29. Februar 2020

Gilde Filmpreise bei der Berlinale vergeben

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Zum 31. Mal vergab der Arthouse-Kinoverband AG Kino – Gilde e.V. den Gilde Filmpreis für den besten Film im internationalen Wettbewerb der Berlinale. Dieser etablierte Arthouse-Kinopreis wird zum 70. Jubiläum der Berlinale erweitert um einem Preis, der das junge Zielpublikum im Blick hat. Zum ersten Mal zeichnen junge Kinoleute, die engagiert und jahresumfassend Filmvermittlung in ihren Kinos umsetzen, als AG Kino – Gilde 14plus Jury den besten Film in der Sektion Generation 14plus aus.
 

Der Gilde Filmpreis für den besten Film im Wettbewerb der Berlinale geht an: SHEYTAN VOJUD NADARAD – THERE IS NO EVIL – ES GIBT KEIN BÖSES von Mohammad Rasoulof.
 
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: Der Film war der für uns überraschendste und kurzweiligste Film des diesjährigen Wettbewerbs. Mit Freude verleihen wir den Gilde-Filmpreis für den besten Film im Wettbewerb der 70. Internationalen Filmfestspiele an Mohammad Rasoulof und das gesamte Filmteam für ihren Film THERE IS NO EVIL – ES GIBT KEIN BÖSES. Der Film erfüllt, was wir am Kino lieben: Kraftvoll, emotional und zutiefst menschlich erzählt uns der Film Geschichten, die uns zeigen, was einen Menschen ausmacht und sensibilisiert uns, unser Leben in dieser Welt zu reflektieren. Politisch und ethisch weitet der Film den Blick in eine uns fremde Welt. Herausragend sind die Darstellungen der Schauspieler*innen, die trotz der Repressalien des Regimes stets nach ihrem Glück und ihrer Freiheit suchen.

 
Als bester Film in der Sektion Generation 14plus erhält den Gilde Filmpreis JUMBO von Zoé Wittock.
 
Aus der Begründung der Jury: Der Film schafft es, eine authentische, bildgewaltige und dennoch sehr intime Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine auf die Leinwand zu bringen. Er fordert das Publikum heraus, eine breitere Perspektive einzunehmen und das Verständnis von Liebe neu zu überdenken. Gleichzeitig ermutigt er die Zuschauer*innen, eigene Gefühle zuzulassen, sich, wenn nötig, über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und die eigene Identität zu leben. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle verpackt in poetischen, dynamischen und leuchtenden Bildern, das ist Jugendkino, das uns flasht und begeistert.

Der Preis für den besten Film der Sektion Generation 14plus ist verbunden mit einer Finanzierung für die Erstellung deutscher Untertitel oder einer Audiodeskription und wird gemeinsam von der verleihenden AG Kino Gilde 14plus-Jury und VISION KINO – Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, dem Finanzier des Preises, übergeben.

„Gute Filme für ein junges Publikum sind die Basis für unsere Kinokulturarbeit und unsere Zukunft“, so Vorstandsmitglied Petra Rockenfeller. „Mit der neuen AG Kino – Gilde 14plus-Jury wollen wir internationale und nationale Filme mit jugendaffinen Themen jenseits des Mainstreams sichtbarer machen.“
 

„Der Generation 14plus-Wettbewerb versammelt eine Vielzahl künstlerisch herausragender Produktionen, die Jugendliche ganz direkt ansprechen, außerhalb der Berlinale aber nur selten den Weg auf die deutsche Kinoleinwand finden“, erläutert Leopold Grün, Geschäftsführer der VISION KINO, das Engagement. „Mit unserem Preis möchten wir gerade auch Verleihern einen Anreiz bieten, die Zielgruppe der Jugendlichen mit ambitionierten Stoffen für das Kino zu begeistern.“

 

Die Jury für den Gilde Filmpreis für den Wettbewerb der Berlinale 2020 bestand aus:
Petra Rockenfeller (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen), Vorsitzende
Miriam Pfeiffer (Kinobar Prager Frühling, Leipzig)
Christopher Bausch (Harmonie Kinos Frankfurt/M. und Casino Aschaffenburg)

 

Die Jury für die Sektion GENERATION 14plus 2020 bestand aus:
Nina Heise (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)
Marcel Danner (Yorck Kinogruppe, Berlin)
Anna Friederike Wittkowski (Lichtburg Filmpalast, Oberhausen)



21. Februar 2020

Goldene Lola für „Meinen Hass bekommt ihr nicht“

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Deutscher Drehbuchpreis im Rahmen des Empfangs der Drehbuchautoren bei der Berlinale vor über 800 Gästen vergeben

Beim Empfang des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren (VDD) anlässlich der gestern gestarteten 70. Berlinale überreichte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, am heutigen Abend die Goldene Lola 2020 für das beste unverfilmte Drehbuch an Jan Braren, Marc Blöbaum und Kilian Riedhof für „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ nach dem Roman „Vous n’aurez pas ma haine“ von Antoine Leiris.

 

Die renommierte Auszeichnung ist der wichtigste und höchstdotierte Preis für Drehbuchautoren in Deutschland.

 

Aus der Begründung der Jury:Mit außergewöhnlichem Feingespür schaffen es die drei Autoren, den Geist der Vorlage zu erhalten. Seine Würde. Seine Zartheit. Und damit auch seine unvergleichliche kostbare Botschaft.“

Der Preis wird seit 1988 für das beste unverfilmte Drehbuch verliehen und ist mit 10.000 € dotiert sowie mit einem Anspruch auf Förderung von bis zu 20.000 € für die Realisation des Drehbuches. Eine Prämie von je 5.000 € geht an Ariane und Frank Zeller, die für ihr Drehbuch „Fluchten“ nominiert waren, sowie an Bettina Gundermann und Pascal Nothdurft für „Sie glauben an Engel, Herr Drowak?”.

 

Die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters betonte:

„Den Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren gelingt die große Kunst, ihren Ideenreichtum in spannende und bewegende Geschichten zu verwandeln. Mit Fantasie, erzählerischem Talent und fesselnder Sprache schaffen sie das Fundament filmischen Erzählens. Um den Zuschauer in den Bann der Geschichte zu ziehen, muss ein gutes Drehbuch eindringliche Bilder heraufbeschwören – und diese film- und serientauglich umsetzen. So sind die Drehbuchautorinnen und –autoren auch filmische Architekten, die mit ihrem handwerklichen Können und ihrer erzählerischen Präzision einen entscheidenden Anteil am Gelingen eines Films haben.“

 

Sebastian Andrae, geschäftsführender Vorstand des VDD und Moderator der Preisverleihung ergänzt: „Mit ‚Meinen Hass bekommt ihr nicht’ hat die Jury ein Drehbuch ausgezeichnet, das auf traurige Weise nicht besser in diese Tage passen könnte. Die Frage, ob man überhaupt politische Filme schreiben und drehen kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie vom Zeitgeschehen überholt werden würden, stellt sich offenbar nicht mehr. Wer gesellschaftlich relevanten Kinofilm will, Drehbücher mit Haltung, muss die Autorinnen und Autoren stärken. Der Deutsche Drehbuchpreis, der unsere Leidenschaft für das Kino feiert, ist ein guter Ausdruck dafür.“

 

Die Preisverleihung und der anschließende Empfang in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz waren mit mehr als 800 Gästen, davon die meisten Autorinnen und Autoren, ausgebucht.

 

Die Berliner Sängerin und Songwriterin Masha Qrella und Band begleiteten die Verleihung musikalisch mit einer Verbindung aus Indie-Pop und Gedichten von Thomas Brasch.

 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Verband Deutscher Drehbuchautoren, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Krimifestival TATORT EIFEL und der Landesvertretung Rheinland-Pfalz sowie Audible, dem führenden Produzenten und Anbieter von Hörbüchern, Hörspielen und Podcasts.

 

Pressekontakt:

Kristian Müller,

SteinbrennerMüller Kommunikation,

mail@steinbrennermueller.de, 030 47372192

 

Über den Verband Deutscher Drehbuchautoren:

Der VDD vertritt die Interessen der Drehbuchautoren gegenüber den Sendern, der

Filmförderung, der Branche sowie Öffentlichkeit und Politik – national wie international. Der VDD verhandelt gemeinsame Vergütungsregeln mit den Sendern und Produzenten und setzt sich ein für verbesserte (urheber-) rechtliche Rahmenbedingungen, für eine effektive Filmförderung, für einen Paradigmenwechsel in der Stoffentwicklung für Kino und TV, für mehr Einfluss der Autoren auch in der Realisierungsphase ihrer Werke. Kostenlose Rechtsberatung, Honorarempfehlungen und ein weites Netzwerk in der Branche sind weitere Vorteile, von denen Mitglieder, aber auch Sender, Produzenten und Politiker profitieren.

 

www.drehbuchautoren.de

www.facebook.com/vdd.drehbuch

twitter.com/vdd_drehbuch

 



20. Februar 2020

kinofüralle.de – barrierefreies Kinoprogramm

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Pünktlich zur Berlinale startet das barrierefreie Kinoprogramm auf www.kinofüralle.de. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) bietet auf dieser Plattform umfassende Informationen zu barrierefreien Filmen und Kinos.

Barrierefreie Filmfassungen verfügen über Bildbeschreibungen, die „Audiodeskription“ (AD) genannt werden, und (mehr …)



20. Februar 2020

Vertrauensstelle Themis veröffentlicht erste Studie

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Welche Rolle spielen Grenzen im zwischenmenschlichen und professionellen Umgang in der Film-, Fernseh- und Bühnenbranche? Welche Erfahrungen machen Kulturschaffende mit Grenzverletzungen und Belästigung, wie reagieren sie darauf? Welche Hürden und Befürchtungen hindern sie daran, Unterstützung zu suchen und sich zu wehren? (mehr …)