14. Januar 2022
MUBI im Februar 2022: Die Highlights des Programms
News
Im Februar bringt MUBI jede Menge Highlights internationaler Filmfestivals ins Programm. Über COW, Andrea Arnolds erstem Dokumentarfilm, sagte der Guardian nach der Weltpremiere in Cannes 2021: „Bemerkenswert. Unerschrocken und empathisch. Der Film von Andrea Arnold hat etwas sehr Herzhaftes und Engagiertes: eine Eindringlichkeit und Intimität.“
MUBI präsentiert das besondere Debüt, das 2021 einen regelrechten Festival-Marathon absolviert hat und u.a. auch beim Filmfest in Hamburg zu sehen war, exklusiv.
Mit SYNONYMES, dem Golden Bären Gewinner von 2019, TASTE, dem 2021 der Jury Sonderpreis in der neuen Encounters Reihe der Berlinale verliehen wurde, dem eindringliche Dokumentarfilm VATERLANDSVERRÄTER und MOON – 66 QUESTIONS präsentiert MUBI Filme, die ihre Weltpremiere bei der Berlinale feierten.
Und schließlich werden in der Reihe „From France with Love“ weitere bemerkenswerte Produktionen junger, aufstrebender französischer Filmemacher:innen präsentiert, die bei der diesjährigen Ausgabe des Online-Filmfestival von UniFrance MyFrenchFilmFestival.com laufen.
Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der täglich neu hinzugefügten Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Februar 2022. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel.
Das sind die Highlights:
Aus der Reihe FROM FRANCE WITH LOVE:
Ab 01. Februar: EIN LAND DAS SICH FÜR WEISE HÄLT von David Dufresne (2020, Frankreich, Dokumentarfilm). In David Dufresnes Dokumentarfilm, der 2020 u.a. bei den Festivals in Cannes, Toronto, beim CPH-DOX in Kopenhagen und dem New York Film Festival lief, hinterfragt und konfrontiert eine Gruppe von Bürgern ihre Ansichten über die soziale Ordnung und die Legitimität des Einsatzes von Polizeigewalt.
Ab 08. Februar: DER NACHTARZT von Elie Wajeman (2020, Frankreich, Drama, Thriller). Mikael ist ein Nachtarzt. Zwischen zwei Patienten aus schwierigen Stadtvierteln behandelt er diejenigen, die niemand sehen will. Eines Nachts nimmt er sich vor, auszusteigen und sein Leben neu zu gestalten. Doch der Preis, den er dafür zahlen muss, ist hoch.
Ab 11. Februar: MUBI EXKLUSIV – COW von Andrea Arnold (2021, Großbritannien, Dokumentarfilm). In ihrem Dokumentarfilm-Debüt begleitet Andrea Arnold über mehrere Jahre eine ganz besondere Protagonistin: LUMA eine Milchkuh, die Tag ein, Tag aus ihrer Arbeit nachgeht. COW ist frei von jeglicher Romantik und wirft einen nüchternen Blick auf die Realität. Dabei ist der Filmemacherin ein sehr intensives Porträt gelungen, das die Schönheit eines Nutztieres sieht und seine Lebensleistung anerkennt: „Dieser Film ist ein Versuch, Kühe zu betrachten. Um uns ihnen näher zu bringen. Sowohl ihre Schönheit als auch die Herausforderung ihres Lebens zu sehen. Wenn ich Luma, unsere Kuh, ansehe, sehe ich die ganze Welt in ihr“, betont die Filmemacherin.
Dass Andrea Arnold mit COW etwas ganz Besonderes gelungen ist, beweist auch der große Festival Erfolg: Nach der hochgelobten Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 tourte der Film auf zahlreichen internationalen Filmfestivals von u.a. London, über Tokio, Sydney, Chicago, Philadelphia, New York, Montreal bis nach Jerusalem, Wien, Rom, und Hamburg – um nur ein paar der Stationen zu nennen.
FESTIVAL FOCUS BERLINALE
Ab 10. Februar: SYNONYMES von Nadav Lapid (2019, Frankreich, Israel, Drama, Komödie). Der Gewinner des Goldenen Bären der Berlinale 2019 besticht durch die störrische Grundhaltung des Hauptdarstellers – der junge Israeli Yoav kommt nach Paris. Sein altes Leben, seine Identität, will er hinter sich lassen und neu beginnen. Er beschließt nie wieder hebräisch zu sprechen und ein echter Franzose zu werden. Doch schon der Anfang zeigt, so einfach wird es ihm nicht gelingen: Kaum in Paris angekommen, klopft er an eine Wohnungstür, nur um festzustellen, dass die Wohnung leer ist. Während er dort badet, werden seine Sachen gestohlen. Regisseur Nadav Lapids Hommage an die Nouvelle Vague ist ein rauschhafter Trip durch Paris und erzählt dabei ganz unsentimental und mit trockenem Humor von bösen Geistern der Vergangenheit und existentiellen Abgründen, denen man nie ganz entkommen kann.
Ab 15. Februar: FOR LUCIO von Pietro Marcello (2021, Italien, Dokumentarfilm, Biografie, Musikfilm).Pietro Marcellos Dokumentarfilm, der bei den Berlinale Specials 2021 präsentiert wurde, ist eine Hommage an den italienischen Sänger Lucio Dalla, der in seinen Liedern das Italien der Nachkriegszeit besingt und dabei die rasanten Veränderungen in der Gesellschaft und Kultur anmahnt. In dem der Regisseur das Leben des Sängers nachzeichnet, gestützt auf Archivmaterial und den Erinnerungen von Lucio Dallas Manager und Freund Tobia Righi, zeigt Regisseur Pietro Marcello originell und wirkungsvoll den rasanten Wandel Italiens.
Ab 16. Februar: MUBI EXKLUSIV – TASTE von Lê Bảos (2021, Vietnam, Singapur, Drama). In der Sektion Encounters der Berlinale 2021 wurde TASTE mit dem „Sonderpreis der Jury“ ausgezeichnet. Beim Festival du Nouveau Cinéma in Montreal kam die Sonder-Auszeichnung des Daniel Langlois Innovation Award“ dazu. Lê Bảos erster Spielfilm ist eine feinfühlig komponierte, sinnliche Meditation: Man taucht ein in die Slums von Ho-Chi-Minh-Stadt, wo ein arbeitsloser nigerianischer Fußballspieler nach seinem Platz in der Gesellschaft sucht. Er freundet sich mit vier Frauen mittleren Alters an und zieht mit ihnen zusammen, gemeinsam begeben sie sich in eine intime Utopie – eine Art Urzustand, bestehend aus Saubermachen, Kochen, Essen, Schlafen und Sex.
Ab 19. Februar: MOON, 66 QUESTIONS von Jaqueline Lentzou (2021, Griechenland, Frankreich, Drama). Mit MOON, 66 QUESTIONS gibt Jacqueline Lentzou ihr Spielfilmdebüt, und feierte in der Reihe Encounters Weltpremiere bei der Berlinale 2021. Als ihr Vater Paris schwer erkrankt, beschließt Artemis, nach einigen Jahren der Abwesenheit in ihre Heimat Griechenland zurückzukehren, um sich um ihn zu kümmern. Nach und nach nähern sich Vater und Tochter wieder an und entwickeln eine ganz neue Beziehung. Das Berlinale Fazit: „Auf psychoanalytischen Pfaden folgt der Film dem Strom des Unbewussten, wirft Licht auf die Grauzonen des familiären Miteinanders und lässt die Zuneigung zwischen Paris und Artemis wieder aufleben.“
Ab 22. Februar: VATERLANDSVERRÄTER von Annekatrin Hendel (2011, Deutschland, Biografie, Dokumentarfilm). Die Weltpremiere von VATERLANDSVERRÄTER feiert Regisseurin Annekatrin Hendel bei der Berlinale 2011. In ihrem Dokumentarfilm porträtiert sie das Leben des Schriftstellers Paul Gratzik. 20 Jahre lang war er inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit und bespitzelte sein direktes und weiteres Umfeld, bis er Mitte der 80er Jahre aussteigt und sich selbst enttarnt. Ab sofort wird er selbst zur Zielscheibe der Stasi, fällt in Ungnade bei den alten Freunden. Er zieht sich in die Uckermark zurück, wo ihn die Regisseurin zu Gesprächen trifft, um eine Geschichte zu erzählen, wie sie seit dem Ende der DDR noch nicht erzählt worden ist.
Ab 25. Februar: ZAMA von Lucrecia Martel (2017, Argentinien, Portugal, Drama, Geschichtsfilm, Abenteuer). Don Diego de Zama ist ein spanischer Magistrat im 18. Jahrhundert, der schon seit Ewigkeiten auf seine Versetzung von einem ihm zugeteilten Außenposten wartet. Als auch seine letzte Hoffnung stirbt, wieder nach Hause zu kommen, schließt sich Zama einer Expedition an, um den mysteriösen Gesetzlosen Vicuña Porto aufzuspüren.
ZAMA feierte seine Weltpremiere 2017 beim Filmfestival von Venedig, die Variety bezeichnete in ihrer Festivalkritik den Film von Regisseurin Lucrecia Martels als „verwirrend und berauschend“ und lobte gleichzeitig ihren virtuosen Umgang mit Bild und Ton.
Bild: Courtesy MUBI