Filmkunstmesse als erster realer Branchenevent in Deutschland seit langem eröffnet. Zum Auftakt der Veranstaltung, die Fachbesucher-Screenings mit einem öffentlichen Festivalprogramm kombiniert, präsentierte Regisseur Sönke Wortmann seinen neuen Film CONTRA mit Christoph-Maria Herbst und Nilam Farooq (geplanter Kinostart: 14. Januar 2021). Regisseurin Julia von Heinz ist mit ihren Film UND MORGEN DIE GANZE WELT zu Gast, der jüngst beim Filmfestival in Venedig seine Weltpremiere feierte.
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20. Filmkunstmesse Leipzig: Ein Forum für die Branche 

Vom 14. bis 18. September 2020 findet die 20. Filmkunstmesse Leipzig statt. Sie ist damit das erste Branchenevent in Deutschland, das seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder live und vor Ort stattfindet.

 
„Mit der Filmkunstmesse wollen wir einen Beitrag dazu leisten, den Kinomarkt anzukurbeln“, so der Vorsitzende Christian Bräuer. „Die Herausforderungen für alle MarktteilnehmerInnen sind derzeit immens. Hier soll die Filmkunstmesse die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch geben, wie wir den Herausforderungen begegnen. Genau so wie Filmfestivals, lebt auch die Filmkunstmesse von der persönlichen Begegnung. Und auch wenn die Herausforderungen der Corona-Pandemie für die Branche natürlich die zentralen Themen sein werden, ist es auch Zeit, dass wir wieder stärker über Filme reden und gemeinsam darüber nachdenken, wie wir diese am Besten unserem Publikum vermitteln!“

 
„Wir bringen die Branche zusammen, ohne uns zu nahe zu kommen“, erklärt Organisator und AG Kino – Gilde Geschäftsführer Felix Bruder. „Wir freuen uns, dass die Verleiher mit 58 eingereichten Filmen ein positives Signal für den Markt setzen und erwarten um die 600 FachbesucherInnen in Leipzig.“

 
Seminare und Panels:
 
Zwei hochkarätige Panels ordnen die Situation politisch und international ein:

 
Dienstag, 15. September, 14:30 Uhr:
Paneldiskussion: „Kollaps oder Chance: Welche Weichen müssen jetzt für den Film und das Kino in Deutschland für die Zeit mit und nach Corona gestellt werden?“
Ein Zurück zum „business as usual“ scheint nur schwer vorstellbar. Zu groß sind die Verwerfungen der letzten Monate. Wie soll es jetzt weitergehen mit der FFA, dem FFG und den Förderprogrammen? Wieviel Geld steht zur Verfügung und wofür wird es gebraucht?
DiskutantInnen:
Peter Dinges, Vorstand der FFA
Gitta Connemann, stv. Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Michael Kölmel, Geschäftsführer Weltkino
Martin Rabanus, Filmpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion (angefragt)
Christian Bräuer, Erster Vorsitzender, AG Kino – Gilde
Moderation: Ulrich Höcherl, Blickpunkt Film
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

Mittwoch, 16. September, 16:30 Uhr:
Internationales Panel: „Neustart der Filmindustrie: Wie hat sich die Corona-Krise international ausgewirkt?“
Wie verändert sich der Markt weltweit, europäisch und in Deutschland? Welche Konzentrationsprozesse finden statt?
DiskutantInnen:
Daniela Elstner, Geschäftsführerin Unifrance
Sabine Verheyen, Vors. Kulturausschuss Europaparlament
Carlo Chatrian, Direktor der Berlinale
Lucia Recalde, Chefin MEDIA Programms (angefragt)
Christian Bräuer, erster Vorsitzender der AG Kino – Gilde
Moderation: Hanns Georg Rodek, Journalist, Die Welt
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

Die Themen der Seminarangebote bei der diesjährigen Filmkunstmesse sind vorwärtsgerichtet und geben den teilnehmenden KinobetreiberInnen wichtige Informationen und Impulse.
 

– Förderprogramme für Kinos in der Corona-Krise: Ein Überblick für Kinobetreiber
Zukunftsprogramme, FFA-Förderungen, BKM Neustartprogramm, Überbrückungshilfen und Ländermittel. Wir geben einen Überblick, was gegenwärtig an Hilfsprogrammen vorliegt. BetreiberInnen können ihre Erfahrungen berichten.
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

– Digitales Kundenmanagement: Neue Impulse durch Corona?!
Das Thema „Nachverfolgung“ ist in Corona-Zeiten essentiell. Die Kassensysteme passen sich entsprechend an und der Online-Verkauf wird gestärkt. Was bedeutet das für die digitale Kundenansprache? Welchen Mehrwert können die Systeme für Betrieb und KundInnen schaffen?
Vorstellung von Praxisbeispielen im Umgang mit digitalem Ticketing und Kundeninformation.
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

– Kino wieder sichtbar machen: Wie die Vernetzung von lokalem Marketing, Branchenkampagnen und Filmwerbung gelingen kann.
Dieser Workshop bringt VertreterInnen der gesamten Filmbranche zusammen und will Ansätze erarbeiten, wie das Kino insgesamt wieder ins Bewusstsein des Publikums gerückt werden kann.
 

– Innovative Programmgestaltung in Zeiten der Corona-Krise
Der unüberschaubaren Flut von Filmen auf den Streamingplattformen kann das Kino ein gut kuratiertes Programm entgegensetzen. Doch Programm und potentielles Publikum müssen zusammenpassen, um erfolgreich zu sein. Zudem werden derzeit vermehrt Filmstarts verschoben oder ganz abgesagt und Repertoire rückt in den Fokus. Wir wollen erfolgreiche Strategien besprechen.
 

Zahlen – Daten – Fakten: 

Teil 1: Die Programmkinostudie 2019
Traditionell und auch in diesem Jahr wirft Frank Völkert (FFA) einen Blick auf die Zahlen der Programmkinos in Deutschland 2019.

 
Teil 2: Wege aus der Krise: Was sagen die Zahlen national und international? 
Die Filmstarts wirbeln durcheinander. Die Platzkapazitäten in den Kinos sind massiv eingeschränkt. Wie wirkt sich das alles auf das Box-Office aus und welche Vorhersagen kann man für die Zukunft treffen?
Bernd Zickert (Comscore München) präsentiert aktuelle Marktzahlen.
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

Die Zukunftsprojekte der AG Kino – Gilde:
 

Kino:Natürlich – Vorstellung guter Praxisbeispiele
Arthouse Kinos sind Vorreiter wenn es darum geht, nachhaltiger zu wirtschaften und dies auch gegenüber den KundInnen zu vertreten. Wir zeigen Praxisbeispiele und sprechen über Möglichkeiten.
Moderation: Projektkoordinatorin Susanne Lösch
Livestream auf filmkunstmesse.de
 

Landkinos reloaded (Netzwerk für Landkinos)
Seit April baut die AG Kino – Gilde das Netzwerk für Landkinos auf und erstmals findet ein persönliches Treffen der InteressentInnen statt. Bei diesem Treffen wird die neue Online-Plattform präsentiert, die zukünftig dem zentralen Austausch innerhalb des Netzwerks dienen wird. Außerdem sind aufgrund der Corona-Krise neue Themen und Herausforderungen für die Kinos entstanden. In einem freien Gespräch sollen neue Ideen gesammelt sowie aktuelle Schwerpunkte für die Zusammenarbeit festgelegt werden.
Moderation: Julian Gorsanski
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Fokus junges Publikum:
 

„Cooles Kino“ – Wie machen wir der jungen Generation Lust auf das Erlebnis Kino?
Vorstellung eines neuen Praxisleitfadens für Kinobetreiber von Vision Kino:
Was sind die Schritte zum Erfolg? sowie Mehr als nur Schulkino: Wie man die Erfahrungen aus der Schulkinoarbeit in den Alltag übertragen kann.
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Filmupdate – Vorstellung aktueller Kinder- und Jugendfilmprojekte
Im Rahmen des traditionellen Updates stellen wir Filme und FilmemacherInnen vor und sprechen über Herausbringungsstrategien.
 

Fokus Diversität:
 

female spirit – weibliche Filme sichtbar machen
Kurzpräsentation von Filmprojekten in Anwesenheit der Regisseurinnen.
In Zusammenarbeit mit dem Kinofrauenstammtisch Berlin-Brandenburg und Pro Quote Film geben wir Regisseurinnen die Gelegenheit, ihre aktuellen Filmprojekte dem Fachpublikum der Filmkunstmesse vorzustellen – hier kommen Filmemacherinnen, KinobetreiberInnen und VerleiherInnen direkt miteinander ins Gespräch.
 

Öffentliche Podiumsdiskussion. Fokus Vielfalt: Das Gesellschaftsbild im Film – Deutschland hat viele Gesichter.  Aber sind die auch im Kino zu sehen?
Die Geschichten, die uns Filme erzählen und die Menschen, die sie machen beeinflussen unser Bild von der Gesellschaft. Doch wie steht es um die Vielfalt vor und hinter der Kamera? Welchen Beitrag müssen Filme leisten, damit eine offene Gesellschaft nicht als Gefahr, sondern als Chance wahrgenommen wird?
DiskutantInnen:
Burhan Qurbani, Regisseur, Berlin Alexanderplatz
Faraz Shariat, Regisseur, Futur Drei, Gewinner Teddy Award bei der Berlinale
Elisabeth Prommer, Institut für Medienforschung, Rostock
N.N.
Moderation: Hatice Akyün
 

Die meisten Seminare und auch die Panels werden live ins Internet übertragen und sind im Anschluss als Aufzeichnung online frei verfügbar.
 

Das Filmprogramm 2020:
 
Das Filmprogramm der Filmkunstmesse Leipzig bietet für FachbesucherInnen wieder einen weitgehenden Überblick über das Arthouse-Angebot und die Highlights der kommenden Monate: Eröffnungsfilm ist Julia von Heinz‘ UND MORGEN DIE GANZE WELT (Alamode), der unmittelbar zuvor im Wettbewerb von Venedig seine Premiere feiert. Ebenfalls frisch aus Venedig kommt Uberto Pasolinis NOWHERE SPECIAL (Piffl Medien). FRÜHLING IN PARIS (MFA+) von Suzanne Lindon war Bestandteil der offiziellen Auswahl von Cannes 2020 und wird auf den Festivals von Toronto und San Sebastian laufen. Die Komödie DIE DIGITAL NAIVEN – DAS INTERNET VERGISST DICH NIE (X Verleih) von Benoît Delépine und Gustave Kervern, wurde auf der Berlinale 2020 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet.
 

Auf dem Programm stehen zudem Viggo Mortensens Regiedebüt FALLING (Prokino) und neue Arbeiten von Thomas Vinterberg (ANOTHER ROUND (AT), Weltkino), Johannes Naber (CURVEBALL – WIR MACHEN DIE WAHRHEIT, Filmwelt), Sönke Wortmann (CONTRA, Constantin), Icíar Bollaín (ROSAS WEDDING, Piffl Medien) und Tate Taylor (BREAKING NEWS IN YUBA COUNTY, Constantin). Gespannt sein darf man auch auf Marcus H. Rosenmüllers Verfilmung der Karikaturen von Manfred Deix in ROTZBUB (Pandora).
 

Im Jahr 2020 ist die Filmkunstmesse mehr denn je auch ein Ort für Entdeckungen. Kandidaten für den Arthouse-Geheimtipp der nächsten Monate könnten die lakonische Hamburger Komödie COUP (R: Sven O. Hill, Salto Film) sein, Andrew Ahns sensibler Nachbarschaftsfilm DRIVEWAYS (Tobis), Jerry Rothwells berührender THE REASON I JUMP (DCM), der auf dem Sundance Festival den Publikumspreis für den besten Dokfilm bekam, oder Fernanda Valadez‘ Debüt WAS GESCHAH MIT BUS 670?, das in Sundance den Publikumspreis und den Preis für das beste Drehbuch erhielt.
 

Nicht zu vernachlässigen auch der Dokumentarfilm: Mit GUNDA (Berlinale Encounters, Filmwelt) ist Victor Kossakovskys Schwarzweiß-Porträt eines Hausschweins zu sehen, in YOUTH UNSTOPPABLE (AT) (bjf e.V.) filmte die kanadische Aktivistin Slater Jewell-Kemker die Jugendbewegung gegen den Klimawandel über 11 Jahre lang aus einer Innenperspektive – sie selbst ist bei Drehbeginn 15 Jahre alt, und im kontroversen GEFANGEN IM NETZ (R: Barbora Chalupová, Vít Klusák, Filmwelt) geben sich zehn junge Schauspielerinnen im Internet als 12-jährige Mädchen aus und nehmen Kontakt zu Männern auf.
 

Kurzfilme: SHORT TIGER
In Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm und der FFA werden die fünf Gewinnerfilme des Short Tiger Awards jeweils vor einem Film im öffentlichen Programm gezeigt. Die Filme sind maximal fünf Minuten lang und sollen so in ihrem „natürlichen Element“ als Vorfilm zu erleben sein.
 

Rahmenprogramm:

 
Die Verleihung der Programmpreise Mitteldeutschland am Dienstag wird in diesem Jahr nur im kleinen Kreis in den Salles de Pologne stattfinden. An Stelle eines großen Empfangs laden wir alle FachbesucherInnen ein, sich auf dem Richard Wagner Platz (unweit der Passage Kinos) zwanglos open air zu begegnen. Dort werden Food-Trucks und ein Getränkestand bereit stehen.
 

Die Gilde Filmpreisverleihung wird wieder am Donnerstag im Täubchenthal stattfinden. Die Preisträger werden im Saal anwesend sein und Tom Schilling wird mit seinen Jazz Kids für die musikalische Umrahmung sorgen. Alle FachbesucherInnen können die Verleihung im großen Außenbereich bei Essen und Getränken auf Bildschirmen live verfolgen. Über die Empore ist auch ein Zugang in den Saal möglich. Die Abstandsregeln werden allerdings auch hier umgesetzt.
 
 
Die Filmkunstmesse in Corona-Zeiten:
 

„Jede Besucherin und jeder Besucher muss sich darüber im klaren sein, dass es keine Filmkunstmesse ‚wie immer‘ sein wird“, macht Felix Bruder deutlich. „Für jedes Kino und jeden Ort gelten die entsprechenden Abstands- und Hygieneauflagen. Wir bitten schon jetzt alle BesucherInnen, diese auch einzuhalten und die Regeln selbstverantwortlich zu beachten.“
 

Die Filmkunstmesse ist mit ihren vielen Spielorten dezentral organisiert. Die Screenings finden dieses Jahr in den Passage Kinos, der Schauburg und dem CineStar Leipzig statt. Die Seminare konzentrieren sich auf die Handelsbörse und die neue „Tagungslounge“ (Katharinenstr. 6, Leipzig).
 

Gemeinsam mit dem Counter im ANA ArtHotel gibt es somit viele Orte, an denen sich die BesucherInnen begegnen können, ohne dass es zu größeren Ansammlungen kommt.
 

Zentrales Ticketsystem:
Gemeinsam mit Kinomarkt Deutschland bieten wir für alle Veranstaltungen, also Screenings, Seminare und den Gilde Filmpreis ein Ticketsystem an. Die FachbesucherInnen bekommen ihr Badge dieses Jahr bereits vor der Filmkunstmesse mit der Post zugeschickt. Sie können sich dann über filmkunstmesse.de online ihr Programm zusammenstellen und Tickets buchen. So stellen wir für alle Veranstaltungen die Nachverfolgbarkeit sicher. Es wird trotzdem möglich sein, vor Ort noch spontan Filme und Veranstaltungen zu besuchen, solange das Platzkontingent nicht erschöpft ist. Notwendig ist aber immer das Badge zur Identifizierung!
 

Mehr Screening-Termine:
Aufgrund der geringeren Kapazitäten im Saal, werden fast alle Filme dreimal gezeigt. Dies eröffnet allen TeilnehmerInnen die maximale Flexibilität in der persönlichen Programmgestaltung.

 
Online Angebote:
Da auch in der Handelsbörse und anderen Veranstaltungsorten die Kapazitäten beschränkt sind, werden viele Seminare und Panels online aufgezeichnet und übertragen. Sie sind dann über filmkunstmesse.de verfolgbar und auch später noch abrufbar.
 
Online-Plattform CINANDO:
Wir arbeiten erstmals mit der Plattform des Marché du Film in Cannes zusammen. Einige VerleiherInnen werden ihre Filme dort für 10 Tage rund um die Filmkunstmesse online zeigen.
 

Wir danken unseren Förderern und Sponsoren:
 
Mitteldeutsche Medienförderung MDM
Bundesbeauftragte für Kultur und Medien BKM
Filmförderungsanstalt FFA
Unserem Schirmherrn, Oberbürgermeister Burkhard Jung, und der Stadt Leipzig
 

Eclair
Comscore
Compeso
Kinomarkt Deutschland e.G.
Art Hotel ANA Symphonie Leipzig
 

www.filmkunstmesse.de

Sichere Kulturorte –
 Berlin passt die Abstandsregeln im Kino an

Die Neuregelung in Berlin sieht Abstandsauflagen vor, die sich in vielen europäischen Ländern wie etwa Österreich, der Schweiz, Frankreich, der Niederlande, Dänemark, Finnland, Polen und der Ukraine bewährt haben. In der Praxis bedeuten sie, dass zwischen Personen bzw. Personengruppen ein Sitzplatz frei bleiben muss. Mit dem neuen Hygiene-Rahmenkonzept, das in den kommenden Tagen in Kraft treten soll, wird den Berliner Kinos eine Saalauslastung von bis zu zwei Dritteln ermöglicht.

 

„Die verantwortungsvolle Reduzierung des Mindestabstands im Kinosaal in Berlin ist ein wichtiges Signal für die gesamte Branche,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender des Filmkunsttheaterverbands AG Kino – Gilde. „Wir danken Senatskanzleichef Christian Gaebler, dem Berliner Senat und dem Medienausschuss des Abgeordnetenhauses für den intensiven Austausch und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Ort Kino. Mit der Anpassung wird anerkannt, dass Kinos über geeignete räumliche, organisatorische und technische Gegebenheiten verfügen, um Hygieneauflagen sehr gut umzusetzen.“

 

Nach Nordrhein-Westfalen und Sachsen reduziert mit Berlin damit nun das dritte Bundesland die Abstandsauflagen am Sitzplatz. „Entscheidend ist, dass nun zügig in allen Bundesländern vergleichbare Regelungen umgesetzt werden, um den Kinomarkt in Deutschland sicher ankurbeln zu können und für die Verleiher größere Filmstarts attraktiv zu machen. Idealerweise kommen wir mittelfristig zu bundeseinheitlichen Regelungen zurück,“ so Bräuer. „Die Kinos haben nach der Wiedereröffnung bewiesen, dass sie um ihre Pflicht wissen, die behördlichen Auflagen sorgfältig und gewissenhaft zum Schutz der Gäste und der Beschäftigten umzusetzen.“

 

Das Publikum erkennt das Engagement der Arthouse-Kinos während der Krise und im Zuge der Wiedereröffnung an. Obwohl die Saalkapazität angesichts der Abstandsauflagen bislang nur etwa ein Fünftel der verfügbaren Plätze beträgt, erreichten sie im Juli mit klug kuratierten Programmen und vielen Events immerhin ein Besucherniveau von rund 50 % des Vorjahres. „Unser Dank gilt daher unserem Publikum, das uns mit Gutscheinverkäufen und Spenden während der Schließung solidarisch unterstützt hat und nun wiederkommt.“, so Bräuer.

 

Die Berliner Kinos und mit ihnen die meisten Filmkunsttheater im gesamten Bundesgebiet eröffneten wieder am 2. Juli 2020. Zur Kinopremiere von Christian Petzolds UNDINE mit der bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten Hauptdarstellerin Paula Beer kam an dem Tag auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Delphi Filmpalast in Berlin. Der Film erreichte inzwischen schon über 75.000 Besucher. Für Produktion und Verleih ein großer Erfolg angesichts der Rahmenbedingungen.

 

Mit der Neuregelung der Abstandsauflagen wird auch den Filmverleihern eine positive Perspektive geboten, ihre Filme wieder Erfolg versprechend in die Kinos zu bringen. Die Bereitschaft, bei reduzierten Abstandsauflagen auch wieder Filme mit größerem Produktions- und Marketingbudget zu starten, ist bei vielen Verleihern vorhanden. Diese Starts sind auch nötig, um insgesamt wieder zu einer besseren Wirtschaftlichkeit der Film- und Kinobranche zu kommen.

 

„Bis zur vollkommenen Rückkehr zur Normalität bleibt aber noch ein langer Weg, zumal weiterhin kaum Vermietungs- und Werbeerlöse erzielt werden. In dieser Phase sind die Filmkunsttheater mit ihrem hohen gesellschaftlichen Engagement und Geschäftsmodellen an der Schnittstelle von Kultur und Wirtschaft weiter auf Unterstützung angewiesen,“ so Bräuer abschließend.

Am 2. Juli öffnen in Berlin und Brandenburg endlich wieder die Kinos

Mit aktuellen Filmneuheiten wie Christian Petzolds Berlinale Wettbewerbsbeitrag UNDINE oder DIE SCHÖNSTEN JAHRE EINES LEBENS, der neue Film von Claude Lelouch, in der er nach über 50 Jahren Anouk Aimée und Jean-Louis Trintignant wieder gemeinsam auf die Leinwand bringt oder das kolumbianische Drama MONOS – ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE, dass einer jugendlichen Guerilla-Truppe in den Bergen Kolumbiens folgt, eröffnen die Berliner und Brandenburger Kinos wieder ihre Häuser. Am 16. Juli folgt die zeitgemäße Neuverfilmung des Alfred Döblin-Romans BERLIN ALEXANDERPLATZ und am 12. August Christopher Nolans langerwarteter Sci-Fi Thriller TENET.

Seit dem 14. März waren die Kinos bundesweit Corona-bedingt geschlossen. Nun öffnen sie in Berlin und Brandenburg unter sogfältiger Berücksichtigung der vorgegeben Abstandsregelungen und Hygienekonzepte wieder. Die behördlichen Abstandsauflagen zwischen nicht zusammengehörenden Personengruppen werden in den Kinosälen durch intelligente Platzbelegung sichergestellt. Die Besucher werden zudem gebeten, ihre Karten online zu erwerben. Außerdem sind die Anfangszeiten so entzerrt, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig in den Foyers aufhalten. Die Reinigungs- und Lüftungszyklen der Säle und Sanitäreinrichtungen werden erhöht und Desinfektionsmittel in ausreichenden Mengen zur Verfügung gestellt. Die Mund-Nasen-Bedeckung, die im Übrigen beim Bewegen im Kino obligatorisch ist, kann am Sitzplatz im Saal abgenommen werden.

Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino-Gilde: „Wir freuen uns sehr, dass es endlich wieder losgeht und wir dem Publikum die besten Filme aus aller Welt präsentieren können. Wir haben die Zeit genutzt, um die notwendigen Maßnahmen zum Schutz unserer Gäste umzusetzen und unsere Kinos noch sicherer zu machen. Unser Dank geht an unsere Mitarbeiter, die hart an einer optimalen Wiedereröffnung arbeiten, an unser Publikum, das uns in den vergangenen Monaten mit Gutscheinkäufen, Spenden und Liebeserklärungen so fantastisch unterstützt hat und an den Berliner Senat, den Medienausschuss im Abgeordnetenhaus, das Medienboard sowie an Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die immer eng an der Branche das ihre getan haben, um uns in den schweren letzten Monaten zu unterstützen.“

www.agkino.de

Wir sehen uns in Leipzig!

20. Filmkunstmesse findet statt und beginnt schon am Montag, 14.09.2020! Filmanmeldung und Akkreditierung für die Messe vom 14. bis 18.09. ab sofort möglich. 

Die Filmkunstmesse findet wie geplant im Jubiläumsjahr statt. Nach der Absage des EU-China-Gipfels in Leipzig beginnt die 20. Filmkunstmesse wie üblich am Montag(14.09.2020) und dauert wie geplant bis Freitag (18.09.2020). Um die Screenings zu entzerren, werden Freitag bis 16:00 Uhr Filme gezeigt und am Abend ein „Best-Off“ organisiert. Weiterlesen

Starkes Bekenntnis zur Kultur

Die AG Kino – Gilde, der Verband der Filmkunsttheater, begrüßt den Beschluss der Bundesregierung, im Zuge des Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets auch ein umfassendes Programm zur Stärkung der Kulturinfrastruktur aufzulegen.

 

Die Bundesregierung stellt bis zu 250 Mio. Euro für pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen wie Kulturzentren oder Musikclubs, Theater, Kinos, Messen oder Literaturhäuser zur Erhaltung und Stärkung der Kulturlandschaft zur Verfügung.

 

„Mit diesem starken Bekenntnis zur Kultur leistet die Bundesregierung einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der kulturellen Vielfalt,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender des Verbands. „Gemeinsam mit Theatern, Musikclubs, Literaturhäusern und vielen weiteren Kulturorten tragen die Kinos maßgeblich dazu bei, den Werken von Kulturschaffenden eine Öffentlichkeit zu geben und damit zu deren Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Relevanz beizutragen.“ Bräuer weiter: „Mit der Gefährdung der kulturellen Infrastruktur durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Covid 19 Virus sind nicht nur diese Orte, sondern in der Folge auch Künstler und Kunstformen in ihrer vielfältigen Ausprägung bedroht. Der Beschluss des Koalitionsausschusses ist die erfreuliche Anerkennung der hohen gesellschaftlichen Relevanz von Kultur.“

 

Die vergangenen Monate haben noch einmal mehr verdeutlicht, dass die Kinos Herzkammer und Rückgrat der Filmwirtschaft sind. Nur durch den Erhalt dieser flächendeckenden kulturellen Infrastruktur wird die Film- und Programmvielfalt gesichert. Seit der staatlich angeordneten Schließung liefen bei den Kinos die hohen Grundkosten weiter. Auch nach der Wiedereröffnung der Filmtheater ist abzusehen, dass es noch lange dauert, bis diese zu einem Normalbetrieb zurückkehren können. Insbesondere die hohen Abstandsauflagen beeinträchtigen massiv die Wirtschaftlichkeit. Zudem müssen sie jetzt in Sicherheitsmaßnahmen investieren.

 

Dem Filmbereich soll mit einem zielgerichteten Impulsprogramm geholfen werden und damit insbesondere Kinos unterstützt und Mehrbedarfe bei 
Filmproduktion und Verleih finanziert werden.

 

„Wir sind sehr froh, dass die Bundesregierung den Kinos damit eine echte wirtschaftliche Perspektive auch für die kommenden schwierigen Monate eröffnet,“ so Bräuer. „Unser Dank gilt der gesamten Bundesregierung, ganz besonders Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowie dem Kulturausschuss des Deutschen Bundestags.“

 

„Kinovielfalt sichert Programmvielfalt!“ so der Verbandsvorsitzende Christian Bräuer. „Viele Kinos setzen sich bundesweit in ihrer Nachbarschaft auch für künstlerisch besondere Filme ein und machen diese Werke für ein breites Publikum sichtbar. Mit dem Wegbrechen der Kinos würden wir eine ganze Kunstform, den deutschen und internationalen Arthouse-Film, verlieren.“

 

 

AG Kino begrüßt erleichterten Zugang zum Zukunftsprogramm

Der Verband der Filmkunsttheater AG Kino – Gilde sieht in der Ankündigung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die Investitionszuschüsse für Kinos aus dem Zukunftsprogramm zu erleichtern, ein wichtiges Signal, um die Filmtheater für die Zeit nach der Corona-Krise fit zu machen.

„Wir sind sehr dankbar für diese massive Erleichterung, die es den Kinos in der Fläche und Kulturorten in den Städten ermöglicht, auch in diesem schwierigen Jahr zu investieren,“ so der Vorsitzende des Verbands, Christian Bräuer. „Der Bedarf an Investitionen, der schon vor der Krise bestand, ist jetzt noch viel größer geworden. Daher ist das nun äußerst pragmatisch modifzierte Zukunftsprogramm ein bedeutender Pfeiler zur Sicherung eines vielfältigen Kinomarkts.“
 

Der erhöhte Zuschussanteil von 80% ermöglicht es den Kinos, nicht nur in Maßnahmen zur Umsetzung der Schutzkonzepte zu investieren, sondern auch dringende Investitionen in Technik, digitale Infrastruktur und Kundenansprache zu tätigen. Die Entkopplung von einer zwingenden Kofinanzierung der Länder gibt damit auch den Kinos eine Chance, in deren Regionen bislang keine Länderkofinanzierung vorgesehen war.
 

Hinsichtlich des kommenden Jahres wendet sich der Vorstand der AG Kino – Gilde an alle Länder, ab 2021 entsprechende Kofinanzierungsprogramme vorzusehen. Die Modernisierung der Filmtheater ist eine kontinuierliche Aufgabe – nicht zuletzt auch weil die technische Entwicklung sowie der Bedarf an ökologischer Erneuerung, Barrierefreiheit und Sicherheitsmaßnahmen immer dynamischer werden. „Wir brauchen daher ein nachhaltig angelegtes Programm, um die Programm- und Kinovielfalt in Deutschland dauerhaft zu sichern,“ so Bräuer.
 

Kurzfristig setzt sich der Verband für die Etablierung von bundesweit einheitlichen Hygiene- und Abstandsregelungen ein, die den Gesundheitsschutz sowie die praktischen Gegebenheiten und die Wirtschaftlichkeit des Kinobetriebes in Einklang bringen, damit ab Juli wieder einheitlich die Kinos öffnen. „Zudem brauchen wir einen Kinoinfrastrukturfonds, der den Kinos die notwendige Unterstützung sichert, so lange angesichts der Sicherheitsauflagen nur eine reduzierte Platzkapazität möglich ist,“ betont Bräuer.

AG Kino – Gilde empfiehlt 2. Juli als Eröffnungstag

Der Verband der Filmkunsttheater AG Kino – Gilde empfiehlt seinen 370 Mitgliedskinos, unabhängig vom Flickenteppich unterschiedlicher Öffnungsdaten in den einzelnen Bundesländern eine Wiedereröffnung zum 2. Juli anzustreben.

„Das sind jetzt noch gut sechs Wochen in denen wir Hygienekonzepte umsetzen, nötige Umbauten vornehmen sowie Filme disponieren und vorbereiten können“, so der Verbandsvorsitzende Christian Bräuer. „Die Arthouse-Kinos in ganz Deutschland sind bereit, Anfang Juli neuen Filmen einen bestmöglichen bundesweiten Start zu ermöglichen. Wir werden gemeinsam mit den Verleihern ein vielfältiges Programm gestalten und den Menschen wieder ein besonderes kulturelles Erlebnis sowie ein weiteres Stück Normalität ermöglichen.“

Mit Blick auf diese Terminempfehlung appelliert der Vorstand der AG Kino – Gilde an alle Länder, eine Öffnung zum 2. Juli 2020 zu ermöglichen und dies bald zu kommunizieren. Zugleich sollte die Kulturministerkonferenz kurzfristig über ein gemeinsames Hygiene- und Abstandskonzept für Kinos auf Basis des Entwurfs der Verbände AG Kino – Gilde und HDF Kino entscheiden, das den Gesundheitsschutz sowie die praktischen Gegebenheiten und die Wirtschaftlichkeit des Kinobetriebes in Einklang bringt.

„Die Frage nach den Bedingungen für eine Öffnung ist ebenso bedeutend wie der Termin selbst“, erklärt Bräuer. „Bei 1,50 Meter Abstand in alle Richtungen können Kinos oft nur eine Auslastung von 25 bis 30 % erreichen. Im Kino sitzt man nebeneinander, schaut nach vorne und redet nicht während des Films. Deshalb ist im Zusammenspiel mit sehr guter Hygiene, intelligenter Sitzplatzverteilung und Kontaktverfolgung ein geringerer Abstand vertretbar. Eine zu geringe Auslastung beeinträchtigt nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Kinos und führt mitunter zu nicht gewollten Preiserhöhungen, sie reduziert ganz massiv auch die Programmvielfalt. Natürlich erkennen wir an, dass es eine Reihe von weiterreichenden Überlegungen zur öffentlichen Gesundheit gibt, die bedeuten, dass dies möglicherweise nicht sofort realisierbar ist.“

 

Der Vorstand der AG Kino – Gilde bedauert, dass es der Branche nicht gelungen ist, einen gemeinsamen Wiedereröffnungstermin zu kommunizieren. Die Empfehlung orientiert sich an den wirtschaftlichen Notwendigkeiten zahlreicher Filmkunsttheater und gewerblicher Kinos. Natürlich kann jedes Kino früher in Abstimmung mit den lokalen Auflagen öffnen.

 

„Mit UNDINE und BERLIN ALEXANDERPLATZ stehen zwei hochkarätige deutsche Produktionen aus dem diesjährigen Berlinale-Wettbewerb in den Startlöchern, die nach Wiedereröffnung zeitlich abgestimmt in die Kinos kommen“, so Bräuer.“ Dennoch reicht eine nationale Perspektive allein nicht aus: „Internationale Filme werden erst dann hierzulande starten, wenn es auch international wieder so etwas wie einen Markt gibt“, erläutert Bräuer.

 

Hier zeichnet sich die Signalwirkung für die globale Kinobranche von Christopher Nolans TENET deutlich ab, dessen weltweiter Start für Mitte Juli geplant ist. So hat die globale Kinokette AMC bereits im April TENET als bevorzugten Punkt zur Wiedereröffnung in den USA genannt – übrigens auch für Regionen wie Texas, wo ein Kinobetrieb bereits heute behördlich wieder erlaubt ist. In Großbritannien strebt die Branche eine Wiedereröffnung der Kinos zum 4. Juli an, in Frankreich steht der 1. Juli zur Disposition.

„Auch wenn Kinos wieder geöffnet sind, ist es deutlich, dass sie weiterhin Unterstützung benötigen, bis das Geschäft wieder ein annähernd normales Niveau erreicht hat,“ so Bräuer abschließend.

 

AG Kino – Gilde setzt Projekt „Kino:Natürlich“ fort

Unterstützung für einen nachhaltigen und klimaschonenden Kinobetrieb zu geben, steht auch zukünftig im Zentrum des von der AG Kino – Gilde e.V. durchgeführten Projekts „Kino:Natürlich“. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie das Umweltbundesamt (BUA) fördern das seit 2018 laufende Projekt für weitere zwei Jahre. Weiterlesen

Erhöhung des Kinoprogrammpreises 2020 ist bedeutendes Signal

Der Verband der Filmkunsttheater AG Kino – Gilde dankt Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters für die Entscheidung, die Kinos, die in den letzten drei Jahren Kinoprogrammpreise der Bundesregierung erhalten haben, mit einem Sonderpreis in Höhe von 5 Mio. Euro zu unterstützen sowie Weiterlesen

Kinos in der Corona-Krise

Wiedereröffnung mit Hygieneregeln ist nicht nur möglich, sondern sinnvoll!

 

Für die Kinos in Deutschland standen und stehen Sicherheit und Gesundheit von Anfang an im Mittelpunkt. Als sozialer Ort sind wir uns unserer Verantwortung voll und ganz bewusst. Bereits vor der behördlichen Schließung haben Kinos mit Abstandsregelungen, verstärkten Hygienemaßnahmen und zeitlich abgestimmten Programmen die Infektionsgefahren auf eigene Kosten minimiert.

 

Wiedereröffnung mit Abstand und Augenmaß

 

Um die kulturelle Grundversorgung zu erhalten und die wirtschaftliche Perspektive der Kinos zu sichern, ist ein Fahrplan der Landesregierungen und des Bundes zur zeitnahen Wiedereröffnung der Kinos erforderlich.

 

Wie wenige andere Kulturorte können Kinos dabei die Einhaltung von Mindestabständen durch gezielte Maßnahmen einfach umsetzen, beispielsweise durch das gezielte Blockieren von buchbaren Plätzen bei der Sitzplatzauswahl, gesteigerten Desinfektionsmaßnahmen und einem Fokus auf das Verkaufen von Online-Tickets. Ein entsprechender Hygieneplan auf der Basis infektiologischer Erkenntnisse wurde von den Kinoverbänden erstellt und der Politik vorgelegt.

 

„Wir sind überzeugt, dass ein solcher mit Auflagen versehener Betrieb nicht nur einen Kahlschlag in der Kinolandschaft verhindert, sondern auch langfristig die Akzeptanz für hohe Infektionsschutzauflagen in der Bevölkerung erhält,“ so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Dr. Christian Bräuer.

 

Kino ist Kultur – Kultur ist unverzichtbar

 

Kino ist der einfachste Weg, aus dem Alltag für wenige Stunden auszubrechen und in andere Welten einzutauchen. Insbesondere zur Corona-Zeit ist dies wichtiger denn je, damit die erschwerten Lebensbedingungen erträglich werden. „In einer Zeit, in der wir Freunde nicht sehen, keine Festivals besuchen, uns nicht in Biergärten treffen und nicht in den Urlaub fahren, kann das Kino uns zumindest für zwei Stunden die Möglichkeit geben, ein Stück Normalität wiederzuerlangen,“ so Bräuer weiter.

 

Kunst und Kultur genießen in Deutschland zu Recht Verfassungsrang. Sie sind nicht nur ein Grundrecht, sondern auch ein Grundbedürfnis der Menschen. Gerade weil die Freiheitsrechte massiv beschränkt sind, muss sich die Politik überlegen, welche Ventile sie schafft, um den sozialen Frieden in einer schwierigen Situation dauerhaft zu sichern.

 

Den Filmkunstkinos kommt hier eine besonders wichtige Rolle zu. Sie sind zentrale Kulturorte für ihre Nachbarschaft und bringen anspruchsvolle europäische und internationale Filme zu den Menschen.

 

Die Kinos fallen bislang zwischen epidemiologischen und rein wirtschaftlichen Überlegungen durch alle Raster. Und zwar sowohl in Bezug auf finanzielle Hilfen, als auch im Hinblick auf eine Perspektive zur Wiedereröffnung.

 

Kulturellen Kahlschlag vermeiden, Arbeitsplätze sichern

 

Viele Kulturorte – und dazu zählen Kinos – sind durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Eine repräsentative Branchenumfrage hat ergeben, dass 50% aller Kinobetriebe bei einer Schließung von weiteren zwei Monaten von Insolvenz bedroht sind. Das entspricht etwa 600 Betrieben! Wenn diese Orte jetzt von der Landkarte verschwinden, werden sie unwiederbringlich verloren sein. Zu befürchten ist eine kulturelle Verödung in der Fläche wie in den Städten.

 

Die deutschen Kinos sind – anders als in vielen anderen Ländern – überwiegend durch den Mittelstand geprägt. Viele von ihnen sind Familienbetriebe, bei denen sich Minijobber und Studierende ihr Gehalt verdienen – Gruppen, die explizit nicht ins Kurzarbeitergeld eingeschlossen wurden und daher besonders leiden.

 

Kinos sind der Motor der deutschen Filmwirtschaft. Mit ihnen sind nicht nur die Existenzen zahlreicher Arbeitsplätze im Kino verbunden, sondern auch die von Lieferant*innen, Produzent*innen und Filmschaffenden.

 

Wenn die Hälfte der Kinos durch die Corona-Krise stirbt, stirbt damit im nächsten Schritt der Großteil der deutschen Filmbranche. Denn, wie jetzt sehr drastisch zu sehen ist, macht das Kino immer noch einen extrem wichtigen Teil an den Erlösen aus. Insbesondere für den kulturell anspruchsvollen Film, der nicht Algorithmen oder Profitmaximierungen folgt, könnte dies das dauerhafte Aus als Kunstform bedeuten. So unterstützen auch die Filmverleiher die in der AG Verleih zusammengeschlossen sind eine baldige Wiedereröffnung der Kinos: „Jedes Filmkunstkino ist wichtig, damit sich die Filme rechnen, die den Mut haben, kritisch und bissig und kulturell wertvoll zu sein“, so der Vorstandsvorsitzende der AG Verleih, Björn Hoffmann. Gerade die Filme, die morgen beim Deutschen Filmpreis im Mittelpunkt stehen, wie „Systemsprenger“, „Berlin-Alexanderplatz“ oder „Undine“ werden erst durch das Kino sichtbar.

 

Auch die Verleiher haben sich auf verschiedene Szenarien für eine Wiedereröffnung vorbereitet. Björn Hoffmann erläutert: „Eine große Auswahl an attraktiven Filmen, die aufgrund der Schließung kaum ausgewertet werden konnten, steht zu besonderen Konditionen sofort zur Verfügung. Darüber hinaus sind wir in der Lage, auch sehr kurzfristig neue, starke Filme zu liefern und mit den notwendigen Marketingmaßnahmen zu begleiten. Die vorliegenden Sicherheitskonzepte sind überzeugend und werden sicher auch beim Publikum Vertrauen schaffen. Aktuelle Umfragen bestätigen die Sehnsucht des Publikums nach dem Erlebnis Kino, und wir hoffen, dass die Sehnsucht bald wieder gestillt werden kann.“

 

Um den Motor der deutschen Filmwirtschaft wieder zum Laufen zu bringen, wird auch eine Anschubfinanzierung nötig sein, um gemeinsam mit den Verleihern ein attraktives Programm aus aktuellen Filmen, Filmen die bereits im Kino angelaufen waren und Filmklassikern anzubieten. „Hier vertrauen wir sehr auf die Kreativität der Kinobetreiber*innen. Jedoch rufen wir alle regionalen Filmförderer auf, diesen notwendigen Kraftakt der Kinos zu unterstützen,“ appelliert Bräuer. 

 

Wir erwarten deshalb jetzt konkret:

 

  1. Soforthilfen

            zum Erhalt des Kulturort Kino und zur Abwendung eines Kinosterbens!

 

  1. Einen Fahrplan zur Wiedereröffnung

            mit dem Ziel, dass Kinos spätestens im Juli wieder ihre Türe öffnen können!

 

  1. Eine Starthilfe für die Kinobranche

            in der Phase der Wiedereröffnung mit begrenzten Kapazitäten!

 

Die Kinos in Deutschland werden ihren Beitrag leisten, um den Menschen so sicher wie möglich ein von den Grundrechten garantiertes kulturelles und soziales Angebot zu machen.

Arthouse-Charts aus besseren Zeiten

Der südkoreanische Film „Parasite“ von Bong Joon-ho, der seit seinem Start im Oktober in den Arthousekinos zu sehen ist und dank des Oscar-Gewinns noch einmal richtig durchstarten konnte, führt auch die Arthouse-Charts im ersten Quartal 2020 an. Auf Platz 2 dann gleich eine deutsche Produktion, nämlich Caroline Links „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“. Überhaupt ist zu bemerken, dass von den Top 10 gleich 5 Titel aus Deutschland sind, neben dem „Rosa Kaninchen“ noch „Lindenberg. Mach dein Ding!“ auf Platz 5, die Doku „Das geheime Leben der Bäume“ auf Platz 7, die gerade erst (stark) angelaufenen „Känguru-Chroniken“ auf Rang 8 und die Seniorenkomödie „Enkel für Anfänger“ auf Rang 10.

Diese beeindruckende, von ComScore ermittelte Liste stammt aus einer Zeit, als die Kinowelt noch in Ordnung war, bis dann im März die Corona-Vorsicht beim Publikum einzog und ab Mitte März endgültig alle Kinos schließen mussten. Entsprechend dramatisch ist der Besucherrückgang zum Vorjahr von rund 22 Prozent.

„Die Arthouse-Charts zeigen eindrucksvoll die Kraft des Kinos als Herzkammer für Filme. Werke wie von Bong Joon-ho oder Caroline Link entfalten ihre ganze Kraft nur auf der großen Leinwand,“ so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Gesundheit geht vor, aber wirtschaftlich ist die Schließung für die Kinos natürlich katastrophal. Wir brauchen dringend Hilfsmaßnahmen, die sich gezielt an die Kinos richten, die an der Schnittstelle zwischen Kultur und Wirtschaft ein hohes gesellschaftliches Engagement erbringen,“ erläutert Bräuer. „Zudem hoffen wir, unter Beachtung aller gebotener Sicherheitsvorkehrungen bald wieder die Türen öffnen zu können. Kultur ist kein Luxusgut, sondern die Hefe im Teig einer lebendigen demokratischen Gesellschaft.“

Die Top 10 der Arthouse-Kinos 1. Quartal 2020:

1. Parasite (Gesamtmarkt:13.)

2. Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (10.)

3. Knives Out (6.)

4. Little Women (17.)

5. Lindenberg. Mach den Ding! (12.)

6. 1917 (8.)

7. Das geheime Leben der Bäume (21.)

8. Die Känguru-Chroniken (14.)

9. Jojo Rabbit (27.)

10. Enkel für Anfänger (16.)

Kinocoach nimmt Arbeit auf

Der Startschuss für das Projekt Netzwerk für Landkinos fällt in eine denkbar schwierige Zeit für die Kinos und ist deshalb umso wichtiger! Am 1. April hat Julian Gorsanski als Koordinator die Arbeit im Home Office aufgenommen. Denn in der aktuell schwierigen Lage ist der Grundgedanke des Netzwerks besonders wichtig: Landkinos erhalten über das Netzwerk die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen, um damit sowohl personelle als auch Wissensressourcen zu bündeln.

 

Im ersten Schritt geht es darum, interessierte Kinos für die Netzwerkarbeit zu begeistern. Dabei richtet sich das Projekt schwerpunktmäßig an Kinos in Städten bis zu 60.000 EinwohnerInnen oder kleinere Kinos bis zu 10 MitarbeiterInnen. Die Mitarbeit im Netzwerk ist dabei ausdrücklich unabhängig von der Verbandszugehörigkeit. Interessenten können sich ab sofort unter folgendem Link in einen Newsletter eintragen und erhalten dann regelmäßig weitere Infos: http://eepurl.com/gYe_dr

 

Der thematische Schwerpunkt in den ersten Wochen wird natürlich die Bewältigung der Corona-Krise sein. Wie steht es um Soforthilfen und Fördermittel? Welche Ideen haben Kinos vor Ort? Was ist rechtlich zu beachten? Dazu werden regelmäßige Video-Konferenzen angeboten. Infos der Verbände werden gebündelt.

 

Langfristig werden folgende Bereiche gemeinsam im Netzwerk thematisiert und bearbeitet:

 

Wirtschaftlichkeit (z.B. Wareneinkauf, Preisgestaltung, Unternehmensvergleiche)

Programmgestaltung und Disposition (Verhandlungen mit Verleihern, Filmreihen etc.)

Marketing (Offline- und Online-Kampagnen)

Technik (Präsentation und Beratung zu neuen Trends)

Weiterbildung (Fortbildungsmöglichkeiten, Nachwuchsförderung)

 

Der Austausch findet sowohl auf einer Online-Plattform als auch bei regelmäßigen nationalen und regionalen Treffen statt. Diese Treffen werden ergänzt durch Fachgespräche mit Experten aus der Branche sowie gegenseitigen Kinobesuchen. Des Weiteren sollen bei diesen Treffen gemeinsame Ideen erarbeitet werden, welche anschließend Anwendung in der Praxis der Kinos finden können.

 

Als Koordinator für das Netzwerk steht Julian Gorsanski für Fragen und erste Ideen zur Verfügung und ist unter gorsanski@agkino.de erreichbar.

Bedeutendes Signal für den Film- und Kinostandort

Der Verband der Arthouse-Kinos AG Kino – Gilde begrüßt den Startschuss für eine Investitionsoffensive in die Kinos in Deutschland. „Der Start des Zukunftsprogramms Kino ist ein bedeutendes Signal für den Film- und Kinostandort Deutschland“, so der Verbandsvorsitzende Dr. Christian Bräuer. „Wir sind froh über dieses klare Bekenntnis zum Kulturort Kino und danken der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters und den Kulturpolitiker*innen des Bundestages, dass sie dieses wichtige Programm nun realisiert haben.“

 

Aus Sicht des Verbandes ist das Förderprogramm nicht nur eine Investition in die Zukunft der Kinos, sondern auch in den Erfolg des deutschen Films. „Auch im digitalen Zeitalter sind die Kinos die Herzkammer eines Films. Hier erhalten sie Sichtbarkeit und gesellschaftlichen Mehrwert. Dies begründet den Erfolg für die weiteren Auswertungsmedien.“ Erst jüngst hat eine Studie von Ernst & Young gezeigt, dass Filme, die vorher im Kino zu sehen waren, häufiger gestreamt werden. Filme wie SYSTEMSPRENGER oder TONI ERDMANN sind dafür augenfällige Beweise. „Gerade für unabhängige Filmemacher*innen ist der Start im Kino unverändert die beste Chance, ihre Werke einem breiten Publikum zu zeigen. Kinos bereichern damit nicht nur ihre Nachbarschaft, sondern stärken auch nachhaltig die filmkulturelle Vielfallt.“

 

Der Vorstand unterstützt die zweigleisige Ausrichtung auf Kinos in der Fläche sowie Filmtheater mit einem besonders vielfältigen Programm und einem hohen Anteil deutscher und europäischer Filme. „Mit dem Zukunftsprogramm Kino erkennt die Bundesregierung an, dass sowohl die kulturelle Grundversorgung im ländlichen Raum als auch die Sichtbarkeit von kulturell anspruchsvollen Filmen gleichermaßen wichtige gesellschaftliche Anliegen sind. Das freut uns natürlich sehr,“ ergänzt der Vorsitzende.

 

Mit dem Zukunftsprogramm Kino werden ab  09. März 2020 traditionelle Kinos in kleinen und mittleren Orten sowie Arthousekinos bei der Modernisierung durch die Bundesregierung unterstützt. „Dieses Programm wird der mittelständisch geprägten Kinolandschaft in Deutschland großen Schub verleihen. Wichtig ist allerdings, dass alle Bundesländer nun in gleicher Weise mitziehen, damit die Kinos endlich in die Lage versetzt werden, ihren Investitionsstau abzubauen,“ so Bräuer.

 

Der Verband setzt sich außerdem noch für ein korrespondierendes Förderprogramm für Kinodenkmäler ein, damit auch die Leuchttürme der Filmkultur erhalten bleiben. Die Förderhöchstgrenzen sind nicht auf die Größenordnungen dieser für den Kulturort Kino ikonographischen Bauwerke ausgelegt.

Das Projekt Kino:Natürlich geht in die 2. Runde

Das Projekt Kino:Natürlich der AG Kino – Gilde wird ab 1. Mai 2020 für weitere zwei Jahre über die Verbändeförderung des Umweltbundesamtes gefördert. Mit dem Projekt unterstützt die AG Kino Kinobetriebe dabei in ihren energie- und ressourcenintensiven Arbeitsabläufen nachhaltiger zu werden, aber auch durch ihr Filmprogramm Nachhaltigkeitsthemen beim Publikum sichtbarer zu machen.

 

Nachdem das Projekt in den ersten zwei Jahren wesentliche Handlungsfelder herausgearbeitet, die Homepage www.kinonatürlich.de mit zahlreichen Tipps und Infos auf den Weg gebracht und gemeinsam mit Referenzkinos Maßnahmen konkret umgesetzt hat, geht es in der 2. Phase unter dem Motto „entwickeln und verbreitern“ darum, gute Praxisbeispiele in den unterschiedlichen Handlungsfeldern wie Abfallvermeidung, Ressourcenverbrauch, Filmprogramm und Mobilität in die Fläche zu tragen.

 

„Kino:Natürlich und die Projektkoordinatorin Korina Gutsche haben in den letzten zwei Jahren einen wichtigen Beitrag geleistet, um Nachhaltigkeit als Thema auch in der Kinobranche zu verankern“, so AG Kino – Gilde Geschäftsführer Felix Bruder. „Jetzt geht es darum, vorhandene Ideen zu verbreiten und neue Projekte vor Ort im Kinoalltag umzusetzen. Dabei werden wir eng mit der Initiative „Grünes Kino“ der FFA und anderen Projekten wie dem hessischen Nachhaltigkeitspreis für Kinos zusammenarbeiten und potentielle Synergien nutzen.“

 

Bei einem Treffen der Verbandsmitglieder zum Projekt Kino:Natürlich während der Berlinale zeigte sich, dass vor allem Arthouse-Kinos einen hohen Anspruch an ihr Nachhaltigkeitsmanagement haben und hier auch Vorreiter sein wollen.

 

Für die Fortsetzung des Projekts sucht der Verband eine neue Projektkoordination, die nach Möglichkeit Erfahrung aus dem Kinobetrieb mitbringen sollte.

 

Gilde Filmpreise bei der Berlinale vergeben

Zum 31. Mal vergab der Arthouse-Kinoverband AG Kino – Gilde e.V. den Gilde Filmpreis für den besten Film im internationalen Wettbewerb der Berlinale. Dieser etablierte Arthouse-Kinopreis wird zum 70. Jubiläum der Berlinale erweitert um einem Preis, der das junge Zielpublikum im Blick hat. Zum ersten Mal zeichnen junge Kinoleute, die engagiert und jahresumfassend Filmvermittlung in ihren Kinos umsetzen, als AG Kino – Gilde 14plus Jury den besten Film in der Sektion Generation 14plus aus.
 

Der Gilde Filmpreis für den besten Film im Wettbewerb der Berlinale geht an: SHEYTAN VOJUD NADARAD – THERE IS NO EVIL – ES GIBT KEIN BÖSES von Mohammad Rasoulof.
 
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Der Film war der für uns überraschendste und kurzweiligste Film des diesjährigen Wettbewerbs. Mit Freude verleihen wir den Gilde-Filmpreis für den besten Film im Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele an Mohammad Rasoulof und das gesamte Filmteam für ihren Film THERE IS NO EVIL – ES GIBT KEIN BÖSES. Der Film erfüllt, was wir am Kino lieben: Kraftvoll, emotional und zutiefst menschlich erzählt uns der Film Geschichten, die uns zeigen, was einen Menschen ausmacht und sensibilisiert uns, unser Leben in dieser Welt zu reflektieren. Politisch und ethisch weitet der Film den Blick in eine uns fremde Welt. Herausragend sind die Darstellungen der Schauspieler*innen, die trotz der Repressalien des Regimes stets nach ihrem Glück und ihrer Freiheit suchen.

 
Als bester Film in der Sektion Generation 14plus erhält den Gilde Filmpreis JUMBO von Zoé Wittock.
 
Aus der Begründung der Jury: Der Film schafft es, eine authentische, bildgewaltige und dennoch sehr intime Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine auf die Leinwand zu bringen. Er fordert das Publikum heraus, eine breitere Perspektive einzunehmen und das Verständnis von Liebe neu zu überdenken. Gleichzeitig ermutigt er die Zuschauer*innen, eigene Gefühle zuzulassen, sich, wenn nötig, über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und die eigene Identität zu leben. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle verpackt in poetischen, dynamischen und leuchtenden Bildern, das ist Jugendkino, das uns flasht und begeistert.

Der Preis für den besten Film der Sektion Generation 14plus ist verbunden mit einer Finanzierung für die Erstellung deutscher Untertitel oder einer Audiodeskription und wird gemeinsam von der verleihenden AG Kino Gilde 14plus-Jury und VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, dem Finanzier des Preises, übergeben.

„Gute Filme für ein junges Publikum sind die Basis für unsere Kinokulturarbeit und unsere Zukunft“, so Vorstandsmitglied Petra Rockenfeller. „Mit der neuen AG Kino – Gilde 14plus-Jury wollen wir internationale und nationale Filme mit jugendaffinen Themen jenseits des Mainstreams sichtbarer machen.“
 

„Der Generation 14plus-Wettbewerb versammelt eine Vielzahl künstlerisch herausragender Produktionen, die Jugendliche ganz direkt ansprechen, außerhalb der Berlinale aber nur selten den Weg auf die deutsche Kinoleinwand finden“, erläutert Leopold Grün, Geschäftsführer der VISION KINO, das Engagement. „Mit unserem Preis möchten wir gerade auch Verleihern einen Anreiz bieten, die Zielgruppe der Jugendlichen mit ambitionierten Stoffen für das Kino zu begeistern.“

 

Die Jury für den Gilde Filmpreis für den Wettbewerb der Berlinale 2020 bestand aus:
Petra Rockenfeller (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen), Vorsitzende
Miriam Pfeiffer (Kinobar Prager Frühling, Leipzig)
Christopher Bausch (Harmonie Kinos Frankfurt/M. und Casino Aschaffenburg)

 

Die Jury für die Sektion GENERATION 14plus 2020 bestand aus:
Nina Heise (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)
Marcel Danner (Yorck Kinogruppe, Berlin)
Anna Friederike Wittkowski (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)

Erstmalig zwei Gilde-Jurys bei der Berlinale 2020

Zum 31. Mal sendet der Arthouse-Kinoverband AG Kino – Gilde e.V. eine Jury aus engagierten Kinobetreiber*innen zum Wettbewerb der Berlinale. Zum ersten Mal wird es außerdem eine Jury des Arthouse-Verbands für die Sektion GENERATION 14+ geben.

 

Filme im Kino zu erleben! Dafür steht die Berlinale seit 70 Jahren. Arthouse-Kinobetreiber*innen auf der ganzen Welt bringen die Festivalfilme auf die große Leinwand und damit einem breiten Publikum näher. Seit über 30 Jahren vergibt eine Jury der AG Kino – Gilde e.V. den Gilde Filmpreis für den besten Film im Wettbewerb. In diesem Jahr übernimmt mit Petra Rockenfeller eine der renommiertesten Kinomacherinnen Deutschlands den Jury-Vorsitz. Ihr zur Seite stehen Christopher Bausch und Miriam Pfeiffer, die ebenfalls für ihre engagierte Kinoarbeit regelmäßig mit Spitzenpreisen ausgezeichnet werden.

 

Für den Vorsitzenden der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer ist die enge Zusammenarbeit der Kinos mit der Berlinale ein wichtiges Anliegen. „Unsere Jurys und die damit verbundenen Filmpreise sind ein bedeutendes Bindeglied zwischen der Berlinale und den Filmkunstkinos,“ so Bräuer. „Unsere Mission ist es, die ausgezeichneten Werke auch nach dem Festival einem breiten Publikum auf der großen Leinwand zu präsentieren.“

 

Zum ersten Mal wird es in Zusammenarbeit mit der Berlinale auch eine Kino-Jury für die Sektion GENERATION 14+ geben, da dem Arthouse-Verband die Sichtbarkeit von Kinder- und Jugendfilmen jenseits der großen Hollywood Studios besonders am Herzen liegt.

 

„Wir Kinobetreiber sind die ‚Spürnase für unserer Publikum’“, so die diesjährige Jury-Vorsitzende und AG Kino–Vorstand Petra Rockenfeller aus Oberhausen. „Engagiertes Kino heißt Filmprogramm zu kuratieren und mit Filmvermittlung zu kombinieren, um durch das Filmerleben das Kino zu einem besonderen Kulturort zu machen.“ Die Berlinale sei die ideale Plattform, um diese Filme zu entdecken und die Gilde Filmpreise leisten einen Beitrag, um außergewöhnliche Filme in der Branche und beim Publikum vor Kinostart schon bekannter zu machen.

Die Jury für den Wettbewerb der Berlinale 2020 besteht aus:

 

Petra Rockenfeller (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen), Vorsitzende

 

Miriam Pfeiffer (Kinobar Prager Frühling, Leipzig)

 

Christopher Bausch (Harmonie Kinos Frankfurt/M. und Casino Aschaffenburg)

 

Die Jury für die Sektion GENERATION 14+ 2020 besteht aus jungen Kinomitarbeiter*innen, die in ihren jeweiligen Häusern das Kinder- und Jugendfilmprogramm mit kuratieren und Aktionen rund um die Filmvermittlung koordinieren.

 

Nina Heise (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)

 

Marcel Danner (Yorck Kinogruppe, Berlin)

 

Anna Friederike Wittkowski (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)

 

 

Arthouse-Charts 2019: Zuwächse bei Besuchern und Umsatz

Peter Farrellys GREEN BOOK führt die Arthouse-Charts 2019 an. Auf Platz zwei folgt knapp dahinter Caroline Links liebevoll gestaltete Verfilmung des gleichnamigen Buchs von Hape Kerkeling DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT. Der Gewinner des Goldenen Löwen in Venedig, JOKER von Todd Phillips liegt an der dritten Stelle. Weiterlesen

FKM Leipzig erfolgreich zu Ende gegangen

Die inzwischen 19. Filmkunstmesse Leipzig ist heute, erneut mit einem Besucherrekord, zu Ende gegangen. Den insgesamt über 1.150 Fachbesuchern wurde seit Montag ein hochkarätiges und vielfältiges Filmprogramm geboten. Insgesamt waren 73 Filme in über  150 Vorstellungen zu sehen, darunter als Eröffnungsfilm Richard Linklaters BERNADETTE mit Cate Blanchett in der Titelrolle, Robert Eggers DER LEUCHTTURM mit Willem Dafoe und Robert Pattinson oder SORRY WE MISSED YOU von Ken Loach. Auch der deutsche Film präsentierte sich mit lang erwarteten Highlights. So musste für die Vorführung von Jan-Ole Gersters LARA aufgrund des Andrangs ein weiterer Saal zur Verfügung gestellt werden. Erstmalig auf der großen Leinwand liefen zudem das Filmmusical ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK von Philipp Stölzl und das Biopic LINDENBERG! MACH DEIN DING von Hermine Huntgeburth 

Im Rahmen der 1. Kinotage Leipzig waren über 20 der Filme, die in Deutschland noch nicht in den Kinos gestartet sind, auch für die filminteressierte Öffentlichkeit zugänglich. Fast 2.000 LeipzigerInnen und ihre Gäste nutzten die Gelegenheit, jeden Abend exklusive Filmpremieren, zum Teil in Anwesenheit der Regisseure und ihrer Stars, wie Jan-Ole Gerster, Corinna Harfouch und Tom Schilling (LARA), Max Simonischek (ZWINGLI) oder Daniel Donskoy (CRESECENDO #makemusicnotwar) zu erleben.

 

Für die Branche ist die Filmkunstmesse Leipzig immer auch Forum der Begegnung und des Austauschs. So warb Ulrich Matthes, Schauspieler und Präsident der Deutschen Filmakademie in seiner eindrücklichen Keynote beim politischen Panel der 19. Filmkunstmesse Leipzig für das Kino: „Kinos sind Schulen der Empathie“.  In der anschließenden Diskussion mit Simone Baumann, German Films, Mariette Rissenbeek, Berlinale, Paul Steinschulte, Universal, Jan Ole Püschel, BKM, und Christian Bräuer, AG Kino,  betonten alle, sich in politisch durchaus schwierigen Zeiten für eine Stärkung des Kulturortes Kino einzusetzen und damit auch einen Beitrag für eine offene Gesellschaft zu leisten.

 

Die AG Kino – Gilde als Veranstalter hatte neben den Filmvorführungen auch wieder ein umfangreiches Seminar- und Workshopprogramm erarbeitet. Die Themen reichten von Angeboten für Kinder und Jugendliche im Kino über die bessere Vernetzung untereinander und mit den Verleihern bis hin zu allen Aspekten des Marketings. Gerade im Bereich der digitalen Kundenkommunikation und beim Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit machten die Kinos ihre Innovationskraft deutlich. Das Abschlussseminar zum Projekt „Kino:Natürlich!“, das vom Bundesumweltamt gefördert wird, zeigte, wie Kinos ganz praktisch Maßnahmen zum Umweltschutz umsetzen können. Auch die Filmkunstmesse selbst wurde mit einer Reihe von Maßnahmen nachhaltiger und umweltfreundlicher.

 

Bei allen Gesprächen und Filmvorführungen sorgen die Rahmenveranstaltungen bei der Filmkunstmesse immer auch für zahlreiche Networking-Gelegenheiten. So bei der Verleihung der MDM-Kinoprogrammpreise am Dienstag, dem Empfang der Verleiher am Mittwoch oder bei der 42. Verleihung der Gilde Filmpreise am Donnerstag. Dort ging der Preis in der Kategorie „Bester Film national“ an Jan-Ole Gersters Film LARA. Der Regisseur nahm die Auszeichnung gemeinsam mit den Hauptdarstellern Corinna Harfouch und Tom Schilling sowie dem Verleiherteam von StudioCanal und Produzent Marcos Kantis persönlich entgegen.

Die nächste Filmkunstmesse Leipzig findet vom 14. bis 18. September 2020 statt.

LARA und PARASITE unter den Gewinnern des Gilde Filmpreises

Seit 1977 vergeben die deutschen Filmkunsttheater den Gilde Filmpreis. Mit dieser traditionsreichen Auszeichnung wollen sich die Kinobetreiber bei den Filmschaffenden und Verleihern bedanken, die mit außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten die Zuschauer begeistern. Der Gilde Filmpreis 2019 wurde im Rahmen der 19. Filmkunstmesse Leipzig im Täubchenthal verliehen. Die Jury besteht aus Mitgliedern und dem Vorstand der AG Kino – Gilde.
 
Als Bester Spielfilm international wurde der Eröffnungsfilm der 1. Kinotage Leipzig ausgezeichnet, das Premierenfestival im Rahmen der Filmkunstmesse Leipzig. PARASITE von Bong Joon-Ho ist, so Kinobetreiber und Jurymitglied Matthias Elwardt in seiner Laudatio, „alles: Politisch und unterhaltsam, klug und überraschend, böse und lustig. Eine Geschichte aus einem fernen Land , die aber auch in Leipzig spielen könnte. Eine großartige Kinoerfahrung, die unser Publikum begeistern wird.“
 
Der Preis in der Kategorie „national“ ging an LARA von Jan-Ole Gerster. Der Regisseur nahm den Preis selbst und in Begleitung der Hauptdarsteller des Films Corinna Harfouch und Tom Schilling entgegen, die ihren Film zuvor in den Passage Kinos dem begeisterten Leipziger Publikum im Rahmen der 1. Kinotage Leipzig vorgestellt hatten.
 
Als Gewinner des besten Dokumentarfilms wurde ANDERSWO – ALLEIN IN AFRIKA von Anselm Pahnke von den Kinobetreibern geehrt. Ein Film über Anselms abenteuerliche Fahrradtour von 15.000 Kilometern durch 15 Länder in 414 Tagen. Der Filmemacher nahm den Preis persönlich entgegen.

Die Auszeichnung für den Besten Kinderfilm ging an MEIN LOTTALEBEN – ALLES BINGO MIT FLAMINGO von Neele Leana Vollmar.

 

Bester Jugendfilm wurde BOOKSMART von Olivia Wilde. Mit dieser Auszeichnung sollen Filme geehrt werden, die besonders junge Menschen im Alter von 16 – 24 Jahren ansprechen und so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese Zielgruppe fürs Kino zu begeistern.

 

Den Preis der Jugendjury (in Zusammenarbeit mit der Filmbewertung FBW und dotiert mit 2.000 Euro) erhielt FOR SAMA von WAAD AL-KATEAB, die in einer Langzeitdokumentation ihr Leben im bürgerkriegszerstörten Aleppo festhielt.
 
Den Publikumspreis der Filmkunstmesse gestiftet von ARRI Media erhielt JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLIMT von Salina Dyrschka. Das Biopic über die Künstlerin, die 100 Jahre vor Kandinsky oder Mondrian bereits über 1.000 abstrakte Kunstwerke schuf, begeisterte das Leipziger Publikum so sehr, dass der Film von den Zuschauern ausschließlich die Bestnote erhielt und so am Ende die Publikumswertung gewann.
 
Schließlich zeichneten die in der AG Kino – Gilde Deutscher Filmkunsttheater organisierten Kinobetreiber den ehemaligen Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Dieter Kosslick, mit dem Ehrenpreis des Gilde Filmpreises für seine Verdienste um das Arthouse Kino aus. Er ist nach Bernd Neumann, Detlef Roßmann und Adrian Kutter der vierte Ehrenpreisträger des Gilde Filmpreises. Christian Bräuer, Vorstand der AG Info – Gilde hielt die Laudatio.

 

Die Verleihung der Gilde Filmpreise vor über 500 Gästen aus der Filmwelt ist der traditionelle Höhepunkt der jährlichen Filmkunstmesse Leipzig, die in diesem Jahr mit über 1.100 Akkreditierten, Kinobetreiber*innen, Verleiher*innen, Produzent*innen und andere Branchenteilnehmer*innen, noch einmal kräftig zulegte.

 

Kinos ehren Dieter Kosslick

Die AG Kino – Gilde e.V. der Verband der unabhängigen Kinobetreiber zeichnet den langjährigen Leiter der Berlinale Dieter Kosslick bei der diesjährigen Verleihung der Gilde Filmpreise am 19. September in Leipzig mit dem Ehrenpreis aus.

„Das Kino kann Dieter Kosslick gar nicht genug danken. Schon vor seiner Zeit als Dompteur der Goldenen und Silbernen Bären hat er mit Innovation und Tatkraft Kino und Filmkultur gefördert. Als Mitbegründer der EFDO legte er mit anderen zusammen den Grundstein für das für die europäische Filmwirtschaft so wichtige und erfolgreiche MEDIA-Programm. Und als Geschäftsführer der Filmstiftung NRW schuf er ein noch heute vorbildliches Konzept der Kinoförderung“, so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer. Und weiter: „Doch mit der Berlinale hat er sich und uns ein bleibendes Vermächtnis geschaffen: Denn mit Sympathie, Witz, Tiefgang und Herzlichkeit hat er die Berlinale zum größten Schaufester in die Welt des Films in Deutschland entwickelt. Die Berlinale zeigt wie in einem Brennglas, welch gemeinschaftsstiftende Kraft dem Kulturort Kino im gemeinsamen Erleben vor der großen Leinwand und in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Gesehenen inne wohnt.“ 

Angefangen bei der Kulturellen Filmförderung in Hamburg über die Mitbegründung der EFDO, dem Vorgängerprojekt des heutigen Media-Programms, bis zum Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW hat Dieter Kosslick zahlreiche Filme ermöglicht, Karrieren begleitet und das Kino in den Mittelpunkt gestellt. Projekte wie der Erhalt der Lichtburg Essen, Deutschlands größtem Kinosaal, sind ihm mit zu verdanken. Als Direktor von 18 Berlinalen zwischen 2001 und 2019 krönte er sein filmisches Schaffen.
 
Er ist nach Staatsminister a.D. Bernd Neumann und den Kinobetreibern Detlef Roßmann und Adrian Kutter der vierte Ehrenpreisträger des Gilde Filmpreises.

Schulfilmreihen der AG Kino – Gilde gehen in ihre neue Saison

Seit vielen Jahren gehören Cinéfête und BRITFILMS zum Lehrplan Tausender deutscher Lehrer*innen und ihrer Schulklassen. Zwischen dem 1. September 2019 und dem 31. Juli 2020 findet ihre neue Saison statt. Ihr Ziel ist, Schüler*innen zwischen 6 und 18 Jahren internationale Filmkunst in zwei der wichtigsten Fremdsprachen nahe zu bringen und den Unterricht an den Kulturort Kino zu verlegen.

 

Organisiert von der AG Kino – Gilde in Kooperation mit dem Institut Français sowie der Französischen Botschaft in Deutschland kann die Cinéfête auf eine 20 Jahre lange Tradition zurückblicken. Im kommenden Jahrgang warten erneut spannende, lustige und aufregende Filme auf das junge Publikum. Darunter ​WALLAY​, die Geschichte eines Migrantensohns, der seine Wurzeln entdeckt, der bezaubernde neue Animationsfilm des Regisseurs Michel Ocelot ​DILILI À PARIS und das zeitgenössische Familiendrama ​AMANDA​, das bei den Filmfestspielen in Venedig 2018 zu den Geheimtipps zählte.

 

Die 13. BRITFILMS-Staffel setzt sich mit den Erwartungen auseinander, die die Gesellschaft ans Individuum hat, sei es auf Grund von Geschlecht, Alter, Herkunft oder Aussehen. Dafür wurden einige Filmhighlights der letzten Jahre ausgewählt, die erstmals in Deutschland im Kino zu sehen sein werden. Filme wie ​MID90S​, ​GOD HELP THE GIRL und ​KIDS IN LOVEerzählen von den großen Fragen und Sorgen junger Leben, dem Drang nach Orientierung in einer turbulenten Welt und nicht zuletzt von der unvergleichlichen Kraft von Freundschaft und Gemeinsamkeit.

 

Wie gewohnt wird es für jeden Film ausführliches pädagogisches Zusatzmaterial geben, das die Vor- und Nachbereitung im Unterricht strukturiert. Neu ist in diesem Jahr die Möglichkeit für Lehrer*innen, direkt auf den Webseiten der Schulfilmreihen Termine in ihren Wunschkinos anzufragen.

 

Beide Reihen sind für alle deutschen Kinos einsetzbar und eignen sich perfekt zum Einstieg oder zur Vertiefung von Schulkinoarbeit.

Weitere Informationen zu Programm und Organisation:

www.cinefete.de​ / ​www.britfilms.de

 

Ansprechpartner:
Timo Löhndorf
030 257 608 44
loehndorf@agkino.de

19. Filmkunstmesse Leipzig: Kino bleibt relevant!

Vom 16. bis 20. September 2019 lädt die AG Kino – Gilde zur 19. Filmkunstmesse Leipzig ein. Erwartet werden wieder über 1.000 Fachbesucher, darunter Kinobetreiber, Verleiher, Förderer, Politiker, Journalisten und natürlich Filmemacher und Kreative, die ihre Werke vorstellen. Gezeigt werden 70 Arthouse Filme von 40 Verleihern in voller Länge im Passage Kino, der Schauburg und der Kinobar Prager Frühling. 14 verschiedene Seminar- und Workshopveranstaltungen beschäftigen sich mit aktuellen Branchenthemen.
 
Zur diesjähigen Filmkunstmesse sagt der Vorsitzende der AG Kino – Gilde e.V., Christian Bräuer:
„Wir wollen unserer Branche Unterstützung, Anregung und Ansporn sein, um den Herausforderungen in unserem sich rasch verändernden Markt mit bewährten wie innovativen Ansätzen begegnen zu können. Wir wollen auch mit den Partnern der anderen Gewerke ins Gespräch kommen und darüber debattieren, wo die Chancen liegen und wie unterstützende politische Rahmenbedingungen aussehen sollten. Und natürlich wollen wir das sehen, debattieren und feiern, worum es eigentlich geht: Filme, in all ihren Facetten!“
 
Filmprogramm 2019
Das Cannes Filmfestival ist mit neun Filmen besonders zahlreich vertreten: Unter anderem sind der Gewinner der Goldenen Palme PARASITES (R: Bong Joon-Ho, V: Koch Films), PORTRAIT OF A LADY ON FIRE (R: Céline Sciamma, V: Alamode Film), SORRY WE MISSED YOU (R: Ken Loach, V: NFP marketing & distribution), LES MISÉRABLES (R: Ladj Ly, V: Wild Bunch/Alamode) LITTLE JOE (R: Jessica Hausner , V: X-Verleih) und THE LIGHTHOUSE (R: Robert Eggers, V: Universal Pictures International) zu sehen. Darüber hinaus können sich Fachbesucher auf neue Arbeiten von Hermine Huntgeburth, Philipp Stölzl, Woody Allen, Tom Sommerlatte, Nick Broomfield, Eric Toledano & Olivier Nakache, Nicolas Varnier, Cédric Klapisch, Bill Condon freuen. Zahlreiche Gäste haben sich bereits angekündigt, darunter Erwin Wagenhofer (BUT BEAUTIFUL, V: Pandora), Jan-Ole Gerster (LARA, V: STUDIOCANAL), Norbert Lechner (ZWISCHEN UNS DIE MAUER, V: Alpenrepublik) und Karim Aïnouz (DIE SEHNSUCHT DER SCHWESTERN GUSMAO, V: Piffl Medien).
 
Den brancheninternen Teil der Filmkunstmesse eröffnet am 16.09. um 20:30 Uhr Richard Linklaters neue Komödie BERNADETTE (V: Universum Film) mit Cate Blanchett in der Hauptrolle. Das öffentliche Programm der Filmkunstmesse, die 1. Kinotage Leipzig, werden PARASITES (R: Bong Joon-Ho, V: Koch Films), PFERDE STEHLEN (R: Hans Petter Moland, V: MFA+ FilmDistribution) und  DER GEHEIME ROMAN DES MONSIEUR PICK (R: Rémi Bezançon, V: Neue Visionen) einläuten.
 
Seminare und Workshops:
Das Kino spielt auch im digitalen Zeitalter weiter eine wichtige Rolle, einerseits für die Präsentation von Filmen, aber auch als Kulturort mit gesellschaftlicher Relevanz. All diese Aspekte spiegeln sich in den Veranstaltungen der Filmkunstmesse wieder.
 
Auf dem politischen Panel diskutieren in diesem Jahr Simone Baumann (German Films), Christian Bräuer (AG Kino – Gilde), Jan-Ole Püschel (Abteilungsleiter bei der BKM), Mariette Rissenbeek (Berlinale) und Paul Steinschulte (Universal Germany). Sie werden darüber sprechen, wie Kino, Verleih, Festivals, Promotion und Förderung zusammengreifen müssen, um den Erfolg des Kinofilms in Deutschland  zu stärken.
 
Unter dem Motto „Kinoinvestitionen: Planen – Finanzieren – Realisieren“ werden Kinobetreiber mit Förderern ins Gespräch kommen. Wenn 2020 das Zukunftsprogramm Kino anläuft, gibt es neue Finanzierungsquellen für notwendige Investitionen. Doch die Förderlandschaft muss man als Praktiker erst einmal durchschauen. Auch die Kombination unterschiedlicher Finanzierungsmodule verlangt Kenntnis, Kreativität und konkrete Umsetzungsideen,. Zahlreiche Förderreferent*innen der Länder und der FFA haben ihr Kommen zugesagt.
 
Das Thema Marketing durchzieht die Filmkunstmesse wie ein roter Faden. Ein großer Workshop zur digitalen Kundenansprache wird nicht nur die derzeit auf dem Markt befindlichen Lösungen vorstellen. Gemeinsam mit den Betreibern wird erarbeitet, welche Erwartungen eigentlich an ein modernes Kundenmanagement gestellt werden sollten und was wirklich gebraucht wird, um mehr Menschen als regelmäßige Kunden zu gewinnen.
 
Der Dauerbrenner „Social Media Marketing“ wird unterteilt in eine „Einführung“ für alle, die sich einen Überblick über aktuelle Entwicklungen verschaffen wollen sowie eine „Expertenrunde“ die tiefer in Kampagnen einsteigt.
 
Gemeinsam mit der AG Verleih werden wieder Ideen für das Filmmarketing und die Zusammenarbeit von Verleih und lokalen Kampagnen anhand von Beispielen präsentiert und besprochen.
 
Junges Kino:
Ums junge Publikum geht es vor allem in drei Veranstaltungen. Zum einen werden funktionierende  Praxisbeispiele vorgestellt, die zeigen, wie erfolgreiche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kino aussieht. Dabei spielen auch die Schulfilmreihen der AG Kino – Gilde Cinéfête und Britfilms eine Rolle. Die AG Kurzfilm wird medienpädagogische Konzepte für die ganz jungen Besucher vorstellen. Und schließlich bringt AG Kino Vorständin Petra Rockenfeller bei der Präsentation der Kinder und Jugendfilmszene Kinobetreiber und Kinderfilmfestivals zusammen, um über Chancen der Zusammenarbeit zu sprechen.
 
Kino.natürlich
Im Abschlussworkshop des vom Umweltbundesamt geförderten Projektes werden wir das bisher Erreichte darstellen. Förderoptionen vorstellen und einen Ausblick geben.
Als Referenzkinos berichten: 
Casablanca Nürnberg,  Matthias Damm
Nachhaltigkeit bei der Yorck Kinogruppe, Lucie Morvan
Klimabilanz im Kinobetrieb und Status Quo in Hessen, Alexandra von Winning für das Filmbüro Hessen
 
added content = added value
In Sachen alternativ content sschlummert in Deutschland noch einiges Potential. Gemeinsam mit der Event Cinema Association  (ECA) werden erstmals bei der Filmkunstmesse von verschiedenen Verleihern neue Formate vorgestellt. Jan Runge (Vorstand der ECA) wird aber auch Zahlen und Fakten rund um alternativ content in Europa präsentieren. Technikanbieter erklären schließlich die Voraussetzungen für erfolgreiche Live-Screenings.
 
CICAE
Der internationale Arthouse Verband CICAE wird zum ersten Mal eine internationale Runde von Kinobetreibern zusammenbringen. Ein Blick über den Tellerrand birgt die Chance, andere Ansätze in der Programmarbeit oder beim Marketing kennen zu lernen.
 
4. Europäischer Kinotag
Die Eventisierung macht auch vor dem Kino nicht halt. Am Beispiel des Europäischen Kinotages werden Ideen und Konzepte erarbeitet, wie man mit relativ einfachen Mitteln aus einem „ganz normalen Tag“ im Kino einen „Kinotag“ machen kann.
 
Zum ersten Mal: Öffentliche Panel Diskussion im Kino
Mittwoch, 18.09.2019 um 19:00 Uhr im Passage Kino.
Wie politisch ist Kino heute? Welche Rolle spielt der Ort Kino für öffentliche Debatten?
Filme können polarisieren und politisch sein.  Mit seinem Filmprogramm kann ein Kino deshalb auch Stellung beziehen und zur Diskussion anregen. In einer Zeit, in der viele Debatten in sozialen Medien geführt werden, nimmt das Kino als „analoger“, öffentlicher Raum eine besondere Stellung ein. Wie haben die sozialen Medien die Gesprächskultur im öffentlichen Raum Kino verändert? Was erwarten die Besucher von ihrem Kino? Und wie gehen Kinos damit um, plötzlich im Mittelpunkt einer Debatte zu stehen und welche Auswirkung hat das alles auf das Filmprogramm?
Es diskutieren: Karin Leicher, Kinobetreiberin aus HachenburgMaret Wolff, Kinobetreiberin aus ChemnitzNhi Le, Kulturkritikerin, Bloggerin. Moderation: Dr. Ringo Rösener (Filmemacher und Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften, Universität Leipzig)
 
Verleihung der Gilde Filmpreise im Täubchenthal Leipzig
Donnerstag, 19.09.2019
Zum 42. Mal vergeben die deutschen Programmkinobetreiber bei einer großen Gala die Gilde Filmpreise in den Kategorien „Bester Spielfilm (national und international)“, „Bester Dokumentarfilm“, „Bester Kinder und Bester Jugendfilm“. Zudem wird der Publikumspreis der Kinotage Leipzig und der Preis der Jugendjury vergeben.
 
Jugendjury:
Zum ersten Mal arbeitet die AG Kino – Gilde mit der Filmbewertungsstelle FBW zusammen und lädt fünf Jugendliche aus ganz Deutschland für fünf Tage nach Leipzig ein, um dort Filme zu sichten und einen eigenen Preis zu vergeben, der im Rahmen der Gilde Filmpreisverleihung vergeben wird.
 
Mit der Jugfendjury, wie auch mit der dauerhaften Verleihung eines Gilde Filmpreises für den besten Jugendfilm (vergangenes Jahr DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT), will die Filmkunstmesse das jüngere Publikum ansprechen. Auch wenn sie nicht immer in die Zielgruppe vermarktet werden, sind Arthouse Filme und ihre Themen vielfältig, spannend, gesellschaftlich relevant und so auch für die nächste Generation von Filmbegeisterten attraktiv.
 
Kurzfilme: SHORT TIGER
In Zusammenarbeit mit der AG Kurzfilm und der FFA werden die fünf Gewinnerfilme des Short Tiger Awards jeweils vor einem Film im öffentlichen Programm gezeigt. Die Filme sind maximal fünf Minuten lang und sollen so in ihrem „natürlichen Element“ als Vorfilm zu erleben sein.

AG Kino – Gilde begrüßt den Kinokulturpreis in MV

Der Verband der unabhängigen Filmtheater AG Kino – Gilde freut sich über die Einführung eines Kinokulturpreises in Mecklenburg – Vorpommern. Seit langem setzt sich der Verband in Gesprächen mit der Landesregierung für eine Kinoförderung und einen Kinokulturpreis ein.  Als einziges Bundesland hat Mecklenburg – Vorpommern bislang keine Auszeichnung dieser Art.

„Es zeigt, dass die Landesregierung den Wert des Kulturortes Kino für Regionen und Kommunen anerkennt“, [Kristian 1] so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer. Durch den Preis wird ein Anreiz geschaffen, den kulturell anspruchsvollen Film in der Fläche mehr Sichtbarkeit zu geben und so die kulturelle Vielfalt zu stärken. Ein Anliegen, dass auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung formuliert ist.

„Mit 25.000 Euro Preisgeld ist ein Anfang gemacht“, so Bräuer.  Um die Kinos und Filmtheater nachhaltig zu stärken erwartet die AG Kino – Gilde aber auch, dass sich Mecklenburg – Vorpommern an der Kofinanzierung des für 2020 geplanten Zukunftsprogramms der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien beteiligt, das jährlich bis zu 17 Millionen Euro Förderung für Investitionen in Kinos vorsieht.

„Auch im digitalen Zeitalter sind Kinos weiterhin die Herzkmmer für Filme“, so Bräuer. „Sie machen diese sichtbar und geben ihnen Relevanz in der Öffentlichkeit.“

Gilde Filmpreis 2019

Der 30. Gilde Filmpreis der AG Kino – Gilde für den besten Film im Wettbewerb der Berlinale 2019 geht an den Film Gospod postoi, imeto i’ e Petrunija / GOD EXISTS, HER NAME IS PETRUNYA von Teona Strugar Mitevska.

Begründung der Jury:
„Die Jury prämiert den Film „God Exists, Her Name Is Petrunya“ von Teona Strugar Mitevska.
Der Film lässt die Zuschauer*innen Zeuge werden, wie sich eine junge, frustrierte Frau, eher intuitiv als geplant, emanzipiert und in einer archaischen, korrupten Provinz Mazedoniens gegen Kirche, Staat und Medien aufbegehrt. Die Regisseurin lässt ihre Hauptfigur auf der Suche nach einem bisschen Glück in der politischen Satire aus ihrer Lethargie erwachen und innerhalb einer Nacht zu einer starken Frau werden, die für ihre Belange kämpft“

In der Jury der AG Kino – Gilde e.V. waren in diesem Jahr Adrian Kutter (Leiter der Biberach Filmfestspiele und Gründer des Gilde Filmpreises), Anna Kruse (Cineplex Gruppe) und Jens Schneiderheinze (langjähriger Leiter der Cinema Filmtheater GmbH in Münster).

30 Jahre Gilde Filmpreis im Wettbewerb der Berlinale
In diesem Jahr feiert die AG Kino – Gilde ein besonderes Jubiläum. Vor 30 Jahren wurde das erste mal ein Preis von einer unabhängigen Jury aus Kinobetreibern, der Gilde Filmpreis für den Wettbewerb der Berlinale verliehen. Das Besondere ist nicht nur die Kontinuität dieses langjährigen Preises. Adrian Kutter, der diese Jury mit ins Leben gerufen hat, ist auch ür den Gilde Filmpreis seit 30 Jahren ununterbrochen als Jurymitglied tätig! Er ist damit wahrscheinlich der am längsten amtierende Juror der Berlinale. Mit dem Jubiläum wird Adrian Kutter seinen Jurysitz zur Verfügung stellen.

„Dafür, aber auch für seine Liebe zum Film, sein untrügliches Gespür für gute Geschichten und seinen Einsatz für das Kino möchten wir uns ganz herzlich bei Adrian Kutter bedanken!“, so Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde e.V..

Hier ein Rückblick auf 30 mit dem Gilde Filmpreis ausgezeichnete Filme:
1990:  DRIVING MISS DAISY (Bruce Beresford)
1991:  THE MIRACLE (Neil Jordan)
1992:  UTZ (George Sluizer)
1993:  MALCOM X (Spike Lee)
1994:  IN THE NAME OF THE FATHER (Jim Sheridan)
1995:  BEFORE SUNRISE (Richard Linklater)
1996:  DEAD MAN WALKING (Tim Robbins)
1997:  GET ON THE BUS (Spike Lee)
1998:  LEFT LUGGAGE (Jeroen Krabbé)
1999:  COOKIE´S FORTUNE (Robert Altman)
2000:  THE HURRICANE (Norman Jewison)
2001:  FINDING FORRESTER (Gus Van Sant)
2002:  MY LIFE WITHOUT ME  (Isabel Coixet)
2003:  HALBE TREPPE (Andreas Dresen) 
2004:  A FOND KISS (Ken Loach)
2005:  ASYLUM (David MacKenzie)
2006:  DER FREIE WILLE (Matthias Glasner)
2007:  HALLAM FOE (David  MacKenzie)
2008:  RESTLESS (Amos Kolleg)
2009:  STURM (Hans Christian Schmid)
2010:  SHARHADA (Burhan Qurbani)
2011:  WER WENN NICHT WIR (Andres Veiel)
2012:  A MOI SEULE (Frédéric Videau)
2013:  GLORIA (Sebastien Lélio)
2014:  BOYHOOD (Richard Linklater)
2015:  VICTORIA (Sebastian Schipper)
2016:  24 WOCHEN (Zohra Berrached)
2017:  THE PARTY (Sally Potter)
2018:  IN DEN GÄNGEN (Thomas Stuber)

„KINO NATÜRLICH“ geht Online

Unter www.kinonatürlich.de präsentiert die AG KINO-GILDE ein Onlineportal für Kinobetreiber*innen und Interessierte, die sich über aktuelle und generelle Themen rund um Nachhaltigkeit und Umweltschutz im und durch Kinos informieren wollen. Die Webseite ist Teil des Projekts „KINO NATÜRLICH“, das im letzten Frühjahr startete und enthält Angaben zum Mitmachen, eine erste Filmauswahl zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie eine ausführliche Serviceseite zu bundesweiten Klimaschutzinitiativen, Berater- und Dienstleister*innen und Finanzierungs- und Förderoptionen.

Ziel des Projektes ist es, den Kinobetrieb ökologisch nachhaltiger zu gestalten, mit konkreten Maßnahmen Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Kinobranche hierfür zu sensibilisieren. Der Verband der deutschen Arthousekinos positioniert sich damit zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und übernimmt gesamtgesellschaftliche Verantwortung.

Nach einer Bestandserfassung unter den mehr als 300 Mitgliedskinos im Sommer 2018, um zu ermitteln, wer bereits welche Aktivitäten umsetzt bzw. plant, wurden die vier Handlungsfelder „Abfall“, „Ressourcen“, „Film“ und „Mobilität“ formuliert und sechs Referenzkinos bundesweit ausgewählt. Gefördert wird das Engagement der AG Kino – Gilde vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und fachlich begleitet vom Umweltbundesamt.

„17 Millionen Besucher*innen schauten im Jahr 2018 Filme in einem Arthousekino und das ist auch relevant fürs Klima. Mit der Webseite machen wir das Engagement des Verbandes transparent und werden bis zum Jahresende unter dem Motto: ‚gemeinsam.praxisnah.innovativ’ mit den Referenzkinos gezielt Maßnahmen prüfen und insbesondere den Service- und Informationsbereich weiterentwickeln“, so die Projektkoordinatorin Korina Gutsche.

Unsere Vision 2030 – Kino 100% natürlich.nachhaltig!“

Arthouse-Charts 2018 – Gutes Kino setzt sich durch

Martin McDonaghs THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI steht in den Jahrescharts 2018 an der Spitze und begeisterte knapp 400.000 Zuschauer in den deutschen Arthouse Kinos. Knapp dahinter folgt der jüngst mit dem Golden Globe als bester Film ausgezeichnete Film BOHEMIAN RAPSODY von Bryan Singer. Steven Spiebergs DIE VERLEGERIN mit Meryl Streep folgt auf Rang 3.

Erfolgreichster deutscher Film ist DER VORNAME von Sönke Wortmann auf Platz 4. Generell ist der deutsche Film stark vertreten. Mit GUNDERMANN von Andreas Dresen, 25 km/h von Markus Goller und erst kürzlich gestartete Kassenerfolg DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT von Caroline Link finden sich drei weitere heimische Produktionen in den TOP 10. Unter den TOP 20 finden sich 9 deutsche Werke.

70 Produktionen in den TOP 100 der Arthouse Charts kommen aus Deutschland oder Europa. Mit einem durchschnittlichen Besuchermarktanteil von 56 % tragen die Filmkunsttheater maßgeblich zur Sichtbarkeit und zum Erfolg dieser Werke bei. 67 der Top-100-Filme sahen die Mehrzahl der Besucher in den Arthousekinos, bei 28 Filmen lag der Anteil sogar bei über 70 %. Rund ein Siebtel der deutschen Leinwände werden als Filmkunstleinwände geführt.

Der heiße und langen Sommer 2018 und die Fußball WM sind aber auch am Arthouse Markt nicht spurlos vorüber gegangen. Zudem beklagt die AG Kino – Gilde, der Verband der Filmkunsttheater, dass der Start zugkräftiger Filme zu sehr auf einzelne Termine massiert ist, während diese in anderen Zeiten über Wochen fehlen. Mit einem Besucherrückgang von 8,5 % und einem Umsatzrückgang von 8,1 % haben sich aber die Filmkunsttheater, die in der AG Kino – Gilde zusammengeschlossen sind, im Vergleich zum Gesamtmarkt (-16%) wacker geschlagen. Mit 17,3 Mio. Besuchern in den Mitgliedskinos der AG Kino – Gilde erhöhte sich deren Marktanteil auf 18,1 %.

GUNDERMANN und THREE BILLBOARDS wurden von der AG Kino – Gilde während der Filmkunstmesse mit dem Gilde-Filmpreis als bester nationaler bzw. internationaler Film ausgezeichnet.

„Gutes Kino setzt sich durch,“ so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde, Christian Bräuer. „Wir beobachten an einzelnen Standorten sogar Zuwächse.“ Der Verband führt dies auf die sehr ausdifferenzierten Programme und verstärktes Engagement beim lokalen Marketing zurück. „Mit ihren vielfältigen Programmen, Premieren und zahlreichen filmischen und kulturellen Veranstaltungen sind die Filmkunsttheater ein Spiegel unserer Gesellschaft. Verankert in der lokalen Gemeinschaft sind sie Orte der Begegnung, des Miteinanders, aber auch des individuellen Erlebens und sich selbst Hinterfragens.“

Wie Theater und Oper sind die Kinos aus dem öffentlichen Leben nicht wegzudenken. Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Kinos und die Sichtbarkeit filmkultureller Vielfalt zu steigern, setzt sich der Verband für ein Zukunftsprogramm Kino ein. Ein von Bund und Ländern finanziertes Programm soll dabei helfen, den Kulturort Kino zu stärken.

TOP 20 ARTHOUSE FILME

1         Three Billboards outside Ebbing, Missouri (Martin McDonagh, USA
2         Bohemian Rhapsody (Bryan Singer, USA)
3         Die Verlegerin (Steven Spielberg, USA)
4         Der Vorname (Sönke Wortmann, DEU)
5          Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (Guillermo del Toro, USA)
6         Gundermann (Andreas Dresen, DEU)
7         Loving Vincent ( Dorota Kobiela, Hugh Welchman, UK)
8          25 km/h (Markus Goller, DEU)
9          Der Junge muss an die frische Luft (Caroline Link, DEU)
10        Die Dunkelste Stunde (Joe Whrite, UK)
11        BlacKkKlansman (Spike Lee, USA)
12        3 Tage in Quiberon (Emily Atef, DEU)
13        Aus dem Nichts (Fatih Akin, DEU)
14        Das schweigende Klassenzimmer (Lars Kraume, DEU)
15        Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm (Joachim A. Lang, DEU)
16        Das Leben ist ein Fest ( Olivier Nakache, Éric Toledano, FRA)
17        Astrid (Pernille Fischer Christensen, SWE)
18        Lady Bird (Greta Gerwig, USA)
19        Das Leuchten der Erinnerung (Paolo Virzi, ITA)
20        Werk ohne Autor (Florian Henkel von Donnersmark, DEU)

TOP 10 DEUTSCHE FILME

  1.  Der Vorname (Sönke Wortmann)
  2.  Gundermann (Andreas Dresen)
  3.  25 km/h (Markus Goller)
  4.  Der Junge muss an die frische Luft (Caroline Link)
  5.  3 Tage Quiberon (Emily Atef)
  6.  Aus dem Nichts (Fatih Akin)
  7.  Das schweigende Klassenzimmer (Lars Kraume)
  8.  Mackie Messer – Brechts Dreigroschenoper (Joachim A. Lang)
  9.  Werk ohne Autor (Florian Henkel von Donnersmark)
  10.  303 (Hans Weingartner)

TOP 10 DOKUMENTARFILME

  1.  Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes (Wim Wenders)
  2.  Weit – Die Geschichte von einem Weg um die Welt (Patrick Allgeier, Gwendolin Weisser)
  3.  Maria by Callas (Tom Volf)
  4.  Female Pleasure (Barbara Miller)
  5.  Wildes Herz (Charly Hübner, Sebastian Schulz)
  6.  Das Prinzip Montessori – Lust am Selber lernen (Alexandre Mourot)
  7.  Elternschule (Jörg Adolph & Ralf Bücheler)
  8.  Augenblicke – Gesichter eine Reise (Agnes Warda, JR)
  9.  Leaning Into The Wind – Andy Goldsworthy (Markus Riedelsheimer)
  10.  Auf der Jagd – Wem gehört die Natur (Alice Agneskircher)

TOP 10 DEUTSCHE KINDER/ JUGENDFILME
  1.   Die Kleine Hexe
  2.   Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
  3.   Petterson und Findus – Petterson zieht um
  4.   Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier
  5.   Liliane Susewind
  6.   Das schönste Mädchen der Welt
  7.   Wendy 2 – Freundschaft für immer
  8.   Tabaluga – Der Film
  9.   Biene Maja 2 – Die Honigspiele
  10. Luis und die Aliens

Filmkunstmesse Leipzig erfolgreich zu Ende gegangen

21.09.2018. Die inzwischen 18. Filmkunstmesse Leipzig ist heute zu Ende gegangen. Den insgesamt über 1.100 Fachbesuchern wurde seit Montag eines der vielfältigsten Filmprogramme in der Geschichte der Filmkunstmesse geboten. Insgesamt waren 75 Filme in über 120 Vorstellungen zu sehen, darunter als Eröffnungsfilm der Cannes-Gewinner SHOPLIFTERS von Hirokazu Kore-Eda, der Toronto-Gewinner GREEN BOOK mit Viggo Mortensen, ASTRID der bereits auf der Berlinale für Furore sorgte oder das ambitionierte Coming of Age Drama BOY ERASED.
 
Über 30 Filme, die in Deutschland noch nicht in den Kinos gestartet sind, waren auch für filminteressierte Öffentlichkeit zugänglich. Über 2.500 LeipzigerInnen und ihre Gäste nutzten die Gelegenheit, jeden Abend exklusive Filmpremieren, zum Teil in Anwesenheit der FilmemacherInnen, wie Eva Trobisch (ALLES IST GUT), Philip Gröning (MEIN BRUDER HEISST ROBERT UND IST EIN IDIOT) oder Marcus H. Rosenmüller (TRAUTMANN) zu erleben.
 
Für die Branche ist die Filmkunstmesse Leipzig allerdings auch immer Forum der Begegnung und des Austauschs. So warb die Filmbranche beim politischen Panel der 18. Filmkunstmesse Leipzig mit der Regisseurin Emily Atef, (3 TAGE IN QUIBERON), der Filmberichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Yvonne Magwas, Björn Hoffmann, AG Verleih und Dr. Christian Bräuer, AG Kino, für ein gut ausgestattetes – 30 Millionen Euro schlug Christian Bräuer vor – „Zukunftsprogramm Kino“, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Filmtheater zu stärken.
 
Bei der traditionell im Rahmen der Filmkunstmesse stattfindenden Mitgliederversammlung der AG Kino – Gilde wurde nicht nur der Vorstand bestätigt, die Verbandsmitglieder verabschiedeten zudem einmütig einen Appell an Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Berlinale Chef Dieter Kosslick und seine Nachfolger Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek, im Wettbewerb der Berlinale nur Filme zu zeigen, die eine exklusive Erstauswertung auf den großen Leinwänden der Kinos weltweit vorsehen. Denn die Berlinale stehe für die große Leinwand, Netflix dagegen für den kleinen Schirm. 
 
Die AG Kino – Gilde als Veranstalter hatte neben den Filmvorführungen und Panelveranstaltungen auch wieder ein umfangreiches Seminar- und Workshopprogramm erarbeitet. Dabei ging es um modernes Marketing, die neueste Kinotechnik oder auch neue Entwicklungen im Kinobetrieb.
 
So gab Benjamin Dauhrer vom Cinecittá in Nürnberg einen Überblick über neuste Gadgets in der Kinotechnik und sprach mit Experten von ECLAIR, Eikona und ARRI. Die Media Desks Deutschland stellten zusammen mit dem Medienboard Berlin Brandenburg unter dem Label HANDS ON CINEMA vor, wie man mit Lichtkonzepten das Raumerlebnis in Kinosälen verbessert.
Begeisterung für mehr ‚grünes Kino‘ geweckt haben die Referenten des Panels „KINO – 100 Prozent nachhaltig!“. Im Fokus die Umfrageergebnisse des AG Kino – Gilde Projektes KINO NATÜRLICH, was es bedeutet klimaneutral ein Kino zu betreiben, welche Nachhaltigkeitsaktivitäten die Cineplexgruppe umsetzt und ‚Das Grüne Kinohandbuch‘ der FFA mit konkreten Handlungsempfehlungen und Best Practice – Beispielen, natürlich gedruckt auf 100% Recyclingpapier.
 
Bei allen Gesprächen und Filmvorführungen sorgen die Rahmenveranstaltungen bei der Filmkunstmesse immer auch für zahlreiche Networking-Gelegenheiten. So bei der Verleihung der MDM-Kinoprogrammpreise am Dienstag, dem Empfang der Verleiher am Mittwoch oder bei der 41. Verleihung der Gilde-Filmpreise am Donnerstag, bei dem der Preis in der Kategorie „Bester Film national“ an Andreas Dresens GUNDERMANN ging, der den Preis nicht nur persönlich entgegen nahm, sondern mit seinem Hauptdarsteller Alexander Scheer auch für den musikalischen Höhepunkt der Preisverleihung im Täubchenthal Leipzig sorgte.
 
Die nächste Filmkunstmesse Leipzig findet vom 16. bis 20. September 2019 statt. 

AG Kino – Gilde bestätigt Vorstand und appelliert an die Berlinale

19.09.2018. Die Mitglieder der AG Kino – Gilde, der Bundesverband der Arthousekinos in Deutschland mit 374 angeschlossenen Kinos mit über 800 Leinwänden und über 15 Millionen Besuchern im Jahr, haben sich im Rahmen der Filmkunstmesse Leipzig (17. – 21. September 2018) zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung getroffen. 

Die Mitglieder diskutierten dabei aktuelle filmpolitische und kinospezifische Themen wie die Initiative der AG Kino „Grünes Kino“ oder den European Art Cinema Day, der am 14. Oktober 2018 europaweit in den Arthousekinos stattfinden wird.

Ein großes Thema war der Streamingdienst Netflix. Die Mitgliederversammlung verabschiedete einmütig einen Appell an Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Dieter Kosslick und seine Nachfolger Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek, im Wettbewerb der Berlinale nur Filme zu zeigen, die eine exklusive Erstauswertung auf den großen Leinwänden der Kinos weltweit vorsehen. Nur das gemeinschaftliche Erleben vor der großen Leinwand erzielt die Relevanz, die Filmkunst auch verdient. Die Berlinale steht für die große Leinwand, Netflix für den kleinen Schirm. „Kino ist unverändert Herzkammer eines Films“, so Bräuer. In diesem Sinne sehen die Kinos ihre Aufgabe, Gemeinschaften zu bilden und den Filmemachern, die mit Talent und Feingefühl Werke für die große Leinwand entwicklen, als Partner zur Seite stehen.

Die Mitgliederversammlung bestätigte überdies den Vorstand der AG Kino – Gilde e.V.. Zum ersten Vorsitzenden wurde erneut der Geschäftsführer der Yorck Kino GmbH in Berlin, Dr. Christian Bräuer gewählt. Als Stellvertreter wurden Sigrid Limprecht (Kino in der Brotfabrik, Bonn), Petra Rockenfeller (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen), Christian Pfeil (Arena Filmtheater GmbH, München) und Hermann Thieken (Cinema Arthouse, Osnabrück) bestätigt.

Gilde Filmpreise 2018 – die Shortlist

29.08.2018. Zum 41. Mal werden am 20. September in Leipzig die Gilde Filmpreise der AG Kino – Gilde e.V. verliehen. Die Auszeichnung der deutschen Programmkinobetreiber würdigt zum einen die künstlerische Qualität der Filme, aber auch die Rezeption des Publikums und das Engagement des Verleihs. Dabei können auch Werke ausgezeichnet werden, die im Jahr 2018 erst noch starten, aber von einem Fachpublikum bereits bei Festivals gesichtet wurden. Die Auswahl nimmt eine Jury vor. Die Verleihung findet im Rahmen der 18. Filmkunstmesse Leipzig (17. – 21. September 2018) statt.
 
Auf der Shortlist der Gilde Filmpreise 2018 stehen:

International
DARKEST HOUR (Universal Pictures Germany) Joe Wright
LOVING VINCENT (Weltkino) Dorota Kobiela, Hugh Welchman
SHOPLIFTERS (Wild Bunch Germany) Hirokazu Kore-eda
THE POST (Universal Pictures Germany) Steven Spielberg
THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING MISSOURI (20th Century Fox) Martin McDonagh

National 
3 TAGE IN QUIBERON (Prokino) Emily Atef
DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER (Studiocanal) Lars Kraume
GUNDERMANN (Pandora) Andreas Dresen
TRANSIT (Piffl Medien) Christian Petzold
WERK OHNE AUTOR (Walt Disney Germany) Florian Henkel von Donnersmark
 
IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber ist außer Konkurrenz geblieben, da dieser bereits den Gilde – Filmpreis bei der Berlinale erhielt.
 
Dok-Film
MARIA BY CALLAS (Prokino) Tom Volf
PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES (Universal Pictures Germany) Wim Wenders
WILDES HERZ (Neue Visionen Filmverleih) Charlie Hübner, Sebastian Schulz
 
Kinder- und Jugendfilm 
DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT (Tobis) Aaron Lehmann
DIE KLEINE HEXE (Studiocanal) Michael Schaerer
JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER (Warner Bros.) Dennis Gansel
 

Gilde Filmpreis 2018 für IN DEN GÄNGEN

24.02.2018 Gilde Filmpreis 2018 – Bester Film im Berlinale Wettbewerb für IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber. 

Der Gilde Filmpreis der AG Kino – Gilde für den besten Film im Wettbewerb der Berlinale 2018 geht an den Film IN DEN GÄNGEN von Thomas Stuber.

„Thomas Stuber gelingt mit IN DEN GÄNGEN ein Film, der handwerklich in allen Belangen überzeugt: Drehbuch, Dramaturgie, Kamera, Musik, Lichtgestaltung und Ausstattung verweben sich zu einer eindrucksvoll dichten Atmosphäre, in der die Darsteller sich mit wenigen Worten, aber sehr präzisem Spiel entfalten. Erzählt wird der Alltag in einem Großhandelsmarkt auf humorvoll-lakonische und zutiefst humanistische Weise. Ein Film, der tief bewegt und gleichzeitig enorm unterhaltsam ist“, so die Begründung der Jury.
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AG Kino – Gilde e.V. zum Koalitionsvertrag

08.02.2018 Mit großer Freude reagiert die AG Kino – Gilde, der Verband der deutschen Arthousekinos, auf die Ankündigung im Koalitionsvertrag, den „Kulturort Kino“ durch ein „Zukunftsprogramm Kino“ zu “stärken und zu erhalten“. Weiterlesen

AG Kino-Gilde Screenings während der Berlinale

02.02.2018. Auch in diesem Jahr präsentieren während der Filmfestspiele in Berlin 33 Verleiher 53 Filme im Hackesche Höfe Kino bei den AG Kino – Gilde Screenings. Darunter auch 4 Filme, die bei der Berlinale ihre Premiere feiern sowie Highlights von den Filmfestspielen in Cannes und Venedig. Weiterlesen

Kulturort Kino stärken!

28.09.2017. Beim ‚Filmpolitischen Panel’ im Rahmen der 17. Filmkunstmesse in Leipzig appelliert der Verband der deutschen Filmkunsttheater an den neu gewählten Deutschen Bundestag, den Kulturort Kino zu stärken. Als geeignete Instrumente setzen sie sich für ein anreizorientiertes Programm zum Ausbau der Kinovielfalt sowie für einen Zukunftsfonds zur Verbesserung der Infrastruktur der Kinos in Deutschland ein.

Gerade im Filmkunstmarkt, der überwiegend deutsche und europäische Werke zeigt, reicht die Erlösstruktur nicht aus, um den Erhalt und die Modernisierung von Kinos voll aus eigener Kraft zu stemmen. Dabei erbringen Kinos vielfältige Leistungen für den Film. Erst durch den Einsatz im Kino werden sie überhaupt für ein breiteres Publikum sichtbar. Dafür engagieren sich die Kinos beim lokalen Marketing und setzen sich für Programmvielfalt und begleitende kulturelle wie medienpädagogische Aktivitäten ein.

„Das Kino braucht gute Filme. Vor allem brauchen gute Filme aber das Kino. Daran hat sich auch im digitalen Zeitalter nichts geändert. Im Gegenteil. Kino-Präsenz ist für den Erfolg auf VoD-Portalen entscheidend. Denn nur was auf der großen Leinwand reüssiert, hat reelle Chancen, auf dem kleinen Schirm wahrgenommen zu werden“, so der Vorsitzende der AG Kino – Gilde e.V. Dr. Christian Breuer. „Das Kino ist unverändert auch wirtschaftlich die Herzkammer für den Film. Gerade heimische Produktionen, die nicht mit großen Marketingbudgets ausgestattet sind, brauchen die Arbeit der Filmtheater für den Erfolg.“

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Downsizing eröffnet Branchen-screenings der FKM Leipzig

07.09.2017. DOWNSIZING, Alexander Paynes Venedig-Eröffnungsfilm mit Matt Damon, Kristen Wiig und Christoph Waltz, eröffnet die Branchenscreenings für die Fachbesucher bei der 17. Filmkunstmesse Leipzig (25.-29. September). Weiterlesen