22. November 2016

IDM vergibt 945.000 Euro im dritten Fördercall 2016

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22.11.2016. Die Entscheidungen für die dritte Förderrunde dieses Jahres wurden getroffen. Von der Experten-Kommission der Südtiroler Filmförderung IDM wurden acht Projekte mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von 945.000 Euro zur Förderung empfohlen und von der Südtiroler Landesregierung heute genehmigt. In den beiden vorherigen Förderrunden waren bereits insgesamt über vier Millionen Euro an 17 Produktionen vergeben worden.

Die nun geförderten Projekte generieren zusammen rund 105 Drehtage für den Standort. Zwei Projekte kommen aus Südtirol, eins aus Rom, drei aus Deutschland sowie je eines aus der Schweiz und Frankreich. Auf alle geförderten Projekte kann zudem der nationale Tax Credit Anwendung finden.

Deadline für Projekteinreichungen zur ersten Förderrunde 2017 ist der 25. Januar 2017.

Der zweite Teil der erfolgreichen Kinofilmreihe Burg Schreckenstein mit dem Arbeitstitel Der chinesische Drache erhält mit 500.000 Euro Produktionsförderung die höchste Einzelförderung in dieser Runde. Die Münchner Roxy Film wird voraussichtlich ab April 2017 auf Burg Taufers, Schloss Runkelstein, Schloss Maretsch und Schloss Zenoburg sowie am Pragser Wildsee drehen. 24 von insgesamt 40 Drehtagen werden damit in Südtirol absolviert. Nach einem Drehbuch von Christian Limmer und unter der Regie von Ralf Huettner erzählt Der chinesische Drache von einem neuen Abenteuer der Internatsschüler Dampfwalze, Mücke, Ottokar, Strehlau und Stephan. Dieses Mal müssen sie dem Burgherrn unter die Arme greifen, denn er droht die Burg an einen chinesischen Geschäftsmann zu verlieren, bei dem er wegen eines Unfalls mit seinem Luftschiff in der Schuld steht. Mit Henning Baum, Harald Schmidt und Sophie Rois ist das hochkarätige Erwachsenenensemble aus dem letzten Teil ebenfalls wieder dabei.

Coureur (AT) der römischen Kino Produzioni in Koproduktion mit Czar TV bvba aus Belgien und der Niederländischen Canvas erhält 200.000 Euro Förderung. Der Film von Kennet Mercken (Buch gemeinsam mit Monica Stan) erzählt die Geschichte von Felix, der in der gewalttätigen und von Drogen beherrschten Szene von Amateur-Fahrradrennen aufwächst. Sein Vater dominiert diese Welt mit seinen Erfolgen, aber auch mit Fäusten. Felix folgt seinem Vater als Radrennfahrer und zieht mit seinem Talent sogar an ihm vorbei. Als es für Felix darum geht, professioneller Radrennfahrer zu werden, greift auch er zum Doping. Allerdings reagiert sein Körper nicht auf die weit verbreitete Wunderdroge EPO, was er vergeblich mit brutalem Training zu kompensieren versucht. Sein Vater rettet ihn mit der Transfusion seines eigenen Blutes. Nun kann Felix nichts mehr stoppen, nicht einmal die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Denn was ist schon Krebs gegen den Gewinn des Rennens, von dem er sein Leben lang geträumt hat? Für Coureur werden voraussichtlich im Mai 2017 10 von insgesamt 40 Drehtagen in Südtirol (Vinschgau) realisiert.

Die Krimi-Serie Back in Time erhält als einzige Produktion dieses Fördercalls Projektentwicklungssförderung. In der mit insgesamt 50.000 Euro geförderten Serie der Berliner Real Film, deren Idee von Drehbuchautorin Juliana Lima Dehne beim Script Lab der Südtiroler Filmförderung RACCONTI entwickelt wurde, geht es um die Kriminalkommissarin Alex, die ihren ersten Fall in ihrem neuen Job in ihrer Heimat Südtirol lösen möchte und es damit auch ihrem Vater, einer pensionierten Polizistenlegende, beweisen will. Das Problem ist nur, dass es sich um den ungelösten Altfall eines ermordeten Freiheitskämpfers handelt, der zu einer Zeit umgebracht wurde, als sich die Stadt gegen den Italienischen Staat auflehnte. Noch immer, 50 Jahre später, nimmt die Familie des Opfers eine einflussreiche Rolle innerhalb der Stadt ein und versucht, ihre bikulturelle Identität durchzusetzen.

Auch der Film Die Hütte (AT) der Weimarer Ostlicht Filmproduktion und ihrem Koproduktionspartner Lightburst Pictures aus Berlin macht für Dreharbeiten einige Tage im Südtiroler Schnalstal Station. Überdies werden Teile der Postproduktion in Südtirol realisiert. Regisseur Philipp Hirsch, der gemeinsam mit Thomas Böltken auch das Buch schrieb, erzählt darin die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher, alle kaum älter als sechszehn, die einen Neustart, abgeschieden in der Natur wagen wollen. Darunter ist auch Glocke, der mit ihnen loszieht, in die große Freiheit. Doch ihr Trip beruht auf einer Lüge. Die Hütte erhält eine Fördersumme in Höhe von 20.000 Euro.

In Bozen, Meran, in Überetsch, am Penser Joch und im Vinschgau dreht Regisseur und Autor Bindu de Stoppani mit Luigi Diberti, Anna Ferzetti und Nicola Mastroberardino das Drama Finding Camille. 17 von 25 Drehtagen hat die Schweizer Hugofilm in Südtirol angesetzt und erhält dafür Förderung in Höhe von 70.000 Euro. In Finding Camille nimmt Camille ihren Vater Eduardo, einen vielfach ausgezeichneten Kriegskorrespondenten, der inzwischen an Alzheimer leidet, noch einmal mit auf eine Reise zu den Schauplätzen seiner Erinnerungen. Auf dem Weg nach Bosnien, von wo er zuletzt berichtet hat, steigt der Anhalter Leo, der mit seinem Cello quer durch Europa reist, zu ihnen in den Camper. Auf ihrer Reise erleben sie gemeinsam Höhen und Tiefen und wachsen über kalter Suppe, Lagerfeuern, Pinkelpausen und seltsamen nächtlichen Abenteuern zusammen.

Der Dokumentarfilm The Real Thing (AT) der Pariser Artline Films erhält 40.000 Euro Produktionsförderung. Buch und Regie stammen von Benoit Felici, Absolvent der ZeLig Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neue Medien Bozen. Heutzutage können Menschen eine exakte Kopie eines österreichischen Dorfes in China erleben, die Verbotene Stadt in Sydney besuchen oder in einer XXL-Version des Taj Mahal in Dubai heiraten. The Real Thing untersucht diese und andere Repliken der berühmtesten Monumente der Welt und will verstehen, warum sie gebaut wurden, wie sie genutzt werden und wie es einmal sein wird, wenn diese Kopien einmal selbst Ruinen sein werden. Die Postproduktion des Films findet großteils in Südtirol statt.

Insgesamt 50.000 Euro erhält Regisseur und Autor Karl Prossliner für seinen von der K. Filmproduktion produzierten Dokumentarfilm Das Feld in der Wohlfühllandschaft (AT). Karl Prossliner erzählt darin von dem Südtiroler Dorf Naturns im unteren Vinschgau, das sich heute als ein erfolgreiches Reiseziel für den Alpintourismus präsentiert. Doch noch vor weniger als 50 Jahren war Naturns eine weitgehend von der Außenwelt abgeschnittene und von Landwirtschaft geprägte Gemeinde. Der Film ist eine Expedition in den heutigen Alltag des Dorfes, das sich zwischen Obstgärten und Hotelkomplexen eingerichtet hat. Karl Prossliner wird für die Dokumentation über ein Jahr, zu verschiedenen Jahreszeiten, in Naturns drehen.

15.000 Euro erhält Jutta Kusstatschers (Buch und Regie) Dokumentarfilm Ladinia – Eine Erfolgsgeschichte (AT), dessen Dreh für Januar 2017 vorgesehen ist. Der von der Bozner Greif Produktion produzierte Film erzählt von der ladinischen Bevölkerung Südtirols, die sich ihre Sprache und Kultur, die wiederum ihre Wurzeln in der Bergwirtschaft und im Kunsthandwerk findet, durch die Jahrhunderte hindurch erfolgreich erhalten hat. Auch als um 1850 der Bergtourismus entstand und die ladinischen Täler Val Gardena, Val Badia, Val di Fassa, Livinallongo und Cortina d‘Ampezzo nach und nach zu Zentren des Skisports  wurden.

 

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