16. Mai 2022

MUBI im Juni 2022: Die Highlights des Programms

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Im Juni zelebriert MUBI den Pride Month und präsentiert – noch etwas mehr als ohnehin schon – queere Filme aus der ganzen Welt. Dokumentarisch etwa in OUR BODIES ARE YOUR BATLEFIELDS, der in die Transvestiten-Szene in Argentinien führt oder in THE ACTRESS mit einer gleichermaßen kunstvollen und verstörenden Performance.

Oder fiktional, etwa im Coming of Age Drama BEACH RATS, das vom harten Leben eines jungen Schwulen im rauen Brooklyn erzählt. Eine vibrierende Liebesgeschichte erzählt dagegen THÉO & HUGO und in THE BOOTH wird eine Kabine in einem Einkaufszentrum in Mumbai zur Geheimnisträgerin. Aber auch das restliche kuratierte Programm verspricht vielfältige Blickwinkel auf das Leben. In KEDI streifen die Zuschauer:innen mit streunenden Katzen durch Istanbul, in WIR reisen sie mit dem Schnellzug quer durch Paris und seine Vororte, in EDEN setzten sie sich auf die Spuren der französischen Housemusik, während sie in DER HOCHZEITSSCHNEIDER VON ATHEN oder SIBERIA  Männer bei der Suche nach sich Selbst begleiten. In die tiefen Abgründe des Verbrechens führt BELONGING ebenso wie THE NILE HILTON INCIDENT in die korrupte Welt ägyptischer Eliten angesichts eines Mordfalls.

 

Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der täglich neu hinzugefügten Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Juni 2022. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel.

 

 

Das sind die Highlights:

 

 

Ab 6. Juni: BELONGING von Burak Çevik (2019, Türkei, Kanada, Drama).

Diese unkonventionelle Mischung aus dokumentarischem Fotoroman und fiktiver Liebesgeschichte schildert einen Mord, der die eigene Familie des Regisseurs erschütterte. Als der Filmemacher gerade zehn Jahre alt war, wurde seine Großmutter von seiner Tante und deren Liebhaber kaltblütig ermordet. Sein zweiter Spielfilm, der bei der Berlinale 2019 Weltpremiere feierte, ist ein originelles Beispiel für Autofiktion und eine unheimliche Re-Inszenierung eines traumatischen Erlebnisses.

 

Ab 10. Juni: DIE NILE HILTON AFFÄRE von Tarik Saleh (2017, Schweden, Dänemark, Thriller, Krimi, Drama).

DIE NILE HILTON AFFÄRE von Tarik Saleh ist ein düsterer Politthriller, der auf einem wahren Fall beruht. Weltpremiere feierte der Film beim Sundance Filmfestival 2017 und war u.a. als „Bester fremdsprachiger Beitrag“ für den César nominiert.

Kairo, wenige Wochen vor der ägyptischen Revolution im Jahr 2011: Polizeidetektiv Noredin arbeitet in der berüchtigten Polizeistation Kasr el-Nil, wo Korruption auf der Tagesordnung steht. Als ihm der Fall einer ermordeten Frau übergeben wird, führen ihn die Ermittlungen in ein Nobelhotel und schon bald weisen die Spuren auf die Verwicklung der ägyptischen Elite hin.

 

Ab. 11. Juni: KEDI: VON KATZEN UND MENSCHEN von Ceyda Torun (2016, Türkei, USA, Dokumentarfilm).

Sie sind zu einem wesentlichen Bestandteil der Stadt geworden, zu hunderttausenden streifen sie frei durch die Metropole Istanbul – türkische Straßen-Katzen. Regisseur Ceyda Torun schildert in KEDI das Leben von sieben dieser Streuner, beobachtet sie, folgt ihnen und interviewt Menschen, die sich um die freilebenden Katzen kümmern. Dabei zeichnet er ein ganz besonderes Porträt von Istanbul. Um den Katzen näher zu kommen, entwickelten die Kameraleute eine spezielle Kamerakonstruktion, mit der sie die Katzen in Bodennähe filmen konnten.

 

Ab 12. Juni: DETACHMENT von Tony Kaye (2011, USA, Drama).

Henry Barthes ist Aushilfslehrer, er wird immer dann geholt, wenn an einer Schule jemand krank ist oder ausfällt. Sein neuer Job führt ihn an eine besonders prekäre Schule, wo er in besonderem Maße gefordert wird. Denn er entdeckt einen Hoffnungsschimmer in einer Klasse, die vom Kollegium längst aufgegeben wurde.

DETACHMENT, der mit Adrian Brody in der Hauptrolle des Lehrers sowie Marcia Gay Harden und James Caan namhaft besetzt ist, thematisiert das große Thema des maroden amerikanischen Schulsystems.

 

Ab 17. Juni: SIBERIA von Abel Ferrara (2020, Italien, Deutschland, Drama).

Willem Dafoe spielt in SIBERIA einen einsamen, gebrochenen Mann. Um endlich seinen inneren Frieden zu finden, hat er sich in eine einsame Hütte in den verschneiten Bergen zurückgezogen. Dort betreibt er eine kleine Gaststätte, in die sich nur selten Reisende oder Einheimische verirren. Doch auch an diesem entlegenen Ort findet er keine Ruhe. Eines Nachts bricht er mit seinem Hundeschlitten auf, getrieben von der Hoffnung, sein wahres Ich zu finden. Eine Reise durch seine Träume, Erinnerungen und Fantasien beginnt.

 

Ab 18. Juni: DER HOCHZEITSSCHNEIDER VON ATHEN von Sonia Liza Kenterman (2020, Griechenland, Deutschland, Drama)

Nikos ist ein Schneider alter Schule, doch sein Geschäft für Herrenmaßanzüge läuft schleppend und es droht der Bankrott. Um mit seinem Handwerk zu überleben, muss Nikos sich etwas einfallen lassen. Er baut sich einen fahrbaren Stand, sucht sich einen guten Platz auf dem Markt und beginnt in seiner Not sogar Brautkleider zu schneidern. Ein einträgliches Geschäft, wie sich herausstellt: Mit seiner Schneiderei auf Rädern bringt Nikos Stil und Selbstvertrauen zu den Frauen von Athen.

 

Ab 25. Juni: EDEN von Mia Hansen-Løve (2014, Frankreich, Drama).

Regisseurin Mia Hansen-Løve dreht einmal mehr einen (Auto-)Biografischen Film und erzählt in EDEN, eng an die Biografie ihres Bruders angelehnt, vom Leben eines DJs: Paris, 1992. House-Musik mit dem sogenannten French Touch begeistert die Raver auf der ganzen Welt. Daft Punk feiern erste Erfolge. Im Strudel des aufregenden Pariser Nachtlebens macht auch Paul seine ersten Schritte als DJ. Gemeinsam mit seinem Freund Stan formt er das Duo Cheers. Sie erobern die Dancefloors der Underground Clubs, legen auf, nehmen Kokain und geben sich ganz dem Rausch des flüchtigen Nachtlebens hin. Doch schon bald droht Paul sich in dieser Parallelwelt zu verlieren und rutscht ab…

 

Ab 29. Juni: MUBI EXKLUSIV – WIR von Alice Diop (2021, Frankreich, Dokumentarfilm).

Paris – der Pendlerzug der Schnellbahnstrecke RER B verläuft von Nord nach Süd, einmal quer durch die französische Hauptstadt und seine Randbezirke. Regisseurin Alice Diop bricht das Narrativ der sogenannten Französischen Gemeinschaft auf und stellt in ihrem Dokumentarfilm WIR die Frage: „Gibt es so etwas wie ein „Wir“ in unseren fragmentierten Gesellschaften?“ Alice Diop gibt Einblicke in unterschiedlichste Lebensformen und Lebensrealitäten, gibt den Menschen und Orten ein Gesicht und liefert gleichzeitig das Abbild einer zersplitterten Gesellschaft.

Weltpremiere feierte WIR bei der Berlinale 2021 und wurde mit dem Dokumentarfilmpreis sowie in der Reihe Encounters als „Bester Film“ ausgezeichnet.

 

MUBI FEIERT DEN PRIDE MONTH

Ab 2. Juni: BEACH RATS von Eliza Hittman (2017, USA, Drama, LGBTQ+).

Frankie, ein zielloser Teenager, lebt am Stadtrand von Brooklyn. Tagsüber hängt er mit seinen Freunden ab, treibt Sport und raucht Gras. Kürzlich ist sein Vater gestorben, seine Mutter drängt ihn, sich eine Freundin zu suchen. Der Trostlosigkeit seines Familienlebens versucht Frankie in anonymen Chatrooms zu entfliehen und flirtet online mit älteren Männern. Schließlich wagt er sich auch in die sogenannten Cruising Bereiche am Flussufer. Als sein geheimes Doppelleben droht aufgedeckt zu werden, muss Frankie eine radikale Entscheidung treffen.

Eliza Hittman wurde für ihr poetisch-realistisches Coming of Age Drama 2017 beim Festival in Sundance mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Es folgten weiter Festivals wie das Locarno Film Festival, das BFI London Film Festival und die Independent Spirit Awards.

 

Ab 8. Juni: MUBI EXKLUSIV – THE ACTRESS von Andrew Ondrejcak (2021, USA, Drama, Kurzfilm).

In THE ACTRESS stellt der Performance- und Design-Künstler Andrew Ondrejcak die Frage „Wie hat Hollywood die Ideale unserer Kultur in Bezug auf Kunst, Schönheit und – letztendlich – uns selbst geprägt?“ Für das experimentelle Kurzfilmprojekt arbeitete er mit der transsexuellen Filmemacherin und Schauspielerin Isabel Sandoval zusammen, der er mit der Kamera folgt, während sie sich in konstanter Gestaltwandlung durch ikonische Momente der Filmgeschichte bewegt und dabei filmische Archetypen neu erfindet.

 

Ab 13. Juni: THÉO & HUGO von Jacques Martineau und Olivier Ducastel (2016, Frankreich, Drama, LGBTQ+, Liebesfilm, Erotikfilm).

Théo und Hugo lernen sich kennen als sie sich in einem Sex-Klub ihrem Verlangen hingeben. Doch sie merken schnell, dass sich mehr zwischen ihnen entwickeln könnte. Sie beschließen zusammen durch das nächtliche Paris zu streifen, um sich besser kennenzulernen.

THÈO & HUGO spielt in Echtzeit an Pariser Originalschauplätzen und wurde auf internationalen Filmfestivals gefeiert: So wurde der Film bei seiner Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin 2016 mit dem „Teddy Award“ ausgezeichnet, erhielt beim Chicago International Film Festival den „Silver Q Hugo Award“ als bester Spielfilm, beim FilmOut in San Diego folgten die Auszeichnungen als „Bester Film“ und für Geoffrey Couët und François Nambo als „Beste Darsteller“ und beim Wiked Queer Boston Festival und dem In&Out Festival in Nizza wurde jeweils der „Publikumspreis“ verliehen.

 

Ab 22. Juni: OUR BODIES ARE YOUR BATTLEFIELDS von Isabelle Solas (2021, Frankreich, Dokumentarfilm, LGBTQ+).

Argentinien ist zerrissen zwischen einem tiefen Konservatismus und einem beispiellos dynamischen Feminismus. Inmitten dieses gesellschaftlichen Konflikts lenkt Regisseurin Isabelle Solas mit ihrem Dokumentarfilm den Fokus auf Claudia und Violeta, zwei Transfrauen, die sich selbst als Transvestiten identifizieren. Die Kamera begleitet sie auf ihren politischen Reisen und ihren ständigen Kämpfen gegen die allgegenwärtige, patriarchale Gewalt und zeigt auch sehr intime Momente ihres Privatlebens.

 

Ab 28. Juni: THE BOOTH von Rohin Raveendran (2018, Indien, Kurzfilm, Drama, LGBTQ+).

Im Kurzfilm THE BOOTH nutzt Regisseur Rohin Raveendran die klaustrophobische Enge einer Kabine eines Einkaufszentrums für einen Einblick in die Welt der gesellschaftlichen Tabus und unterdrückten Wünsche. In der Kabine, in der potentielle Ladendieb:innen gefilzt werden, erlaubt der Filmemacher seinen Figuren – eine Kundin und eine Kaufhaus-Wärterin – eine zärtliche, heimliche Begegnung. Vor den Blicken der vorbeigehenden Käufer verborgen, teilen die beiden Frauen einen Moment der Intimität.

 

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