28. Juli 2016
VDFP mit zwei Filmen bei der Biennale in Venedig
News
28.07.2016. Zwei Filme von Produzenten des VDFP (Verband Deutscher Filmproduzenten) feiern ihre Weltpremiere bei der 73. Biennale (31.08.-10.09.2016) in Venedig: „Die schönen Tage von Aranjuez“ von Wim Wenders, produziert von der Berliner Neue Road Movies, ist im Wettbewerb zu sehen. Ronny Trockers „Die Einsiedler“, produziert von der Berliner zischlermann filmproduktion, läuft im Wettbewerb der Reihe „Orizzonti“.
Gian-Piero Ringel vom VDFP-Mitglied Neue Road Movies produzierte „Die schönen Tage von Aranjuez“ gemeinsam mit der Pariser Alfama Films Productions. Wim Wenders Film ist die filmische Inszenierung des gleichnamigen Theaterstücks seines langjährigen Weggefährten und Freundes Peter Handke mit dem Untertitel „Ein Sommerdialog“. Das eindringliche Kammerspiel ist ein Zwiegespräch zwischen einer Frau (Sophie Semin) und einem Mann (Reda Kateb) über ihre Erfahrungen in der Liebe, über die Kindheit, Erinnerungen, das Wesen des Sommers, Männer und Frauen im Allgemeinen, weibliche Sichtweisen und männliche Wahrnehmungen. Im Hintergrund im Haus sitzt ein Schriftsteller (Jens Harzer), der den Dialog der beiden entwirft – oder zu Papier bringt. „Die schönen Tage von Aranjuez“ ist bereits die fünfte Zusammenarbeit von Handke und Wenders. Der Film startet in Deutschland am 3. November 2016 und wird in ausgewählten Kinos auch in 3D zu sehen sein. Die Produktion wurde gefördert von CNC / Centre National du Cinéma et de l’Image Animée (Nouvelles Technologies en Production), FFA, Medienboard Berlin-Brandenburg, Film- und Medienstiftung NRW, RTP / Rádio e Televisão de Portugal.
„Die Einsiedler“ wurde produziert von Susanne Mann und Paul Zischler vom VDFP-Mitglied zischlerman filmproduktion gemeinsam mit der Wiener Golden Girls Film und der Bozener Echo Film als Serviceproduktion. Der Südtiroler Regisseur Ronny Trocker erzählt in dem Drama, für das er auch das Drehbuch schrieb, das Schicksal einer Bergbauernfamilie und die beklemmende Beziehung der Bäuerin Marianne (Ingrid Burkhard) zu ihrem Sohn Albert (Andreas Lust). Während die alternde Frau fest entschlossen ist, ihren Lebensabend auf dem abgeschiedenen Eggerhof zu verbringen und dafür selbst den Unfalltod ihres Mannes vertuscht, ist ihr introvertierter Sohn bereits vor vielen Jahren ins Tal abgewandert, um die Familie zu unterstützen. Er sucht jedoch vergeblich nach Anschluss an die moderne Gesellschaft. Als sich mit dem ersten Schnee der raue Bergwinter wieder einmal ankündigt, muss sich Albert zwischen der Erhaltung alter Lebensweisen am Berg oder neuen Perspektiven im Tal entscheiden. Der Film wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Medienboard Berlin-Brandenburg, dem Österreichischen Filminstitut sowie der Südtiroler Filmförderung IDM, die auch bereits die Stoffentwicklung unterstützten. Die Produktion wurde in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender Servus TV hergestellt.
Mit der Einladung von zwei Filmen von Produzenten des Verbands nach Venedig setzt sich der international erfolgreiche Auftritt der Verbandsmitglieder in 2016 fort. Zuletzt wurde Maren Ades „Toni Erdmann“ (Komplizen Film, Produzenten: Janine Jackowski und Jonas Dornbach) bei den Filmfestspielen in Cannes überschwänglich gefeiert. Und die deutsche Koproduktion „The Happiest Day in the Life of Olli Mäki“ von Juho Kuosmanen (One Two Films, Produzenten: Sol Bondy und Jamila Wenske) erhielt den „Prix Un Certain Regard“, den Hauptpreis der Nebensektion Un Certain Regard. Weitere Preise in der Offiziellen Sektion gab es für Oliver Assyas, der für „Personal Shopper“ (Koproduzent Detailfilm, Produzenten: Fabian Gasmia und Henning Kamm) als bester Regisseur ausgezeichnet wurde, sowie in der Nebenreihe „Semaine de la Critique“ für „Albüm“ von Mehmet Can Mertoglu, der den France 4 Visionary Award erhielt (Koproduzent Neue Mediopolis, Produzent: Alexander Ris) und „Diamond Island“ von Davy Chou, der den SACD Award erhielt (Koproduzent Vandertastic, Produzent: Hanneke van der Tas). Ebenfalls im Cannes-Wettbewerb: „Ma Loute“ („Slack Bay“) von Bruno Dumont (Twenty Twenty Vision Filmproduktion, Produzent: Thanassis Karathanos / Pallas Film), „Elle“ von Paul Verhoeven (Twenty Twenty Vision Filmproduktion, Produzent: Thanassis Karathanos); in der Reihe „Un Certain Regard“ waren „Apprentice“ von Boo Junfeng (Augenschein Filmproduktion, Produzenten: Jonas Katzenstein und Maximilian Leo) und „Eshtebak“ („Clash“) von Mohamed Diab (NiKo Film, Produzentin: Nicole Gerhards) zu sehen.