27. Mai 2021
Igor Levit erhält ifa-Preis für den Dialog der Kulturen
News
Anerkennung eines über Grenzen wirkenden künstlerischen und gesellschaftspolitischen Engagements. Der international gefeierte Pianist und Hochschulprofessor Igor Levit wird mit dem „ifa-Preis für den Dialog der Kulturen“ des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wird am 14. September 2021 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Allianz Forum am Pariser Platz in Berlin vergeben.
Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, hält die Laudatio. Schirmherr des Preises ist Bundesaußenminister Heiko Maas.
Aus der Begründung der Preisjury: „Die Jury des Preises zeigte sich nachhaltig von seinem politisch-gesellschaftlichen Engagement beeindruckt: von seiner entschiedenen Haltung und persönlichem Mut im Widerstand gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Wie wenige andere Künstler der Gegenwart versteht Levit es, sowohl durch seine Kunst als auch durch seine politische Botschaft die Herzen der Menschen zu bewegen und sie zu einem offenen, dem Verstehen der Anderen und der Verständigung mit ihnen dienenden Gespräch zu ermutigen. In Zeiten, in denen die liberale Demokratie und ihre Botschaft von Individualität und Freiheit unter extremen Druck steht, scheint dies wichtiger als je zuvor.“
Seit 2009 zeichnet das ifa unter der Schirmherrschaft des Bundesministers des Auswärtigen Persönlichkeiten und Institutionen aus, die mit ihrem sozialen, gesellschaftspolitischen oder künstlerischen Engagement Herausragendes für den Dialog der Kulturen leisten. Bislang wurde die Auszeichnung als „Theodor-Wanner-Preis“ vergeben, auf dessen Initiative mit dem Deutschen Ausland-Institut der Vorläufer des heutigen ifa entstand.
Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Jahre waren u.a. Federica Mogherini, ehemalige Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Carla Del Ponte, ehemalige Chefanklägerin der Internationalen Strafgerichtshöfe in Den Haag, Jacques Delors, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, der Theologe Ernesto Cardenal, die Künstlerin Yoko Ono, Human Rights Watch und Königin Silvia von Schweden.
Der Preis ist mit einem Preisgeld von € 10.000 dotiert, das jeweils einer von der Preisträgerin/dem Preisträger ausgewählten wohltätigen Organisation zugute kommt.
Ab diesem Jahr vergibt das Institut die Auszeichnung in memoriam Theodor Wanner unter dem neuen Titel „ifa-Preis für den Dialog der Kulturen“.
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Raulff, Präsident des ifa: „Wir wollen unseren Preis, den wir bereits seit über 10 Jahren an verdiente Persönlichkeiten verleihen, weiterentwickeln. Dabei ist die Umbenennung zum ifa-Preis nur ein Element. Ein weiteres ist ein der Preisverleihung vorgelagertes Kolloquium, bei dem wir uns mit Politik, Wissenschaft, Fachwelt und vor allem Praktikerinnen und Praktikern über die Konnektivität Auswärtiger Kulturpolitik zum aktuellen inländischen Kulturgeschehen austauschen werden. Ich freue mich gerade auch vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung des Preises sehr über den diesjährigen Preisträger. Igor Levit steht wie kaum jemand sonst für einen progressiven Musikbetrieb, nicht nur, was seine musikalischen Interpretationen betrifft, sondern auch in Bezug auf sein großes politisches und gesellschaftliches Engagement außerhalb der Musik.“
Über den Preisträger
Die New York Times beschreibt Igor Levit als einen der „bedeutendsten Künstler seiner Generation“. 1987 in Nizhni Nowgorod geboren, siedelte Igor Levit im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland um. Sein Klavierstudium in Hannover absolvierte er mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts. Er ist Künstlerischer Leiter der Kammermusikakademie und des Standpunkte Festival des Heidelberger Frühlings. Im Frühjahr 2019 erfolgte der Ruf als Professor für Klavier an seine Alma Mater, der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Igor Levit ist unter anderem „Artist of the Year 2020” der Gramophone Classical Music Awards, Musical America’s „Recording Artist of the Year 2020”. Im November 2020 erfolgte die Nominierung für einen Grammy in der Kategorie „Best Classical Instrumental Solo“.
Über das ifa
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation und feierte 2017 sein 100-jähriges Bestehen. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de