5. Juli 2022

Goldene Lola 2022 für das beste Drehbuch geht an „Martin liest den Koran“

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Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat heute die Goldene Lola 2022 für das beste unverfilmte Drehbuch an Michail Lurje und Jurij Saule für ihr Drehbuch „Martin liest den Koran“ verliehen.

Im Rahmen des Empfangs des Verbands Deutscher Drehbuchautoren (VDD) ging die hochrangige Auszeichnung an ein Kammerspiel zwischen Thriller und Diskurs, das am Puls der gesellschaftlichen Verwerfungen unserer Gegenwart liegt und laut Begründung der Jury „drängende Fragen nach Hass und Versöhnung, den Ursachen der Radikalisierung, gegenseitiger Achtsamkeit und einer Welt mit und ohne Gott stellt.“

 

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Viel zu selten stehen Drehbuchautorinnen und -autoren im Rampenlicht. Dabei sind sie es, die mit ihrer Fantasie und ihrem Ideenreichtum überhaupt erst den Grundstein für künstlerisch herausragende Kinofilme legen. Und gerade jetzt inmitten der Coronakrise und dem Ukrainekrieg ist die Zeit gekommen für nie dagewesene Stoffe und kraftvolle Leinwanderzählungen. Deshalb verbinden wir mit der Verleihung des Deutschen Drehbuchpreises unsere Anerkennung und Förderung der ausgezeichneten Projekte und ihrer Autorinnen und Autoren.“

 

VDD-Vorstand Nicole Mosleh appellierte angesichts der aktuellen Krisen an eine positive Sicht auf das Menschsein und stellte die besondere Kraft heraus, die im Erzählen liegt: „Drehbuchautorinnen und -autoren haben vielleicht nicht die Lösung für alle Probleme, aber wir spiegeln die Welt wie sie ist und manchmal auch, wie sie sein könnte. Und wir erzählen, wie es trotz allem weitergehen kann.“

 

Der Deutsche Drehbuchpreis ist die wichtigste und höchstdotierte Auszeichnung für Drehbuchautoren in Deutschland und wird seit 1988 verliehen. Mit dem Preis für das beste unverfilmte Drehbuch geht eine Prämie von 10.000 Euro einher. Für die Preisträgerin oder den Preisträger ist es darüber hinaus auf Antrag möglich, zusätzlich Fördermittel von bis zu 20.000 Euro für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs zu erhalten.

 

Bereits die Nominierungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Ein Preisgeld von je 5.000 Euro geht deshalb an Felix Hassenfratz, der mit seinem Drehbuch „Frieda – kalter Krieg“ nominiert war, sowie an die Nominierte aus dem Vorjahr Emily Atef und die Autorin Daniela Krien für „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ (inspiriert durch den gleichnamigen Roman von Daniela Krien).

 

Der Jury gehörten in diesem Jahr die Drehbuchautorin Brigitte Drodtloff, der Regisseur, Autor und Filmproduzent Florian Eichinger, die Autorin Susanne Finken, der Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Uwe Janson, der Drehbuchautor Sven Poser und die Buch- und Drehbuchautorin Vanessa Walder an.

 

Die gemeinsame Veranstaltung der Staatsministerin für Kultur und Medien und des VDD, die üblicherweise während der Berlinale im Februar stattfindet, zog in diesem Jahr, wie auch schon im letzten Jahr, pandemiebedingt in den Sommer. Zur Preisverleihung und dem anschließenden Empfang kamen mehr als 400 Gäste in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, davon die meisten Autorinnen und Autoren.

 

Die Pianistin und Sängerin June Cocó begleitete als Music Act die Preisverleihung und bewegte in einer ganz eigenen, entrückten Atmosphäre mit ihrer Musik im Umfeld von Kate Bush, Regina Spektor oder Sufjan Stevens.

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Staatsministerin für Kultur und Medien, dem VDD, dem Krimifestival TATORT EIFEL und der Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

 

Über den Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD):

Der VDD vertritt die Interessen der Drehbuchautoren gegenüber den Sendern, der Filmförderung, der Branche sowie Öffentlichkeit und Politik – national wie international. Der VDD verhandelt gemeinsame Vergütungsregeln mit den Sendern und Produzenten und setzt sich ein für verbesserte (urheber-) rechtliche Rahmenbedingungen, für eine effektive Filmförderung, für einen Paradigmenwechsel in der Stoffentwicklung für Kino und TV, für mehr Einfluss der Autoren auch in der Realisierungsphase ihrer Werke. Kostenlose Rechtsberatung, Honorarempfehlungen und ein weites Netzwerk in der Branche sind weitere Vorteile, von denen Mitglieder, aber auch Sender, Produzenten und Politiker profitieren.

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