23. Juni 2015
1,4 Mio. € Förderung im 2. Förder Call der BLS Südtirol
News
23.06.2015. BLS vergibt 1,4 Mio. € Förderung, darunter deutsche Produktionen wie „Burg Schreckenstein“ oder „Bruno, Chef de Police“.
Die Südtiroler Filmförderung BLS vergab in ihrer zweiten Fördersitzung des Jahres insgesamt 1,4 Millionen Euro. Die höchsten Fördersummen gingen an die beiden deutschen Produktionen „Burg Schreckenstein“ (500.000€), eine Adaption des Kinderbuch-Bestsellers, und an „Bruno, Chef de Police“ (300.000€), basierend auf der erfolgreichen Krimireihe von Martin Walker, sowie an die deutsch-italienische Koproduktion „In my Room“ (300.000€) von Berlinale-Preisträger Ulrich Köhler („Schlafkrankheit“). Produktionsförderung wurde an insgesamt sieben Filme, darunter Kino-, Fernsehspielfilme und -Dokumentationen vergeben, die zum Teil schon im Sommer mit ihren Dreharbeiten in Südtirol beginnen. Weitere drei Projekte erhielten Produktionsvorbereitungsförderung.
Die berühmte „Burg Schreckenstein“ steht im Südtiroler Vinschgau – zumindest im neuen Kinofilm von Regisseur Ralf Huettner („Vincent will Meer“), der basierend auf den erfolgreichen Kinderbüchern von Oliver Hassencamp die Internatsgeschichte auf die große Leinwand bringt. Christian Limmer („Hinter Kaifeck“) adaptiert sie fürs Kino. 28 von insgesamt 40 Tagen wird auf der Churburg gedreht. Die Verfilmung handelt vom elfjährigen Stephan, der gemobbt wird und deshalb aufs Internat Burg Schreckenstein wechselt. Dort spürt er nicht nur den Geist der alten Ritter, sondern erlebt zum ersten Mal einen Zusammenhalt wie er ihn vorher nicht kannte. Geplanter Drehstart ist September. Die berühmte Internatsgeschichte, produziert von der Münchener Roxy Film („Luis Trenker–Der schmale Grat der Wahrheit“) erhält 500.000 Euro Produktionsförderung. Koproduzent ist Violet Pictures, München.
Und noch eine erfolgreiche Buchreihe wird in Südtirol verfilmt: Regisseur Züli Aladag („300 Worte Deutsch“) bringt zwei Episoden von „Bruno, Chef de Police“ des schottischen Autors Martin Walker ins Fernsehen. Fred Breinersdorfer, vielfach ausgezeichneter Drehbuchautor u.a. von „Elser“ und „Sophie Scholl“, adaptiert die Episoden für den Bildschirm. Im Mittelpunkt steht Bruno Courrèges, Polizeichef und einziger Polizist im kleinen Städtchen St. Denis, der auf seine sehr eigene Weise seine Mitmenschen gegen missgünstige Nachbarn, internationale Verbrecherbanden und die Bürokratie aus Brüssel verteidigt. Die Hauptrollen sollen voraussichtlich Mehdi Nebbou („Sein letztes Rennen“) und Götz Otto („Cloud Atlas“) spielen. 300.000 Euro Produktionsförderung gehen an die Berliner Memento Film, die ab Oktober fünfzehn Tage lang in Montan, Neumarkt und Meran dreht. Ausgestrahlt wird „Bruno, Chef de Police“ in der ARD.
„In my Room“ ist der neue Film von Regisseur und Drehbuchautor Ulrich Köhler, der 2011 bei der Berlinale den Silbernen Bären für die beste Regie für „Schlafkrankheit“ gewann. Sein Film folgt einem jungen Studienabbrecher, der sich jobbend durchs Leben schlägt. Eines Tages wacht er auf und die Menschheit ist verschwunden. Fünf Jahre vergehen, bis er sich zum Neuanfang entschließt und sich zum ersten Mal in seinem Leben zu Hause fühlt. Hans Löw („Hedi Schneider steckt fest“) und Alba Rohrwacher („Vergine Giurata“) übernehmen voraussichtlich die Hauptrollen. Ab Oktober wird an zehn Tagen in Südtirol gedreht. Die Bozener Echo Film erhält 300.000 Euro Produktionsförderung, Koproduzent ist die Kölner Pandora Film.
Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt die Regisseurin Klaudia Reynicke in dem Drama „Elvezia“ die Geschichte der gleichnamigen 15-jährigen Heldin, die mit ihrem Vater im kleinen Bergdorf Bucco lebt. Das Dorf ist in der Vorbereitung des jährlichen Theaterstücks, das die Erscheinung der Madonna von Bucco darstellt. Die Harmonie wird durch das Auftauchen eines Fremden gestört, der ein gut gehütetes Geheimnis lüftet. Voraussichtlich ab Oktober dreht die italienische Produktionsfirma Tempesta („Fräulein“, „Le meraviglie“,) in Bozen und Umgebung zehn Tage in Südtirol und erhält 150.000 Euro Produktionsförderung. Koproduzent ist die Schweizer Amka Films Productions.
Gleich drei Dokumenationen werden im zweiten Call gefördert: Eine davon ist „Portus Mundi” vom Südtiroler Regisseur Andreas Pichler („Das Venedig Prinzip”), das Porträt einer besonderen Hausgemeinschaft in Brixen. Dort haben sich Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensläufen und Schicksalen zu einer solidarischen Hausgemeinschaft zusammengefunden: Diebe, Obdachlose, Arbeitslose, Abhängige, Flüchtlinge, die eines gemeinsam haben: Sie sind gestrandet und finden keinen Platz in der Gesellschaft. Die Dreharbeiten beginnen im Juli. Die Leipziger Elemag Pictures erhält 60.000 Euro Produktionsförderung.
Die Dokumentation „Die fünfte Himmelsrichtung“ vom Südtiroler Regisseur Martin Prinoth erzählt die Geschichte der beiden Adoptivkinder Markus und Georg. Georg wuchs in Südtirol auf und machte sich 2009 auf den Weg nach Salvador, um seine leibliche Mutter zu suchen. Auf dem Rückweg stirbt er bei einem Flugzeugunglück. Sechs Jahre später sucht Markus nach seiner leiblichen Familie. Drehstart ist voraussichtlich im Juli, zwölf von 34 Tagen wird in Meran und Gröden gedreht. Die Bozner Miramonte Film („I want to see the manager“) erhält 40.000 Euro Produktionsförderung. Koproduzent ist die Hamburger Firma Körner Prinoth.
Die TV-Dokumentation „Auf den Schienen des Doppeladlers 3“ von Björn Kölz und Gernot Stadler ist eine Reise entlang historischer Eisenbahnlinien des ehemaligen österreichisch-ungarischen Reiches, die die Zuschauer an wichtige und entlegene Orte des Habsburger Reiches führt. Gedreht wird fünf Tage lang entlang der alten Eisenbahntrasse in Meran, Eisacktal und Pustertal, Drehstart ist ebenfalls voraussichtlich Juli. Die Klagenfurter Gernot Stadler Filmproduktion („Balkan Express“) erhält 12.000 Euro Produktionsförderung.
Drei Projekte erhalten Produktionsvorbereitungsförderung in Höhe von insgesamt 69.000 Euro:
„Showtime” nach dem Drehbuch von Milica Živanović und Matthias Nerlich heißt der Musikfilm über die 17jährige Vroni, vielversprechendste Kandidatin in Deutschlands größter TV-Casting Show. Beim Vorbereitungscamp in den Alpen gerät sie in eine Lawine, kann aber noch rechtzeitig unterschlüpfen. Abgeschnitten von der Außenwelt, findet sie zu sich und entdeckt ihre Liebe für echte, von Herzen kommende Musik. Die Münchener Südhang Films erhält 30.000 Euro Förderung. Koproduzent ist die Bozener Echo Film.
Unzufrieden mit ihrem schlecht bezahlten und erschöpfenden Job entschließt sich die alleinerziehende Mutter Michaela in „Tensione superficiale“ von Regisseur und Drehbuchautor Giovanni Aloi zu einem radikalen Schritt: Sie arbeitet auf der anderen Seite der Grenze in Österreich als Prostituierte, wo die Mädchen vom Gesetz geschützt und gut bezahlt werden. Als die Bewohner ihres Dorfes das erfahren wird sie isoliert und beschimpft. Die italienische Ombre Rosse Film Production erhält 25.000 Euro Förderung. Koproduzent ist die Pariser Chic Films.
Die Dokumentation „Riafn!“ – „rufen“ im Südtirol-Dialekt – ist das neuste Projekt vom Südtiroler Regisseur Hannes Lang („I want to see the manager“). Der Film folgt dem Alltag von Bauern, Schäfern und Milchhändlern in alpinen Regionen. Der Film beobachtet die breite Palette lokaler Ausdrücke, Rufe, Kommandos und Lieder und transformiert diese Laute in einen melodischen, eigenen akustischen Raum. So ist „Riafn!“ weniger eine Musikdokumentation, als vielmehr ein dokumentiertes Musical. Die Kölner Petrolio Film erhält 14.000 Euro Förderung.
Hier erhalten Sie einen Überblick sowie weitere Details zu den geförderten Projekten.
Über die Südtiroler Filmförderung BLS
Mit seiner Filmförderung bietet das Land Südtirol eine regionale Förderung für die Produktion und die Produktionsvorbereitung. Hierfür steht jährlich ein Fördervolumen von fünf Millionen Euro zur Verfügung. Ausdrücklich eingeladen sind Produktionsunter-nehmen aus dem deutschsprachigen Raum, Projekte für eine Förderung einzureichen. Verwaltet wird die Südtiroler Filmför-derung von der BLS Südtirol Alto Adige, die Förderanträge ent-gegennimmt, diese evaluiert und das Produktionsunternehmen während der Auszahlung sämtlicher Förderraten begleitet.
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