24. Februar 2022
Abreißen, Aufarbeiten, Aushalten?
News
Die andauernde Debatte um den Deutschen Pavillon auf der Biennale Venedig.
Neue Ausgabe des Scrollytelling-Formats biennale stories des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen
Sie gilt als Ursprung aller Biennalen und ist ein viel kopiertes Erfolgsmodell: Inspiriert von der Biennale di Venezia gibt es aktuell mehr als 300 Biennalen weltweit. Das venezianische Original bleibt mit seinem historisch gewachsenen Konzept, das auf nationalen Beiträgen in eigenen Pavillons basiert, einzigartig – wird aber auch als nicht mehr zeitgemäß kritisiert. Dabei steht besonders der Deutsche Pavillon als steingewordener Ausdruck einer totalitären Ideologie immer wieder im Zentrum heftiger Auseinandersetzungen.
Das digitale Vermittlungsformat biennale stories wurde 2021 anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Koordination des Deutschen Pavillons durch das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen konzipiert und realisiert. Per Scrollytelling (scrollen + Storytelling) vermitteln die biennale stories leicht zugänglich Informationen und Hintergründe zum Deutschen Pavillon. Mittels abwechslungsreicher Kombination von Bild-, Text- und Audioinhalten eröffnet das innovative Digitalformat neue Perspektiven auf seine wechselhafte Geschichte.
Die nun erschienene zweite Ausgabe der biennale stories mit dem Titel „Abreißen, Aufarbeiten, Aushalten“ bildet den Auftakt für zahlreiche neue Formate und Angebote des ifa für das Biennale-Jahr 2022. Sie beschäftigt sich mit dem Gebäude des Deutschen Pavillons selbst, das so umstritten ist wie kein anderes auf der Biennale Venedig. Seit das nationalsozialistische Regime dem Ausstellungsbau sein bis heute bestehendes Erscheinungsbild verliehen hat, wird das denkmalgeschützte Bauwerk kontrovers diskutiert. Die aktuelle Ausgabe erzählt die spannungsreiche Geschichte und Architektur des Pavillons und greift die langjährigen und stets neu aufkommenden Debatten darüber auf. Schließlich lassen sich in den biennale stories #2 Spuren der künstlerischen Interventionen am Pavillon vergangener Beiträge besichtigen.
https://biennale-stories.ifa.de/02/
Bereits im vergangenen Jahr ist die Premierenausgabe der biennale stories erschienen. In „Kiesel, Kunst und Kommissare“ bildet die Stadt Venedig den Ausgangspunkt als Gastgeberin der ältesten und renommiertesten Kunstbiennale der Welt.
https://biennale-stories.ifa.de/01/
#3 ist unter dem Arbeitstitel „Der Deutsche Pavillon revisited” bereits in Planung. Zusammen mit drei internationalen Autor:innen sollen bestehende Machtverhältnisse in der Kunst hinterfragt und der Pavillon und die Geschichte der Kunstbiennale vor dem Hintergrund (de)kolonialer und (post)nationaler Diskurse betrachtet werden.
Die ganze Reihe finden Sie unter https://biennale-stories.ifa.de/
Seit 1971 übernimmt das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen im Auftrag des Auswärtigen Amts die Koordination des Deutschen Pavillons auf der Biennale Arte in Venedig. In dieser Zeit wurde der deutsche Beitrag bereits siebenmal mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, davon viermal als bester Länderbeitrag. 2009 wurde dem ifa zudem die Rolle des Kommissars und damit die finanzielle Verantwortung für die Großausstellung/das Großevent übertragen. Das ifa arbeitet dabei Hand in Hand mit der jeweiligen künstlerischen Leitung des Pavillons und dem Auswärtigen Amt.
www.ifa.de/ausstellungen/deutscher-pavillon-venedig-biennale/
Über das ifa
Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Es fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen und agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Es ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de
Pressekontakt:
Miriam Kahrmann, Tel. +49 (0)151.26455.509, presse@ifa.de, www.ifa.de/presse