25. Juni 2019

Filmsommer in Südtirol: IDM unterstützt acht Projekte mit 1,93 Mio. Euro

News

Die Landesregierung Südtirol hat im Rahmen der zweiten von drei Förderrunden 2019 ein Fördervolumen von 1.930.000 Euro für acht Projekte zugesagt. Sechs der acht geförderten Filmvorhaben sind aus Italien, eines aus Deutschland und eines aus Lettland. Die mit Projektförderung unterstützten Projekte generieren insgesamt 94 Drehtage in der Region, der erwartete Südtiroleffekt beträgt über 3,4 Millionen Euro.

800.000 Euro, die höchste Einzelförderung dieses Calls, erhält die römische Produktionsfirma Jean Vigo Italia für „Resilient“, die unglaubliche Kindheitsgeschichte von Mario Capecchi, der es vom Straßenkind in Südtirol – seine amerikanische Mutter war im KZ inhaftiert -, zum Nobelpreisträger für Medizin brachte. Regisseur Roberto Faenza, der auch zusammen mit David Gleeson das Drehbuch geschrieben hat, wird ab September 42 von insgesamt 48 geplanten Drehtagen in Südtirol realisieren, und zwar an zahlreichen Locations, darunter die Franzenfeste, der Salten, die Kaserne Meran oder Schloss Englar Eppan. Der Film soll mit Francesco Giammanco, Lucy Boynton, Sylvia Hoekst, Alessandro Preziosi sowie Hollywoodstar Matt Dillon hochkarätig besetzt werden. Die Produktionsfirma möchte für Mario Capecchi die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bozen beantragen.

Das Serienprojekt „Wild Republic“ der Münchner Lailaps Pictures wird mit 500.000 Euro Förderung unterstützt. Nach den Drehbüchern von Jan-Martin Scharf, Arne Nolting und Klaus Wolferstetter setzen die Regisseure Markus Goller und Lennart Ruff die in den Alpen angesiedelte Dramaserie ab Ende August um. “Wild Republic” erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Straftäter, die an einem experimentellen Resozialisierungsprogramm teilnehmen. Das Programm erfährt eine dramatische Wendung, als einer der Teilnehmer gewaltsam zu Tode kommt. Die Serie ist bereits von der Telekom Deutschland lizensiert. 25 Drehtage sind im Passeiertal, Timmelstal, im Oberen Vinschgau, Martelltal und in Stilfs eingeplant. Mit an Bord als Südtiroler Serviceproduzenten sind Philipp Moravetz und Lynn Inglese mit ihrer Giafatto Entertainment.

Ebenfalls bereits im August starten in Südtirol die Dreharbeiten zu Lettlands erstem Western. Fenixfilm aus Riga in Koproduktion mit der Furia Film aus Gdynia in Polen dreht den Film „Where the Road leads“ unter anderem am Neves-Stausee und an den Reinbach Wasserfällen. Angesiedelt im späten 19. Jahrhundert, erzählt der Western die Geschichte von Eva, einer 16-jährigen Aristokratin, die am Tag ihrer arrangierten Hochzeit aus dem Haus des Barons flieht, dem sie versprochen ist. Gejagt von den Männern des Barons und der örtlichen Polizei, versucht sie verzweifelt, ihre Freiheit zu bewahren. Das Drehbuch stammt von Matiss Kaza und Ilze Akmentina, Regie führt Matiss Kaza. Die Produktion wird von IDM mit 100.000 Euro unterstützt.

Mit 60.000 Euro geht die höchste Einzelförderung dieses Calls für einen Dokumentarfilm an „The Red House“. Tekla aus Turin produziert gemeinsam mit VIDICOM Media aus Hamburg. Regie führt Francesco Catarinolo. Der Film folgt dem bekannten Südtiroler Abenteurer Robert Peroni nach Grönland, wo er nach zahlreichen gefährlichen Expeditionen bei dem vom Aussterben bedrohten Inuit-Volk der Ivis sesshaft wurde. In Grönland gründete Robert “The Red House” für Ivis, die durch Alkoholismus, Depressionen und Arbeitslosigkeit alles verloren haben. Das Filmprojekt wurde von IDM bereits bei der Produktionsvorbereitung unterstützt.

Schließlich wurde die Fördersumme des 1. Calls für das Projekt „Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft“ der Südtiroler Produktionsfirma Filmvergnügen bestätigt.

Produktionsvorbereitungsförderung

IDM fördert außerdem mit 25.000 Euro die Produktionsvorbereitung zu „Hohe Mauern – Geschichten aus dem Frauenkloster Säben“. Die Südtiroler Autorinnen und Regisseurinnen Edith Eisenstecken und Evi Oberkofler dokumentieren mit ihrem Film den Alltag in dem 1686 gegründeten Frauenkloster oberhalb des Südtiroler Städtchens Klausen, das derzeit vier Benediktinerinnen beherbergt. Produziert wird der Dokumentarfilm von der neu gegründeten Bozner Produktionsfirma Fain Media GmbH.

20.000 Euro erhält der Dokumentarfilm „After Dive“ – eine Art Roadmovie im Pool – für die Vorbereitung der Produktion. Nach einer Idee von Patrizia Emma Scialpi und Leonardo Guerra Seràgnoli begleitet Regisseurin Patrizia Emma Scialpi die beiden herausragenden Südtiroler Turmspringerinnen und sechsmaligen Europameisterinnen Tania Cagnotto und Francesca Dallapè, die 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio eine Silbermedaille gewannen, auf ihrem Weg zu den Spielen 2020 in Tokio.

Und schließlich fördert IDM die Vorbereitung des Dokumentarfilmprojekts „Souvenirs of War“ mit 20.000 Euro. Produziert wird der Film von der Bozner Helios Sustainable Film, Georg Zeller führt Regie. Der Filmemacher zeigt in seinem Film, dass in Bosnien – 25 Jahre nach dem blutigsten Konflikt auf europäischen Boden seit 1945 – der Krieg zu einem Element von Sightseeing geworden ist. Man kann zum Sound von einschlagenden Granaten in Bunkern übernachten oder geführte Wanderungen durch den Wald bei Srebrenica unternehmen, in dem Massenerschießungen stattgefunden haben. Gleichzeitig bieten diese makabren Reiseangebote die Chance, in Kontakt mit den Menschen vor Ort und ihre häufig furchtbare Geschichte zu kommen.

Die Einreichfrist für die letzte Förderrunde 2019 endet am 18. September (Entscheidung bis 6. November).

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Pressekontakt:
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