16. April 2021

Mai 2021: Die kuratierte, tägliche Filmauswahl bei MUBI

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Die MUBI-Filmauswahl im Mai setzt auf große Filmemacher und Kultregisseure: Peter Webber und Miloš Forman oder Alan Parker und Anton Corbijn – jeweils im Double Feature; oder Sergei Loznitsa, dessen großes dokumentarisches Œuvre zur Historie der Sowjetunion und ihrer Nachfolgerepubliken ebenso in einer MUBI-Reihe präsentiert wird, wie Claude Chabrols Werk. 
Aber auch junge, vielversprechende Filmemacher_innen haben ihren Platz in der Filmauswahl: Camilo Restrepo aus Mexiko mit LOS CONDUCTOS, die Kanadierin Sophy Romvari oder die Französin Isabel Pagliali mit ihren Kurzfilmen STILL PROCESSING respektive TENDER.

Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-up der täglich hinzukommenden Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Mai 2021. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel. 

Das sind die Highlights: 

Ab 1. Mai: DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING von Peter Webber (2003, Großbritannien, Luxemburg, Biografie, Drama). In der gleich dreifach Oscar-nominierten, fiktiven Entstehungsgeschichte zu einem der berühmtesten Gemälde der Welt steht Scarlett Johansson als die Magd Griet dem Maler Vermeer (Colin Firth) heimlich Modell und erregt damit den Unmut seiner Frau. Als sie herausfindet, dass Griet ihre Perlenohrringe trug, als sie gemalt wurde, eskaliert die Situation…

Ab 4. Mai: MUBI EXKLUSIV – ATLANTIS von Valentyn Vasyanovych (2020, Ukraine, Drama). Die dystopische Vision über die Auswirkungen des Krieges im Donbas, ausgezeichnet mit dem Orizzonti Award für den besten Film beim Filmfestival in Venedig, zeigt eine verwüstete, lebensfeindliche Ostukraine. Dem ehemaligen Soldaten Sergej, der an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, fällt es schwer, sich der neuen Realität anzupassen und seine Heimat in Trümmern liegen zu sehen. Eines Tages schließt er sich einer Gruppe von Freiwilligen an, die sich um die Exhumierung der Leichen aus den Schuttbergen kümmert. Dort lernt er Katya kennen und eine bessere Zukunft scheint plötzlich möglich. ATLANTIS lief auch bei den Festivals in Toronto und Rotterdam.

Ab 6. Mai: MUBI EXKLUSIV – LOS CONDUCTOS von Camilo Restrepo (2020, Kolumbien, Frankreich, Drama). In der neuen Berlinale-Kategorie ‚Encounters’ gewann der Film 2020 den Preis für das beste Erstlingswerk und das renommierte Mar del Plata International Film Festival zeichnete den Film als besten Beitrag im lateinamerikanischen Wettbewerb aus. Pinky ist auf der Flucht. Betäubungsmittel wabern durch Venen und Luft. Er hat sich aus den Fängen einer Sekte befreit und verschanzt sich nun in einer Fabrik, entschlossen, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Je tiefer LOS CONDUCTOS ins Alptraumhafte und Halluzinatorische vorstößt, umso härter, politischer und realitätshungriger wird der Film.

Am 10. und 11. Mai: Alan Parker Double Feauture mit ANGEL HEART und THE COMMITMENTS
ANGEL HEART (1987, USA, Thriller). Louis Cypher engagiert Harry Angel. Namen, die auch nach über 30 Jahren in Erinnerung jedes Filmfans bleiben… Alan Parkers Mystery-Thriller mit Mickey Rourke, Robert de Niro, Lisa Bonet und Charlotte Rampling ist ein zeitloses Meisterwerk bei dem die Ermittlungen eines abgehalfterten Privatdetektivs eine unerwartete Richtung einschlagen. Und: Nie zuvor oder danach wurde auf so lässige und gleichzeitig gespenstische Weise ein Ei im Film gepellt… 

THE COMMITMENTS (1991, Irland, Großbritannien, Drama, Comedy, Music). Selten wurde der Aufstieg und Fall einer Musikband mit soviel warmherzigem Humor, Enthusiasmus und Authentizität erzählt. Alan Parker gelangen in seinem bislang persönlichsten Film tief bewegende Szenen. Und sein Ensemble bestand ausschließlich aus jungen irischen Musikern ohne Filmerfahrung. Für den besten Filmschnitt war der Film 1992 Oscar-nominiert und als bestes Kinomusical bei den Golden Globes. Bei den BAFTA Awards erhielt THE COMMITMENTS vier Auszeichnungen, unter anderem für das adaptierte Drehbuch.

Ab 13. Mai: BANKSY – EXIT THROUGH THE GIFT SHOP von Banksy (2010, USA, Großbritannien, Mokumentary, Komödie). Wer denkt EXIT THROUGH THE GIFT SHOP sei ein Film von Banksy über Banksy, liegt falsch. Der Künstler präsentiert sich zwar zu Beginn mit verzerrter Stimme und Verkleidung, doch der Filmemacher Banksy heftet sich danach an die Fersen von Thierry Guetta, der eine manische Obsession entwickelt hat: Während er sich über Jahre hinweg in die Street-Art-Szene festbeißt, filmt er nahezu jeden seiner Schritte mit einer Videokamera. Dabei trifft er Künstler wie seinen Cousin Space Invader oder den einflussreichen Shepard Fairey. Immer tiefer taucht Guetta in die weltweite Streetartszene ein, nur der Größte von allen, Banksy, fehlt ihm noch. Der Film lief im Wettbewerb der Berlinale außer Konkurrenz und ohne die obligatorische Pressekonferenz – Bansky stand nicht zur Verfügung. Auch Nominierungen bei den Oscars als Best Documentary, Vorführungen beim Sundance Film Festival und der Auszeichnung als bester Dokumentarfilm bei den Independent Spirit Awards 2011 lockten Banksy nicht aus seiner Anonymität.

Ab 15. Mai: ZOMBI CHILD von Bertrand Bonello (2019, Frankreich, Fantasy, Horror, Drama). Regisseur Bertrand Bonello schlägt mit seinem neuen Film einen Bogen von der Gegenwart über das Haiti der 1960er Jahre bis in die französische Kolonialgeschichte. Mystisch, geheimnisvoll und faszinierend: Die jugendliche Fanny genießt das Privileg, auf eine Elitehochschule in der Nähe von Paris zu gehen. Sie nimmt ihre Schulbildung sehr ernst, gönnt sich aber auch nächtliche Treffen mit ihren Klassenkameradinnen im Kunstraum des altehrwürdigen Internats. Als Mélissa neu in die Klasse kommt, wird sie schnell in den Kreis der nachtaktiven Mädchen aufgenommen, die sich besonders von den Voodoo-Ritualen faszinieren lassen, die in Mélissas aus Haiti stammender Familie seit Generationen praktiziert werden… ZOMBI CHILD wurde 2019 in die Quinzaine des Réalisateurs beim Cannes Film Festival eingeladen und lief bei den Festivals in Toronto, Rotterdam und San Sebastian.
 

Am 18. und 19. Mai: Anton Corbijn Double Feature: CONTROL und LIFE von Anton Corbijn. CONTROL (2007, Großbritannien, Australien, Biografie, Drama, Musical). Das Spielfilm-Regiedebüt des zuvor vor allem als Musikfotograf in Erscheinung getretenen Niederländers Corbijn erzählt die Lebensgeschichte von Ian Curtis, Sänger der englischen Post-Punk Band „Joy Division“, der sich 1980 das Leben nahm. Der Film beruht auf dem Buch „Touching From A Distance“, das Ians Ehefrau Deborah nach seinem Tod über ihn schrieb. Neben Sam Riley und Alexandra Maria Lara in den Hauptrollen hat auch Herbert Grönemeyer einen Auftritt als Arzt. Corbijns Debüt erhielt zusätzlich zu vielen Auszeichnungen den Preis als bester europäischer Film der Filmfestspiele von Cannes.  
 

LIFE (2015, Kanada, Deutschland, Drama) erzählt in atmosphärisch-stilvollen Bildern die Geschichte einer Fotoreportage, die der Fotograf Dennis Stock über James Dean 1955 anfertigte, kurz vor dessen Durchbruch mit dem Film JENSEITS VON EDEN. Der Film lässt erahnen, dass Corbijn, selbst erfolgreicher Fotograf, das häufig spannungsreiche Verhältnis von Porträtisten und Porträtiertem bestens kennt. LIFE versammelt mit Robert Pattinson, Ben Kingsley, Joel Edgerton und Dane Dehaan einen außergewöhnlichen Cast.
 

Ab 20. Mail: MUBI EXKLUSIV – STILL PROCESSING von Sophy Romvari (2020, Kanada, Dokumentarfilm, Kurzfilm). In diesem dokumentarischen Kurzfilm treten, nach dem Fund einer Dose mit alten und bislang unbekannten Familienfotos, eigentlich überwundene Gefühle der Trauer und längst verloren geglaubte Erinnerungen wieder zu Tage. Die Filmemacherin Sophy Romvari dokumentiert ihr Erleben in diesem Film, der damit gleichsam therapeutische und heilende Wirkung entfaltet. Seine Festivalpremiere feierte STILL PROCESSING beim Toronto International Film Festival 2020.
 

Ab 21. Mai: UNSER TÄGLICH BROT von Niklaus Geyrhalter (2005, Deutschland, Dokumentarfilm). UNSER TÄGLICH BROT ist die eindrückliche Meditation über die Welt der industriellen Nahrungsmittelproduktion. Zum Rhythmus von Fließbändern und riesigen Maschinen zeigt der Film schonungslos die Produktion unserer Nahrungsmittel – von der Züchtung bis zur Schlachtung von Tieren oder der industriellen Anpflanzung und Ernte von Obst und Gemüse. Mehrfach ausgezeichnet und nominiert – Indiewire Critics’Poll oder European Film Awards – beeindruckte der Film seine Zuschauer auch beim BFI London Film Festival und dem New York Film Festival.

Ab 21. Mai: Start der Sergei Loznitsa Reihe anlässlich der Herausbringung seines neuesten Werks STATE FUNERAL mit THE EVENT (2015, Niederlande, Belgien, Dokumentarfilm) und BLOCKADE (2006, Russland, Dokumentarfilm) sowie ab 24. Mai THE TRIAL (2018, Niederlande, Dokumentarfilm). Die preisgekrönten Dokumentarfilme von Sergei Loznitsa, des Geschichtsanalytikers des Kinos, liefern einen seltenen Zugang zu Schlüsselmomenten der Geschichte der Sowjetunion – von den unsäglichen Schauprozessen Stalins über die Grauen des 2. Weltkriegs bis zum Fall der Sowjetunion. 

THE EVENT erzählt vom versuchten Putsch gegen die Regierung Michael Gorbatschows im August 1991, dessen Scheitern erst das Ende der Sowjetunion besiegelte. Tausende von Menschen gingen damals auf die Straße, verwirrt, verängstigt aber entschlossen, den Putsch zu vereiteln. Loznitsas Rekonstruktion der Ereignisse knapp 25 Jahre später fand bei den internationalen Filmfestivals in Venedig, Toronto, Rotterdam und San Francisco große Beachtung.

BLOCKADE führt mit bislang wenig bekannten, von ihm im sowjetischen Filmarchiv entdeckten Aufnahmen zurück in die längste Belagerung des 2. Weltkriegs: 900 Tage lang hatte die deutsche Wehrmacht Leningrad eingeschlossen und der Stadt und ihren Einwohner_innen unsägliches Leid gebracht. Loznitsa unterlegt die eindrücklichen schwarz-weiß Bilder mit einem modernen Soundtrack.

THE TRIAL. Der Prozess gegen die sogenannte „Industrie-Partei“ war nicht der erste Schauprozess unter Stalin, aber historisch deshalb so zentral, weil anders als bei vorherigen Prozessen, wo noch einige Angeklagte ihre Schuld bestritten, hier alle Einsicht und Reue zeigten. Zum Zwecke der „sozialen Sicherheit“ gab es – darüber waren sich die Tausenden im Saal und auf den Straßen einig – nur ein Urteil: „Tod durch Erschießen“. Unkommentiert montiert Loznitsa das sorgfältig recherchierte Archivmaterial zu einem Kammerspiel und rekonstruiert eine allumfassende juristisch-politische Fabrikation: eine „Industrie-Partei“ hat es nie gegeben. Auch THE TRIAL feierte Festivalerfolge in Venedig, Toronto, Mar del Plata und Karlovy Vary.

Ab 23. Mai: Start der Claude Chabrol Reihe mit INSPECTEUR LAVARDIN (1986, Frankreich, Schweiz, Krimi, Thriller). Mit der für Chabrol typischen Ironie und Lakonie zeigt auch dieser Krimi des französischen Großregisseurs die Abgründe hinter der Fassade des Großbürgertums auf. Am Strand wird die Leiche eines Schriftstellers gefunden. Sein Hinterteil ziert das Wort “Schwein”. Hélène, die Witwe des Autors, die sich als eine Jugendliebe Lavardins (Jean Poiret) entpuppt, scheint, wie auch die anderen Hinterbliebenen, über die Tat nicht im Geringsten erschüttert zu sein. Der Film lief in Deutschland zunächst nur im DDR-Fernsehen. Erst 1991 folgte die ARD mit einer Ausstrahlung.

Ab 25. Mai: DER MONDMANN von Miloš Forman (1999, USA, Deutschland, Komödie, Drama, Biografie). Mit dem Gewinnerfilm der Berlinale 2000 – DER MONDMANN – erweckte Miloš Forman nach Larry Flint erneut eine Ikone der siebziger Jahre zu pulsierendem Leben. In der Filmbiografie des genialischen Komödianten Andy Kaufman läuft Jim Carrey zu fulminanter Hochform auf. Das Ergebnis: Eine vor Enthusiasmus überschäumende Ode auf die befreiende Wirkung hemmungsloser Anarchie. Courtney Love macht in dem Film einen ihrer seltenen Ausflüge ins Schauspiel. Sie spielt eine Wrestlerin, die Andy Kaufmann bei einer Wrestlingshow traf, in der er nur gegen Frauen kämpfte, und in die er sich daraufhin verliebte. 

Ab 26. Mai: MUBI EXKLUSIV – TENDER von Isabel Pagliali (2020, Frankreich, Dokumentarfilm, Kurzfilm). Spätsommer, ein kleiner See, Teenager. Mia, 11, etwas zu schlau für ihr Alter, fragt Hugo, 15, und ziemlich blasiert, nach Chaïnes, einem Mädchen, mit dem er seine Nachmittage am See verbringt und versucht, sie zu verführen. Ihm ist es peinlich von Liebe zu sprechen und welche Gefühle die lebhafte und gleichzeitig geheimnisvolle Chaïnes, die ihrerseits keinerlei Emotionen offenbart, in ihm auslöst. Mia und ihre Geschwister aber umzingeln die beiden wie ein Chor. Tender ist ein langsamer, dunkler Dokumentarfilm, in dem die Zeit nicht zu existieren scheint. Der Film lief 2020 bei den internationalen Festivals in Rotterdam, Lissabon und Wien.
 
 
Hier geht es zur kompletten Filmliste im Mai.
 
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: mubi@steinbrennermueller.de

Über MUBI
MUBI ist eine kuratierte Streaming-Plattform mit einer ständig wechselnden Auswahl handverlesener Filme. Von neuen Regietalenten bis hin zu preisgekrönten Filmen. Von überall auf der Welt. Wunderschöne, faszinierende, unglaubliche Filme – und jeder Tag ein neuer. Immer von uns ausgesucht. MUBI ist in 190 Ländern verfügbar, und die Filme, die wir auswählen, orientieren sich an lokalen Kultur- und Kinotrends. Wir sind die weltweit größte Community von Filmliebhabern mit über 10 Millionen Mitgliedern rund um den Globus. Du kannst alle unsere Filme jederzeit streamen oder herunterladen. Auf jedem Bildschirm oder Gerät, überall. Und du wirst niemals eine einzige Anzeige auf MUBI sehen. Niemals.

 
Abos kosten €9.99 pro Monat bzw. €71.88 für 12 Monate. MUBI gibt es auf PC, Mac, iPhone, iPad, Apple TV, Apple TV App, Android, Playstation, Roku und Samsung Smart TV. 
 

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in Berlin hat sich auf die Kommunikation und Pressearbeit in den Bereichen Kultur und Medien spezialisiert. Die Agentur wird von Dr. Kathrin Steinbrenner und Kristian Müller geführt.