22. Juni 2021
MUBIS kuratierte, tägliche Filmauswahl im Juli
News
Filmemacher*innen eine Plattform zu bieten, ist seit dem Start von MUBI zentrale Aufgabe und Verpflichtung. Im Juli feiert die MUBI drei Regisseur*innen ganz besonders: die große polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska wird – in Kooperation mit dem Filmfest München, dass Anfang Juli beginnt – in einer Hommage geehrt. Außerdem präsentiert MUBI seinem weltweiten Publikum die Filmkunst von Christian Petzolds und schließlich wird Kelly Richards Werk gezeigt, deren wichtigster Film „First Cow“ im letzten Jahr das Berlinale-Publikum verzauberte.
Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der täglich hinzukommenden Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Juli 2021. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel.
Das sind die Highlights:
In Kooperation mit dem Filmfest München – eine Hommage an Małgorzata Szumowska:
Ab 2 Juli: DAS BESSERE LEBEN (2011, Polen, Drama) – Małgorzata Szumowska schickte mit ihrer Geschichte über die erfolgreiche Pariser Journalistin Anna die wunderbare Juliette Binoche auf erfolgreiche Festivaltour nach Toronto (2011), zur Berlinale und zum Tribeca Film Festival (2012). Sie erzählt in DAS BESSERE LEBEN, wie Annas Recherche für einen Artikel über das Leben von Studentinnen, die ihr Geld als Escorts verdienen, sie immer stärker fesselt und auch ihr Familienleben zu beeinflussen droht.
Ab 4. Juli: BODY (2015 Polen, Drama, Komödie) – Małgorzata Szumowskas erhielt für ihr Drama 2015 den Silbernen Bären für die beste Regie und wurde in der Folge auch für den Europäischen Filmpreis nominiert. In BODY erzählt sie von der magersüchtigen Olga, die in einer psychiatrischen Klinik auf die Therapeutin Anna trifft, die behauptet, mit Geistern kommunizieren zu können und dabei Kontakt zu Olgas toten Mutter gehabt zu haben. Sie lädt Olga zu einer Seance.
Ab 5. Juli: DIE MASKE (2018, Polen, Drama) – Jacek, ein lebenslustiger, ausgesprochen gutaussehender Bauarbeiter arbeitet auf der Baustelle, wo eine gigantische, selbst Rio de Janeiro in den Schatten stellende Jesus-Statue errichtet wird. Ein schwerer Arbeitsunfall macht Jacek zum ersten Kandidaten für eine Gesichts-Transplantation. Małgorzata Szumowska brachte die Beschäftigung mit dem menschlichen Gesicht 2018 einen weiteren Silbernen Bären ein, dieses Mal den großen Preis der Jury.
MUBI präsentiert die Christian Petzold Reihe mit fünf seiner Filme:
Ab 3. Juli: UNDINE (2020, Deutschland, Frankreich, Drama, Liebesfilm, Fantasy) – ist Christian Petzolds jüngstes Werk und der vielversprechende erste Teil einer geplanten Filmtrilogie über Figuren der deutschen Romantik. Der Film erzählt in einer Neuinterpretation vom Mythos der geheimnisvollen Wasserfrau Undine, die nur durch die Liebe eines Menschen ein irdisches Leben führen und eine Seele erlangen kann. UNDINE ist ein modernes Märchen in einer entzauberten Welt und die Geschichte einer Liebe auf Leben und Tod. Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der Berlinale 2020, wo Paula Beer für ihre Titelrolle den Silbernen Bären für die beste Darstellerin gewann und später auch den Europäischen Filmpreis erhielt.
Ab 10. Juli: DIE INNERE SICHERHEIT (2000, Deutschland, Drama) – Realistischer geht es in Christian Petzolds 20 Jahre zuvor gedrehtem RAF Drama zu: Sicher sind die RAF-Mitglieder Clara und Hans nirgendwo. Deswegen hält sich die Familie immer nur für kurze Zeit an einem Ort auf. So wie jetzt in Portugal. Um sich nicht weiter der Gefahr auszusetzten, entdeckt zu werden, wollen sie jetzt mit Hilfe eines Freundes nach Brasilien ziehen. Der Film lief auf den Festivals in Venedig, Berlin, Rotterdam und Karlovy Vary.
Ab 16. Juli: GESPENSTER (2005, Deutschland, Drama) – Gemeinsam mit DIE INNERE SICHERHEIT und YELLA bildet der Film Petzolds sogenannte „Gespenster-Trilogie“. Mit der atmosphärisch dichten Studie über Trauer, Einsamkeit und die vergebliche Suche nach Nähe nahm Petzold auch 2005 im Wettbewerb der Berlinale teil.
Ab 24. Juli: YELLA (2007, Deutschland, Drama) – Auf der Flucht vor ihrem unberechenbaren Ex-Mann flieht Yella aus ihrer Heimatstadt in der ehemaligen DDR in ein neues Leben im Westen. Sie findet einen vielversprechenden Job bei einem Geschäftsmann, mit dem sie bald eine Romanze eingeht. Doch vermeintlich begrabene Wahrheiten bedrohen ihr Glück. Nina Hoss, immer wieder gesetzt in Petzolds Filmen, erhielt für ihre Titelrolle den Silbernen Bären für die beste Darstellerin.
Ab 31. Juli: JERICHOW (2008, Deutschland, Drama) – Venedig, Berlin, Rotterdam, Toronto: Christian Petzolds Filme feiern immer wieder Erfolge bei den großen internationalen Festivals. So auch JERICHOW mit Benno Fürmann und Nina Hoss. Der unehrenhaft entlassene Afghanistan-Veteran Thomas kehrt in sein Heimatdorf Jerichow zurück. Ali, ein ortsansässiger türkisch-deutscher Geschäftsmann und Besitzer einer Imbisskette, stellt ihn als Fahrer ein. Da lernt Thomas Laura kennen, die junge und attraktive Frau seines Chefs.
Ab 8. Juli: DIE HÖLLE VON HENRI-GEORGES CLOUZOT von Serge Bromberg und Ruxandra Medrea (2002, Frankreich, Dokumentarfilm) – 1964 scheiterte Henri-Georges Clouzots ehrgeiziges Filmprojekt L’Enfer, nachdem erst der Hauptdarsteller vieler bereits gedrehter Szenen, Serge Reggiani, ersetzt werden musste und kurz darauf Clouzot selbst einen Herzinfarkt erlitt. 45 Jahre später präsentierten Serge Bromberg und Ruxandra Medrea einen faszinierenden Dokumentarfilm, der neben den bereits gedrehten Szenen Interviews mit Mitgliedern des Produktionsstabs und nachgestellte Schlüsselszenen enthält und so offenbart, welch einmaliges Werk der Filmgeschichte vorenthalten wurde. Als Hommage an den Regisseur und die Hauptdarsteller lief der Film 2009 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, später auf dem Toronto International Film Festival sowie auf den Festivals in New York, Vancouver und London.
Das Kelly Reichardt Triple Feature:
Ab 9. Juli: MUBI EXKLUSIV – FIRST COW von Kelly Reichardt (2019, USA, Drama, Western) – “A masterpiece” urteilt die New York Times. Die vielfach ausgezeichnete Regisseurin Kelly Reichardt kehrt mit ihrem gespannt erwarteten Kinofilm FIRST COW zurück nach Oregon und erzählt vor dem Hintergrund des Wilden Westens vergangener Zeiten nach Romanvorlage und Drehbuch von Jonathan Raymond eine spannende und berührende Geschichte von kleinen Verbrechen und großer Freundschaft. Der Film begeisterte Publikum und Kritik im Wettbewerb der Berlinale, in Locarno und Rotterdam.
Ab 15 Juli: OLD JOY (2006, USA, Drama) – uraufgeführt in Sundance erzählt OLD JOY von zwei alten Freunden, die sich bei einem gemeinsamen Campingausflug eingestehen müssen, sich doch weiter auseinander entwickelt zu haben, als sie dachten. Wieder basiert Kelly Reichardts Film auf einer literarischen Vorlage von Jonathan Raymond.
Ab 19. Juli: WENDY & LUCY (2008, USA, Drama) – auch der dritte Film in der Kelly Reichardt-Reihe entstammt einer Kurzgeschichte und dem Drehbuch von Jonathan Raymond. Wendy, gespielt von der bezaubernden Michelle Williams, fährt mit ihrem Hund Lucy nach Alaska, wo sie sich im Sommer einen lukrativen Job in einer Fischfabrik erhofft. Doch als ihr Auto in Oregon den Geist aufgibt, reißt ihre finanzielle Absicherung und sie muss sich einigen fatalen Herausforderungen stellen. WENDY & LUCY lief in Cannes, wo Lucy mit dem renommierten Palm Dog ausgezeichnet wurde.
Ab 11. Juli: DIE SEHNSUCHT DER SCHWESTERN GUSMAO von Karim Ainouz (2019, Brasilien, Deutschland, Drama) – Der Gewinner Film der Un Certain Regard –Reihe des Filmfestivals in Cannes 2019 ist in Rio de Janeiro der 1940er Jahre angesiedelt. Die Schwestern Eurídice und Guida sind unzertrennlich. Ihr Aufwachsen in einem konservativen Elternhaus entspricht der gesellschaftlichen Norm: angepasst und unbemerkt. Doch die 18-jährige Eurídice träumt von einem Leben als Pianistin und die etwas ältere Guida von der großen Liebe. Als ihr Vater sie zwingt, jeglichen Kontakt zueinander abzubrechen, nehmen sie ihr Schicksal in die eigenen Hände, stets in der Hoffnung, eines Tages wieder zueinander zu kommen.
Ab 28. Juli: MAPS OF THE STARS von David Cronenberg (2014, Kanada, USA, Drama) – „Cronenbergs neue Variante der hollywoodschen Dysfunktionalität“ (Der Spiegel) eröffnete 2014 das Cannes Filmfestival. Juliane Moore war zudem für ihre schauspielerische Leistung für einen Golden Globe nominiert. Die Abgründe Hollywoods mit bester Besetzung: Neben Julianne Moore, die als in die Jahre gekommene Diva brilliert, sind unter anderen auch Robert Pattison, als aufstrebender Schauspieler der noch Chauffeur ist, Mia Wasikowska als zynischer Kinderstar und Carrie Fischer als deren eiskalte Mutter zu sehen.
Hier geht es zur kompletten Filmliste im Juli.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: mubi@steinbrennermueller.de