25. März 2025

WO/MEN – Ein Dokumentarfilm von Kristine Nrecaj und Birthe Templin

News

Kinostart: 15. Mai 2025
2024 | Länge: 87 Minuten

Den Trailer sehen Sie hier

WO/MEN erzählt die faszinierende und bewegende Geschichte von sechs Frauen, die sich entschlossen haben, das Unmögliche zu wagen: ihre Weiblichkeit aufzugeben, um als Männer zu leben. Der Dokumentarfilm taucht tief ein in die Tradition der Burrneshas. Albanische Frauen, die sich aus unterschiedlichen Gründen entscheiden, den Rest ihres Lebens als Männer zu verbringen. Das Leben als Burrnesha verschafft den Frauen dieselben Rechte und Pflichten wie Männern. Sozial vollständig akzeptiert, beginnen sie zu denken, zu sprechen und sich zu verhalten wie Männer. Im Laufe der Jahre sind manche von ihnen äußerlich kaum noch als Frauen zu erkennen.

Für viele ist dieser radikale Schritt der einzige Weg, die Familie wirtschaftlich zu unterstützen, Übergriffen zu entgehen oder einer Ehe zu entfliehen. Doch es geht um mehr als nur um eine Verkleidung oder das Annehmen männlicher Privilegien: Es geht um die Sehnsucht nach Freiheit, Selbstbestimmung und ein Leben jenseits traditioneller Rollenbilder, die Frauen zugeschrieben werden. WO/MEN ist ein Film über Mut, Identität, und die Kraft, sich gesellschaftlichen Zwängen entgegenzustellen – und gleichzeitig ein Kommentar zur weltweiten Abwertung dessen, was gesellschaftlich als „weiblich“ gilt.

missingFILMs bringt WO/MEN von Kristine Nrecaj und Birthe Templin am 15. Mai 2025 bundesweit in die Kinos. Neben zahlreichen internationalen Festivalpräsentationen, wurde WO/MEN bei dem Internationalen Filmfestival for Human Rights FICDEH und dem CEIFF in Südamerika als „Best International Documentary Feature“ ausgezeichnet. Seine Deutschlandpremiere feierte der Film 2024 bei DOK Leipzig.

PRESSENOTIZ
Was bringt eine Frau dazu, als Mann zu leben? Und was genau bedeutet das? In Albanien gibt es seit 600 Jahren Burrneshas – Frauen, die beschlossen haben, als Männer zu leben, um frei zu sein und eine Stimme zu haben in einer Welt, in der Frauen all das nicht haben. WO/MEN porträtiert die letzten von ihnen.

Mit WO/MEN gelingt den Berliner Regisseurinnen Kristine Nrecaj und Birthe Templin ein eindringliches filmisches Porträt über Identität, Widerstand und Freiheit. Die Filmemacherinnen beleuchten das soziale Phänomen der Burrneshas aus der Perspektive dieser Frauen und brechen bewusst mit dem oft externen Blick auf die Kultur. Kristine Nrecajs biografische Nähe – eine ihrer Großtanten lebte selbst als Burrnesha – und ihre albanischen Wurzeln, ermöglichen den Filmemacherinnen – nach jahrelanger Recherche – einen sensiblen Zugang ohne sprachliche und kulturelle Barrieren. So gelingt ein sehr vertrauter und respektvoller Umgang mit den Protagonistinnen. Die Filmemacherinnen begleiten die Burrneshas in ihrem Alltag, in ihren teils weit entlegenen Dörfern, lauschen ihren Gedanken, erspüren ihre individuellen Schicksale und begreifen die nachdenklichen Zwischentöne – stets respektvoll, ganz nah und auf Augenhöhe. 

WO/MEN folgt sechs albanischen Frauen, die sich aus unterschiedlichen Gründen entschlossen haben, als Burrneshas zu leben. Sie versprechen enthaltsam zu bleiben und übernehmen offiziell männliche Rollen in der Gesellschaft. Die Entscheidung wird teils bewusst getroffen, teils aus familiärer Notwendigkeit heraus. Für manche Burrneshas ist die Entscheidung ein Akt der Selbstermächtigung, um gesellschaftlichen Zwängen zu entkommen, unabhängig zu sein oder Ehen zu entgehen. Andere wiederum werden bereits von klein auf als Jungen erzogen und in die Rolle hineingeboren, um die traditionelle männliche Familienfunktion zu übernehmen, etwa weil Brüder verstorben sind oder männliche Nachkommen fehlen. 

Für Burrneshas ist ihr Weg kein Ausdruck sexueller Orientierung, sondern eine soziale, ökonomische oder familiäre Notwendigkeit. Sie sind sozial vollständig akzeptiert mit allen Rechten und Pflichten der Männer. 

Die sechs Protagonistinnen lassen das Publikum nah an ihre Geschichten heran. Offen und berührend sprechen sie über ihre Biografien, über Unterdrückung aber auch Selbstermächtigung, über die Sehnsucht nach Freiheit und darüber, wie die Überschreitung gesellschaftlicher Geschlechternormen kein Ausdruck von Wahl – sondern von Überleben ist. Das Phänomen der Burrneshas könnte schon bald der Vergangenheit angehören. In jüngeren Generationen gibt es kaum noch Frauen, die diesen Weg wählen, was den Film auch zu einem wichtigen zeitgeschichtlichen Dokument macht. 

Die Produktion des Films wurde gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien(BKM), dem Deutschen Filmförderfond (DFFF), der Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), der nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen, dem FilmFernsehFondsBayern (FFF) und entstand in Zusammenarbeit mit YLE Finnland und wurde außerdem finanziell unterstützt durch die Cine Complete Postproduction und Stone Circle. Die Entwicklung des Drehbuchs wurde gefördert von der Filmförderungsanstalt (FFA).

In Zusammenarbeit mit Haus des Dokumentarfilms sind Previews von WO/MEN in Anwesenheit von Kristine Nrecaj und Birthe Templin geplant:

Di., 25.03. um 18:15 Uhr
Stuttgart im Delphi Arthaus Kino (Tübinger Straße 6, 70178 Stuttgart)

Mi., 26.03. um 19:30 Uhr
Ludwigsburg im CaligariKino (Seestraße 25, 71638 Ludwigsburg)

WO/MEN ist außerdem Teil der Sektion Berlin Spotlights beim 21. achtung berlin filmfestivalund wird dort an folgenden Terminen gezeigt:

Di., 08.04. um 20:15 Uhr
Berlin im City Kino Wedding (Müllerstraße 74, 13349 Berlin)

Mi., 09.04. um 21:15 Uhr
Berlin im ACUDkino (Veteranenstraße 21, 10119 Berlin)
Alle Termine unter Vorbehalt

Weitere Informationen und das gesamte Pressematerial finden Sie hier

bla

Über uns!

SteinbrennerMüller Kommunikation
in Berlin hat sich auf die Kommunikation und Pressearbeit in den Bereichen Kultur und Medien spezialisiert. Die Agentur wird von Dr. Kathrin Steinbrenner und Kristian Müller geführt.