29. Juni 2023
UFA Filmnächte mit Eifersuchtsdrama und Verbrecherjagd
Projekte
- Vom 23. bis 25. August 2023 präsentiert das Festival herausragende Stummfilme mit exklusiver Musikbegleitung
- Drei Meisterwerke der Kinogeschichte: SCHATTEN, WO IST COLETTI? und der zweite Teil von DR. MABUSE, DER SPIELER
- Uraufführung des digital restaurierten Films WO IST COLETTI?
- Alle drei Filme auch im Livestream sowie on demand abrufbar
- Die Musik steuern Orgel-Weltstar Cameron Carpenter, das Metropolis Orchester Berlin und der Pionier der elektronischen Musik Moritz von Oswald bei
- Vorverkauf startet ab sofort
Sie sind eine feste Größe im Berliner Kulturkalender: Die UFA Filmnächte, die in diesem Jahr in ihre 13. Ausgabe gehen. Exklusiver Spielort ist erneut die Berliner Museumsinsel. Vom 23. bis zum 25. August 2023 präsentieren Bertelsmann und UFA an drei Abenden unter freiem Himmel, vor der spektakulären Kulisse der Museumsbauten und begleitet von Live-Musik, filmische Meisterwerke des Weimarer Kinos.
Den Auftakt macht in diesem Jahr Arthur Robisons SCHATTEN aus dem Jahr 1923. Der in Deutschland geborene Amerikaner Robison nutzt in seinem expressionistischen Stummfilm meisterhaft Licht und Schatten, um eine Geschichte von Liebe und verzehrender Eifersucht zu erzählen. Der Film ist mit Fritz Kortner, Ruth Weyher, Gustav von Wangenheim, Alexander Granach und Fritz Rasp hochkarätig besetzt und feierte seine Uraufführung vor genau 100 Jahren in Berlin. Begleitet wird SCHATTEN von Cameron Carpenter, Organist von Weltruf, der die internationale Musikwelt mit seiner Virtuosität an der Orgel seit Jahren in Begeisterungsstürme versetzt.
Am zweiten Abend folgt eine der ersten Detektivgeschichten der deutschen Filmgeschichte als Uraufführung einer durch die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung digital restaurierten Fassung: Max Macks Kriminalkomödie WO IST COLETTI? aus dem Jahr 1913, in der das pulsierende Berlin der Kaiserzeit sich auf die Suche nach einem in diversen Verkleidungen steckenden Detektiv begibt. Die Musik zum Film liefert das Metropolis Orchester Berlin nach einer Neukomposition von Richard Siedhoff.
Die UFA Filmnächte schließen mit dem zweiten Teil aus Fritz Langs Mammutwerk DR. MABUSE, DER SPIELER (1922) und knüpfen dabei an die Vorführung des ersten Teils bei den UFA Filmnächten 2022 an. Mit dem Untertitel Inferno. Ein Spiel von Menschen unserer Zeit erzählt der Film die gnadenlose Jagd von Polizei und Staatsanwaltschaft auf den Superschurken Dr. Mabuse weiter. Dem Film ist ein kurzer Zusammenschnitt des ersten Teils vorangestellt, um alle Zuschauer:innen in die Geschichte einzuführen. Der Musiker, Musikproduzent, DJ und Pionier der elektronischen Musik Moritz von Oswald vertont DR. MABUSE, DER SPIELER II mit einem eigens geschaffenen Sound zum Film live am Mischpult.
Zu den Filmen liefern prominente Pat:innen vorab filmhistorische und gesellschaftliche Hintergründe und Einordnungen.
Tickets sind für 20 Euro unter www.ufa-filmnaechte.de sowie an allen Vorverkaufsstellen in Berlin und Brandenburg erhältlich.
Alle Filme starten um 21:00 Uhr und werden parallel auf www.ufa-filmnaechte.de sowie den Social-Media-Kanälen von Bertelsmann und UFA gestreamt. Im Anschluss an den Livestream bleiben die Filme jeweils für weitere 24 Stunden on demand abrufbar.
Als kreatives Inhalte-Unternehmen mit einer fast 190-jährigen Geschichte engagiert sich Bertelsmann auf verschiedenen Ebenen kulturell. Im Fokus der „Culture @Bertelsmann”-Aktivitäten steht dabei, bedeutende Kulturgüter zu erhalten und einem breiten Publikum zugänglich zu machen, etwa per Digitalisierung oder über Ausstellungen und Konzerte. Bertelsmann richtet seit vielen Jahren das erfolgreiche Stummfilmfestival UFA Filmnächte in Berlin aus und trat dabei wiederholt auch als Hauptsponsor bei der digitalen Restaurierung bedeutender Stummfilme auf. Zum Konzern gehört zudem das Mailänder Archivio Storico Ricordi, das eine Fülle einzigartiger Zeugnisse aus 200 Jahren italienischer Operngeschichte beherbergt. Bertelsmann bereitet den Archiv-Bestand nach modernsten Standards auf und stellt tausende Dokumente, Bühnenbild- und Kostümentwürfe, Libretti und Geschäftskorrespondenz frei zugänglich online. Mit dem Literaturformat „Das Blaue Sofa“ bereitet Bertelsmann seit über 20 Jahren Autorinnen und Autoren eine prominente Bühne für ihre jüngsten Werke.
Das Programm im Überblick:
Mittwoch, 23. August 2023, Filmbeginn: 21:00 Uhr
SCHATTEN (1923)
Regie: Arthur Robison
Mit Fritz Kortner, Ruth Weyher, Gustav von Wangenheim, Alexander Granach, Fritz Rasp u.a.
Produktion: Pan-Film
Länge: 75 Min.
Musik: Cameron Carpenter an der Orgel
Donnerstag, 24. August 2023, Filmbeginn: 21:00 Uhr
WO IST COLETTI? (1913)
Regie: Max Mack
Mit Hans Junkermann, Magde Lessing, Heinrich Peer, Anna Müller-Linke u.a.
Produktion: Deutsche Vitascope
Länge: 79 Min.
Musik: Metropolis Orchester Berlin nach einer Neukomposition von Richard Siedhoff
Freitag, 25. August 2023, Filmbeginn: 21:00 Uhr
DR. MABUSE, DER SPIELER II (1922)
Regie: Fritz Lang
Drehbuch: Fritz Lang, Thea von Harbou
Mit Rudolf Klein-Rogge, Aud Egede Nissen, Alfred Abel u.a.
Produktion: Uco-Film (Ufa)
Länge: 118 Min.
Musik: Moritz von Oswald
Partner der UFA Filmnächte sind Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Gegenbauer sowie Maz&Movie. Ströer, radioeins (rbb) und rbbKultur sind Medienpartner.
Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören das Entertainmentunternehmen RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato Group, Bertelsmann Marketing Services, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Mit weltweit 165.000 Mitarbeitenden erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 20,2 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030.
www.bertelsmann.de
Über UFA
Als eine der ältesten und profiliertesten deutschen Unterhaltungsmarken präsentiert sich UFA heute als Programmkreateur, der seine Marktführerschaft als Film- und Fernsehproduzent in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut hat. Dabei hat sich das Unternehmen zum Inhalte-Spezialisten entwickelt und produziert für deutsche und internationale Sender, Partner und Plattformen innovative Programme. Unter dem Dach der UFA agieren die Produktionsunits UFA Fiction, UFA Serial Drama, UFA Show & Factual und UFA Documentary. UFA ist Teil des international tätigen Medien- und Entertainmentunternehmens Fremantle, das das weltweite Produktionsgeschäft der zu Bertelsmann gehörenden RTL Group betreibt. Die Geschäftsführer der UFA sind Nico Hofmann (CEO) und Joachim Kosack.
www.UFA.de
28. Juni 2023
Close“ Wins LUX European Audience Film Award 2023
Projekte
The European public and the members of the European Parliament have voted “Close” by Belgian director Lukas Dhont the winner of the LUX European Audience Film Award in a ceremony in the European Parliament’s hemicycle in Brussels. The film, co-produced by Belgium, France and Netherlands, tells the story of an intense friendship between two thirteen-year old boys Leo and Remi. When their friendship is suddenly disrupted, Leo approaches Sophie, Remi’s mother, struggling to understand what has happened. “Close” is a film about friendship and responsibility.
Lukas Dhont, accepting the award together with his co-author Angelo Tijssens, stated: “We stand by you as you. Discover who you are as you are. We think of you, we are hopeful and proud of you.”
The other four films shortlisted for the award were: “Alcarràs” by Spanish director Carla Simón, “Burning Days” by Turkish director Emin Alper, “Will-o‘-the-Wisp” by Portugese director João Pedro Rodrigues and “Triangle of Sadness” by Swedish director Ruben Östlund. The nominated films were presented in over 500 screenings in various European Union countries subtitled in the 24 official languages of the EU. Now the votes have been counted.
In a ceremony in front of a fully occupied plenary session of the European Parliament in Brussels (Belgium), Roberta Metsola, President of the European Parliament, presented the award in front of the MEPs, invited partners and, representing the nominated films, the directors Carla Simón (ALCARRÀS), Emin Alper (BURNING DAYS), João Pedro Rodrigues (WILL-O’-THE-WISP) and Sunnyi Melles (TRIANGLE OF SADNESS).
The winning film was chosen by combining a public vote and a vote by MEPs, with each weighed at 50%. The awards platform received around 45,000 ratings (reviews on a scale going from one to five stars) from European viewers and 360 from MEPs.
The LUX Audience Award uniquely unites the votes of the European public and those of the Members of the European Parliament. It is presented by the European Film Academy and the European Parliament, and in partnership with the European Commission and Europa Cinemas.
www.europeanfilmacademy.org
27. Juni 2023
Die Filmauswahl bei MUBI im JULI und AUGUST
Projekte
Nach zahlreichen Auszeichnungen und Nominierungen, wie z.B. dem „Großen Preis der Jury“ in Cannes® 2022 und einem erfolgreichen Kinostart Anfang 2023, wird Lukas Dhonts bewegendes Coming-of-Age Drama CLOSE auf der Streaming-Plattform MUBI zu sehen sein und bildet den Auftakt zu einer ganzen Reihe von exklusiven MUBI-Starts in den Sommermonaten Juli und August. Bevor MUBI im August in Thomas Hardimans exaltiertem Whodunnit MEDUSA DELUXE in die mörderisch-extravagante Welt der Hairstylist:innen einlädt, bringt die Plattform ihren Nutzer:innen in der halbdokumentarischen ‚Rockumentary‘ RUDE BOY von David Mingay und Jack Hazan die legendäre Punkband THE CLASH näher. Ebenfalls noch im Juli folgt MEET DOUG von Théo Jollet einer Gruppe Freestyle-rappender Jugendlicher in einer französischen Kleinstadt. Geistreiche innere Monologe der Hauptdarstellerin, gespickt mit Animationen, machen EVERYBODY LOVES JEANNE von Céline Devaux zu einem melancholisch-lustigen Filmvergnügen und in EO von Jerzy Skolimowski geht es auf einen ganz besonderen Roadtrip mit einem Esel. Die Reihe SHORT FILMS BIG NAMES wird mit einem Kurzfilm von Regisseurin Mia Hansen-Løve fortgesetzt und dank eines Valeska Grisebach Double Bills wird der Kinofilm SEHNSUCHT erstmals zum Streamen verfügbar sein. Die im Juli beginnende Hong Sang-soo-Reihe präsentiert ausgewählte Filme des auf den europäischen Filmfestivals gefeierten südkoreanischen Regisseurs.Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Line-Up der Filme auf der Arthouse-Streamingplattform MUBI (www.mubi.com) im Juli und August 2023. Einzelne Änderungen sind vorbehalten. Insgesamt bietet die Plattform rund 1.100 sorgsam kuratierte Titel. MUBI EXKLUSIV Datum Filmtitel Regie 7/7/23. CLOSE Lukas Dhont 12/7/23. MEET DOUG Théo Jollet 19/7/23 RUDE BOY David Mingay, Jack Hazan 27/7/23. EVERYBODY LOVES JEANNE Céline Devaux 4/8/23 MEDUSA DELUXE Thomas Hardiman 11/8/23 EO Jerzy Skolimowski CLOSE von Lukas Dhont Ab 7. Juli – MUBI EXKLUSIV (2022, Belgien, Niederlande, Drama) Lukas Dhonts feinfühliges Drama erzählt von Nähe, Distanz und Entfremdung: Die 13-jährigen Freunde Leo und Remi verbringen jeden wachen Moment miteinander, spielen in den Blumenfeldern und übernachten beieinander. Doch als ein neues Schuljahr beginnt, wird die Nähe zwischen den beiden durch die Widrigkeiten des Erwachsenwerdens auf eine harte Probe gestellt – mit weitreichenden Folgen. MEET DOUG von Théo Jollet Ab 12. Juli – MUBI EXKLUSIV (2021, Frankreich, Kurzfilm, Drama) In einer Kleinstadt in der Mitte Frankreichs hängen Doug und seine Freunde im örtlichen Stadion ab. Die Zeit vertreibt sich die kleine, ziellose Gemeinschaft mit Freestyle-Rap und Witze reißen. Dieses fragile Gleichgewicht wird durch das plötzliche Auftauchen eines mystischen Wesens während eines ihrer Fußballspiele gestört. MEET DOUG ist ein humoristisch gefärbter Kurzfilm, der mit stereotypen Rollen spielt. Horror und Science-Fiction treffen auf die Ästhetik eines Hip-Hop-Videoclips. RUDE BOY von David Mingay & Jack Hazan Ab 19. Juli – MUBI EXKLUSIV (1980, Großbritannien, Drama, Musical) RUDE BOY ist ein halbdokumentarischer Film, teils Charakterstudie, teils ‚Rockumentary‘, über die britische Punkband The Clash. Erzählt wird die Geschichte von Ray Gange, einem jungen Clash-Fan, der seinen aussichtslosen Job in einem schäbigen Sexshop in Soho aufgibt, um Roadie für die Band zu werden. Gespickt mit umfangreichem Filmmaterial von The Clash-Konzerten und aus dem Tonstudio der Band, erlangte der Film im Laufe der Zeit Kultstatus. Die Band – allen voran Frontmann Joe Strummer – hingegen distanzierte sich nach Sichtung des Rohschnitts von dem Film, der 1980 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin im Wettbewerb ins Rennen um den „Goldenen Bären“ ging und eine Ehrenauszeichnung erhielt. EVERYBODY LOVES JEANNE von Céline Devaux Ab 27. Juli – MUBI EXKLUSIV (2022, Frankreich, Portugal, Komödie) Alle lieben Jeanne – schon immer. Doch sie selbst hasst sich und ist mit einer Reihe von Problemen konfrontiert: Sie ist beruflich gescheitert, bis über beide Ohren verschuldet, ihre Mutter ist einfach abgetaucht und unauffindbar. Jetzt ist Jeanne auf dem Weg von Frankreich nach Lissabon, um die Wohnung ihrer Mutter zu verkaufen. Am Flughafen trifft sie auf Jean, einen launischen und etwas aufdringlichen ehemaligen Schulkameraden. Die melancholische Komödie EVERYBODY LOVES JEANNE feierte 2022 in Cannes ihre Weltpremiere in der Sektion „Semaine de la Critique“ und begeisterte die Kritiker aufgrund der gelungenen Mischung aus Screwball-Elementen und Animationssequenzen, die das chaotische Innenleben von Jeanne visualisieren. MEDUSA DELUXE von Thomas Hardiman Ab 4. August – MUBI EXKLUSIV (2022, Großbritannien, Drama) Nachdem MUBI im Juni das extravagante Debüt von Thomas Hardiman bundesweit in die Kinos gebracht hat, startet das kühne und ungewöhnliche Murder Mystery nun auf der Streaming-Plattform: Bei einem Friseurwettbewerb wird ein Stylist tot aufgefunden. Im Laufe des Abends spüren die verbleibenden Teilnehmer:innen dem Mörder nach. Rivalität und Misstrauen breiten sich aus, als der Verdacht aufkommt, dass jemand versucht, den Wettbewerb zu manipulieren und das Teilnehmer:innenfeld auszudünnen. EO von Jerzy Skolimowski Ab 11. August – MUBI EXKLUSIV (2022, Polen, Italien, Drama) Ein grauer Esel mit melancholischem Blick beginnt sein Leben als geliebter Zirkusartist, ehe sein Schicksal mehrere Wendungen nimmt und ihn auf eine Reise durch die polnische und italienische Landschaft schickt. Dabei begegnen ihm sowohl gute als auch schlechte Menschen, er erlebt Freude und Schmerz. Regisseur Jerzy Skolimowski erzählt die Geschichte des Tieres und der Menschen, auf die er trifft, in experimentellen und kaum zusammenhängenden Episoden – u.a. mit Isabelle Huppert in einer der Episoden-Rollen. Er begeisterte damit bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2022 Kritiker:innen und Jury gleichermaßen, wo EO mit dem „Großen Preis der Jury“ ausgezeichnet wurde. Bei den European Film Awards ging der Film ins Rennen für die „Beste Regie“, es folgte die Nominierung als „Bester fremdsprachiger Film“ bei den Academy Awards 2023. DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL von Hong Sang-soo PUZZLESPIELE: DAS KINO VON HONG SANG-SOO Seit Jahren feiern die Filme des südkoreanischen Drehbuchautors und Regisseurs Hong Sang-soo auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, Locarno und Berlin ihre Weltpremieren. Von den europäischen Filmliebhaber:innen und -kritiker:innen hochgeschätzt, handeln seine intellektuellen und hintergründigen Filme stets von dysfunktionalen Beziehungen, neurotischen Charakteren, vom beruflichen Scheitern oder von Angst und Tod. Ihre Handlungen werden vom Alltäglichen und Zufälligen geprägt: In RIGHT NOW, WRONG THEN (2015) vertreibt sich ein Filmregisseur seine unerwartete Freizeit mit einer jungen Künstlerin. Als sie ihn fragt, ob er verheiratet ist, hat er keine andere Wahl, als ihr die Wahrheit zu sagen. In DIE FRAU, DIE RANNTE (2020) nutzt eine junge Ehefrau die Geschäftsreise ihres Mannes, um sich mit drei Frauen zu treffen, die sie seit der Hochzeit nicht mehr gesehen hatte und in DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL (2022) unternimmt eine Schriftstellerin eine lange Reise, um die Buchhandlung eines alten Freundes zu besuchen. Ihre Reise wird bestimmt von zufälligen Begegnungen und Unternehmungen. Ähnlich zufällig reihen sich in INTRODUCTION (2021) drei Episoden im Leben eines jungen Mannes aneinander, der zunächst seinen Vater, dann seine Freundin und schließlich seine Mutter an unterschiedlichen Orten trifft. Puzzlespiele: Das Kino von Hong Sang-soo im Überblick: Datum Filmtitel Regie 4/7/23. RIGHT NOW, WRONG THEN Hong Sang-soo 29/7/23. DIE FRAU, DIE RANNTE Hong Sang-soo 9/8/23. INTRODUCTION Hong Sang-soo 24/8/23. DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL Hong Sang-soo SEHNSUCHT von Valeska Grisebach DAS VALESKA GRISEBACH DOUBLE FEATURE Bereits der Abschlussfilm von Valeska Grisebach wurde mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, seither wird die deutsche Regisseurin der Berliner Schule und dem Neuen Österreichischen Film zugerechnet. MUBI zeigt zwei ihrer Filme in einem Double Bill – darunter SEHNSUCHT, der, seit er 2006 auf der Kinoleinwand zu sehen war, nun das erste Mal auf einer Streaming-Plattform zu finden ist: Ein junger Schlosser führt ein scheinbar perfektes Leben mit seiner Jugendliebe, bis eine ungeplante Nacht mit einer fremden Frau alles in Frage zu stellen beginnt. In WESTERN (2017) zieht eine Gruppe deutscher Bauarbeiter auf eine Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz, wo die Männer hin und her gerissen sind zwischen Abenteuerlust und von Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden geschürten Vorurteilen. Weitere Highlights im MUBI-Programm im Juli und August Datum Filmtitel Regie 3/7/23 ZUHURS TÖCHTER Laurentia Genske, Robin Humboldt 5/7/23 UN PUR ESPRIT Mia Hansen-Løve 9/7/23 SEHNSUCHT Valeska Grisebach 21/7/23 WESTERN Valeska Grisebach 20/8/23 WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT Jacques Audiard 26/8/23 HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE Maria Speth Hier geht es zur kompletten Filmliste im Juli und August 2023. Über MUBI MUBI ist ein globaler Streaming-Dienst, ein Filmverleih und eine Produktionsfirma und verschreibt sich der Förderung großartiger Filme. MUBI produziert, kuratiert, akquiriert und feiert visionäre Filme und bringt sie Menschen auf der ganzen Welt näher. MUBI ist ein Ort, an dem man ambitionierte Filme von ikonischen Regisseur:innen bis hin zu aufstrebenden Autor:innen entdecken kann. Handverlesen von MUBI Kurator:innen. Mit MUBI GO erhalten Mitglieder in bestimmten Ländern jede Woche ein kostenloses Kino-Ticket, um die besten neuen Filme im Kino zu erleben. Und Notebook beleuchtet alle Facetten der Kino-Kultur – sowohl in Print als auch online. Zu MUBIs aktuellen und kommenden Releases gehören PASSAGES von Ira Sachs, MEDUSA DELUXE von Thomas Hardiman, THE FIVE DEVILS von Léa Mysius, die Dokumentation HIGH & LOW – JOHN GALLIANO von Kevin Macdonald, THE DELIQUENTS von Rodrigo Moreno, THE SETTLERS von Felipe Gálvez, AFTERSUN von Charlotte Wells, EINE SEKUNDE von Zhang Yimou, CHIARA von Jonas Carpignano, MEMORIA von Apichatpong Weerasethakul, COW von Andrea Arnold, SHIVA BABY von Emma Seligman und FIRST COW von Kelly Reichardt. Zu MUBIs Produktionen gehören ROSEBUSHPRUNING von Karim Aïnouz, mit Kristen Stewart, Josh O’Connor und Elle Fanning, BRING THEM DOWN von Christopher Andrews, mit Christopher Abbott und Barry Keoghan, und Zia Angers MY FIRST FILM mit Odessa Young und Devon Ross; zu MUBIs Koproduktionen gehören Michel Francos neuer Film MEMORY, mit Jessica Chastain and Peter Sarsgaard, Mia Hansen-Løves ONE FINE MORNING mit Léa Seydoux, Ekwa Msangis Sundance-Preisträger FAREWELL AMOR und Rachel Langs OUR MEN. MUBI ist die größte Community von Filmliebhaber:innen mit mehr als 12 Millionen Mitgliedern weltweit und in 190 Ländern verfügbar. Im Januar 2022 erwarb MUBI die renommierte Vertriebs- und Produktionsfirma The Match Factory und Match Factory Productions. Das Abo kostet €11.99 pro Monat bzw. €95.88 für 12 Monate. MUBI ist im Web und auf Roku-Geräten, Amazon Fire TV, Apple TV und Samsung Smart TV verfügbar, sowie auf Mobilgeräten einschließlich iPad, iPhone und Android. |
26. Juni 2023
Internationales Arthouse Cinema Training kommt nach Berlin
Projekte
Es ist eine Premiere! Vom 30. Oktober bis zum 5. November 2023 findet das renommierte CICAE Arthouse Cinema Training erstmals in Berlin statt. Als einziges Programm seiner Art weltweit versammelt das ACT Arthouse-Kinomacher*innen aus der ganzen Welt zu einem einwöchigen Intensiv-Workshop rund um die Themen Leitung eines Arthouse-Kinos und Förderung der Filmkultur. Für seine 20. Ausgabe zieht das Training von Venedig, wo es 19 Jahre lang während der Filmfestspiele stattfand, in den Berliner Holzmarkt, einen Event-Campus im Herzen der deutschen Hauptstadt. In seiner 20-jährigen Geschichte haben über 1000 unabhängige Kinobetreiber*innen und Branchenvertreter*innen aus rund 60 Ländern an dem beliebten Programm teilgenommen. Das Training wird unterstützt vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Berliner Senatskanzlei und der FFA.
Bewerbungen sind ab sofort unter www.cicae.org möglich.
Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin des Medienboard Berlin-Brandenburg: „Als deutsche Kinohauptstadt freuen wir uns sehr, dass das renommierte, internationale CICAE Arthouse Cinema Training im Oktober 2023 erstmalig in Berlin stattfinden wird. Die Kinomacher:innen von heute und morgen beschäftigen sich mit den neuesten Trends, damit die Kinos auch in Zukunft ihren festen Platz in einer sich verändernden Medienwelt behaupten können, denn hier und in ganz Europa gilt: Nur Kino kann, was Kino kann!!“
Das Arthouse Cinema Training bietet ein vielfältiges Angebot aus Workshops, Vorträgen, Masterclasses und exklusiven Branchenbesuchen, bei denen die Teilnehmenden mit führenden Expert*innen Berufsgeheimnisse austauschen, Erfahrungen teilen und aktuelle Trends und Entwicklungen des Kino-Sektors kennenlernen können.
„Wir freuen uns sehr ankündigen zu dürfen, dass diese einzigartige Veranstaltung im Zentrum Berlins, einer der pulsierendsten Städte der Welt, eine neue Heimat gefunden hat“, sagt Dr. Christian Bräuer, Präsident der International Confederation of Arthouse Cinemas (CICAE), die das Training durchführt.
Bräuer: „Arthouse-Kinos sind für die Erhaltung der Vielfalt der lokalen Kulturen und für die Gesundheit der gesamten Filmindustrie unerlässlich. Arthouse ist Teil der Berliner DNA – an keinem anderen Ort der Welt gibt es mehr Filmkunsttheater. Die Stadt ist mit ihrer einmalig vielfältigen Kultur und ihrer außergewöhnlichen Film- und Kinolandschaft ein idealer Standort für das Programmkino-Training. Wir danken dem Medienboard Berlin-Brandenburg, der Senatskanzlei Berlin sowie der FFA, dass sie diese wichtige Säule der Kinowelt mit uns nach Deutschland geholt haben.“
„Professionalisierung und Innovation sind der Schlüssel dafür, dass das mission-driven Arthousekino seinen Platz in der Mitte der lokalen Gemeinschaft und als Herzkammer für unabhängige Filme bewahrt. Mit dem Arthouse Cinema Training wollen wir dazu in engem Austausch mit den Professionellen am Ort und den internationalen Partnernetzwerken einen Beitrag zur Revitalisierung des Kinos leisten.“
Die primäre Unterrichtssprache des Programms ist Englisch.
Die Teilnahmegebühr für das Training in Höhe von 1785,00 Euro (inkl. MwSt.) umfasst:
- den Unterricht in Berlin und die Trainingsmaterialien
- Hotelunterkunft in der Nähe des Seminarortes für die Dauer des Trainings
- Frühstück und Mittagessen
Das Training richtet sich an:
- Mitarbeitende, Programmgestalter*innen und Betreiber*innen von Programmkinos, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen wollen
- Kinobetreiber*innen, die ein Programmkino eröffnen oder ihr Kino in einProgrammkino umwandeln wollen
- Mitarbeitende von Festivals, Filmverleihs und Institutionen, die mehr überdie Arthouse-Branche erfahren wollen
Die CICAE (Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai) ist ein gemeinnütziger Verband von über 2400 Programmkinos mit mehr als 4200 Leinwänden in 45 Ländern, der sich zum Ziel gesetzt hat, den Arthouse-Sektor zu stärken und die kulturelle Vielfalt in Kinos und Festivals zu fördern. Der 1955 gegründete Verband vereint 15 nationale und regionale Arthouse-Kinonetzwerke (Belgien, Chile, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada-Québec, das Network of Arab Alternative Screens, die Niederlande, Polen, Schweden, die Schweiz, Spanien, Ungarn und Venezuela), einzelne unabhängige Kinos, die noch nicht durch ein nationales Netz vertreten sind und Festivals in aller Welt.
20. Juni 2023
Deutscher Hörfilmpreis 2023
Projekte
Deutscher Hörfilmpreis 2023: ADeles für „Im Westen nichts Neues“, „In einem Land, das es nicht mehr gibt“, „Gestern waren wir noch Kinder“, „Die Schlümpfe“ und „Die Werckmeisterschen Harmonien“. Der Publikumspreis geht an „Racko – Ein Hund für alle Fälle“.
Der Deutsche Hörfilmpreis 2023 wurde am Dienstagabend in Berlin vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben. Insgesamt 21 Produktionen waren in sechs Kategorien nominiert worden: Spielfilm – Kino, Spielfilm – TV, Mediatheken, Streaming sowie Serie, Kinder- und Jugendfilm, Filmerbe und Dokumentation.
In der Kategorie „Spielfilm – Kino“ ging der Preis für die beste Audiodeskription (AD), die ADele, an das in Ostberlin spielende Coming-of-Age-Drama „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ von Regisseurin Aelrun Goette. Schauspielerin Ulrike Kriener hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Ziegler Film, den Magnus Vortmeyer von TOBIS Film stellvertretend entgegennahm. An seiner Seite freute sich das Audiodeskriptions-Team, Anke Nicolai und Maria Gänßler, über die in diesem Jahr hellrote ADele.
Das oscarprämierte Antikriegs-Drama „Im Westen nichts Neues“ konnte sich in der erstmals getrennt vergebenen Kategorie „Spielfilm – TV/Mediatheken /Streaming“ behaupten. Laudator Philippe Brenninkmeyer übergab den Preis an Jacqueline Keck von FFS Film- & Fernseh Synchron, Produzent und Oscarpreisträger Malte Grunert sowie Sasha Bühler (Netflix Director Film DACH). Begleitet wurden sie vom Audiodeskriptions-Team bestehend aus Thomas Schultz, Nadja Schulz-Berlinghoff, Andreas Hofer, Paul Arnstedt, Daniela Bringer, Marius Wilke und Jonas Hauer, dem Keyboarder von DOTA, der auch als Hörfilmredakteur arbeitet.
In der ebenfalls neuen Kategorie „Serie“ ging die ADele für die beste Audiodeskription an die Drama-Miniserie „Gestern waren wir noch Kinder“ von Regisseurin Nina Wolfrum. Den Preis entgegen nahm Nina Foltys vom ZDF zusammen mit den Schauspielern und den Schauspielerinnen Damian Hardung, Torben Liebrecht, Hannah Schiller und Rieke Seja, sowie dem Audiodeskriptionsteam Martina Wiemers, Holger Stiesy, Rahel Wusterack, Gabi Brennecke, Uta Maria Torp, Silja Korn und Volker Pannes. Die Laudatio verlas die Schauspielerin Brigitte Zeh.
Die neu aufgelegte Kinder-Serie „Die Schlümpfe“ konnte sich in der Kategorie „Kinder– und Jugendfilm“ durchsetzen. Den Preis nahm Dr. Astrid Plenk vom KiKA zusammen mit ihrem Kollegen Stefan Pfäffle entgegen. Begleitet wurden sie von dem AD-Team Anke Nicolai, Marit Bechtloff, Felix Koch, Annabelle Wick und Charlotte Miggel, Schauspielerin und u.a. Schlumpfine-Synchronsprecherin des 3D-Kinofilms „Die Schlümpfe“. Nadine Warmuth verlas die Laudatio.
Béla Tarrs Schwarzweiß-Klassiker „Die Werckmeisterschen Harmonien“ konnte in der Kategorie „Filmerbe“ überzeugen. Jurymitglied und Produzentin Dr. Alice Brauner hielt die Laudatio und übergab die ADele an Joachim von Vietinghoff von Von Vietinghoff Filmproduktion. Er freute sich gemeinsam mit dem Audiodeskriptionsteam Barbara Fickert, Elke Cremer, Holger Stiesy und Sabra Lopes.
Die Jury befand, dass die Qualität der Hörfilmproduktionen in der Kategorie „Dokumentation“ in diesem Jahr nicht an die der Vorjahre heranreichte, und verzichtete erstmals auf eine Auszeichnung. Sie verband damit den Appell, die Qualität der AD-Produktionen bei dem stetig wachsenden Hörfilmangebot nicht zu vernachlässigen.
Der Gewinner des begehrten Publikumspreises wurde zum Abschluss der Preisverleihung bekannt gegeben. In diesem Jahr konnte sich die Kinderfilm-Produktion „Racko – Ein Hund für alle Fälle“gegen die Konkurrenz behaupten. Bernd Benecke vom Bayerischen Rundfunk nahm gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Heide Völz, Johanna Krins und Marit Bechtloff, den Preis entgegen. Mit ihnen freuten sich vom Filmteam die Schauspielerinnen Ines Hollinger und Sarah Bauerett über die Auszeichnung, die von der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales Kerstin Griese übergeben wurde.
Für den musikalischen Rahmen der Gala, die in diesem Jahr wieder in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom gefeiert wurde, sorgte die Band DOTA. Mit dem blinden Keyboarder Jonas Hauer stand ein Musiker auf der Bühne, der auch als AD-Redakteur für gleich zwei Produktionen nominiert war und für „Im Westen nichts Neues“ sogar ausgezeichnet wurde.
Neben den bereits genannten Gästen waren weitere Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten, darunter die Schauspieler und Schauspielerinnen Suzan Anbeh,Thomas Arnold, Merle Collet, Stephan Grossmann, Dana Golombek, Sarah Hostettler, Victoire Laly, Thorsten Merten, Jan Sosniok, Zoe Valks, Debora Weigert sowie Falk-Willy Wild.
Unter den Gästen waren auch die Moderatorin Anastasia Zampounidis, der Entertainer Julian F.M. Stoeckel sowie Hubert Hüppe, MdB CDU/CSU, der Aktivist Raul Krauthausen, Jürgen Dusel, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, und die Europaabgeordnete Katrin Langensiepen, DIE GRÜNEN/EFA.
Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises war vertreten durch den Vorsitzenden Hans-Joachim Krahl, der sein Amt an diesem Abend an seine Jurykollegin und Präsidiumsmitglied Jette Förster übergab. Mit dabei waren auch die Schauspielerin Brigitte Grothum, Produzentin Feo Aladag, Schauspieler Roman Knižka, und Awet Tesfaiesus (Mitglied des Kulturausschusses im Bundestag).
Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.
Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom DBSV verliehen und durch die Aktion Mensch gefördert. Hauptsponsor ist Pfizer Deutschland. Weitere Sponsoren und Förderer sind die Novartis Pharma GmbH, Panasonic, die Mobilitätsplattform Uber, die Herbert Funke-Stiftung, die Blindenstiftung Deutschland und St. Kilian.
Bilder der Preisverleihung und weitere Informationen finden Sie unter: www.deutscher-hoerfilmpreis.de
15. Juni 2023
Der Countdown läuft: Am 20. Juni wird der 21. Deutsche Hörfilmpreis verliehen
Projekte
Nur noch fünf Tage bis zur Verleihung der ADeles im Rahmen der festlichen Gala des 21. Deutschen Hörfilmpreises in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin. Die Auszeichnung für die beste Audiodeskription wird am Dienstag, dem 20. Juni erstmals in insgesamt sechs Kategorien vergeben: Spielfilm – Kino, Dokumentation, Spielfilm – TV/Mediatheken/Streamingdienste, Serie, Filmerbe und Kinder- und Jugendfilm.
Ausgewählt werden die Preisträger und Preisträgerinnen von der elfköpfigen Jury, bestehend in diesem Jahr aus dem DBSV-Präsidiumsmitglied Jette Förster, Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, sowie Peter Brass, ebenfalls DBSV-Präsidiumsmitglied, die zu den blinden Jurymitgliedern gehören. Dienstältestes Jurymitglied ist die Schauspielerin und Regisseurin Brigitte Grothum, die seit 2007 dabei ist. Verstärkt wird die Jury zudem durch Awet Tesfaiesus, Mitglied des Bundestages und Kulturausschusses, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die Produzentin, Regisseurin und Schauspielerin Feo Aladag, die Produzentin Dr. Alice Brauner, den Schauspieler Roman Knižka, den Journalist Lars-Olav Beier und Reinhard Glawe von der Bert Mettmann Stiftung. Den Jury-Vorsitz hat das sehbehinderte DBSV-Ehrenmitglied Hans-Joachim Krahl.
Moderator Steven Gätjen führt durch die Preisverleihung.
Die Band DOTA sorgt an dem Abend für die musikalischen Zwischentöne.
Die feierliche Preisverleihung kann auch im Livestream unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de verfolgt werden; sie wird inklusiv mit Live-Audiodeskription, Live-Untertitelung und Gebärdensprache angeboten und ist auch über den HÖRFILM-Skill abrufbar.
Der 21. Deutsche Hörfilmpreis 2023 wird gefördert durch die Aktion Mensch. Hauptsponsor ist Pfizer Deutschland.
Alle nominierten Produktionen und weitere Informationen unter: www.deutscher-hoerfilmpreis.de
Folgen Sie dem Deutschen Hörfilmpreis auf Facebook: www.facebook.com/Deutscher.Hoerfilmpreis
15. Juni 2023
Innovative Förderansätze für ganzheitliche Filmförderung
Projekte
In einem gemeinsamen Papier fassen die Arthouse-Verbände AG Kino – Gilde, AG Verleih sowie der Verband der Filmexporteure ihre Vorstellungen von einer nachhaltigen Reform der deutschen Film- und Kinoförderung zusammen. Sie schlagen vor, bei der Reform verstärkt von der Auswertung her zu denken, da der Erfolg künstlerisch anspruchsvoller Filme in allen Verwertungsstufen im Wesentlichen von funktionierenden Kino- und Verleih-/Vertriebsstrukturen abhängig ist. Das Positionspapier finden Sie hier unter diesem Link.
Die Verbände sind überzeugt, dass eine ganzheitliche Filmförderung sowohl die Publikumsentwicklung, die Herausbringung als auch die Bewerbung von Filmen national und international umfassen sollte. Zu diesem Zweck schlagen sie neue, miteinander verzahnte Förderansätze vor, die sich auch mit Blick aufs Ausland nachhaltig auf die Stärkung der Programm- und Kinovielfalt sowie den Erfolg der Filme auswirken und die Wettbewerbskraft der deutschen Filmindustrie entschieden stärken würden. Eine Gewichtsverlagerung in der Verteilung der Fördermittel darf daher kein Tabu sein.
Christian Bräuer (Vorstand, AG Kino – Gilde): „Der Fortbestand der unabhängigen Film- und Kinobranche in Deutschland hängt maßgeblich davon ab, ob eine Strategie entwickelt wird, um ihre Vielfalt im Zeitalter der Monopolisierung zu schützen. Mit ihrem Einsatz für sichtbare Programmvielfalt, neue Talente und den Publikumsmarkt sind sie von zentraler Bedeutung für die unabhängige Filmindustrie. Sie zu erhalten, ihr über die reguläre Programmarbeit hinausgehendes Engagement zu fördern und ihr aus dem Einsatz kulturell anspruchsvoller Filme entstehendes wirtschaftliches Risiko besser abzufedern, ist daher entscheidend. Ein bloßes Fortführen der aktuellen Förderlogik genügt nicht, um den Herausforderungen der Branche erfolgreich zu begegnen und die Zukunft des Kinos langfristig zu sichern. Die Weichen für die Zukunft werden jetzt gestellt.“
Björn Hoffmann (Vorstand, AG Verleih): „Wir wünschen uns neue ganzheitliche Filmförderstrategien und damit verknüpft eine neue Wertschätzung für die Herausbringung deutscher Filme. Die Filme, die durch unsere Mitgliedsunternehmen veröffentlicht werden, sorgen maßgeblich für die Programmvielfalt in den Kinos und repräsentieren die künstlerische Bandbreite unserer Gesellschaft. Ziel eines neuen Fördersystems sollte daher auch sein, die Arbeit der unabhängigen Verleiher und Verleiherinnen verlässlicher und planbarer zu gestalten, Verleihförderungen besser auszustatten und die Struktur der Verleihunternehmen zu stärken, um Innovationen zu fördern und damit auch in Zukunft Publikumserfolge zu ermöglichen.“
Jenny Walendy (Vorstand, VDFE): „Der Fokus des neuen FFG auf die qualitative Auswertung anspruchsvoller Filme im In- und Ausland ist jetzt entscheidend. Wir sprechen gemeinsam mit Verleihen und Kinos über die Mechanismen des Filmmarktes. Die Effekte wiederholen sich in allen Auswertungsarten. Wir glauben fest an das Potential unserer Filme in der Auswertung. Es müssen jetzt strukturelle Weichen gestellt werden. Dafür gehen wir in den Dialog mit FFA und BKM.“
Die Förderkonzepte im Überblick
Für die Kinos:
Als innovatives Förderinstrument soll eine Programmkinoklassifizierung eine automatisierte Basisförderung für alle Kinos gewährleisten, die sich in hohem Maße für die Sichtbarkeit des künstlerisch anspruchsvollen Films einsetzen. Arthouse-Kinos zeigen mit über 5.000 Filmen jährlich und einem überdurchschnittlichen Anteil an deutschen Filmen die ganze Vielfalt des Filmschaffens. Nach dem Vorbild des französischen Erfolgsmodells „Classement Art et Essai“ soll dieses Engagement und die damit verbundene wirtschaftliche Risikobereitschaft finanziell abgefedert werden. Zudem schlägt die AG Kino – Gilde vor, das Zukunftsprogramm Kino mit hinreichender finanzieller Ausstattung zu verstetigen, um die dringend notwendigen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Kinoinfrastruktur zu gewährleisten.
Für die Verleihe:
Statt kleinteiliger, juryabhängiger Entscheidungen schlägt die AG Verleih zwei ineinandergreifende innovative Fördermodelle vor: Durch den Verleih-Investmentfond können Vorkosten (ab einem bestimmten Budget bis zu einer Deckelung) automatisch bezuschusst werden. Dies ermöglicht Planungssicherheit und Konstanz in der Arbeit der Verleihunternehmen, um bestmögliche Sichtbarkeit für deutsche Kinofilme zu schaffen. Darüber hinaus benötigt insbesondere die Struktur der unabhängigen Verleihunternehmen in Deutschland dringend eine Stärkung, die durch einen Innovationsfond ermöglicht würde: Ein auf einem Punktesystem basierendes Förderinstrument definiert die jährliche Unterstützung, die ein auf kulturellen Film spezialisiertes Verleihunternehmen erhält. Eine freie Allokation der Mittel dieses Fonds durch den Verleih auf Basis eigener Risikoabwägung und Erfolgserwartung soll für innovative Maßnahmen und Stärkung der Strukturen genutzt werden. Zudem plädiert man für eine Harmonisierung auf europäischer Ebene: dies betrifft sowohl die Vertragsfreiheit zwischen Verleihen und Produzenten als auch die Anerkennung von Handlungskosten bei Verleihern. Der Verband fordert außerdem einen Sitz im FFA-Verwaltungsrat, um der kulturellen Filmherausbringung endlich eine Stimme zu geben.
Für die Exporteure:
Filmexporteure brauchen ein funktionales Fördermodell im Rahmen einer Referenzmittelförderung, die auch Investitionen in Minimumgarantien umfasst, angelehnt an das erfolgreiche Modell der europäischen Förderung. In diesem Rahmen kann sowohl die kommerziell erfolgreiche Auswertung als auch die Auswertung kulturell relevanter Filme gleichermaßen unterstützt werden. Ein Mittel zur Einbindung der Weltvertriebe in das Fördersystem soll zudem eine Exportabgabe aller deutschen Filme sein. Die Weltvertriebe plädieren für die Stärkung von German Films als Institution für die weltweite Sichtbarkeit deutscher Filme.
Gemeinsam stehen die drei Verbände für eine verlässliche Regulierung des Marktes. Dazu gehören eine klare Regelung der Medienchronologie in allen Auswertungsstufen und eine faire Filmbelieferung für kleinere Land- und Arthouse-Kinos zur Stärkung der Sichtbarkeit von Filmvielfalt (Programmkinostatus).
14. Juni 2023
Solidarität mit der Writers Guild of America – weltweit!
Projekte
Im Rahmen des Solidarity Day, eines weltweiten Aktionstags zur Unterstützung der 11.500 streikenden Autorenkolleg*innen der Writers Guild of America (WGA West and East) zeigen heute Drehbuchautor*innen unter dem Motto „Screenwriters Everywhere“ in mehr als 50 Ländern der Welt – von Kanada bis Mexiko, von England bis Neuseeland, von Schweden bis Südafrika – ihre Solidarität.
Mindestvergütungen, die nicht mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten, Auftragsstrukturen, die insbesondere bei den Streamern zu immer problematischeren Vertragsformen führen – das alles sind zentrale Verhandlungsthemen der WGA West and East. Und zugleich in unterschiedlicher Ausprägung zentrale Herausforderungen für die Drehbuchautor*innen weltweit. Auch für die Autor*innen in Deutschland.
Die WGA stemmt sich darüber hinaus gegen eine Verdrängung von Autor*innen durch den Einsatz von KI, eine Entwicklung, die ausgerechnet jene Medienkonzerne forcieren wollen, die bisher mit der Arbeit der Autor*innen ein Vermögen verdient haben.
Der Kampf der amerikanischen Kolleg*innen ist auch unser Kampf. Ihr Erfolg ist ein Erfolg für Autor*innen rund um den Globus.
Der DDV setzte für die Drehbuchautor*innen in Deutschland zwei Aktionen um:
DDV-Solidaritätsdemo für die WGA in BERLIN – im Lustgarten vor dem Berliner Dom!
DDV-Solidaritätsdemo für die WGA in KÖLN – auf der Domplatte
Die Drehbuchautor*innen in den USA streiken seit dem 2. Mai, weil ihre in der AMPTP organisierten Auftraggeber wie z.B. Disney, Netflix, Amazon, usw. eine faire Bezahlung verweigern. Der Solidarity Day wird koordiniert von den Dachverbänden International Affiliation of Writers Guilds (IAWG), Federation of Screenwriters in Europe (FSE) und den jeweiligen nationalen Verbänden. In Deutschland vom DDV (Deutscher Drehbuchverband e.V.).
14. Juni 2023
MUBI präsentiert zwei Premieren beim Filmfest München
Projekte
MUBI, der weltweite Verleiher und Arthouse-Streamingdienst für kuratierte Filmauswahl, präsentiert zwei Filme seines bevorstehenden Programms beim Filmfest München 2023: ROTTING IN THE SUN von Sebastián Silva wird seine Deutschlandpremiere im Wettbewerb der Sektion CineRebels feiern und THE SETTLERS (OT: LOS COLONOS) von Felipe Gálvez feiert seine Deutschlandpremiere im Wettbewerb der Reihe CineVision. Bei Interesse an einer Pressekarte, melden Sie sich bitte direkt, ein kleines Kontingent steht uns zur Verfügung: mubi@steinbrennermueller.de Details zu den Filmen: ROTTING IN THE SUN Regie: Sebastián Silva Mit Jordan Firstman, Sebastián Silva, Juan Andrés Silva, Catalina Saavedra u.a. Der Sundance-Hit ROTTING IN THE SUN von Autor und Regisseur Sebastián Silva ist eine düster-komische und erfrischend mutige Meta-Komödie, die das Filmemachen und unsere selbstverliebte Kultur auf die Schippe nimmt. Der depressive Regisseur Sebastián Silva trifft beim Versuch, an einem berühmt-berüchtigten mexikanischen FKK-Strand zu entspannen, den aufgeschlossenen Instagram-Influencer Jordan Firstman (beide spielen Versionen ihrer selbst). Widerwillig stimmt Sebastián zu, an Jordans bevorstehendem Projekt mitzuarbeiten. Doch als Jordan zu Sebastián nach Mexiko-Stadt reist, um die gemeinsame Arbeit zu beginnen, findet er dessen Wohnung verlassen vor. Sebastián ist nirgends zu finden und Jordan begibt sich auf eine wilde, unberechenbare, quasi-detektivische Reise. Screening-Termine – exklusiv beim Filmfest München: Samstag, 24.06. um 20:30 Uhr im City 1 – Deutschlandpremiere Sonntag, 25.06. um 16:00 Uhr im City 2 THE SETTLERS (OT: LOS COLONOS) Regie: Felipe Gálvez Mit Camilo Arancibia, Mark Stanley, Benjamin Westfall u.a. Chile, 1901. Drei Reiter werden von einem reichen Landbesitzer angeheuert, um die Grenzen seines weitläufigen Besitzes abzustecken. Die Expedition, die aus einem jungen Halb-Chilenen und einem amerikanischen Söldner besteht und von einem rücksichtslosen britischen Leutnant angeführt wird, entwickelt sich bald zu einem „zivilisierenden“ Überfall. In seinem mit Spannung erwarteten Spielfilmdebüt erforscht Felipe Gálvez einen bedeutsamen Teil der chilenischen Kolonialvergangenheit in einem bildgewaltigen Historiendrama, das die Differenz zwischen Wahrheit und Geschichte beleuchtet. Screening-Termine – exklusiv beim Filmfest München: Sonntag, 25.06. um 20:30 Uhr im Rio 1 – Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs Montag, 26.06. um 14:30 Uhr im HFF Kino – in Anwesenheit des Regisseurs Freitag, 30.06. um 10:00 Uhr im City 3 – Presse- und Industryscreening Bei Interesse an einem Interview: Regisseur Felipe Gálvez steht am Montag, 26.6. für Interviews zur Verfügung (Details auf Rückfrage) Wichtig: Da keine Screener zur Verfügung stehen, ist die Teilnahme an dem Screening am Sonntag Voraussetzung für einen Interview-Slot. Ausnahmen können nur für Kolleg:innen gemacht werden, die den Film bereits in Cannes sehen konnten. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: mubi@steinbrennermueller.de |
Über MUBI MUBI ist ein globaler Streaming-Dienst, ein Filmverleih und eine Produktionsfirma und verschreibt sich der Förderung großartiger Filme. MUBI produziert, kuratiert, akquiriert und feiert visionäre Filme und bringt sie Menschen auf der ganzen Welt näher. MUBI ist ein Ort, an dem man ambitionierte Filme von ikonischen Regisseur:innen bis hin zu aufstrebenden Autor:innen entdecken kann. Handverlesen von MUBI Kurator:innen. Mit MUBI GO erhalten Mitglieder in bestimmten Ländern jede Woche ein kostenloses Kino-Ticket, um die besten neuen Filme im Kino zu erleben. Und Notebook beleuchtet alle Facetten der Kino-Kultur – sowohl in Print als auch online. Zu MUBIs aktuellen und kommenden Releases gehören PASSAGES von Ira Sachs, MEDUSA DELUXE von Thomas Hardiman, THE FIVE DEVILS von Léa Mysius, die Dokumentation HIGH & LOW – JOHN GALLIANO von Kevin Macdonald, THE DELIQUENTS von Rodrigo Moreno, THE SETTLERS von Felipe Gálvez, AFTERSUN von Charlotte Wells, EINE SEKUNDE von Zhang Yimou, CHIARA von Jonas Carpignano, MEMORIA von Apichatpong Weerasethakul, COW von Andrea Arnold, SHIVA BABY von Emma Seligman und FIRST COW von Kelly Reichardt. Zu MUBIs Produktionen gehören ROSEBUSHPRUNING von Karim Aïnouz, mit Kristen Stewart, Josh O’Connor und Elle Fanning, BRING THEM DOWN von Christopher Andrews, mit Christopher Abbott und Barry Keoghan, und Zia Angers MY FIRST FILM mit Odessa Young und Devon Ross; zu MUBIs Koproduktionen gehören Michel Francos neuer Film MEMORY, mit Jessica Chastain and Peter Sarsgaard, Mia Hansen-Løves ONE FINE MORNING mit Léa Seydoux, Ekwa Msangis Sundance-Preisträger FAREWELL AMOR und Rachel Langs OUR MEN. MUBI ist die größte Community von Filmliebhaber:innen mit mehr als 12 Millionen Mitgliedern weltweit und in 190 Ländern verfügbar. Im Januar 2022 erwarb MUBI die renommierte Vertriebs- und Produktionsfirma The Match Factory und Match Factory Productions. Das Abo kostet €11.99 pro Monat bzw. €95.88 für 12 Monate. MUBI ist im Web und auf Roku-Geräten, Amazon Fire TV, Apple TV und Samsung Smart TV verfügbar, sowie auf Mobilgeräten einschließlich iPad, iPhone und Android. |
13. Juni 2023
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner eröffnete Gedenkaktion zu 70 Jahre ’17. Juni 1953′
Projekte
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner hat am heutigen Montagmittag zur Eröffnung der Gedenkaktion zum Volksaufstand in der DDR – 70 Jahre 17. Juni 1953 gesprochen. In enger Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung Aufarbeitung und dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur stellt Kulturprojekte Berlin ab dem 12. Juni in großformatigen Fotos an authentischen historischen Orten eindrückliche Motive vom Volksaufstand 1953 in der DDR aus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner betonte in seiner Ansprache, die Wichtigkeit einer funktionierenden Erinnerungskultur: “Der Aufstand vom 17. Juni 1953 steht für den Freiheitswillen der deutschen Bevölkerung. Hunderttausende Menschen gingen auf die Straße, um gegen die politische Unfreiheit und die desolate wirtschaftliche Lage in der DDR zu demonstrieren. Dieser Mut kostete 55 Menschen das Leben. 70 Jahre nach den Ereignissen können die Berlinerinnen und Berliner an den historischen Orten die dramatischen Ereignisse ab heute nachempfinden. Die Bilder zeigen die Tapferkeit der Menschen, die im Angesicht von Panzern für ihre Freiheit und Demokratie kämpften. Ich danke allen Beteiligten, dass sie die Berlinerinnen und Berliner hautnah an der Geschichte teilhaben lassen und die Erinnerung an den Widerstand gegen das SED-Unrecht wachhalten.“ |
Moritz van Dülmen (Kulturprojekte Berlin), Frank Ebert (Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur), der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, Dr. Anna Kaminsky (Direktorin Bundesstiftung Aufarbeitung) und Dr. Bjoern Weigel (Kurator der Ausstellung, Kulturprojekte Berlin) |
Tausende Berliner*innen folgten am Morgen des 17. Juni 1953 den Bauarbeitern eines Blocks an der Stalinallee, die über die Leipziger Straße zum Sitz der DDR-Regierung zogen, um sich dort zu einem Protest zu versammeln. Der Volksaufstand in der DDR wurde jedoch von Panzern der Roten Armee sowie DDR-Sicherheitskräften niedergeschlagen. In Ost-Berlin und der DDR wurden dabei 55 Menschen getötet, mehr als 15.000 verhaftet. Zum 70. Jahrestag des Aufstands zeigt die Ausstellung bekannte und weniger bekannte Bilder vom Protest der Menschen und dessen Niederschlagung. Die überlieferten Bilder zeigen keine Chronologie der Ereignisse, da einiges – wie zum Beispiel der Beginn des Aufstands in Ost-Berlin – nicht fotografiert worden ist. Sie zeigen jedoch den Mut der Menschen, selbst im Angesicht von Panzern für Freiheit und Demokratie zu protestieren. Neben der zentralen Ausstellung auf der Straße Unter den Linden sind ausgewählte bedeutende Orte des Aufstands in Berlin ebenfalls mit großen Fotos markiert: Der Beginn des Aufstands an der heutigen Karl-Marx-Allee, das Ziel der Demonstrierenden am heutigen Bundesfinanzministerium, der Potsdamer Platz als einer der Orte, an dem die bekanntesten Fotos entstanden, auf denen sich Demonstrierende mit Steinen werfend gegen die sowjetischen Panzer zu wehren versuchten, sowie der Friedhof Seestraße, auf dem elf Opfer der gewaltsamen Niederschlagung bestattet sind. Zu allen Bildern liefern ausführliche Beschreibungen und weitere Kommunikationsmaßnahmen den Kontext. Moritz van Dülmen, Geschäftsführer Kulturprojekte Berlin, zur Ausstellung der Bilder vom Volksaufstand: „Wir wollen diesem denkwürdigen Ereignis, an das bis zur Einheit in Westdeutschland ein gesetzlicher Feiertag erinnerte und das mit seiner Abschaffung zunehmend in Vergessenheit geriet, eine neue Sichtbarkeit geben. Mit der Ausstellung im Stadtraum an verschiedenen Orten, die alle mit dem Geschehen rund um den 17. Juni 1953 zu tun haben, hoffen wir, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und die Erinnerung an die vielen Berlinerinnen und Berliner, die damals ihr Leben verloren oder zumindest im Freiheitskampf riskierten, wachzuhalten.“ Die Ausstellung läuft vom 12. – 19. Juni 2023 und ist rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Am 17. und 18. Juni finden kostenlose Führungen statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Weitere Informationen auf der Website. Anbei Bilder von der Eröffnung Gedenkaktion zum Volksaufstand in der DDR. alle (c) Kulturprojekte Berlin, Fotos: Anna Tiessen. Weitere Informationen zur Gedenkaktion und zum Programm der Projektpartner Bundesstiftung Aufarbeitung und des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finden Sie unter: Website I facebook | twitter | instagram |
9. Juni 2023
Interactive Media Foundation auf der Langen Nacht der Wissenschaften
Projekte
Mit zwei Projekten ist die Interactive Media Foundation im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften zu Gast in der Humboldt-Universität. Mit Not Just Celsius und MYRIAD. Where we connect präsentiert sie im Foyer des Hauptgebäudes am 17. Juni 2023 zwei interaktive Projekte an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft.
Not Just Celsius – Klimagerechtigkeit auf der Waage
Seit dem 19. Jahrhundert greift der Mensch massiv in das System Erde ein und verursacht eine beispiellose globale Klimaveränderung. Die Folgen tragen aber nicht alle gemeinsam. Sie treffen oft diejenigen am härtesten, die am wenigsten zu den Ursachen beigetragen haben. Das Projekt Not Just Celsius der Interactive Media Foundation macht durch Medien, Kunst und Datenwissenschaft auf die verschiedenen Facetten der Klimagerechtigkeit aufmerksam.
Auf der Langen Nacht der Wissenschaften präsentiert Not Just Celsius erstmalig den Prototypen einer interaktiven Datenvisualisierung. Mit der digitalen Anwendung können Besucher:innen die Vulnerabilität, das heißt die Gefährdung durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels, sowie die CO2-Emissionen unterschiedlicher Länder verbildlichen. Die dabei berechnete Gradzahl der Ungleichheit verdeutlicht die Verbindung von Klimawandel und sozialer Ungleichheit.
MYRIAD. Where we connect – Tiermigration im Anthropozän
Das immersive Projekt MYRIAD. Where we connect verfolgt die Spuren migrierender Tiere, die in Zeiten des fortwährenden menschengemachten Einflusses auf die Erde vor neuen Herausforderungen auf ihren Reisen stehen. Bei der Langen Nacht der Wissenschaften zeigt MYRIAD eine Virtual-Reality-Experience sowie einen 360°-Dokumentarfilm über eines der spektakulärsten Auswilderungsprogramme Europas: der Wiederansiedelung des Waldrapps. Die künstlerisch-poetische Virtual-Reality-Experience nimmt die Besucher:innen mit auf die Reisen von drei Tieren – dem Waldrapp, einem Polarfuchsweibchen und der Grünen Meeresschildkröte. Wir begleiten sie rund um den Globus über hohe Gebirgszüge, vereiste Landschaften oder durch tiefe Meere – Erzählungen realer Wanderungen, auf Basis wissenschaftlicher Forschung und aktueller Migrationsdaten, erfahrbar aus der Perspektive der Tiere.
Die Installation wird begleitet von zwei Panelgesprächen:
– Um 19.00 Uhr spricht die künstlerische Leiterin des Projektes, Lena Thiele (Miiqo Studios) mit dem Biogeograph Tobias Kümmerle (Humboldt-Universität) über den Schutz der Artenvielfalt als gesellschaftliche Herausforderung.
– Um 20.00 Uhr diskutiert Lena Thiele mit dem Zoologen John Nyakatura (Humboldt-Universität) über die Wechselwirkungen zwischen Tiermigration und menschlichem Handeln.
MYRIAD. Where we connect wird am 26. August auch im Rahmen der Langen Nacht der Museen im Museum für Naturkunde Berlin zu Gast sein. Ab 13. Oktober ist MYRIAD als immersive Installation Teil der Ausstellung „Bending the Curve“ im Frankfurter Kunstverein.
MYRIAD. Where we connect ist ein Projekt der Interactive Media Foundation und Filmtank in Co-Creation mit Miiqo Studios, Context Film und Artificial Rome.
Mehr Informationen:
https://www.notjustcelsius.com/
https://myriad.earth/
www.interactivemedia-foundation.com